Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kackbratze
04.10.2014, 22:15
Bei mir steht in jeder Aufklärung "Tod" mit drin. Die Leute wollen das so. :-nix
WackenDoc
05.10.2014, 09:25
Das Herz der Patientin brach zusammen? Was war DAS denn für ein Zeug?
Kackbratze
05.10.2014, 09:27
Schwerer Schaden an der strukturellen Integrität. Wenn die Schilde unten sind gehen die Treffer direkt auf den Warp-Ker...äh, das Herz.
WackenDoc
05.10.2014, 09:44
Was bin ich froh, dass mein Dienst rum ist. Ich finde es überhaupt nicht witzig, in der Notaufnahme noch vor der Übergabe des Patienten erstmal dumm von der Seite angeblubbert zu werden. Wir Rettungsdienstler sitzen normalerweise nicht in der Wache und würfeln aus, welche Klinik wir als nächstes ärgern.
Ganz ober auf der Wunschliste für neues Equipment für den Rettungsdienst steht bei mir eine Dashboard-Camera und Verkehrserziehung für die Deppen, die zu blöd zum Autofahren sind.
Ansonsten hat meine RA wohl recht- die Menschheit wird wohl an ihrer eigenen Blödheit zu Grunde gehen.
FirebirdUSA
05.10.2014, 09:50
Allein die Überschrift find ich gruselig, aber folgenden Absatz verstehe ich nicht - soll ich meine Patienten in der Prämed tatsächlich über mögliche Medikamentenverwechslungen aufklären?? :-nix
Naja, da hat der Staatsanwalt halt mal wieder pressewirksam seine Entschlossenheit demonstriert. Eine Medikamentenverwechslung ist doch eigentlich immer grob fahrlässig egal ob du drüber aufklärst oder nicht und insofern strafbar... nur hätte der Staatsanwalt davon wahrscheinlich nie etwas mitbekommen wenn die Patientin nicht gestorben wäre insofern ist seine Aussage absurd.
Mir stellt sich die Frage bei dem ganzen Artikel ob nicht der Katether gleich in irgend einem Gefäß lag, offensichtlich hat der Katether ja nie richtig gewirkt.. Frage an die Anästhesisten unter euch: Geht das und merkt man das nicht wenn man aspiriert?
Froh wenn der blöde Dienst vorbei ist, Sonntag, Mittwoch, Sonntag finde ich eine blöde Kombi... :-kotz
Hi Ihr Gestressten,
ja das mit den Diensten ist nervig und eine Baustelle am Anfang, für Alle mein Mitgefühl. Aber wie läufts denn bei euch, wenn ihr mal ausnahmsweise keinen Dienst habt so am Anfang? Kommt ihr alle bei Tagdienst pünktlich raus?? Das ist nämlich etwas, was mich neben der anderen Baustelle unglaublich nervt, dass ich das nach 2 Monaten Stationsarbeit mit 16 Patienten (nur !) und vom Krankenhausmanagement verlangten täglichen 4 Entlassungen einfach nicht schaffe. Ich frag mich, ob und wie ich meinen Alltag besser organisieren könnte, oder ob das an den Umständen liegt, die mir das nicht erlauben pünktlich heimzugehen.
Vielleicht habt ihrn paar Tips? Ich steuere neben Kaffe und Kuchen auch ein paar Mitleidsplätzchen zu :) Liebe Grüße
Kackbratze
05.10.2014, 10:35
Deine Umstände können wir hier nicht beurteilen, aber zumindest dein Zeitmanagement wird im Laufe der Zeit durch Erfahrung besser werden. Wir haben alles so angefangen...
4 Entlassungen pro Tag finde ich sehr viel bei der Patientenmenge. In welcher Abteilung bist Du denn, dass Deine Kollegen es schaffen? Es heiße ja eine Durchschnittsliegezeit von vier Tagen.
Ich bin jetzt ein Jahr dabei und bin in der Zeit schon deutlich schneller geworden, wenn ich auch immer noch längst nicht an meine Kollegen heran komme. Und pünktlich gehen ist auch noch nicht möglich (was aber auch andere Gründe hat).
Kommt auf das Fach und Patientengut an. Ich mach derzeit eine 15 Betten Station in 80% Teilzeit und hab recht ähnlich viele Entlassung pro Tag. (Zum Wochende auch mal gerne 6-9). Aber wir sind auch haupsächlich die periphere Ablaufstation der Stroke Unit. Da haben wir fast hauptsächlich Schlaganfälle und Grand Mal Anfälle. Da ist die Diagnostik und Therapie sowie Weiterverlegung in die Geriatrie und neurologische Reha enggestrickt, aber überschaubar. Elektiv hab dann noch haupsächlich NPH Patienten, die maximal zwei Tage bleiben zur Entlastungspunktion.
Das klappt aber auch nur, weil ich in fortgeschrittener Weiterbildung recht gut strukturiert arbeite. Es fällt einem leichter zu priorisieren! Wobei unwichtige Dinge ich aber auch gelegentlich bewusst liegen lasse oder aufschiebe. Dazu kommt, dass ich schon langjährig im Haus arbeite und genügend Schwestern, Sekretärinnen, MTA kenne, mit denen ich auf per du bin, dass ich stressfrei diverse Arbeiten delegieren kann. Und einen klasse Oberarzt, der mir den Rücken freihält und mit anpackt wenn es eng wird. So hab ich die Gewährleistung pünktlich meine Tochter aus der Kita abzuholen. Klar, manchmal ist es anstrengend, wenn viel los ist, aber solange ich trotzdem Zeit hab meine 30 min Pause wahrzunehmen, ist es ok.
Espressa
05.10.2014, 19:00
Also unsere 30-35 Augenpatienten mit 1-12 Entlassungen pro Tag gehen gut zu schaffen. Wobei ich in den letzten Zügen der Weiterbildung stehe, ich glaube am Anfang hat mich das viel mehr gestresst. Jetzt entscheide ich einfach und frage nicht mehr alles mögliche nach, und auch die organisatorischen Abläufe sitzen.
Mir stellt sich die Frage bei dem ganzen Artikel ob nicht der Katether gleich in irgend einem Gefäß lag, offensichtlich hat der Katether ja nie richtig gewirkt.. Frage an die Anästhesisten unter euch: Geht das und merkt man das nicht wenn man aspiriert?
Dieser ganze Artikel ist so ein bißchen wirr, anscheinend ist es ja nicht ganz klar, was passiert ist. Wurde jetzt wirklich zuviel gespritzt, falsch gespritzt, die falsche Konzentration gespritzt??
Von dem LA wird immer etwas resorbiert, so daß es im Blutkreislauf nachweisbar ist. Bei einer höheren Konzentration des LA landet auch mehr im Blut. Es gibt Höchstdosen an LA. Wurden die überschritten?
Ein Kreislaufzusammenbruch ist ja jetzt nicht die typische Sofortreaktion auf eine intravasale Lokalanästhetikagabe, eher eine Folgereaktion. Das würde für mich eher für eine doch peridurale oder vielleicht auch (sekundär) spinale Lage sprechen. Allerdings absolute Spekulation.
Man fragt sich eigentlich, ob das überhaupt eindeutig festgestellt werden konnte, oder ob der Beschuldigte nicht ganz zweifelsfrei verurteilt wurde :-nix
Merkt man es, wenn der Katheter intravasal liegt? Ich würde sagen *ja*. Aber manchmal ist man sich mit der eindeutigen epiduralen Lage nicht hundertpro sicher. Und wenn ich mir da unsicher bin, wird er zum einen unglaublich vorsichtig bestückt. Sowieso Testdosis und dann in ganz kleinen Dosen weiter -oder der Katheter kommt einfach wieder raus. Schade, aber manchmal ist das einfach so.
Wenn der Katheter nach 2 Stunden wieder aufgespritzt werden muß, ist das eigentlich ganz normal. Das spricht also nicht für eine Wirkungslosigkeit.
Tut mir sowohl für die Patientin und die Familie, als auch für den Arzt leid.
Tja, über Medikamentenverwechslungen aufklären? Man sollte wahrscheinlich generell über die Fehlerbehaftung Arzt (weil halt Mensch) aufklären...
WackenDoc
07.10.2014, 18:20
Ich kann keine Impfbücher mehr sehen. So ca. 100 in den letzten beiden Tagen und morgen geht es weiter.
Kackbratze
07.10.2014, 18:46
Sei froh, dass es sowas gibt. Klar ist das nervig, aber hättest Du lieber mehr Tetanus oder vielleicht noch ein paar adulte Masern/Mumps/Röteln-Fälle?
WackenDoc
07.10.2014, 19:13
Komischerweise haben die meisten ihren MMR-Schutz.
An der Tetanus-Diphterie-Auffrischung hat es meist gehapert. Und vergleichsweise viele hatten die Hep B- die nur aufgefrischt werden muss.
Und noch mein Tip an die Kollegen: Füllt die Impfbücher ordentlich aus. Nutzt die neuen Bücher, die sind übersichtlicher und haben mehr Platz. Klebt die Chargen-Kleber mit dem Namen des Impfstoffs ein und schreibt dazu, gegen was die Impfung ist, wenn es nicht offensichtlich ist.
Denkt dran, dass man das Ding in x Jahren noch lesen können sollte.
Wir hatten in den letzten Monaten mehrere aus dem Ausland eingeschleppte Masernfälle. Da sollten sich die Impfgegner auch mal Gedanken machen. Ich selbst habe noch dieses uralte weiße impfbuch zum Auffalten. ;)
LG
Ally
Kackbratze
08.10.2014, 08:33
Impfgegner denken nicht. Die zu denen ich bisher Kontakt hatte waren unbelehrbar. Sowie die Faktenlage eindeutig wurde und deren Argumente widerlegt waren, wurden sie entweder esoterisch oder aggressiv.
hey leute, ich reihe mich hier als "fast" assi mal ein ;) schlage mich derzeit mit dem ganzen versicherungskram rum und wollte mal fragen wie das bei euch mit dem marburger bund aussieht? welche versicherungen habe ich als MB mitglied bereits? finde da auf der HP irgendwie nix konkretes zu. Als PJ war man ja zB über den MB Berufshaftpflicht versichert. Ich frage mich halt, was alles in meinem Jahresbeitrag enthalten ist...."nur" die Mitgliedschaft oder auch weitere Leistungen? Überlege nämlich bei dem nicht geringen Beitrag evtl zu kündigen...wie habt ihr das so gemacht? (Will keine Grundsatzdebatte über pro/contra MB anfangen?
LG
Sebastian1
08.10.2014, 20:32
Passend dazu, Wacken, hatte ich heute einen Diphterie-Verdacht auf ITS. Geimpft, aber in Agranulozytose und mit lateraler Schwellung des Halses und Glottisödem. Und dann grampositiven Stäbchen in der BK. Das hat eine ganz schöne Lawine losgetreten, bis klar war, dass es sich um Propionibakterien handelt...
WackenDoc
09.10.2014, 17:19
Eigentlich bin ich ja froh, wenn wir sie in dem Alter nochmal unter unsere Fittiche bekommen.
Ich glaub Soldaten ist eine der Berufsgruppen mit dem besten Impfstatus.
Umfasst für´s Inland jetzt übrigens: Tetanus, Diphterie, Pertussis (frischen wir sofort auf, unabhängig davon ob Tetanus und Diphterie fällig ist), Polio, Hep A und B, FSME und Influenza.
Aber 100 Impfbücher plus jedes Mal der gleiche Text- da ist man nach ner Weile platt.
Das wird ein Nachteil der Aussetzung der Wehrpflicht sein. Da wurden alle zumindest noch Tetanus aufgefrischt und meist noch Diphterie, Polio. Pertussis ist ja noch nicht so lange. Teilweise noch Hepatitis und Influenza.
Wie handhabt ihr das eigentlich mit der Einwilligung zur Impfung bei 17-jährigen? Mein Chef sagt ganz klar- bisher geimpft, Eltern haben eingewilligt, dass Sohn/Tochter zum Bund geht und Umgang mit Kriegswaffen hat, vom Psychologen als reif genug für den Dienst eingestuft- dann kann man 1. von einer Einwilligung der Eltern aus gehen und 2. davon dass derjenige reif genug ist, einzuwilligen.
klingelpütz
09.10.2014, 19:36
Fliegen Impfverweigerer dann ohne weiteres raus?
Ich bin gerade in der eigenartigen Stimmung, dass ich eigentlich wirklich glücklich bin, endlich in dem Beruf zu arbeiten, auf den ich sechs Jahre hingelernt habe, andererseits bin ich völlig fertig und wünsche mir sehnlichst das Studium mit all seinen Freiheiten zurück. Nach einer Woche zweifel ich ernsthaft, ob ich das vierzig Jahre durchhalte. (ok, ich hör schon auf zu jammern)
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.