Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
weisskittel
19.10.2014, 22:01
Hilfe, ich arbeite seit viereinhalb Monaten bei meinem jetzigen Arbeitgeber. Ich habe einen befristeten Vertrag mit sechs Monaten Kündigung. Jetzt soll ich mittels eines Aufhebungsvertrages gekündigt werden, Aufhebungsvertrag deshalb, damit ich die Weiterbildungszeit anerkannt bekommen.
Soweit ich den Tarifvertrag Ärzte/ kommunale Häuser verstehe, gibt es für die Zeit zwischen Ende der Probezeit und Ablauf der ersten sechs Monate eines Arbeitsverhältnisse keine Regelung. Somit ist eine Kündigung wohl möglich.
Wenn ich mir bis zum Ablauf des jetzigen Arbeitsverhältnisses eine neue Stelle suche, spielt dann der Auflösungsvertrag eine Rolle, der Arbeitgeber besteht auf die Formulierung arbeitgeberseitige Kündigung.
Danke, für Eure Hilfe!
MissGarfield83
19.10.2014, 22:12
Aus welchem Grund wurdest du denn gekündigt? Grundsätzlich hinterlässt eine Arbeitgeberseitige Kündigung ohne Zusatz einer betriebsbedingten Kündigung im Arbeitszeugnis immer einen nicht so guten Nachgeschmack. Bist du im Marburger Bund ?
weisskittel
19.10.2014, 22:30
ich habe mir lediglich "zu Schulde kommen lassen", dass ich auf unserer neurologischen Intensivstation zu langsam gearbeitet habe.
Im Marburger Bund bin ich nicht.
Ich frage mich halt, warum bieten die mir einen Aufhebungsvertrag an, wenn es für die auch leichter geht durch ordentliche Kündigung. Oder bin ich vielleicht nicht kündbar und die spekulieren darauf, dass ich dass nicht weiss?
FirebirdUSA
19.10.2014, 22:56
Ich würde mich dringend an einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wenden und mich beraten lassen und davor gar nichts unterschreiben. Im Prinzip wird es darauf hinauslaufen, dass du wahrscheinlich gekündigt wirst, aber unter welchen Bedingungen wird dann wohl verhandelt ("arbeitgeberseitige Kündigung", Abfindung, etc.). Aufhebungsvertrag wegen Weiterbildung verstehe ich nicht... bist du ggf. noch in der Probezeit und sie wollen dich nach Ablauf der 6 Monaten kündigen und brauchen hierfür dann dein Einverständnis?! Hier hilft aber auch ein entsprechender Anwalt.
weisskittel
19.10.2014, 23:13
ich habe einen befristeten Vertrag ( 2 Jahre) und die Probezeit betrug nur sechs Wochen.
Es steht die ordentliche Kündigung zum 30.11. oder der Abschluss eines Aufhebungsvertrages im Raum.
In beiden Fällen hätte ich volle sechs Monate für die Facharzt Anerkennung bei diesem Arbeitgeber.
Der Aufhebungsvertrag dient wohl dazu, dass man beim Arbeitsamt nicht gesperrt ist ( selbstverschuldete Arbeitslosigkeit) und Bezüge erhalten würde.
Der Tarifvertrag Ärzte sagt wie gesagt für die Zeit zwischen Ablauf der Probezeit und Abschluss der ersten sechs Monate nichts zur Kündigung aus.
Wie Firebird schon geschrieben hat solltest Du Dich dringend mit einem Anwalt beraten.
Wenn ich mich recht erinnere, dann ist es gar nicht so einfach, einen befristeten Vertrag nach der Probezeit zu kündigen - eben weil er ja ohnehin schon ein "Verfallsdatum" hat muss es da schon besondere Gründe geben, dass der vorzeitig gekündigt werden kann.
Ein Auflösungsvertrag fixiert ja quasi die einvernehmliche Abweichung vom im Arbeitsvertrag/Tarrifvertrag vorgesehen Kündigungsmodus, aber da Du ja nicht kündigen willst ist die Frage, wieso Du was unterschreiben solltest, was zu Deiner Kündigung beiträgt?
Auswirkung auf die ALG-Bezüge hat nur wenn Du selber kündigst, wenn Dir vom AG gekündigt wird, dann kriegst Du auch ohne Auflösungsvertrag was.
Hoppla-Daisy
20.10.2014, 02:35
Ich hasse meinen Job....ich will endlich mal durchschlafen dürfen. Immer mitten in der Nacht geweckt zu werden, macht mich fertig. Und meistens müssen wir ja auch am nächsten trotzdem wieder ran. Gottseidank bin ich heute mal knapp über 12 Stunden Rufdienst gekommen, so dass mir der Einsatz jetzt einen freien Tag beschert.
Na, dann will ich jetzt mal zu Mr. Kolik.....seufz
Edit: Dann wird jetzt auch wieder meine Peitschen-App zum Einsatz kommen *whip*
StellaMaris
20.10.2014, 10:25
Ich liebe ja Patienten, die sich gegenärztlichen Rat entlassen und dann um 4h nachts wieder mit Rtw in der Ambulanz sitzen, weil sie zu Hause nicht zurecht kommen. *seufz*
Genau wie die Schätzchen, die mitten in der Nacht kommen und unbedingt JETZT GLEICH aufgenommen werden müssen, dann zur Sicherheit auch noch die Suizidkarte ausspielen, damit man sie ja nicht wieder wegschickt, und dann am Folgetag wieder auf Entlassung drängen, weil die Therapiemotivation plötzlich exponentiell abgenommen hat und die Probleme ja gar nicht soo schlimm sind. :-kotz
Aber Entlassene, die wiederkommen wollen, sind auch toll. Das Beste war mal ein Patient, der tagsüber von Station entlassen war und dann bei mir im Dienst anrief, ob er wiederkommen könne. Begründung: Seine Frau läßt ihn zuhause nicht rein. :-))
Kackbratze
20.10.2014, 10:38
Ich bin ein Spielball 3er Herren. Interessanterweise ist meine Behandlung die, die am wenigsten im Vordergrund steht. Aber Übernehmen will keiner den Patienten. Lieber bei mir liegen lassen, ständig per Telephonkonferenz mit mir diskutieren und dann die Entscheidung vom anderen Kollegen kassieren lassen.
Oh macht das Spass.
Hoppla-Daisy
20.10.2014, 11:02
Oh ja, Bratze! Sowas macht ganz großen Spaß! Kenn ich auch nur zu genüge :-kotz
Ich hasse meinen Job....ich will endlich mal durchschlafen dürfen. Immer mitten in der Nacht geweckt zu werden, macht mich fertig.
Der Hit schlechthin war ja ein Vehaltenstherapeut (!) gestern. Der ruft schon um 21 Uhr an, dass er nicht mehr pinkeln kann und Schmerzen hat (nach TUR-P vor 4 Wochen), sagte aber, er würde jetzt noch warten, bis es gar nicht mehr geht und dann so zwischen 1 und 2 kommen. Ich sagte ihm, dass das keine gute Idee ist, weil ich da schlafen will. Was macht er? Halb 2 ruft er dann, dass er dann doch jetzt kommt :-kotz Blase war schön voll mit richtig blutigem Urin. Tolle Wurst. Und am Telefon meinte er noch, ob er noch zusätzlich ne ASS nehmen soll, um die Blutkrusten aufzulösen :-wand
Hoppla-Daisy
20.10.2014, 12:30
Oh Mann! Ein richtiger Fachman also.....
Dem hätt ich was erzählt!!!
Das Problem war, dass er's einfach nicht gecheckt hat! Er dachte ja auch, ich leg ihm einen Katheter, er geht nachhause, der Katheter wird morgens wieder entfernt und er kann dann arbeiten gehen. Hatte echt Mühe ihm zu erklären, warum er jetzt einen Spülkatheter braucht und da bleiben muss!
Der nächste Patient war auch so ein Knaller: kommt mit der Diagnose "transurethraler Katheter verstopft". Er könne seit Stunden nicht pinkeln, der Beinbeutel sei immer leer . Den Katheter hatte er erst am Tag zuvor von einem armen Innere Assi bekommen, der wohl das erste Mal in seinem Leben einen Katheter legen musste. Als ich ihm erzählt habe, dass ich auch kein Urologe bin, guckte er mich schon sehr skeptisch an. Naja, beim Schallen hab ich dann gar keine Blase gesehen!!! Ich dachte schon, ich sei irgendwie zu blöd oder so. Dann den Katheter angespült, lief wunderbar, ließ sich super aspirieren... und dann haben wir den Fehler entdeckt: das Ventil vom Beinbeutel war nicht dicht und der Urin lief die ganze Zeit ab! Also war die Blase im Schall nicht zu sehen, weil sie einfach LEER war :-oopss
Hoppla-Daisy
20.10.2014, 12:49
Ach ja, Update:
Unsere oberste Heeresleitung geht zum 1.1.2015. Was aus unserer Abteilung wird, keine Ahnung. Die Verwaltung hält es offenbar nicht für notwendig, uns irgendwie in Kenntnis zu setzen, was mit uns geschieht. Gemunkelt wird viel, aber das sind eigentlich alles Scheißhausparolen.
Nun warten wir alle ab. Wenn man uns vor die Tür setzen will, so gehen wir davon aus, dass wir wohl ne betriebsbedingte Kündigung erhalten. In dem Fall wäre es dämlich, jetzt von sich aus zu kündigen. Denn 1. stünde ne Abfindung an, 2. sieht es im Lebenslauf besser aus, wenn man ne betriebsbedingte Kündigung vorweisen kann, 3. würden wir wohl freigestellt werden bei vollen Lohnbezügen (also Grundgehalt), so wie schon einmal bei einer anderen kleinen Abteilung gesehen. Dann hätten wir genug Zeit, uns was Neues zu suchen. Leider würden wohl unsere Massen an Überstunden ausgezahlt werden. Da freut sich dann das Finanzamt....
Ob und wie es weitergeht :-nix
WackenDoc
20.10.2014, 13:30
Oh je Daisy, du hast aber auch echt Pech mit deinen Arbeitgebern.
Hoppla-Daisy
20.10.2014, 13:38
Ich sach nur "christliche Werte": Zuwendung und Achtsamkeit, Wertschätzung jedem Menschen gegenüber, Nächstenliebe....
Für ärztliches Personal scheint das nicht zu gelten :-nix
Feuerblick
20.10.2014, 13:43
Ärztliches Personal zählt nicht in die Kategorie "Menschen" ;-)
MissGarfield83
20.10.2014, 15:06
Kategorie : dienstbarer Kobold, Hauself oder Mainzelmännchen ?
Feuerblick
20.10.2014, 15:12
Kategorie: Sklave und/oder Depp vom Dienst...
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