Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
oh Billelein, du wolltest mir doch ev. noch was schicken *liebguck* *bittebitte* :-)
Mal eine hypothetische Frage an die Notärzte hier:
Ihr werdet zu einem ca. 50 bis 60 Jahre alten Patienten gerufen, dessen untere Extremitäten etwa ab Mitte beider Oberschenkel in eine Transportschnecke eingeklemmt sind. Er hat daher mehrere offene Frakturen an beiden Beinen mit massivem Weichteilschaden und massiver Kontamination durch Dreck. Die Füße sind als solche kaum noch erkennbar. Die Bergung ist aufwendig und dauert ca. 2 Stunden. Nehmen wir an, der Patient sei aber die ganze Zeit über wach und der Kreislauf unter den vor Ort durchführbaren Maßnahmen stabil... würdet ihr einen solchen Patienten intubieren? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum?
Ich frage das, weil ich in meinem Kompendium für die Facharztprüfung gerade etwas über Scores zur Entscheidung über eine primäre Amputation oder einen Rekonstruktionsversuch bei schweren, idR offenen Verletzungen lese. Die periphere Sensibilität, insbesondere an den Fußsohlen scheint da eine besondere Rolle zu spielen. So ein Patient würde ja höchstwahrscheinlich in den Schockraum kommen und da sind die eigentlich häufig intubiert, oder? :-nix
lava --
ad 1) würdet ihr intubieren. ja. tut doch weh, intubiert ist für den pat sicherer und angenehmer. wann: solang & -bald es sicherstmöglich ist.
ad 2) amputieren - solang unter kreislauf und gewebeschaden vertretbar, nein. aber ich würde 'ansagen' max 1h bergen lassen. ggf nur 1 extremität retten..?
für das potentielle risiko der sepsis, enormen gewebeschaden und gerinnungshorror bei/und dem unwahrscheinlichen erhalt der ue bds riskiere ich nicht das leben eines potentiell sicheren patienten.
die scores geben da einen guten leitweg, was/wann man für etwas entscheiden möge.
WackenDoc
06.11.2014, 16:27
Es ist keine zwingende Indikation zur Narkoseeinleitung und Intubation. Man muss halt schauen, wie man mit der Analgosedierung klar kommt.
Und mein Hauptaugenmerk als Notarzt würde auf der BLutungs- und Schockkontrolle liegen. Natürlich neben der Analgesie.
Ich kann ja später erzählen, was wir damals gemacht haben. Für den Fall, dass sich noch mehr Leute hier äußern wollen. :-)
Relaxometrie
06.11.2014, 16:35
Ich kann ja später erzählen, was wir damals gemacht haben.
Der Fall kam mir schon so bekannt vor. Ich weiß aber nicht mehr, was Du damals dazu geschrieben hattest. Mal sehen, was hier noch dazu geschrieben wird.
Ich hatte dir das in einer PN geschrieben, glaube ich. Aber mehr als damals kann ich auch nicht dazu sagen leider :-nix Kam mir jetzt nur wieder ins Gedächtnis wegen dieser Score Geschichte...
ninakatharina
08.11.2014, 21:43
Urgs. Sehr viel Beschissener hätte mein erster Dienst wohl nicht laufen können :-keule
Moorhühnchen
09.11.2014, 12:52
Juchuuuuu, wollte schon länger mal wieder 12 Tage am Stück arbeiten!! Hatte ich schon richtig vermisst! :-?
Coxy-Baby
09.11.2014, 12:59
Hier das gleiche 12 Tage am Stück und zur Mitte 2x12 Stunden.....
Moorhühnchen
09.11.2014, 13:06
Naja, gestern waren's zum Glück nur 9 Stunden und ich muß auch noch zugeben, daß ich es mir *freiwillig* aufgehalst habe....
Normalerweise hätte ich nach dem Samstagsdienst am Montag frei gehabt. Ich habe mich mit einer Freundin zum Schwimmen und zum Essen auf ihren Geburtstag verabredet und muß abends noch zum Zahnarzt...... bis ich am Donnerstag zufällig im Dienstplan entdeckt habe, daß mein Frei gestrichen wurde mit Hinweis auf die Personalsituation. Herumdiskutieren brachte nix, krankmelden ohne krank zu sein wäre auch irgendwie doof. Dafür mache ich jetzt den halben 24-h-OP-Dienst einer kränkelnden Kollegin (sie selbst macht die ersten 9 Stunden, möchte sich nicht krankmelden.... => Personalsituation und übertriebener Idealismus), dafür hab ich morgen ab 8 Uhr dann frei und kann ins Schwimmbad.
Zusätzlich habe ich mir für meinen ausgefallenen freien Tag ein langes, freies WE in 2 Wochen erkämpft (harter Kampf!!) und habe zum Geburtstag meines Vaters frei und muß nicht aufs Fondue verzichten.
Dafür kann man das gerade noch akzeptieren. ;-)
Zusätzlich habe ich mir für meinen ausgefallenen freien Tag ein langes, freies WE in 2 Wochen erkämpft (harter Kampf!!) und habe zum Geburtstag meines Vaters frei und muß nicht aufs Fondue verzichten.
na hoffentlich ist das dann in 2 Wochen auch noch ein langes, freies WE :-))
la Valentina
09.11.2014, 13:59
Mega mistigen Dienst gehabt gestern :-?
la Valentina
09.11.2014, 14:14
Kommt es bei Euch auch so oft vor, dass wenn Ihr Verlegungen von peripheren Häusern bekommt, die Verlegungsbriefe maximal unvollständig, maximal unverständlich (ein Satz, der sowohl Subjekt, Prädikat und Objekt enthält? Fehlanzeige!) und absolut nichtssagend sind? Dann fehlt da Labor eigentlich fast immer, oder es wurde das Labor des falschen Patienten beigefügt. Wichtige Dinge wie Antibiose (was und von wann bis wann) fehlen, die Sepsis wird in der Diagnosenliste vergessen...und wenn man dann versucht in diesem Haus jemanden zu erreichen, der einem die 10000 Fragen beantworten kann, ist entweder niemand zuständig, oder er weiß "leider gar nicht" bescheid. Wenn überhaupt ein Verlegungsbriefe mitgegeben wurde... Wie viele Stunden ich schon mit sowas verbringen musste, ist echt langsam nicht mehr feierlich :-wand
Relaxometrie
09.11.2014, 15:07
Kommt es bei Euch auch so oft vor, dass wenn Ihr Verlegungen von peripheren Häusern bekommt, die Verlegungsbriefe maximal unvollständig, maximal unverständlich (ein Satz, der sowohl Subjekt, Prädikat und Objekt enthält? Fehlanzeige!) und absolut nichtssagend sind?
Deutsches Gesundheitssystem halt :-nix
Kackbratze
09.11.2014, 15:08
Ja. Sowas kenne ich. Mehr als ignorieren geht nicht, die wissen echt nicht was sie tun. Wenn sie es wüssten, wären die Briefe besser.
Moorhühnchen
09.11.2014, 16:26
na hoffentlich ist das dann in 2 Wochen auch noch ein langes, freies WE :-))Wird es, wird es - egal wie.... :-))
ninakatharina
09.11.2014, 16:42
Mega mistigen Dienst gehabt gestern :-?
:-party
Moorhühnchen
10.11.2014, 18:54
Nur weil ich doch neulich rumgefragt hatte: die Sectiorate an besagtem Krankenhaus ist nach einem Leitungswechsel nun innerhalb von 6 Wochen stark gesunken und liegt derzeit bei 20-25%. :-)
Ob es vorher wirklich 50% waren, konnte mir keiner sagen, aber es wurden wohl sehr viele "Wunschsectios" durchgeführt.
Und der übernommene Dienst war so dermaßen gruselig ruhig.... hatte ich Anfang Oktober ja schonmal, einen Sonntag mit nur einer einzigen OP und einem Schockraum. Gestern dann nur eine Prämed und eine Schmerzpumpe von 6 auf 4 ml/h reduziert. Sehr merkwürdig!! *kopfkratz*
Die anderen WE-Dienste von Kollegen waren mehr oder weniger in 2 Sälen durchgearbeitet.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.