Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Was man echt gar nicht braucht: Verlegungsflug einer Aortendissektion (Klappenebene bis Bifurkation), von kleinem KH ins Zentrum, 130km, normalerweise 25min... 35km vor dem Ziel dicker fetter Nebel den kein Wetterwichtel angekündigt hatte. Landen, umladen in einen RTW mit allem Geraffel und weiter. Das sind genau die Patienten bei denen man sowas nicht haben will...
und mein Hubschrauber verpisst sich nach Hause mit der Konsequenz, dass ich dann mitten in der Nacht 130km Taxi fahren durfte...
Sebastian1
03.12.2014, 00:45
Äh, Daisy.. CDAD? Du? Ich wünsche dir eher die Arbeit als das....gute Besserung!
Ich wünschs Dir auch nicht, auch wenn ich erstmal nicht wusste, um was es ging. Ihr immer mit Euren Abkürzungen :-D man denkt immer, man hätte was ganz wichtiges verpasst.
Gut, dass ich nicht die einzige bin, die googeln musste :-D
Hatte heute auf Station einen Schlaganfall und einen Ileus. Gibt so Tage... :-keks Und das daaaauert bis da mal die erforderliche Diagnostik gelaufen und ist und die verlegt werden. Die Worte "sofort" und "Notfall" sind offenbar Auslegungssache :-nix
Hoppla-Daisy
03.12.2014, 19:18
Scheiße, doch keine Clostridien! Dabei hätt ich mich echt gefreut, mal ein paar Tage voll raus zu sein. Dünnpfiff kenn ich zu genüge, sowas schockt mich nicht ;-).
Sebastian1
03.12.2014, 20:06
Sei lieber froh. Ich hab da verdammt böse Verläufe gesehen, bis hin zu letalem Ausgang aus völliger Gesundheit. (ok, das waren Extreme, aber das ist halt nicht "mal eben").
Hoppla-Daisy
03.12.2014, 20:25
Okay, aber ich glaub, ich gehör auch eher zu der Gruppe, bei der es in der Regel milder verläuft. Bei ner Omi sieht das mit Sicherheit ganz anders aus ;-)
Sebastian1
03.12.2014, 20:28
Mag sein, aber ich rede hier von jungen, vorher gesunden Patienten. Das ist wie gesagt sicher ein Extremfall, aber ne CDAD-Colitis muss man nicht haben. Dann lieber 4 Wochen Doppelschichten.
Das kann auch bei jungen, gesunden fatal verlaufen, leider schon erlebt, jünger als du :-winky;-)
Hoppla-Daisy
03.12.2014, 20:39
Naja, meine Darmflora ist jedenfalls total im Ar§ch.... so oder so :-(
Moorhühnchen
03.12.2014, 20:46
Feedback:
Ich wette, wenn ich morgen auf den OP-Plan von heute gucke, sehe ich sowas wie "Freigabe Anästhesie 6:45 Uhr - Schnitt 8:15 Uhr" - ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das heute morgen zügiger vonstatten ging wie sonst....... :-kotz :-kotz :-kotzEinschleusung 7:00 Uhr - Anä-Freigabe 7:15 Uhr - Schnitt 7:35 Uhr...
Ich frage mich gerade, warum zur Hölle ich überhaupt um 6:10 Uhr angerufen wurde! :-??? :-??? :-??? :-wand
Soviel zum Notfall. Und? Schon ein kollegiales Gespräch mit dem Kollegen gehabt? :-kotz
Bei uns war es damals eine OSG-Fraktur. Der Typ kam um halb zwei nachts in die Klinik, rotzevoll und gerade vom Dönermann.
DIE Notfallindikation wollte selbst der Chirurg nicht stellen. Daher hat man sich entschieden, doch kurz um 2 (!) Uhr den Anästhesisten zu WECKEN, um ihm zu erklären, dass man beabsichtige, um 6 Uhr im OP zu sein, um dann notfallmäßig das OSG zu operieren...
Nun ja, das sportliche Gespräch hatten wir um 2:05 Uhr in der Ambulanz und die OP ist dann am nächsten Nachmittag gemacht worden... nachdem der Patient dann wirklich nüchtern war...
Aber es lohnt sich nicht, sich aufzuregen. Nicht ärgern, nur wundern... :-kotz
Moorhühnchen
03.12.2014, 21:12
Soviel zum Notfall. Und? Schon ein kollegiales Gespräch mit dem Kollegen gehabt? :-kotzNein, meine Kollegin, die mich aus dem Bett geklingelt hat, ist eigentlich eine ganz Nette, die im Sommer beinahe täglich bei mir nachgefragt hat, wie's mir nach der OP so ging. Aber offensichtlich nimmt sie mir meine Kündigung sehr übel - so nach dem Motto "Ich bin enttäuscht von Dir....". Aber ich kann's ja net jedem Recht machen.
Noch 12 Arbeitstage. Oder auch weniger....
Ich werd einiges vermissen - aber vieles auch gar nicht! *hmpf*
Und schon wieder für den ITS-Dienst am Samstag gefragt worden. Gott sei Dank hab ich da Urlaub!
Ich glaube, ich habe dieses Jahr mehr Dienste übernommen, als geplante gemacht.
Hoppla-Daisy
03.12.2014, 21:22
Heute bekam ich die Aufforderung zu einer Stellungnahme, weil ich neulich nachts einen (zugegeben multimorbiden, aber eben nicht stationär behandlungswürdigen) Patienten wieder nach Hause geschickt habe.
Dafür, dass ich
*mir des Nachts richtig Zeit genommen habe
*mir Gedanken über die häusliche Situation gemacht habe
*ein langes Gespräch über die Versorgung zuhause geführt habe
*angeregt habe, dass der Hausarzt da vielleicht mal eingeschaltet werden sollte, damit ne Pflegestufe beantragt wird
*noch die Mitgabe von Antibiose zumindest für die Nacht und den Morgen anbot, damit man nicht noch mitten in der Nacht zu ner Apotheke fahren müsste (deren Adresse ich natürlich auch noch rausgesucht hatte)
*Transportdienst anbot
wurde ich jetzt belohnt: Mit einer Beschwerde bei der Geschäftsführung über diese unmögliche Ärztin! :-(
Einen alten Herrn mit nem banalen Harnwegsinfekt, der weder Schüttelfrost noch Fieber noch Blasenentleerungsstörungen hatte, keine Ektasie der Nieren aufwies, kann man doch nicht einfach ambulant lassen! Und dann auch noch nachts mit dem Taxi durch die Gegend fahren lassen auf der Suche nach der Notapotheke! Sagt der Hausarzt! Der Typ, der es bisher offenbar nicht für notwendig angesehen hat, mal für die alten Leutchen ne Pflegestufe zu beantragen!
Naja, in meiner Stellungnahme werden alle o. g. Punkte erwähnt werden. Natürlich werde ich auch nicht unerwähnt lassen, dass sich die Haushaltshilfe und ihr Ehemann sich noch vielmals bei mir bedankt haben für die einfühlsame und schnelle Hilfe (hatten den alten Herrn ins Krankenhaus und auch wieder nach Hause geleitet).
Da könnte man echt nur noch im Schwall kotzen :-kotz
mangotree
03.12.2014, 21:58
Ja, drug eluting stents waren es tatsächlich, aber vor 10 Monaten eingesetzt. RS mit dem kardiologen vom haus ergab ass drin lassen und brilique pausieren. Aus purer Wissenslust hab ich dann auch beim behandelnden kardiologen angerufen: der meinte umgekehrt seis richtig... Soll man es verstehen?
Was möchtest Du jetzt hören?
Hier wurde von allen gesagt, daß es einfach nicht so schlau ist, sich ganz bewußt gegen die Anweisung des leitenden OAs hinwegzusetzen und das auch so zu dokumentieren. Und Du hast ja noch nicht mal wirklich recht, auch wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, wo eine Deiner entspricht.
Kann man machen, ist aber ehrlich gesagt nicht wirklich nachahmungswürdig :-meinung
Ist halt auch ne Frage, wie man das einschätzt, insbesondere die verschiedenen Risiken bewertet und gegeneinander abwägt.
Letztlich ist ja eine Blutung auf 9,7 primär keine akut lebensbedrohliche Situation, die einen zu einem einzigen, obligaten Vorgehen zwingt.
Welchen Thrombozytenaggregationshemmer man jetzt pausiert - keinen, den weniger potenten, den potenteren oder gar beide - das hängt jetzt davon ab, wieviel Gefahr man in die Blutung interpretiert und wie groß man die Gefahr der kardialen Komplikation sieht. Gerade der behandelnde Kardiologe hat evt. noch den Vorteil, dass er weiß wie der Status nach Intervention war, d.h. waren da wieder alle Gefäße offen wie Scheunentore mit super Fluss oder dümpelte da so ein mauer Fluss über eine Geröllhalde aus Plaques - letzteres wäre ja durchaus ein legitimer Grund, trotz Blutungen mit möglichst viel Gerinnungshemmung drin zu bleiben.
Sebastian1
04.12.2014, 10:20
Abgesehen von der Ansage des OA gibt's dazu sogar sowas wie Leitlinien der DGK. Schau mal auf deren Seite bzw auf AWMF und lies dir mal durch, was da zur dualen Aggregationshemmung nach DES steht.
Ich könnte jedesmal 'nen Anfall kriegen, wenn ich KHK-Patienten miz Z.n. Intervention postop auf die ITS bekomme und da das ASS abgesetzt wurde (ausser vielleicht noch bei den Prostatektomien, aber sonst wüsste ich keinen Eingriff, der bei uns im Haus durchgeführt werden würde, der das rechtfertigt.)
Man staunt dann schon, wieviele Leute einen NSTEMI erleiden.
Gestern die vierte Neudiagnose eines Hirntumors in zwei Wochen, drei davon in meinen Diensten..irgendwie hab ich Grad nen Lauf :-(....
WackenDoc
04.12.2014, 17:17
Kenn ihr das- man bangt, dass der Abszess eines Panaritiums schon reif ist, schneidet rein und freut sich, dass einem direkt der Eiter entgegen kommt?
Und Erkenntnis des Tages: Auf 1800m Höhe fehlt doch ein bisschen Sauerstoff in der Luft.
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