Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kenn ihr das- man bangt, dass der Abszess eines Panaritiums schon reif ist, schneidet rein und freut sich, dass einem direkt der Eiter entgegen kommt?
Und das erste, was dann laut sagt, ist: "BÄHHH, Igitt!!!!" :-D
WackenDoc
05.12.2014, 06:37
Ich sag mal so- der Patient konnte meine Begeisterung über die erfolgreiche Inzision nicht ganz nachvollziehen.
Aber wenigstens war er zufrieden mit dem Ergebnis.
Sagt der Hausarzt! Der Typ, der es bisher offenbar nicht für notwendig angesehen hat, mal für die alten Leutchen ne Pflegestufe zu beantragen!
Auch wenn ich Deinen Frust verstehen kann, so ist es nicht der Job des Hausarztes eine Pflegestufe zu beantragen, das müssen die Angehörigen, oder die Patienten schon selber machen. Nicht dass jetzt wieder Gerüchte aufkommen was so ein Hausarzt alles wieder nicht gemacht habe...
Natürlich kann der Hausarzt aber (so wie Du ja auch) mal dezent darauf hinweisen ;-)
Ich sag mal so- der Patient konnte meine Begeisterung über die erfolgreiche Inzision nicht ganz nachvollziehen.
Aber wenigstens war er zufrieden mit dem Ergebnis.
Das sind halt die Dinge, die den Arzt erfreuen. Deshalb mach ich auch Chassaignac Luxationen: ein Dreh und dem Kind gehts wieder gut. Oder auch Harnverhalt: kaum ist der Katheter drin, kommt ein entspanntes "Aaaahhhhhhhh" vom Patienten gepaart mit einem sehr breiten Lächeln. Oder luxierte Finger! Einmal dran gezogen und alles ist wieder gut :-)
Hoppla-Daisy
05.12.2014, 22:35
Auch wenn ich Deinen Frust verstehen kann, so ist es nicht der Job des Hausarztes eine Pflegestufe zu beantragen, das müssen die Angehörigen, oder die Patienten schon selber machen. Nicht dass jetzt wieder Gerüchte aufkommen was so ein Hausarzt alles wieder nicht gemacht habe...
Natürlich kann der Hausarzt aber (so wie Du ja auch) mal dezent darauf hinweisen ;-)
Ich regte mich auch eher darüber auf, dass dieser Hausarzt die Ehefrau, die nicht in der Ambulanz dabei war, anstachelte, auch noch ne Beschwerde über mich zu verfassen!
Feuerblick
05.12.2014, 22:40
Es wäre sehr viel kollegialer gewesen, einfach mal in eurem Haus anzurufen und mit dir darüber zu sprechen, oder? Manche Kollegoiden sind sowas von selbstherrlich...
Es wäre sehr viel kollegialer gewesen, einfach mal in eurem Haus anzurufen und mit dir darüber zu sprechen, oder? Manche Kollegoiden sind sowas von selbstherrlich...
Das stimmt.
Kam der Patient denn mit Einweisung? Bei katastrophaler Versorgung zuhaus weise ich manchmal Patienten ein, auch wenn die Erkrankung nicht zwingend stationär behandelt werden muß. Über den Sozialdienst der Klinik bekommen die Leute schneller einen Kurzzeitpflegeplatz und eine Pflegestufe als ambulant. Das schreibe ich dann aber auch zusätzlich auf die Einweisung und rufe vorher in der Klinik an.
Wenn der Patient dann nicht aufgenommen wird, wäre ich zugegebenermaßen ein wenig angepisst und würd den Assistenten am Telefon lang machen.
Feuerblick
06.12.2014, 07:39
Das stimmt.
Kam der Patient denn mit Einweisung? Bei katastrophaler Versorgung zuhaus weise ich manchmal Patienten ein, auch wenn die Erkrankung nicht zwingend stationär behandelt werden muß. Über den Sozialdienst der Klinik bekommen die Leute schneller einen Kurzzeitpflegeplatz und eine Pflegestufe als ambulant. Das schreibe ich dann aber auch zusätzlich auf die Einweisung und rufe vorher in der Klinik an.
Wenn der Patient dann nicht aufgenommen wird, wäre ich zugegebenermaßen ein wenig angepisst und würd den Assistenten am Telefon lang machen.
Ich denke, dass Daiz DANN auch anders gehandelt hätte...
Ich regte mich auch eher darüber auf, dass dieser Hausarzt die Ehefrau, die nicht in der Ambulanz dabei war, anstachelte, auch noch ne Beschwerde über mich zu verfassen!
Ich würde dem HA einen zuckersüßen Kurzarztbrief schreiben. ;-)
Da Du ja eh Nachts viel Zeit in Anamnese, Belehrung, etc. gesteckt hast, dürfte das recht fix gehen. Und zum Schluß die Situation mit der Bekannten, den Patientenwillen, etc. mit reinschreiben...
Kam der Patient denn mit Einweisung? Bei katastrophaler Versorgung zuhaus weise ich manchmal Patienten ein, auch wenn die Erkrankung nicht zwingend stationär behandelt werden muß. Über den Sozialdienst der Klinik bekommen die Leute schneller einen Kurzzeitpflegeplatz und eine Pflegestufe als ambulant. Das schreibe ich dann aber auch zusätzlich auf die Einweisung und rufe vorher in der Klinik an.
Wenn der Patient dann nicht aufgenommen wird, wäre ich zugegebenermaßen ein wenig angepisst und würd den Assistenten am Telefon lang machen.
Wobei Du ja trotzdem die Aufnahme auch gegenüber der Krankenkasse begründen musst. Und wenn jemand mit einem banalen HWI in die Ambulanz kommt, könnte die Krankenkasse auf die Idee kommen, dass man sowas durchaus auch mal ambulant behandeln kann. :-nix
Und wenn man dann auf den Kosten sitzen bleibt, dann kann das seitens der Verwaltung auch zu Rückfragen kommen...
Aufnahme aus sozialer Indikation ist gegenüber der GKV unproblematisch, wobei die Klinik dabei zugegebenermaßen wenig Gewinn macht. In diesem Fall ist bei Einleitung einer Pflegestufe und Kurzzeitpflege die stationäre Behandlung gerechtfertigt, dafür genügen idR 2 Tage, da sagt keine Kasse was dagegen.
dafür genügen idR 2 Tage,
ROFL
2 Tage???
Gut, hier im Süden klappt das auch recht schnell. Bei meiner alten Klinik haben wir nicht selten 2 WOCHEN auf einen Kurzzeitpflegeplatz gewartet.
ROFL
2 Tage???
Gut, hier im Süden klappt das auch recht schnell. Bei meiner alten Klinik haben wir nicht selten 2 WOCHEN auf einen Kurzzeitpflegeplatz gewartet.
Tja, hier geht es relativ schnell. Vielleicht taugte auch Euer Sozialdienst nix...
Hellequin
06.12.2014, 13:11
Aufnahme aus sozialer Indikation ist gegenüber der GKV unproblematisch, wobei die Klinik dabei zugegebenermaßen wenig Gewinn macht. In diesem Fall ist bei Einleitung einer Pflegestufe und Kurzzeitpflege die stationäre Behandlung gerechtfertigt, dafür genügen idR 2 Tage, da sagt keine Kasse was dagegen.
Ist vielleicht in einigen Gegenden so, lässt sich aber auch nicht pauschalisieren. Hier bei uns werden Fälle ohne medizinische Indikation konsequent rausgestrichen. Und was die Zeitdauer für einen Kurzzeitpflegeplatz hängt das halt auch vom örtlichen Angebot ab. Ist hier bei uns sehr knapp, da kriegt man mit viel Glück vielleicht etwas innerhalb von wenigen Tagen, normal sind aber zum Teil deutlich längere Wartezeiten. Und wir haben bei uns einen guten Sozialdienst.;-)
Moorhühnchen
06.12.2014, 13:27
Tja, hier geht es relativ schnell. Vielleicht taugte auch Euer Sozialdienst nix...
Bei uns ist es auch so, daß wir oft Patienten nicht von der ITS verlegen können, weil wir 2 Wochen auf einen Rehaplatz warten... ist vielleicht was anderes als Kurzzeitpflege, aber so werden halt Kapazitäten blockiert.
argh - der letzte Hausdienst in meiner Klinik hatte es in sich. Die 5-Stunden-offene-Galle von 23:00-4:30 zu betreuen. Ja, danke. (und bis 23 Uhr hatte ich auch durchgehend gut zu tun)
(jedesmal, wenn ich 'interessiert' übers Tuch geschaut habe, haben die Kollegen mit den Pinzetten die gleichen Bewegungen in der Tiefe gemacht.. aaaargh)
- und heute dann den Umzug von dort nach hier hinterher weggezockt. Jetzt schlafe ich das restliche Wochenende wohl erstmal.
Coxy-Baby
06.12.2014, 18:04
Urlaub........yeaahhhhhhh
Jetzt hock ich schon drei Tage zuhause und es geht einfach nicht voran. Ich bin zwar nicht mehr ans Bett gefesselt, aber so richtig gut gehts mir halt noch nicht. Weiß nicht, ob ich Montag zur Arbeit oder zum Hausarzt gehen soll :-?
Wir hatten doch neulich schonmal ne Diskussion über Fieberthermometer. Was kam da raus als Empfehlung?
Für alle über 2 Jahre die Ohrthermometer ;-)
Hoppla-Daisy
06.12.2014, 22:10
Tja, es ist tatsächlich so, dass unser Sozialdienst zwar recht fix ist, aber soooo fix nun auch wieder nicht!
Der Patient war nicht vom Hausarzt, sondern von irgendeinem KV-Arzt eingewiesen worden. Kein Anruf, kein Garnix. Und wenn wir jeden Patienten, der mehr als zwei Grunderkrankungen mitbringt, direkt aufnähmen mit nem banalen HWI, hätten wir echt ein Problem! Da lass ich meine eh schon sehr raren Betten eher frei für wirkliche stationär zu rechtfertigenden Notfälle :-nix.
Ha! Aber heute abend war mal wirklich wat Spannendes für die WC-Ente!
Alter Herr mit Z. n. Harnröhrenplastik vor einigen Jahren. Z. n. Lungenembolie vor nem Jahr. Komplett immobil. Kam mit Ehefrau, die mir berichtete, dass die Windel seit 24 Stunden trocken sei, und jetzt würde es nur noch tröpfeln aus der Harnröhre. Der Unterbauch war natürlich superprall! Katheter geschnappt, und angefangen zu schieben. Leider bekam ich selbst den dünnsten Katheter nicht reingefriemelt. Harnröhre komplett zu! Super Wurst.... selbst mit Draht vorsichtig seldingern war nicht drin. Määäääh! Also wollte ich nen SPDK stechen. Der Blick auf's Labor sagte mir: Okay, wenn du ihn umbringen willst, dann stichst du jetzt einen.......
Der Patient hatte nen Quick von 17, und seine Blase drohte so langsam zu platzen. Der arme Opi wurde auch schon verdammt unruhig, und sein Kreislauf fand das alles auch nicht so prall. Also PPSB reingekippt in den Patienten, schön mit Perfusor..... 7 x Octaplex 500 :-((, nen gebrauchten Kleinwagen also (alles andere wäre abrechnungstechnisch Selbstmord gewesen...)
Nach knapp 2 Stunden war der Quick dann bei mehr als stechwürdigen Prozenten angelangt. Zack, rein mit dem Teil. Ging auch gut..... WÄRE da nicht noch die Entlastungsblutung gewesen :-((! Bei nem 12er SPDK schon ne haarige Sache ;-). Also fix Pissfix 40 mg als Bolus rein in den Patienten. Als die ersten Koagel den Weg durch den dünnen Katheter fanden, wurd ich erst nervös, dann langsam ruhiger, weil der Urin zunehmend klarer wurde.
Nach zig Stunden in der Ambulanz hab ich den Patienten dann endlich mit nem guten Gefühl auf Station karren lassen. Aber jetzt bin ich echt mal todmüde! Wenn DAS nicht geklappt hätte mit dem SPDK oder der ne Tamponade entwickelt hätte..... ärgs..... :-))
So, aber nun bin ich echt mal zufrieden mit dem Outcome :-)
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