Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Pampelmuse
07.12.2014, 19:04
Sonntagsvisite. Ein Pat. mit fortgeschrittener Tumorerkrankung liegt im Bett und weint, während er sich ein klassisches Konzert im Fernsehen anhört, Adventskonzert, sein Lieblingsstück, sagt er... Ich halte seine Hand bzw er meine. er fragt ob es nun zu Ende gehe... Ich weiss nicht was ich drauf sagen soll und könnte gleich mitheulen... Wahrscheinlich bedarf es eh nicht vieler Worte, aber schwer ist es trotzdem. Und vor allem unter der Woche gehen solche Pat. bei dem hohen Durchlauf auch gerne mal unter - schade dass die Plätze auf der Palliativstation so rar sind :(
:-heul :-keks
Jaja, schlafen DÜRFEN tu ich hier im Intensivdienst ja auch - nur KÖNNEN so gut wie nie.
Und ich fühl mich auch grad schon total krank! :-))
Habt ihr denn Bereitschaftsdienst? In meinem alten Haus gabs Schichtdienst und da durfte man offiziell tatsächlich nicht schlafen. Auf der IMC haben sie uns deswegen auch das Bett wegrationalisiert. Auf der ITS hatten die Anästhesisten immerhin ne Couch im Arztzimmer... (und da wurde sicher nuuur drauf gesessen :-oopss)
Moorhühnchen
07.12.2014, 19:12
Habt ihr denn Bereitschaftsdienst? In meinem alten Haus gabs Schichtdienst und da durfte man offiziell tatsächlich nicht schlafen. Auf der IMC haben sie uns deswegen auch das Bett wegrationalisiert. Auf der ITS hatten die Anästhesisten immerhin ne Couch im Arztzimmer... (und da wurde sicher nuuur drauf gesessen :-oopss)Wir haben Bereitschaftdienst. :-kotz
Im Schichtdienst in der Rotationsklinik hab ich nachts mehr geschla.... ääääh, Ruhe gehabt! Aber auch die haben die Couch jetzt wegrationalisiert.
Nachdem, was ich in den letzten Monaten so im Intensivbereitschaftsdienst erlebt habe, bin ich für die Einführung eines Schichtdienstes. Mal ganz abgesehen davon, daß es da eine ganze Menge anderer Dinge gibt, die dringend umstrukturiert werden sollten! Die neue Oberärztin wird viel Spaß haben - und sich sicher nicht sehr wohlfühlen dort.
Schließlich war sie bisher Herrin über ein 20-Betten-Intensivreich und wird nun zum Handlanger der Chirurgen degradiert - bin gespannt, wie lange das gut geht... :-?
Wir haben Bereitschaftdienst. :-kotz
Im Schichtdienst in der Rotationsklinik hab ich nachts mehr geschla.... ääääh, Ruhe gehabt! Aber auch die haben die Couch jetzt wegrationalisiert.
Wer rationalisiert sowas denn weg? Und vor Allem warum? Angehörigengespräche lassen sich auf einer Couch doch viel besser führen als auf alten Sextanerholzstühlen... ;-)
Und wer anfängt mit solchen Spielchen von wegen Betten und Couch wegzurationalisieren, der spielt ein gefährliches Spiel! Denn man könnte auf die Idee kommen, Dienst nach Vorschrift zu machen. Und dann möchte ich sehen, wie die Pausen mitten in der Nacht realisiert werden, in denen für eine Ablösung gesorgt werden muss! Und Überstunden wegen Übergabe? Nööö, dann kommt es ja mit der Zeit bis zum nächsten Arbeitsbeginn nicht mehr hin. Aprospos Arbeitzeit und das -gesetz!!! :-nix
Nachdem, was ich in den letzten Monaten so im Intensivbereitschaftsdienst erlebt habe, bin ich für die Einführung eines Schichtdienstes. Mal ganz abgesehen davon, daß es da eine ganze Menge anderer Dinge gibt, die dringend umstrukturiert werden sollten!
Nur weil eine Struktur schei$$e ist, muss man ja nicht direkt alles umkrempeln. Wir hatten früher auch eine sehr arbeitsintensive Intensiv, trotzdem hätte ich um kein Geld der Welt einen Schichtdienst machen wollen.
Bei Euch liegen ja die Probleme im Arbeitsablauf, den man ja deutlich verbessern könnte... (neue Oberärztin?) ;-)
Die neue Oberärztin wird viel Spaß haben - und sich sicher nicht sehr wohlfühlen dort. Schließlich war sie bisher Herrin über ein 20-Betten-Intensivreich und wird nun zum Handlanger der Chirurgen degradiert - bin gespannt, wie lange das gut geht... :-?
Naja, neue Besen kehren gut. Und als Herrin über 20 Betten ITS wird sie schon Erfahrung mit Operateuren mitbringen. Und wenn sie dann auch noch fachlich gut ist, wird sie DAS Problem am Einfachsten lösen können. :-nix
DAS klingt spannend!!
Hühnchen halt uns da mal auf dem laufenden..
und - uah - ich werde von Schichtdienst auf Intensiv in Bereitschaftsdienst dort wechseln. Das klingt eigentlich total toll, aber irgendwie stell ich mir das auch anstrengend/er vor.. Ich arbeite dann ja auch ganz gerne am/mit den Patienten und verschiebe so ungern Zeugs auf den Frühdienst - weil es ginge - quasi: was getan ist, ist getan. Geht das dann noch ohne Verluste an der eigenen Ruhe?? :-))
Moorhühnchen
07.12.2014, 21:11
Wer rationalisiert sowas denn weg? Und vor Allem warum? Angehörigengespräche lassen sich auf einer Couch doch viel besser führen als auf alten Sextanerholzstühlen... ;-)
Und wer anfängt mit solchen Spielchen von wegen Betten und Couch wegzurationalisieren, der spielt ein gefährliches Spiel! Denn man könnte auf die Idee kommen, Dienst nach Vorschrift zu machen. Und dann möchte ich sehen, wie die Pausen mitten in der Nacht realisiert werden, in denen für eine Ablösung gesorgt werden muss! Und Überstunden wegen Übergabe? Nööö, dann kommt es ja mit der Zeit bis zum nächsten Arbeitsbeginn nicht mehr hin. Aprospos Arbeitzeit und das -gesetz!!! :-nix*räusper* Es war in der Tat ein hygienisches Problem.... diese Couch war so unansehnlich, weil jeder nachts draufsabberte......... es gab noch eine zweite Couch in einem (außerhalb der ITS gelegenen) Aufenthaltsraum der Anästhesie. Da hat der zweite Nachtschichter sich meist niedergelassen - jetzt gibt's halt nur noch diese Ruhestätte. Aber die Couch im Arztzimmer war halt echt ein Rettungsanker - nicht nur nachts, sondern vor allem zum Plauschen vor der Übergabe.
Vielleicht haben sie ja mittlerweile ne neue Couch angeschafft, aber meine letzte Info war halt: neuer Chef, ein Früh- und ein Spätdienst gestrichen und die Couch raus. Ihr könnt Euch sicher noch an mein Gejammer von vor einem Jahr erinnern, als wir die erste Schwangeren- und Krankheitswelle hatten - ja und nun das selbe mit noch einem geplanten Schichter weniger...
Nur weil eine Struktur schei$$e ist, muss man ja nicht direkt alles umkrempeln. Wir hatten früher auch eine sehr arbeitsintensive Intensiv, trotzdem hätte ich um kein Geld der Welt einen Schichtdienst machen wollen.
Bei Euch liegen ja die Probleme im Arbeitsablauf, den man ja deutlich verbessern könnte... (neue Oberärztin?) ;-)
Ich hab den Schichtdienst auch nicht geliebt, aber wir hatten zumindest ein sehr gutes Modell, welches auch immer einige freie Tage am Stück gewährt hat, mit maximal 3 Nächten am Stück. Ich selbst möchte keinen Schichtdienst mehr bei einer 100%-Anstellung machen müssen - aber ganz ehrlich: im Vergleich zu meinen derzeitigen Bereitschaftdiensten waren die Nächte dort wesentlich (!!) erträglicher. Und dabei hatte ich mich vor meiner Rückkehr ins Nest ja noch drauf gefreut, dem Schichtdienst entronnen zu sein und wieder Bereitschaft zu haben. Glaub mir, die Dienste waren die Hölle, obwohl ich mit den Patienten immer Glück hatte und wirklich nie einen instabilen Patienten betreuen mußte. Es war einfach das Organisationschaos und daß man als ITS-Diensthabender einfach das Ar$chloch des gesamten Hauses war (Prämeds, Schmerztherapie und Probleme mit den Pumpen, Aufwachraum, unerschöpfliche Aufnahmekapazität, weil ja der AWR der ITS zugerechnet wurde, Schockraum) und nix zu sagen hatte.
Naja, neue Besen kehren gut. Und als Herrin über 20 Betten ITS wird sie schon Erfahrung mit Operateuren mitbringen. Und wenn sie dann auch noch fachlich gut ist, wird sie DAS Problem am Einfachsten lösen können. :-nixIch würd's ihr wünschen, aber ich befürchte, hier wird sie auf Granit beißen. Die chirurgische Riege ist es einfach gewohnt, auf der ITS schalten und walten zu dürfen wie es ihnen beliebt. Aber wir werden sehen.... vielleicht gelingt ja doch was. Zumindest wäre es schonmal ein Vorteil, wenn die ITS mehrere Tage am Stück von EINER Person geleitet würde. Momentan ist das ja täglich ein anderer und dann noch nichtmal der diensthabende OA.
Als Diensthabender auf der ITS wurdest zu Schockräumen gerufen? Wow... gibt ja auch mal Situationen, wo du icht weg kannst von der ITS. Und so ein Schockraum kann ja auch mal ne Stunde dauern, bis der abgewickelt ist. Bei uns kam der ITS Arzt nur dann, wenn Dienstassi, Facharzt UND Oberarzt nicht abkömmlich waren.
Moorhühnchen
07.12.2014, 21:36
Als Diensthabender auf der ITS wurdest zu Schockräumen gerufen? Wow... gibt ja auch mal Situationen, wo du icht weg kannst von der ITS. Und so ein Schockraum kann ja auch mal ne Stunde dauern, bis der abgewickelt ist. Bei uns kam der ITS Arzt nur dann, wenn Dienstassi, Facharzt UND Oberarzt nicht abkömmlich waren.Was bei uns meistens bis 0 Uhr regelhaft so ist. Bis dahin laufen nämlich meist 2 OP-Säle parallel und OA und OP-Diensthabender stehen fest.
Der Schockraum-Rundruf ist fest in der Hand, bzw. auf der Nummer des ITS-Diensthabenden. Zusätzlich habe ich den Reafunk fürs gesamte Haus in der Tasche. Ich habe in den letzten 5 Jahren keinen einzigen Schockraum erlebt, bei dem ich nicht mindestens eine Dreiviertelstunde beschäftigt war. Mal abgesehen von der Handvoll Schwerverletzte, die SOFORT in den OP ging oder diejenigen, die nur ne Platzwunde hatten und ich abtreten durfte. Ansonsten darf ich immer Babysitter spielen, während alle anderen beschäftigt tun, sich die 1000 Röntgen- und CT-Bilder anzugucken.
Aber wißt ihr was: die Kollegen wollen mir weißmachen, daß das ja immer noch besser sei, als bei meinem zukünftigen Arbeitgeber, wo ich gleichzeitig für Sectios und OP und ITS zuständig bin und alleine im Haus ohne Hintergrund. Ich bin gespannt!
FirebirdUSA
08.12.2014, 01:53
..., wo ich gleichzeitig für Sectios und OP und ITS zuständig bin und alleine im Haus ohne Hintergrund. Ich bin gespannt!
Ist das überhaupt zulässig?!
Ich wunder mich immer wieder: Patient (unbeobachteter Sturz gestern) nachts um 2:30 Uhr nicht richtig erweckbar (ich auch nicht!), nach dem er dann doch wach war viel eine verwaschene Sprache und verlangsamte Reaktion auf (hab ich auch die ersten 30 Sekunden nach dem ich um diese Zeit aus dem Bett gerissen werde... )... ich frag mich wo da die Pathologie ist. Auf dem CT Tisch war er dann ja auch wieder wach und klar und wird jetzt wahrscheinlich wie ich erstmal wieder 30 Minuten zum einschlafen brauchen.
Patient (unbeobachteter Sturz gestern) nachts um 2:30 Uhr nicht richtig erweckbar
Ja, ich schmunzel auch immer, wenn der Rettungdienst jemanden ankündigt, der irgend "somnolent" oder manchmal auch nur "müde" ist. Das ist nachts um 4 kein Wunder, finde ich! :-D
Moorhühnchen
08.12.2014, 09:51
Ist das überhaupt zulässig?!Ich weiß es nicht. Vielleicht ist das aber auch der Grund, warum gerade noch eine weitere Stelle aufgestockt wurde... vielleicht wird ein Hintergrund eingeführt? Mehr weiß ich aktuell aber nicht.
Aber ehrlichgesagt isses mir auch fast schnuppe, ob ich >900 Schockräume pro Jahr habe oder 1000 Geburten. Wahrscheinlich werde ich zu weniger Geburten dazugerufen - bei den Schockräumen ist meine Anwesenheitspflicht ja nahezu 100%.
Da bin ich bei uns ja wirklich verwöhnt. Einer für den Kreißsaal, einer für den übrigen OP. ITS-Schichter hat Schockraum- und Reafunk (letzteren auch nur alle zwei Monate). Da wir keine Neurochirurgie haben, kommen bestimmte Patienten halt auch gar nicht zu uns. Wir haben überall genug zu tun, und ich möchte mir auch nicht wirklich überlegen, ob ich nun lieber zum Reaalarm oder zur Not-Sectio laufe.
Intensivarzt mit Rea-Telefon, OP-Dienst für alles andere inkl. Schockraum und Kreißsaal, dazu noch ein Hintergrund-OA immer im Haus :-)
und Neurochirurgie im Haus ... :-kotz (liegt nicht am Fach an sich, eher an gewissen Neurochirurgen^^)
Moorhühnchen
08.12.2014, 18:14
Naja, dafür hab ich in Zukunft wohl kein Reafon mehr nachts, das machen die Internisten..... ;-)
Wird bestimmt gewöhnungsbedürftig, aber nach allem was ich bisher gehört habe auch viel ruhiger. Sind halt nur 5 ITS-Betten (ok, die Internisten haben auch noch ein paar auf der selben Station, aber kümmern sich *fast* alleine drum). Und keine Neurochirurgie und keine Handchirurgie.
Wer weiß, vielleicht müssen die Internisten ja auch "meinen" Intensivpatienten reanimieren, wenn ich bei der Sectio stehe. Wie das genau geregelt ist, weiß ich nicht. :-))
Wofür ist denn rechtlich ein Hintergrund hinter einem Facharzt nötig? Bei Assistenten ist mir das klar, aber bei einem Fach-Huhn?
Man muss doch nach dem FA noch sooooo viel lernen. Haben wir doch gerade erst lang und breit an anderer Stelle diskutiert :-))
Moorhühnchen
08.12.2014, 18:26
Wofür ist denn rechtlich ein Hintergrund hinter einem Facharzt nötig? Bei Assistenten ist mir das klar, aber bei einem Fach-Huhn?Wahscheinlich um solchen Dingen wie Organisationsverschulden oder so aus dem Weg zu gehen, wenn während der Ileus-OP ne Notsectio gemeldet wird. Gab ja neulich sogar nen CIRS-Fall, wo ein Anästhesist nen PDK angespritzt hatte und dann notfallmäßig in den OP mußte. Der PDK lag falsch und es kam zu Komplikationen.... müßte das nochmal raussuchen.
Aber man kann sich ja nie zweiteilen. Es könnte mir ja aktuell auch passieren, daß meine Kollegen im OP stehen, ich im Schockraum bin und plötzlich einer meiner Patienten auf ITS reapflichtig wird - dann hab ich ja genau das selbe Problem, obwohl wir zu dritt im Haus sind..... Man kann ja nicht unbegrenzt Personal vorhalten!
Ich werde 2 Kolleginnen haben, die in fortgeschrittener WB sind, aber eben noch nicht FA - die haben dann wohl den Chef als Hintergrund, der in der Nähe wohnt.
EDIT: CIRS-Fall gefunden! :-)
Sollte im dargestellten Fall der Anästhesist die Patientin eilig „zurück in den OP“ wegen seines dortigen Anwesenheitserfordernisses verlassen haben, steht nicht nur ein individuelles Fehlverhalten (Unterschreitung erforderlicher Kontrollzeit bzw. mangelnde Sicherstellung adäquater Kontrolle), sondern auch ein Organisationsverschulden (allgemein und/oder im Einzelfall unzureichende Arztkapazität) in Rede.
und aus exakt DEM Grund muss man und kann im Ausnahmefall zumindest die räumlich unmittelbare und fachlich kompetente ärztliche Betreuung der PDK-besteckten Schwangeren durch einen anderen Arzt (z.B. Gyn) organisieren & dieses auch kommunizieren, wenn man innerhalb der Frist zur Rea oder zum Schockraum tingelt & die 30' nicht einhalten kann.
Moorhühnchen
08.12.2014, 20:54
Naja, mit einem Hintergrund wär das Ganze ja auch zu gewährleisten. Aber ich schätze, das läßt sich da schwer organisieren - eine der OÄ hat allein einen Anfahrtsweg von ca. 65 km. :-))
Moorhühnchen
11.12.2014, 17:07
Kennt jemand eine gute Seite zum Thema Neugeborenen-Reanimation?
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