Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Colourful
09.01.2015, 10:52
Das ist wirklich schrecklich. :-(
Oh Gott, wie schrecklich :-heul Über so etwas möchte ich gar nicht nachdenken. Im Moment erst recht nicht.
Oje, was für ein Alptraum!
Glückwunsch, den bisher einzigen habe ich als FA gelegt. Was für Indikationen gibt's denn noch für PAK?
Wird hier Standardmässig für Lungen- oder in meinem Fall Lebertransplantationen gelegt und natürlich in der Kardioanästhesie.
Ich bin wohl zu schwach für meinen Job. Dreimal übertägig Dienst plus nach dem letzten Dienst Hospitation in der Uniklinik und jetzt bin ich krank. :-keks
Dafür hab ich heute meine dritte Hüfte operiert. Aber das hab ich auch grad noch so geschafft mithilfe von Doping :-blush
nine, was ist mit dem bhcg..?? ganz sicher negativ??
Ja. Mich hat auch ganz traurig gemacht.
Zum Glück ist so etwas ganz selten.
McDreamy
09.01.2015, 19:28
@Solara und Miss
Die Plazenta hatte sich nicht vollständig gelöst. Im OP wurde nachküretiert. Es kam zu einer großen Blutung. Gabe von mehreren EKs. Hypovolämischer Schock. CPR. Multiorganversagen.
Mutter Jahrgang 85,1.Kind, keine Vorerkrankungen.
Das ist wirklich ein Alptraum. Wie gehts dir damit?
Ich hatte nun schon mehrere Plazentalösungsstörungen bzw. Nachblutungen auf dem Tisch - hatte oft Muffensausen, da die nach Narkoseeinleitung meist ziemlich abgerauscht sind. Ist letztendlich aber immer gut gegangen. Worst Case waren mal 2 Erykonzentrate, die ich bei Hb <6 danach im Aufwachraum gegeben hab. Bei höherem Hb geben wir bei gesunden Pat. nix.
Vielleicht könntest du den Fall mal näher schildern? Ich nehme an, die Pat. hatte vorher schon einiges an Blut verloren - das wird ja oft unterschätzt von den Gynnies aber auch von der Anästhesie. Hat sie auf dem Tisch noch geblutet oder konnte die Blutung im OP gestillt werden? Wieviel E-konz. habt ihr intra-OP gegeben? Was habt ihr gesinnungstechnisch unternommen?
BetterCallSaul
09.01.2015, 19:41
@Solara und Miss
Die Plazenta hatte sich nicht vollständig gelöst. Im OP wurde nachküretiert. Es kam zu einer großen Blutung. Gabe von mehreren EKs. Hypovolämischer Schock. CPR. Multiorganversagen.
Mutter Jahrgang 85,1.Kind, keine Vorerkrankungen.
... Ohne Worte ... :(
nine, was ist mit dem bhcg..?? ganz sicher negativ??
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Ich werde einfach krank gerade. :-keks
MissGarfield83
10.01.2015, 14:36
So die erste Woche ist rum und ich habe mich leidlich geschlagen. Intubieren klappt, wie ich erwartet hatte, Lamas find ich schwieriger und mit meinen Ausleitungen bin ich alles andere als zufrieden ... gegen Ende der Woche waren meine Patienten eher nicht so richtig wach wenn ich sie in den AWR verlegt hab. Aber was erwarte ich, wenn der Patient ne Elefantendosis Propofol und Sufenta braucht um bei nem Mac von 1,3 Sevo schlafen zu bleiben ... ne ganze Ampulle Sufenta zur Einleitung fand ich schon echt sportlich ( Anweisung vom OA ).
Mein OA mit dem ich gerade unterwegs bin bringt mich so durcheinander, dass ich gerade Routine a la friss oder Stirb lerne ... bevor ich mal halbqwegs mit Maske beatmet hab ist das Sufenta,Propofol und Nimbex schon drin un der Pat mit der Sättigung unten ... find ich nicht gut - aber bei anderen begleitenden Fachärzten sind es dann Bilderbucheinleitungen ... so wie ichs gelernt hab. Irgendwie frustrierend, wenn man nicht nach eigenem Rythmus arbeiten darf ...
BTW an die Anästhesisten unter uns - gibt es irgendwo ne Exeltabelle zum Runterladen wo man die Eingriffe dokumentieren kann un er die Zahlen automatisch berechnet?
BetterCallSaul
10.01.2015, 14:58
Gibt doch ne App "Anästhesist" für Android bzgl Dosierungen u Co. Sehr umfangreich
Schreib mal Sebastian an, der hatte damals was gebastelt.
Sebastian1
10.01.2015, 16:43
MissGarfield, du hast post.
Und wenn du nach einer Woche nicht mehr verunsichert wärst, dann würde mich das sehr wundern ;-)
Wird schon werden.
@mcDreamy
Ich kann zu der Geschichte im Op- weder gynäkologisch noch anästhesistisch- viel sagen, da ich von der pädiatrischen Seite komme.
War für mich auch ein schwerer Gang. Aber nachdem ich mit den Schwestern und meinem Partner geredet habe, war es ok. Wir haben auch ne tollen Pfarrer, der Supervision anbietet.
Der arme Vater. Absolut furchtbar so etwas.
Ja. Muriel. Sehr traurig.
@Solara und Miss
Die Plazenta hatte sich nicht vollständig gelöst. Im OP wurde nachküretiert. Es kam zu einer großen Blutung. Gabe von mehreren EKs. Hypovolämischer Schock. CPR. Multiorganversagen.
Mutter Jahrgang 85,1.Kind, keine Vorerkrankungen.
Ach du Scheixxe... wie kann sowas heute noch passieren? Furchtbar...
Kackbratze
10.01.2015, 22:22
Wir leben immernoch nicht im StarTrek-Universum. Die Fälle sind für uns drastischer, weil sie seltener geworden sind, aber den Tod haben wir immernoch nicht besiegt. Und Mutter Natur arbeitet meist für, aber auch gerne gegen uns.
@mcDreamy:
Ich habe noch mal ein wenig nachgelesen bezüglich des Falles.
Nach Spontangeburt erfolgte eine Nachkürettage. Postpartales HELLP.
Bereits bei Einleitung Kreislauf instabil. Im Sectio OP noch schwerer Schock bei Volumenmangel und Hämorrhagie. 6 x EK Gabe. NA- Perfusor, Fibrinogengabe, Cyclocaprongabe, PPS Gabe.
CPR über 15 Minuten.
DIC mit Multiorganversagen.
Verlegung auf die Intensivstation nach Stabilisierung.
Erloschene Pupillenreflexe. Im CCT
Massive Flüssigkeit im gesamten Abdomen. Keine aktive Blutung nachweisbar und generalisierter hypoxischer Hirnschaden mit beginnender Einklemmung.
Gerinnung deutlich komprimittiert. Kühlung zur Neuroprotektion. Anurie. Arterenol Perfusor.Ödeme.
Tranexansäure, FFP und EKs, Fibrinogen, TKs.
Während Transfusion RR Abfall. Jedoch Kein Hinweis blutgruppenserologische Ursache der Transfusionsreaktion.
Fehlende Perfusion cerebral im CCT.
EEG bestätigt infauste Prognose im CCT.
Der Hirntod wird festgestellt. Die Angehörigen sprechen sich gegen Organspende aus.
Bei der Obduktion wird keine Embolie nachgewiesen.
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