Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kackbratze
16.01.2015, 12:33
Portokosten behält das Haus, Schreibkosten erstattet man dann in Gummibärchen den Sekretärinnen ;-)
Oh Mann, ich hab ja in der Regel eine Engelsgeduld mit schwierigen Angehörigen, aber diese Woche hat mal wieder jemand den Vogel abgeschossen. Seit Montag wird jeden Tag ein ausführliches Gespräch gesucht und deren Inhalt war täglich, warum bei Restless Leg Syndrom Promethazin eher schadet und Restex indiziert ist. Das ganze wird sogar in der Chefvisite besprochen in Anwesenheit des Chefarztes und der Angehörigen. Gebetsmühlenartig wird dennoch weiter Neurocil eingefordert, weil ja nur dieses Medikament helfe und darauf wird geantwortet, dass das keine gute Idee ist und wir davon aus medizinischen Gründen absehen. Dann Eskalation: Donnerstag Abend wird dann vehement Neurocil eingefordert, als das nicht gegeben wird, geben die Angehörigen eigenmächtig das Medikament und entfernen Restex aus der Medikamenten Schächtelchen, damit das nicht gegeben wird durch die Pflege. Zur Krönung wird dann ein augenblickliches Gespräch mit dem diensthabenden Arzt eingefordert und wenn dieses nicht geschehen sollte eine Klage wegen Unterlassener Hilfeleistung in einer Lautstärke, die zur Belustigung der kompletten Station dient, angedroht. Trotz weiterer Gespräche durch Pflege Situation zwar deseskaliert aber Angehörige weiter nicht einsichtig...
So irrational und verbal wenig zu gängliche Leute hab ich schon lange nicht mehr erlebt...
Matzexc1
16.01.2015, 20:40
Kann man Patienten disziplinarisch entlassen?
Absolute Arrhythmie
16.01.2015, 20:41
Kann man Patienten disziplinarisch entlassen?
In der Psychiatrie: ja.
Espressa
16.01.2015, 20:49
Kurze Fragen: Wie lief es bei euch, wenn ihr Gutachten für euren Chef geschrieben habt mit der Vergütung? Zur Facharztausbildung gehört ja (zumindest in der Inneren) das Anfertigen von diversen Gutachten dazu. Werden die zusätzlich vergütet? Oder hängt das ganz vom Chef ab?
Nach Aktenlage volle Kohle auf mein Konto. Glaub fast inkl. Porto 😆
Schreibe aber auch alles komplett selbst.
Bei Gutachten mit Untersuchung behält das Haus was für die Untersuchung, und Rest kommt versteuert auf den Lohnzettel.
Kann man Patienten disziplinarisch entlassen?
Ja, gerade heute wieder gemacht :-))
Kann man Patienten disziplinarisch entlassen?
Logisch. Ich musste mal auf Geheiß vom Chef einen Junkie entlassen. Später hat uns jemand wegen unterlassener Hilfeleistung verklagt, weil wir die arme Seele so völlig hilflos und ohne Wohnsitz einfach vor die Tür gesetzt haben. Wortwörtlich: den haben die Schwestern in einen Rollstuhl gesetzt und einfach vor die Tür geschoben :-)) (Der war zu zugedröhnt, um mit Krücken laufen zu können)
Mir fällt noch was ein, was mir letzte Woche passiert ist. Wir gucken bei uns tatsächlich alle Röntgenbefunde von den Radiologen an und zeichnen sie ab. Leider kommen bestimmt >50% der Befunde erst rein, wenn die Patienten schon entlassen sind. Bei einem postoperativen Kontrollröntgenbild nach Kyphplastie von BWK 12 und LWK 1 lese ich: "Deckplattenimpression von LWK 2, die auf dem MRT vom 7.1. nocht nicht zu sehen war, also frisch ist" Da haben wir der Patienten zwei Frakturen kyphoplastiert, dann hat sie sich dabei irgendwie schon die nächste zugezogen und wir habens nicht mal mitbekommen :-wand Natürlich müssen wir versuchen, die Patientin nochmal einzubestellen. :-?
Im Sommer hatten wir mal einen Patienten mit BWS Schmerzen, der nach 2 Tagen Schmerztherapie wieder entlassen wurde. Im MRT Befund der BWS hab ich dann was gelesen von "nebenbefundlich verdächtige Struktur in den abgebildeten Lungenabschnitten, CT Thorax empfohlen". Hab auch umgehend den Hausarzt angerufen und ihm das gesagt. Drei Monate später informiert der uns darüber, dass es ein Bronchial-Ca. war und der Patient verstorben ist. DREI MONATE! Verdammt! :-((
Matzexc1
17.01.2015, 08:35
Ach du Sch... Haben eure Radiologen so viel zu tun?
Ich finde, wir können schon froh sein, dass die Befunde nach 3, 4 Tagen kommen. In meiner alten Klinik konnten das auch mal 3, 4 Monate sein :-nix
Matzexc1
17.01.2015, 08:40
Ich finde, wir können schon froh sein, dass die Befunde nach 3, 4 Tagen kommen. In meiner alten Klinik konnten das auch mal 3, 4 Monate sein :-nix
:eek:
FirebirdUSA
17.01.2015, 08:49
Ich finde, wir können schon froh sein, dass die Befunde nach 3, 4 Tagen kommen. In meiner alten Klinik konnten das auch mal 3, 4 Monate sein :-nix
3-4 Tage ist gut, es muss ja geschrieben werden und dann noch von OA und/oder Chef freigegeben werden. Wir rufen eigentlich bei akut behandlungsbedürftigen Befunden immer an. Alles andere kommt aber auch nur in den Befund. Ich würde aber erwarten, dass ein Unfallchirurg sich die psto-op Röntgenbilder auch selber ansieht bevor er einen Patienten entlässt... i.d.R. kann er nämlich auch besser beurteilen ob das so sein soll wie es ist (kennt den Situs). Das ein Unfallchirurg den mitabgebildete Ileus im Rö-LWS oder die RF in der Lunge o.ä. erkennt erwarte ich aber nicht (dafür gibt es uns Radiologen ja, ansonsten wären wir ja arbeitslos).
Wochenende und frei :-love
Hab jetzt meinen ersten Kurs, nämlich den ACLS, gemacht und ziemlich viel gelernt. Fühle mich jetzt schon viel sicherer und habe mir vorgenommen, jetzt mal häufiger "hier" zu rufen, wenn das Rea-Telefon geht. Bisher habe ich mich immer hinter den erfahreneren AAs versteckt.
Ein bisschen sauer ist mir allerdings aufgestossen, dass quasi alle anderen Kursteilnehmer den Spass komplett bezahlt bekommen haben; mein Jahresbuget (!) hat gerade mal für 50% der Kosten gereicht. Pff.
Ich finde, wir können schon froh sein, dass die Befunde nach 3, 4 Tagen kommen. In meiner alten Klinik konnten das auch mal 3, 4 Monate sein :-nix
Problematisch finde ich wenn mündlicher und schriftlicher Befund arg divergieren (bspw. bei RF). Das ist echt doof dann im E-Brief nen Vorabbefund drin zu haben und dann später gegenüber HA zurückrudern zu müssen...
Bei uns im Haus werden die Untersuchungen (konventionell und CT) innerhalb weniger Stunden, bzw. Notfallaufnahmen sofort befundet. Wenn sich dann in der Nachbefundung noch etwas relevantes ändern sollte werden wir telefonisch informiert.
MRT gibt es meistens im Laufe des Folgetages.
Dafür darf ich im Notfallzentrum aber auch keinen Patienten (UCH) ohne vorläufigen radiologischen Befund entlassen. Wie ist das dann bei euch organisiert? Habt ihr überall Befundunsmonitore stehen? Bei uns gibts nur "Normale" und wenn mir das nicht ausreicht muss ich in die Radiologie rüber gehen.
Kackbratze
17.01.2015, 11:08
Bei uns stehen in der Notaufnahme auch Befundungsmonitore, die Radiologie ist bei fraglichen Befunden aber auch nicht weit entfernt.
Moorhühnchen
17.01.2015, 13:25
Wochenende und frei :-love:-love
Dazu noch on top: Freitag und um 16 Uhr (Viertelstunde vor Feierabend) vom Chef ausgelöst werden!!!!!! :-love :-love :-love
Mein neuer Chef scheint ein echt Netter zu sein. Ich darf alles so machen wie ich denke, solange ich es medizinisch verantworten kann. Der erste Tag gestern allein im Saal war super.... endlich wieder Gasnarkosen! Hachjaaa, ich hoffe, daß es so weitergeht! :-))
ich mache es im Moment alles so, wie man mir sagt, wie 'es hier läuft' - solang es medizinisch vertretbar ist.
Nimbex, Mivacron, egal, geben wir das einfach mal (war ja schon so auf Tracrium sozialisiert & bin heilfroh, diese Relaxantien noch zu kennen), immerhin sind RSI mit Succi (für Kurznarkosen, chronische bekommen dann doch Esmeron) hier kein No-go. TIVA, Sevo-, Desfluran - wie solls sein..? Oder doch Trapanal. Nur Sufentanil gibts hier nicht, also Fenta oder Ultiva, seltenst Rapifen - je nach dem, was man mir so verkauft, dass es so üblich wäre. I'd really like to get the hack how the bunny runs here.. :-)) so lang spiele ich halt alles mit, was man mir vorschlägt. Und mit welchem LA welche RA gemacht wird - :-nix. :-))
Hab mich dann aber schon mit einer sehr tief sitzenden Spinalen :-blush blamiert.. und der in Folge ausgesessenen Propofolboli. orr! :-))
immer weiter machen :-)) Noch gefällts mir! ;-)
Ich würde aber erwarten, dass ein Unfallchirurg sich die psto-op Röntgenbilder auch selber ansieht bevor er einen Patienten entlässt...
Wir haben das Bild mit Sicherheit gesehen, aber nicht abgeglichen, ob da mehr Frakturen drauf sind als vorher. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass jemand auch ältere Wirbelkörperfrakturen hat. Bei den postop Bildern der Kyphos konzentriert man sich eigentlich mehr darauf zu gucken, ob die behandelten Frakturen aufgerichtet sind und ob irgendwo Zement ausgetreten ist. :-nix
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