Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ja ich weiß.... Ich muss mal meinen Chef fragen, ob dafür eine Lösung gefunden wurde... Uns wurde nämlich angeordnet, dass wir Ärzte es auch nicht kopieren sollen/dürfen.... :-nix Am einfachsten wäre es wahrscheinlich, wenn man gleich jedem eine Blankokopie in die Hand drückt und derjenige den Empfang bestätigen muss...
Thomas24
31.01.2015, 13:00
Glaub mal, dein Chef kann sich im Falle des Falles nicht daran erinnern, dass euch das anfertigen und aushändigen der Aufklärungskopie an den Patienten quasi untersagt wurde. "Es tut mir sehr leid, es muss sich um das bedauerliche Versäumnis meiner Mitarbeiterin gehandelt haben. Im Regelfall ist diese auch sehr zuverlässig, vielleicht lag es am Stress..."
An meiner letzten Stelle habe ich auch gefragt und wohl dummerweise wohl immer so, dass sie wirklich eine Kopie wollten. Diese haben sie dann von mir im Nebenraum kopiert bekommen und gegengezeichnet. Wenn sie keine wollten, habe ich das auch so notiert und unterschreiben lassen.
War gerade eine Schwester im Raum, hat auch diese kopiert. Aber eine holen zu gehen, wäre genauso lang gewesen wie selbst kopieren.
ich frage die Patienten. Meist sagen sie "nö, brauch ich nicht". Dann notiere ich auf der Aufklärung: "Patient wünscht keine Kopie der Aufklärung". Fertig.
ich fürchte nur, dass auch das nicht einwandfrei ist, da du ja rein theoretisch diesen Satz auch erst im Nachhinein hättest notieren können.
WackenDoc
31.01.2015, 13:05
Was bin ich froh, dass ich aus der Klinik raus bin.
Die ganzen Highlights, die ihr beschrieben habt, kommen mir sooo bekannt vor.
Musste abends mal halbwegs pünktlich weg um mein Auto von der Werkstadt abzuholen. Und der Pfleger hat auf den Tod nicht verstanden, dass ich jetzt nicht noch das 6-Stunden- EKG des Infarktausschlusses mal eben anschauen konnte. Hat sich bitterlich beschwert, dass ich dann einfach gegangen bin. Und hat ihn nicht die Bohne interessiert, dass ich eh schon rennen musste, um den letzten Bus zu erwischen.
Oder Pflege die gemeint hat, es wäre ärztliche Aufgabe, zu kontrollieren, ob angeordnetes Labor auch richtig angekreuzt und gestellt ist oder auch dass es unsere Aufgabe wäre, Patienten vom Katheter abzuholen wenn die Pflege unterbesetzt war.
Ich hab zwar ansonsten auch dummes und faules Personal an der Backe, aber wenigstens verursacht das bei mir keine Überstunden.
Elena1989
31.01.2015, 13:06
In meinem PJ Haus müssen die Patienten entweder unterschreiben, dass sie die Kopie erhalten haben, oder aber, dass sie keine wünschen. Kopiert wird es dann von den Ärzten. Oder den PJlern. ;-)
Hoppla-Daisy
31.01.2015, 13:06
ich fürchte nur, dass auch das nicht einwandfrei ist, da du ja rein theoretisch diesen Satz auch erst im Nachhinein hättest notieren können.
Sie unterschreiben zusätzlich noch unter diesem Satz ;-)
Wir sollen auch nach Aufklärungsende alles kopieren. Meist wollen die Patienten keine Kopie. Öfter findet man auch auf Station keinen Kopierer. Ich verzeichne das dann auf der Aufklärung, lasse es mir unterschreiben und erkläre den Patienten noch ihr Anrecht auf Kopie. Ich versuche aber schon meistens eine Kopie herauszugeben, was in der Prämedambulanz ganz gut funktioniert (Kopierer im Raum).
Das Ganze verlängert jede Prämed um 1-2 Minuten in der Ambulanz und um 5-10 Minuten auf Station (abhängig davon, wie lange man einen Kopierer suchen muss).
Was bei uns letztens besser geworden ist: Anästhesieaufklärung drucken ist nicht mehr ärztliche Aufgabe. D.h. jetzt haben die Patienten die Aufklärung sogar schon vorher und dann auch genügend Zeit den Fragebogen auszufüllen.
Thomas24
31.01.2015, 13:10
Der Formular- und Bürokratiewahn nimmt auch immer mehr zu :-nix Das wichtigste Hilfsmittel im klinischen Alltag sind Kuli und PC geworden, und der von oben herab verordnete Blödsinn nimmt auch immer mehr zu. Ich freu mich schon auf das "Bürokratiereduktionsunheilberuflichedokumentations entlastunggesetz" ergänzt um die "Bürokratieundheilberuflichedokumentationsentlastun gsgesetz - Durchführungsverordnung", sowie flankiert von der "Rahmenvereinbarung zu Abrechnungsmodalitäten bezüglich des Bürokratieundheilberuflichedokumentationsentlastun gsgesetzes". Sowie noch drei Extraseiten QM und DIN 9001 in den jeweiligen Ordnern. Manchmal frag ich mich, ob ich meine Assistenten eigentlich zum FA für Bürokratie und Dokumentationswesen ausbilde, oder zu Nachswuchsschamanen *gefaelltmirnicht*
la Valentina
31.01.2015, 13:28
Dann geh doch nicht mehr ans Telefon ab einer bestimmten Zeit... tu ich auch ja auch nicht! Aber die kommen einfach ins Arztzimmer und halten einem die Kurve unter die Nase! Oder sagen den Patienten, sie sollen doch einfach nochmal ins Arztzimmer gehen, da wäre doch noch der Stationsarzt :-wand
Daisy: ist bei uns mit allem exakt das Gleiche! Und auch mein meist gehasster Satz ist:"das ist Arztaufgabe"...
Kopieren müssen grundsätzlich wir, aber da wir keinen Kopierer haben,müssen wir fragen, ob wir den der Pflege nutzen dürfen...
Anforderungen von arztbriefen oder Terminvereinbarungen, Ihr könnt es ahnen: Arztaufgabe...
Von daher würde ich sagen,mir arbeiten tatsächlich im gleichen Haus, Daisy :-))
Vor einigen Wochen folgendes Szenario: Pat mit Thoraxschmerz. Ich suche die Schwestern (morgens 9 Uhr), finde sie nicht, rufe an. "Ja hallo schwester Hilde, Pat mit Thoraxschmerz, bitte jetzt EKG, bitte jetzt Blutentnahme für enzyme richten und das muss gleich nach der Abnahme sofort ins Labor"
Schwester Hilde: "Nee, also jetzt haben wir erst mal Frühstückspause, das geht jetzt nicht!"
Ich, sehr irritiert, :"Äh, doch JETZT, bitte! Das machen wir hier nicht zum Spaß"
Schwester Hilde mault und jammert, "aber ins Labor bringe ich das nicht sofort, das musst du machen"
Ich:????????
Nach weiterem Maulen kam sie dann endlich... Aber dass man sich das anhören musste, einfach unglaublich.
Aber das soll jetzt echt kein Pflegebashing sein, es gibt ja auch sehr sehr viele, sehr kompetente und engagierte Pflegende :-)
ich bin in der Hinsicht anscheinend schon abgestumpft. alles was ich exakt jetzt haben möchte, mache ich auch selber. funktioniert.
Feuerblick
31.01.2015, 13:36
Ist schon spannend, was der Bürokratiewahn so mit sich bringt. Spannenderweise sehe ich öfter wunderbar und ausführlich ausgefüllte Kostenübernahmeanträge, die jedweder gesetzlicher Vorgabe entsprechen würden, aber wenn ich dann wage, die für die Diagnostik sinnvollen Bilder sehen zu wollen, bekomme ich öfter zu hören "Haben wir nicht durchgeführt"... von regelmäßigen Visusprüfungen etc mal abgesehen. Tragisch, dass viele Ärzte heute mehr Sekretärin als Arzt sind und zwischen all den Forumularen die Diagnostik offensichtlich in den Hintergrund rückt :-((
Hoppla-Daisy
31.01.2015, 13:46
ich bin in der Hinsicht anscheinend schon abgestumpft. alles was ich exakt jetzt haben möchte, mache ich auch selber. funktioniert.
Aber der falsche Weg irgendwie.
Und ja, es gibt natürlich auch viele engagierte Schwestern und Pfleger, denen das Wohl der Patienten (und auch ihrer Stationsärzte ;-)) wichtiger als die Frühstückspause ist! Sollte kein generelles Bashing sein bzw. auch nicht so aufgefasst werden. Nur leider beobachte ich in den letzten zwei Jahren diese sehr unglückselige Entwicklung einer immer größer werdenden Kluft zwischen Ärzteschaft und Pflege, was ich total zum Kotzen finde. Und das darf man ja wohl noch sagen, oder? ;-)
Führt leider auch dazu, dass man häufig so genervt ist, dass man auch keine rechte Lust mehr hat, am z. B. Weihnachtsessen oder anderen Aktivitäten der Pflege (zu denen man eingeladen wird) teilzunehmen. Da fragt man sich dann manchmal, wieso das menschliche Miteinander nicht auch auf der Arbeitsebene gut klappt :-nix. Und wir sind wirklich alle sehr lieb zu unseren Pflegekräften, allein schon aus dem Harmoniegedanken und der Idee, dass ein "wir sitzen in einem Boot-Gefühl" einfach für die Arbeit förderlicher ist als ein "wir hier, ihr dort".
Just my 2 cents.
in meinem Fachgebiet jst ein streiten über jetzt-später du-ich zeitlich einfach oft nicht drin. dementsprechend bin ich sehr nett & helfe gerne mit, erwarte dennoch vieles und bin in dem moment, wenn ich etwas exakt jetzt haben will, meist schon dabei, es zu tun. auch eine form von zusammenarbeit.
Feuerblick
31.01.2015, 14:00
Bei uns war das immer ein Geben und Nehmen, das auch wirklich von beiden Seiten geklappt hat. Ich selbst habe oftmals Sachen einfach schnell mitgemacht, weil ich sowieso schon am Patienten war. Dafür hat die Pflege Dinge übernommen, die eigentlich meine Aufgabe gewesen wären, weil man gesehen hat, dass ich das zeitlich so schnell nicht hinbekomme. Ich hatte aber auch echt Glück mit der Pflege. Sinnlose Diskussionen habe ich nur mit Einzelpersonen führen müssen, was aber in der Natur der jeweiligen Person lag... :-nix
Hoppla-Daisy
31.01.2015, 14:02
Machen wir ja auch schon, also dass wir viele Dinge selbst machen oder einfach mal mit anpacken, auch wenn es jetzt eher ne pflegerische Aufgabe ist. Aber dann erwarte ich eigentlich auch, dass die gewaschene Hand auch mal ab und an meine wäscht ;-).
Aber die will sich doch nicht direkt wieder dreckig machen ;-)
la Valentina
31.01.2015, 14:06
Aber der falsche Weg irgendwie.
Und ja, es gibt natürlich auch viele engagierte Schwestern und Pfleger, denen das Wohl der Patienten (und auch ihrer Stationsärzte ;-)) wichtiger als die Frühstückspause ist! Sollte kein generelles Bashing sein bzw. auch nicht so aufgefasst werden. Nur leider beobachte ich in den letzten zwei Jahren diese sehr unglückselige Entwicklung einer immer größer werdenden Kluft zwischen Ärzteschaft und Pflege, was ich total zum Kotzen finde. Und das darf man ja wohl noch sagen, oder? ;-).
Ich finde auf jeden Fall, dass wir das sagen dürfen :-top :-meinung
Hatte das nur nochmal dazu geschrieben, weil sich einige Seiten vorher jemand glaub ich ein bisschen auf den Schlips getreten fühlte ob der Meinungen hier.
Aber man darf nicht vergessen: das hier ist der Thread für gestresste Assistenzärzte, da darf man dann auch mal das erzählen, was einen wirklich stört :-meinung :-)
Nochmal zu der Kopiergeschichte.
Soweit ich weiß, muss man die Kopie nicht sofort aushändigen. Damit wäre es prinzipiell möglich am Ende des stationären Aufenthaltes alle Aufklärungen auf einmal zu kopieren/kopieren zu lassen und mit dem E-Brief auszuhändigen. Wird das irgendwo so gehandhabt?
Es gibt auch Software zum Ausdrucken verschiedener Aufklärungsbögen (z.B. Diomed), dann hat man nicht mehr die ausklappbaren mehrseitigen Bögen und kann die dann natürlich leichter kopieren.
Ich bin gerade echt froh über unser tolles Team. Anscheinend bin ich echt verwöhnt, was die Pflege angeht.
LG
Ally
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