Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Die Niere
07.08.2008, 16:30
Ich geb's zu, ich hab ja schon gewisse Ansprüche. Aber ich finde, die darf ich mir auch leisten bei meinen Noten, Zeugnissen und dem Examen. :-???Ich finde jeder sollte bestimmte Ansprüche haben, aber ich glaube nicht, dass sie sich durch die Noten definieren sollten. Im übrigen steht Berufserfahrung eindeutig über den Noten, weshalb diese in der realen Berufswelt nur eine untergeordnete Rolle spielen.
gruesse, die niere, die in ihren 5 bisherige Bewerbungsgesprächen noch nie nach den Noten gefragt wurde...
Wer bei uns wirklich gesundheitlich gefährdet ist und nicht bleiben will, bekommt Haldol i. v. :-))
aber nicht immer alles den Patienten wegtrinken ;-)
Christoph_A
07.08.2008, 18:23
Naja, ganz so unrecht hat Lava nicht-immerhin sind die Noten das, was sie von den anderen bewerbern unterscheidet, weil Berufserfahrung kann sie als Anfänger ja schlecht vorweisen, oder?
Klar, wenn man mal ein paar Jahre gearbeitet hat, sind die Examensnoten nicht mehr so relevant, aber für den Anfang machen sie eines der Hauptselektionskriterien.
Zumindest wurde ich in fast jedem Vorstellungsgespräch danach gefragt.
Gefragt hat mich danach keiner. Aber ich nehme an, dass sie zumindest mal was davon gelesen haben, wenn's schon an mehreren Stellen in der Bewerbungsmappe zu lesen ist. Ich denke aus meiner Bewerbung geht aber auch durchaus hervor, dass ich mehr als die Note zu bieten habe. Scheint ja auch so anzukommen, immerhin hatte ich alle Einladungen zu Gesprächen nach weniger als 24h.
Ich brauch wohl einfach noch etwas Geduld und ein bisschen Glück.
...diese erlebnisse heute waren göttlich...
:-)) dafür nehme ich doch 2 wochen länger arbeiten, keinen urlaub zwischen den jobs und ein halbes monatsgehalt als urlaubsauszahlung in kauf :-))
Thomas24
07.08.2008, 19:13
Das mit dem angeblichen Ärztemangel ist z.T. nur eine Presseente. Gute Häuser, zumal in größeren Städten, haben immer noch eine gute Auswahl an Bewerbern (war nor 6-10 Jahren aber noch mehr). Zudem werden Stellenneubestezungen nach vorherigem Ausscheiden von Kollegen von der Verwaltung und / oder von den Chefs bewußt! hinausgezögert.
Ach, der Ärztemangel. Wenn sich auf eine drittklassige unterbezahlte Stelle irgendwo in der dunkelsten Pampa nicht mehr gleich 3 Dutzend hochmotivierte Akademiker mit Auslandserfahrung, Promotion, Fremdsprachenkenntnissen und Zusatzstudium, die bereit sind, "die Interessen des Hauses über die eigenen Interessen zu stellen" mehr finden lassen, dann ist das Schreckgespenst des Ärztemangels wieder in der Presse. Alles halb so wild mit dem angeblichen Mangel..
Kackbratze
07.08.2008, 19:27
Zumindest in der Augenheilkunde...in der Chirurgie fehlen die Leute. Auch an den Top-Adressen...
alley_cat75
07.08.2008, 19:41
die niere, die in ihren 5 bisherige Bewerbungsgesprächen noch nie nach den Noten gefragt wurde...
Warum auch? Stand ja sicher in Deinen Bewerbungsunterlagen, oder?! Ich hatte damals zwei Gespräche vor meinem mündlichen StEx und bin lediglich gefragt worden, was ich meine, mit welcher Note ich abschließen würde. Ich denke auch, dass man weniger gute Noten mit entsprechender Erfahrung, die man im Übrigen auch als Anfänger bereits durch Praktika, Diss. etc. haben kann, gut machen kann. Ein 1,0 Examen heisst heute gar nichts. :-meinung
...diese erlebnisse heute waren göttlich...
:-)) dafür nehme ich doch 2 wochen länger arbeiten, keinen urlaub zwischen den jobs und ein halbes monatsgehalt als urlaubsauszahlung in kauf :-))
Die Bille etwa die Stelle wechselt?
das tut die bille :-love
Wie jetzt - keine Orthopädie mehr??? :-))
Die Niere
07.08.2008, 20:34
@Christoph: Ich sage ja nicht, dass sie unrecht hat, sondern finde halt einfach, dass Ansprüche nicht aus Noten entstehen sollten. Es ist zwar richtig, dass die Note auf den ersten Blick das einzige Entscheidungskriterium zwischen zwei Bewerbern ist, die frisch ab Staats anfangen, aber auf den zweiten Blick bleiben eine Menge anderer Eindrücke.
- Wie weit ist die Diss? Vielleicht schon fertig?
- Welche Praktika gab es?
- Besondere Fähigkeiten?
- Aufmachung der Bewerbung?
- Besondere Lebenslaufhighlight?
@alley_cat: Meine ersten 3 Bewerbungsgespräche hatte ich eher spontan, in dem ich die Chefs abends vor ihrem Büro überrascht habe. Keine hatte die Bewerbungsmappe davor und die Interessen an meiner Bewerbung waren auf ganz andere Dinge gerichtet als auf Noten.
Aber vielleicht waren meine Ansprüche auch niedriger...keine Ahnung.
gruesse, die niere
andersrum. keine bauchchirurgie mehr. :-)) (nurnoch unfallchirurgie und orthopädie :-love)
Hmmm.. ein Stellenwechsel wäre keine schlechte Idee- raus aus diesem Narzisstengehege, wo man nur Befehle zugebellt bekommt, sich jeder über jeden beschwert und Schwestern die Therapie festlegen und anfangen zu mobben, wenn man sich als verantwortlicher Arzt ne andere Meinung erlaubt:-nix
(Eigene Meinung ist übrigens generell frühestens ab Facharzt gestattet:-()
Christoph_A
07.08.2008, 22:44
@ Niere: Natürlich gibts viele andere Kriterien, die jedoch erst im Lauf der Zeit so richtig an Bedeutung gewinnen-3 PJ Tertiale hat jeder gemacht, mit mehr oder weniger Erfahrung, ne Diss, naja, is gut, aber daraus kann man nu nicht grad viel über den Menschen als Arzt ableiten. Was das Anspruchsdenken angeht-wenn ich im Studium zu den besten gehört habe, dann möchte ich das doch sicher auch in der Arbeit, wofür hätt ich denn sonst so hart gearbeitet. Kann in dem Punk Lava schon gut verstehen. Hab auch nen höhen Anspruch an mich, allerdings im umkehrschluss auch an meine Stelle und Ausbildung.
Was den Ärztemangel angeht, so kann man ihn, insbesondere in den großen Fächern nicht wegdiskutieren, insbesondere im Bereich der Leute mit 2,5 bis 5 Jahren Erfahrung, solche gibts nämlich fast nicht mehr auf dem markt, das war früher anders. Und auch in den "kleinen" Fächern wirds wohl langsam knapper mit den Leuten, was man zumindest hier unten immer so hört.
Christoph_A
07.08.2008, 22:47
Sorry, da war was doppelt...... :-blush, grummel
Thomas24
07.08.2008, 23:14
Zumindest in der Augenheilkunde...in der Chirurgie fehlen die Leute. Auch an den Top-Adressen...
Da muss ich widersprechen.
Nö, es sind genug Leute da. :-meinung
Nur die sind sich mittlerweile zu schade, sich für ein mittelprächtig bis schlechtes Gehalt, unstrukturierter Weiterbildung á la "learning by doing", und preussischem Militärlazarettgehabe verheizen zu lassen, wenn es woanders im nahen europ. Ausland oder in anderen Berufsfeldern auch anders geht.
Es gibt keinen Ärztemangel- wir bilden noch immer über Bedarf aus. Von der "stillen Reserve", d.h. Frauen, die nicht mehr in den Beruf zurückkehren usw. will ich gar nicht erst reden.
Es gibt meines Erachtes nach höchtens einen Mangel an adäquater Ausbildungs- und Weiterbildungskultur, einen Mangel an -auch, aber nicht nur- pekuniären Perspektiven, einen Mangel an Familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen und einen vereinzelt einen ganz gehörigen Mangel an Werschätzung gegenüber dem eigenen Nachwuchs.
Wenn diese Missstände beseitigt werden, dann würden sich *sofort* alle Besetzungssorgen von Personalverantwortlichen in Luft auflösen. Und zwar ohne ukrainische Kollegen anwerben zu müssen...
Das Stellen in den großen Fächern wie Innere und Chirurgie also mitunter gar nicht, oder nicht adäquat besetzt werden können, liegt bestimmt nicht daran, dass es zu wenig Ärzte gibt.
Sondern allenfalls daran, dass ein großer Anteil der zahlenmässig durchaus ausreichenden Studienabsolventen keinen Bock darauf haben, in Deutschland zu den gegenwärtigen Bedingungen kurativ tätig zu werden. (Das spricht im übrigen für Ihre Intelligenz und ihren Selbsterhaltungstrieb, der trotz MC wohl noch nicht völlig deformiert wurde). Selbst bei denjenigen, die initial im System verblieben sind und eine FA Weiterbildung angefangen, ist nach 3-5 Jahren klinischer Tätigkeit die Ernüchterung groß...
Deutschland ist Exportweltmeister- bald auch bei den Medizinern :-nix
Da muss ich widersprechen.
Nö, es sind genug Leute da. :-meinung
Nur die sind sich mittlerweile zu schade, sich für ein mittelprächtig bis schlechtes Gehalt, unstrukturierter Weiterbildung á la "learning by doing", und preussischem Militärlazarettgehabe verheizen zu lassen, wenn es woanders im nahen europ. Ausland oder in anderen Berufsfeldern auch anders geht.
Es gibt keinen Ärztemangel- wir bilden noch immer über Bedarf aus. Von der "stillen Reserve", d.h. Frauen, die nicht mehr in den Beruf zurückkehren usw. will ich gar nicht erst reden.
Es gibt meines Erachtes nach höchtens einen Mangel an adäquater Ausbildungs- und Weiterbildungskultur, einen Mangel an -auch, aber nicht nur- pekuniären Perspektiven, einen Mangel an Familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen und einen vereinzelt einen ganz gehörigen Mangel an Werschätzung gegenüber dem eigenen Nachwuchs.
Wenn diese Missstände beseitigt werden, dann würden sich *sofort* alle Besetzungssorgen von Personalverantwortlichen in Luft auflösen. Und zwar ohne ukrainische Kollegen anwerben zu müssen...
Das Stellen in den großen Fächern wie Innere und Chirurgie also mitunter gar nicht, oder nicht adäquat besetzt werden können, liegt bestimmt nicht daran, dass es zu wenig Ärzte gibt.
Sondern allenfalls daran, dass ein großer Anteil der zahlenmässig durchaus ausreichenden Studienabsolventen keinen Bock darauf haben, in Deutschland zu den gegenwärtigen Bedingungen kurativ tätig zu werden. (Das spricht im übrigen für Ihre Intelligenz und ihren Selbsterhaltungstrieb, der trotz MC wohl noch nicht völlig deformiert wurde). Selbst bei denjenigen, die initial im System verblieben sind und eine FA Weiterbildung angefangen, ist nach 3-5 Jahren klinischer Tätigkeit die Ernüchterung groß...
Deutschland ist Exportweltmeister- bald auch bei den Medizinern :-nixGibt's dafür Zeilenhonorar vom MB? :-))
alley_cat75
08.08.2008, 05:59
Deutschland ist Exportweltmeister- bald auch bei den Medizinern.
Hat sich nicht erst vor kurzem der britische Gesundheitsminister bei Ulla für die vielen, exzellent ausgebildeten Ärzte bedankt? :-))
alley_cat75
08.08.2008, 06:01
Da fällt mir übrigens mal noch eine andere Frage ein: wie lange dauern bei Euch eigentlich die Troponin-Tests? Ist eine Stunde normal? Ich könnte echt :-kotz , vor allem nachts, wenn man nichts weiter zu tun hat, als auf dieses Ergebnis zu warten.
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