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Vermutlich, weil sie weiterraucht. Wobei es sich ja nicht um ein primäres Lungen-CA handelt und je nach Prognose des Primärkarzinoms rechtfertigt vllt. eine whs. schlechte Prognose den kurzfristigen Benefit durch Sauerstoff, da der chronische zusätzliche Benefit durch einen etwaigen Nikotinstopp nicht mehr ins Gewicht fällt?
Wenn die Süchte immer so einfach zu beenden wären.
Ich sehe da kein massives Complianceproblem bzw. erlebe da ganz anderes ;-)
Habe am Freitag bei einer Patientin ein Sauerstoffgerät für zu Hause verordnet. Die Pat. hat ein pulmonal metastasiertes Karzinom. Allerdings raucht sie weiter. Das Sauerstoffgerät ist jetzt schon bei ihr zu Hause, Montag wird sie wahrscheinlich entlassen.
Soweit alles OK. Kann man machen, die Frage ist halt, ob das Sauerstoffgerät ihr wirklich hilft. Wenn sie Dyspnoe aufgrund ihrer Metastasen, dann kann Sauerstoff was bringen, muss aber nicht unbedingt. Ich gebe den Palliativpatienten O2 wenn sie es haben wollen, also bei subjektivem Benefit. Ansonsten bin ich ein Freund von Morphinen. Da Luftnot kann damit gut coupiert werden und der trockene Hals von Sauerstoff ist auch nicht mehr das Problem. :-nix
Ich habe jetzt etwas bedenken. Es kann ja in Zusammenhang mit Rauchen und dem Sauerstoff zu Explosionen kommen... habe die Patientin natürlich darauf hingewiesen. Frage mich aber, ob man mich ggf. zur Rechenschaft ziehen kann wenn es zu Hause tatsächlich zu einem Unfall in Zusammenhang Sauerstoffgerät/Rauchen kommt. Was meint ihr?
Naja, sie wird ja nicht wegen des O2-Konzentrators aufhören zu rauchen. Insofern, wie schon gesagt: aufklären, schriftlich fixieren, am Besten gegen Unterschrift und mit Zeugen. Und vielleicht sollte man ihr ein paar Videos und Aufklärungsschriften zeigen:
http://www.spectaris.de/brandrisiko
http://www.criticalcare.de/en/news/archiv/2012/brandschutz/
Was sie auf keinen Fall kriegen sollte ist Sauerstoff in Druckgasflaschen, also Flüssigsauerstoff:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sozialgericht-heilbronn-kein-mobiles-sauerstoffgeraet-fuer-raucher.e57ef4d9-db9b-4b3b-87e6-63deb4bec83d.html
Mega teure Therapie bei Incompliance, oder?
Wobei man ja schon sagen muss, dass ein Raucher bei Lungenmetastasen jetzt auch nicht mehr aufhören muss zu rauchen. Was sollte ihm das jetzt noch bringen. :-nix
Und ich denke schon, dass man ihm einen Sauerstoffkonzentrator geben kann, nur muss man ihn eben auf die Gefahren hinweisen und ihm erklären, dass er in dem Raum mit dem Konzentrator und dem Geschläuch nicht zu rauchen hat...
@ Solara:
AFAIK wirkt sich fortgeführtes Rauchen negativ auf das Überleben und auch auf die Therapieeffektivität (falls pall. CTx erfolgt) aus (Nikotin induz. Angiogenese, NfKappa Signaling Interaktion...). Auf der anderen Seite steht mit O2 eine teure und mglw. semi-gefährliche (Brand) Therapie deren palliativer Effekt in Studien eher dünn ist. Besonders Head2Head mit einfacher Luftströmung via Ventilator/offenes Fenster (vmtl. über Trigeminusreiz vermittelt). Es ist zu vermuten das O2 auch über diesen Mechanismus "wirkt". Dazu passt dass FlushO2 bei Bedarf von den Pat. im Effekt als höher gg. Dauer O2 bewertet wird...
Mit ein Grund warum wir auf unserer Palli Station i.d.R. auch kein O2 einsetzen sondern wie von Brutus schon gesagt Morphin oder Atosil plus Frischluft.
Wenn der Pat. nicht relevant desaturiert und mit O2 resaturiert sondern subjektive Dyspnoe therapiert werden soll fehlt mir einfach die Indikation für die Verordnung. Besonders unter Würdigung der mir bekannten (ist ja naturgemäß limitiert im Forum) Gesamtsituation, resultierender Rsiken und sozialmedizinischen Aspekten (Kosten)...
Heißt, würde sie nicht rauchen, würdest du es befürworten, da sie das Rauchen aber nicht einstellt, wärst du hier dagegen?
Dass Uwe O2 nur bei entsprechender Indikation für zuhause organisiert, davon gehe ich aus, er arbeitet ja auch nicht erst seit gestern.
Bei Nikotinverzicht reduziert sich zumindest ein evidentes Risiko (Feuer) welches im Übrigen auch Unbeteiligte potenz. gefährdet. Bei mglw. eher weicher Indikation bzw. diskussionswürdiger Verordnung die man ggf. gegenüber des MDKs auch vertreten muss kann Patientenverhalten schon das Zünglein an der Waage sein - zumindest wenn ich verordne.
Und wenn es um die Durchführung einer pall. CTx ginge, wäre fortgesetztes Rauchen mglw. für mich das Zünglein an der Waage was zu einer Entscheidung gegen CTx führt.
Verordnung und Indikationsstellung sind 2 paar Schuhe - oft mit unterschiedlicher Größe 😉
Ohne das auf Uwe hier zu münzen! Nicht das dies hier missverstanden wird...
Fühlst du dich als Raucher/in gerade auf den Schlips getreten? So wirkt es auf mich 😀
Nein, niemals geraucht, Logo. Noch nicht mal probiert.
Aber trotz ist das für mich keine Incompliance.
Warum soll sie aufhören? Lungenmetastasen sind sowieso schon da. Es wird ihr nahegelegt worden sein, sie wird sich dagegen entschieden haben. Von palliativer Chemo war doch gar nicht die Rede?
Nur von Primärtumor mit Lungenmetastasen, Rauchen und einer Entlassung nach Hause mit Sauerstoff.
Solange sie nicht mit Sauerstoff in der Nase die Zigarette anzündet ... Und genau da würde ich mich wie oben beschrieben mit deutlichster Aufklärung unter Zeugen und schriftlich absichern. Was der Patient daraus macht, ist dann seine Entscheidung (normales Intelligenzniveau vorausgesetzt).
Ich empfinde auch die Gefahr von Rauchen mit Sauerstoff auch irgendwie schlimmer. In der Pneumologie sind sie irgendwie immer alle noch zur Zichte gekommen, egal wie desolat sie waren. Aufklärung betreiben, gut dokumentieren, insbesondere was Explosionsgefahr angeht, damit hinterher keiner sagen kann: "Das hat mit aber keiner gesagt..."
Ich hab übrigens im Pj schon einmal einen Fall erlebt, wo jemand alle Warnungen in den Wind geschlagen hat und trotzdem heimlich mit Sauerstoff auf der Nase im Klo geraucht hat und dann ein Fall für die MKG Chirurgie war...
Die Einstellung meines ExChefs zu Teilzeitkräften und Personalplanung im Allgemeinen wird immer desolater. Irgendwie bin ich gerade froh da weg zu sein.
Bin nach mehreren Wochen Ausfall jetzt seit 2 Wochen aus gesundheitslichen Gründen in der Anästhesiesprechstunde. Ich drehe durch...
:-keks
Das hatte ich damals nach ner OP auch (3 Wochen lang :-peng) Du hast mein ganzes Mitleid...
tragezwerg
29.10.2015, 17:53
Prämed ist ekelhaft.
Ich war echt froh, dass ich erst an meinem zweiten Arbeitplatz schwanger wurde, wo ich weiter Narkose machen durfte (und das auch die verbleibenden 28 Arbeitswochen getan habe). Bei meinem ersten Arbeitgeber hätte man mich bis zum Mutterschutz in die Prämed gesperrt (die ja keinesfalls ein sicherer Arbeitsplatz ist was Infektionen angeht).
Gute Besserung und baldige Rückkehr in den OP!!!
Igitt, ich leide mit dir!!
Danke! Ich werde es am Montag mal wieder im OP versuchen. Wenn es nicht klappt muss ich zurück. Hab jetzt in zwei Wochen ca 140 Patienten prämediziert und habe mir das Wochenende so richtig verdient. *find*
Ein sehr netter Kollege geht nächste Woche in den Ruhestand, der hat mir mit die ersten Sandmännchenschritte beigebracht. Ich bin ganz traurig :-heul Das wird ein ganz großer menschlicher Verlust...
Und ich könnte so kotzen, weil der DPL Dez immer noch nicht verfügbar ist :-wand :-wand
schmapie
30.10.2015, 19:40
Gleich los zum ersten von drei Nachtdiensten. :-kotz Fällt es euch am Wochenende auch noch schwerer? Ich bin dazu noch einfach kein Nachtmensch...
tragezwerg
30.10.2015, 19:47
Miss: Ja, die Dienstpläne sins nervtötend...bei uns kommen die auch gern eine Woche vor Monatsbeginn. Privatleben ade...ätzend.
1 Woche vorher ? Das ist ja lächerlich. Ist das erlaubt ?
Ich habe meinen Plan schon seit Oktober .
Dienstplan Dezember? Ich bin froh, dass ich meinen für November schon habe! :-D Bin seit über 6 Jahren gewohnt, dass der Dienstplan so 0 bis 4 Wochen vor Monatsbeginn fertig ist.
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