Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
FirebirdUSA
11.01.2016, 18:19
First line ist schon Rifampicin, Cipro second line.
Am Ende war es Haemophilus influnzae, da ist dann auch Rifampicin Mittel der Wahl. Mit wenigen Wochen altem Kind zu Hause bin ich froh es genommen zu haben.
Sebastian1
11.01.2016, 22:59
Kann ich mir vorstellen. Ich wurde auch mal angerufen, dass eine Patientin, welche ich als NA behandelt hatte, letztlich an einer Meningokokkenenzephalitis fulminant verstorben sei; das mikrobiologische Ergebnis gab es erst post mortem. Doof, dass ich zu dem zeitpunkt Kleinkind plus schwangere Frau zu Hause hatte. Aber alles gut gegangen...
Unsere Klinik ist vor eineinhalb Jahren umgezogen. Von Anfang an gab es zu wenig Parkplätze. Ein Ersatzparkplatz wurde zehn Minuten von der Klinik zu Fuß eingerichtet. Eigentlich ein Wanderparkplatz, liegt dunkel und abgelegen.
Nun wurde eine Schwester von meiner Station dort nach dem Spätdienst abends von einem Unbekannten tätlich angegangen. Zum Glück kam ihr ein anderer Mann zur Hilfe. Der Täter konnte flüchten. Nun lag sie stationär mit Wirbelkörperfraktur im Haus.
Bin ganz geschockt.
tragezwerg
12.01.2016, 08:42
Nun wurde eine Schwester von meiner Station dort nach dem Spätdienst abends von einem Unbekannten tätlich angegangen. Zum Glück kam ihr ein anderer Mann zur Hilfe. Der Täter konnte flüchten. Nun lag sie stationär mit Wirbelkörperfraktur im Haus.
Bin ganz geschockt.
Wie schrecklich! :eek:
Ist bei uns aber ähnlich mit den Parkplätzen...wenn man Spätdienst hat sind alle nahe gelegenen Plätze belegt und man muss dann mitten in der Nacht auf unbeleuchteten Wegen bis ans Ende der Welt laufen. Gab auch schon Vergewaltigungen etc.
Habe mein Pfefferspray immer in der Hand wenn ich da entlang muss..
Das ist echt sehr gruselig. Ich fahre ja mit dem Fahrrad, auch um 24 Uhr nach dem Spätdienst und manchmal wirds mir da auch mulmig. Aber auf irgendwelche Lustmolche wirke vermutlich mit meinem klobigen orangem Helm nicht besonders attraktiv.
Oh die gruseligen Parkplätze, ist bei uns auch so!
Man muss mehrere hundert Meter auf unbeleuchtete und schlecht einsehbaren Wegen biis in den Waldrand hinein laufen. Da hört einen niemand...
Oh die gruseligen Parkplätze, ist bei uns auch so!
Man muss mehrere hundert Meter auf unbeleuchtete und schlecht einsehbaren Wegen biis in den Waldrand hinein laufen. Da hört einen niemand...
Das ist echt sehr gruselig. Ich fahre ja mit dem Fahrrad, auch um 24 Uhr nach dem Spätdienst und manchmal wirds mir da auch mulmig. Aber auf irgendwelche Lustmolche wirke vermutlich mit meinem klobigen orangem Helm nicht besonders attraktiv.
Das spielt im kleinen Vergewaltigungswäldchen aber wahrscheinlich eher eine untergeordnete Rolle...
Kann ich mir vorstellen. Ich wurde auch mal angerufen, dass eine Patientin, welche ich als NA behandelt hatte, letztlich an einer Meningokokkenenzephalitis fulminant verstorben sei; das mikrobiologische Ergebnis gab es erst post mortem. Doof, dass ich zu dem zeitpunkt Kleinkind plus schwangere Frau zu Hause hatte. Aber alles gut gegangen...
Ich hatte ebenfalls schon Patienten mit Meningokokkensepsis behandelt. Uns erzählte der Betriebsarzt, dass man erst ansteckend sei, wenn man selbst auch erkrankt ist. Bei uns gab es auch keine Mitarbeitererkrankungen (obwohl Ergebnis erst am Tag 2 Vorlag und der beatmete Patient häufig abgesaugt wurde, etc.
Gestern mal wieder einen "super"-Dienst gehabt.
Tiefpunkt: Pat mit UB-Schmerzen, klinisch und laborchemisch Zystitis. Ich schicke sie bei anamnestisch ebenfalls Vd a Kolpitis zu Gyns und erzähle ihr, dass wenn die nichts finden, sie wieder zu mir kommt, ich ihr ein AB gebe und sie dann morgen zum Hausarzt soll... Sie geht zu Gyns, ich lese im System, dass die ihr bei Zystitis eine stationäre Aufnahme empfehlen, die sie ablehnt. Gut denke ich, dann wird sie gleich wieder kommen (Gyns sitzen etwas weiter weg in der Klinik). 2h später ruft die Notaufnahme einer 40km entfernten Klinik und sagt, dass die Patientin inkl Flexüle jetzt bei ihnen sitzt...
Keine Ahnung, was da schief gelaufen ist oder die Patientin einfach nur ein bisschen stulle war. Hat mich jedenfalls geärgert.
Highlight war ein extrem presbyakuser Patient, den ich so laut angebrüllt habe, dass draußen auf dem Gang jemand gefragt hat, ob das eine Patientin sei. Schwester: "Nein, das ist die Ärztin"
Der Patient hat aber wirklich null verstanden. Nach einigen Versuchen habe ich dann ein letztes Mal in sein besseres Ohr gebrüllt, warum er denn kein Hörgerät trage.
"Ach das hab ich nie gebraucht"
Kleiner Erschöpfungs-lachflash bei mir und der Schwesternschülerin. :-))
Hellequin
13.01.2016, 13:30
First line ist schon Rifampicin, Cipro second line.
Wobei sowohl die neurologischen Leitlinien als auch das RKI beides gleichermassen ohne Abstufung empfehlen. Die entsprechende Zulassung als Chemoprophylaxe liegt ebenfalls für beide vor.
Mal zwischendurch was ganz anderes ...
Ne junkie Frau hat mir heute erzählt, das sie Angst hat operiert werden zu müssen. Ist ne hardcore opiat und benzo abuserin. Sie bräuchte Dosen von Propofol jenseits der 220 mg um auch nur einen Hauch zu spüren....
Könnt ihr euch das vorstellen?
Moorhühnchen
13.01.2016, 16:12
Sie bräuchte Dosen von Propofol jenseits der 220 mg um auch nur einen Hauch zu spüren.... Hmmm, also ich finde das nicht ungewöhnlich! Ich hatte schon Junkies, die nach der Party-Flasche von 500mg noch annähernd normal gesprochen haben und nach 600-700mg dann endlich mal die Augen schlossen. :-nix
220 mg finde ich jetzt nicht sooo sonderlich viel. Bei sehr aufgeregten, schlecht prämedizierten Patienten OHNE Abusus mach ich ja schon häufiger die 2. Ampulle auf und nutze einen Teil davon auch. :-)
Ich selbst wurde einmal mit 100mg, ein anderes mal mit 200mg (plus Sufenta) niedergestreckt und für ne Colo brauchte es dann auch schon 360mg - mono allerdings.... :-))
Sebastian1
13.01.2016, 17:33
Auch letzte Woche Polytoxikomanen in die OP geschickt, der hat nach 0,5 mg Fenta auch noch 450 mg Propofol gebraucht, bis er gepennt hat. Hat trotzdem die ganze OP (trotz Remifentanilperf.) spontan geatmet....ist so selten nicht bei dem Klientel.
Ein Kollege von mir war vor seiner jetzigen Stelle im Knast als Anästhesist. Er meinte, bei seine Opiatfrettchen rechnet er nicht in Ampullen, sondern Schachteln. ;-)
Vor nicht langer Zeit hat er immerhin in einen Opiatabhängigen 6,5 Ampullen Fentanyl innerhalb von 45 Minuten gespritzt, und das waren die 0,5mg Ampullen. Und den Patienten noch vor Ende Hautnaht extubiert. Und der war super zufrieden mit der Narkose...
Und, nein, sowas sollte man nicht unbedingt unreflektiert nachmachen. Der Kollege macht das seit >25 Jahren und weiß, was er tut... ;-)
MissGarfield83
13.01.2016, 18:05
Mein Rekord liegt bei 650mg für ne Sedierung ( bis der halbwegs weg war und nicht mehr geschimpft hat wie ein Rohrspatz ) (sic!) und 550mg für ne Narkose ( bei 0,3mg Fenta ). Schon krass wenn man sagt zieh mal zwei Ampullen auf und die nicht reichen trotz Vorabdosis, langsam spritzen und ausreichend Fenta bei großem, kräftigen Bodybuilder ...
tragezwerg
13.01.2016, 18:54
Habe letztes Jahr auch mal 600 mg Propofol benötigt um eine 65-Jährige mit 45 kg schlafen zu legen...im Nachhinein kam dann heraus dass die Dame zuhause Cannabis anbaut :prost:
mein Highlight: 800mg Propofol nebst 25 Sufenta...
tatsächlich nicht selbst gegeben sondern dabeigestanden in meinen Anfangsjahren. Auf meine Frage an den Kollegen was er denn jetzt gegen den Blutdruck macht (Kollege >70Jahre, russischer Hintergrund) antwortete dieser in schönstem russisch-deutschen Akzent: "Nicht messen!"...Herrlich!
Habe letztes Jahr auch mal 600 mg Propofol benötigt um eine 65-Jährige mit 45 kg schlafen zu legen...im Nachhinein kam dann heraus dass die Dame zuhause Cannabis anbaut :prost:
Respekt!
War in meiner Anfangszeit mal irritiert von nem Typen, der sich nach 400mg Propofol zielsicher wieder die Lama rausgerupft hat, wenig beeindruckt. Im Vergleich natürlich lachhaft :-))
Und den jugendlichen Rugbyspieler, wo beim Versuch einer Analgosedierung fast das ganze NEF leergemacht wurde :-)) er war etwas "ruhiger"
Intensivstation: meine Seite ist das reinste Horrorkabinett. Ich war fast froh, dass überhaupt alle überlebt haben. Ich hätte heute morgen auf mein Bauchgefühl hören sollen, welches mir riet, im Bett zu bleiben:-))
WackenDoc
13.01.2016, 21:01
Arghhhhh- heute so viel einer Konversation mitbekommen, dass ich genau wusste, dass meine Sprachmittlerin ganz sicher nicht DAS übersetzt hat, was ich wissen wollte.
Und das in einer Situation wo bei uns eh etwas Kuddelmuddel war und wir das entwirren wollten.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.