Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Klasse Daisy. Auf dass es so weiter geht
Attempto
02.03.2016, 21:08
Habt ihr Tipps, wie man in der Bewerbungsphase am geschicktesten herausfindet, ob Abteilungen
- gute Arbeitszeiten haben
- eine gute Stimmung herrscht
- Überstunden nicht unter den Tisch fallen
- die Ausbildungsbedingungen akzeptabel sind
- etc.
?
Sich erstmal blind bewerben und dann erst im Vorstellungsgespräch bzw. in der Hospitation herauszufinden, wie die Bedingungen sind, ist ja sehr aufwändig. Wie macht ihr das?
Bei uns gibt es Assistentensprecher. Sie sind von den Assistenten gewählt und vertreten quasi die Interessen und organisieren z.B. Dienst- oder Rotationspläne. Gibt es das an den meisten Kliniken? Bei uns fragen gel. Beweber, ob sie mit Assistentensprecher sprechen können, um sich ein Bild von den Arbeitsbedingungen zu machen. Das wird immer möglich gemacht und die Bewerber sprechen dann unter vier Augen mit einem Assistentensprecher.
klingelpütz
02.03.2016, 21:12
Auch in einem solchen Gespräch wird man kaum außer ein paar Eckdaten mehr erfahren. Insbesondere wenn es viel Optimierungsbedarf gäbe. Und genau die negativen Aspekte sind ja eigentlich die, die dort interessieren, dass Positive sieht man ja meist schneller bzw dies wird freiwillig zügig an einen herangetragen.
Wenn man nicht irgendwelche Kontakte in die Abteilung hat bleibt nur Hospitation um überhaupt an gewisse Infos zu kommen. Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass mit Missständen sofort hausieren gegangen wird, wenn man aber konkrete Fragen stellt kann man meistens schon ganz gut zwischen den Zeilen lesen. Und direkt lügen werden sicherlich auch nicht so viele.
Danke für die vielen Antworten :) dann bleiben die Hospitation und im Forum fragen wohl die einzigen halbwegs zuverlässigen Methoden, wenn man niemanden im KH kennt.
Mann mann mann, ich glaube meine Kollegen sind momentan alle n bisschen arbeitsscheu. Heute war ich mit dem OA allein, das Patientenaufkommen war eher ruhig, am Ende der Schicht hatte ich 13 Patienten gehabt plus Mithilfe bei ner Reanimation beim frachfremden Patienten und er 2 inkl Polytrauma. Und während ich mir dann um 2 innert 5min mein "Mittagessen" reingezwängt habe, geht der OA noch entspannt zur Apotheke, was für seine Kinder holen. Ächz. Ich arbeite ja gerne, aber manchmal mach ich dann doch mal ne Andeutung von wegen "Du kannst gerne zu dem Patienten in den Schockraum gehen, ich hab hier einen komplizierteren Fall" und komme mir sofort bestimmerisch und frech vor. Ein anderer Kollege, mit dem ich das Gleiche durch habe, hat mir schon gesagt, dass er sich NICHT vorstellen könnte, dass ich zu Hause nicht die Hosen anhätte.
Blöd.
Hoppla-Daisy
03.03.2016, 18:50
Heute ersten DJ-Katheter gelegt..... yeah! :-top
Moorhühnchen
03.03.2016, 19:04
Pelz, hier hapert's auch manchmal mit der Arbeitsauffassung... Dienstbeginn ist bei uns 10:15 Uhr. Ich krieg schon Streßpusteln, wenn ich mal irgendwo im Stau stehe und dann 5 Minuten zu spät bin. Kollege kam heute um 10:50 Uhr in die Umkleide. Eine andere Kollegin kommt jeden Morgen 20-30 Minuten nach Beginn des Frühdienstes, Cheffe toleriert das. Vielleicht sollte ICH mich mit MEINER Arbeitseinstellung an die anderen anpassen - wär wohl einfacher! :-?
@ Daisy: Congrats! :-)
Pelz, hier hapert's auch manchmal mit der Arbeitsauffassung... Dienstbeginn ist bei uns 10:15 Uhr. Ich krieg schon Streßpusteln, wenn ich mal irgendwo im Stau stehe und dann 5 Minuten zu spät bin. Kollege kam heute um 10:50 Uhr in die Umkleide. Eine andere Kollegin kommt jeden Morgen 20-30 Minuten nach Beginn des Frühdienstes, Cheffe toleriert das. Vielleicht sollte ICH mich mit MEINER Arbeitseinstellung an die anderen anpassen - wär wohl einfacher! :-?
Himmel, da krieg ich ja schon Stresspusteln vom Lesen. Allein der Gedanke, regelmäßig ohne adäquaten Grund mit ordentlich Verspätung zum Dienst zu erscheinen, sorgt bei mir für Unwohlsein. Ich kann gerade irgendwie gar nicht glauben, dass sich Leute das ernsthaft rausnehmen. :-oopss:-((:-((
Ich dachte immer meine Kollegin wäre dreist, weil sie bei Dienstbeginn 6.15 h immer erst gegen 6.20 h in die Umkleide trudelte.
klingelpütz
03.03.2016, 19:19
Du siehst das falsch, nie! Sie dachte, das sei c.t. und war immer zehn Minuten zu früh :-))
Moorhühnchen
03.03.2016, 19:32
Ja, manchmal hat man hier das Gefühl, es gibt einen Wettbewerb, wer weniger arbeitet.
Und für so manchen Kollegen wünsche ich mir tatsächlich ne Stechuhr - auch wenn das gelegentlich zu meinen Ungunsten ausgehen würde, da ich nach meiner LOÄ den weitesten Anfahrtsweg mit viel Stau habe. Ich muß täglich einen 20-Minuten-Puffer einkalkulieren, so daß ich häufig 15-20 Minuten früher da bin, manchmal dann aber auch später, wenn wirklich was los ist, so wie heute (9:05 statt 9:00 Uhr, obwohl 50 Minuten statt flotter 35 eingeplant). Aber wer jeden Tag 20 Minuten später kommt, spart sich in ner normalen Arbeitswoche über eine Stunde zusammen.
Ich wünsch mir ne Stechuhr!! ;-)
Und nachdem ich letzte Woche mein Diensttelefon in die Toilette geschmissen habe, hat das Ersatztelefon heute auch versagt. Obwohl es nicht auf lautlos war, hat es keinen Muks gemacht.... wie schaaaade, da könnte die Prämed-Ambulanz mich gar nicht erreichen! :-)) ;-)
Ich schwöre, ich hab keine Ahnung, wie das passiert ist. :-blush Aber immerhin passe ich mich so doch langsam meinen älteren Kollegen an.
-Julchen-
03.03.2016, 19:33
Daisy, bei dir läufts grad einfach! Wünsch dir dass es so bleibt:-)
Mir hat heut ne Schwester ne Apothekenanforderung für einen Patienten (nicht meiner, kannte den nichtmal) unter die Nase gehalten und gemeint, da unterschreib mal. Macht ihr das in solchen Situationen bzw. ist das für mich als komplette Anfängerin klug das zu machen? Andrerseits, was soll die Schwester denn mit dem Medikament machen? Der Patient kriegts nur wenn ers verordnet gekriegt hat. Wie seht und handhabt ihr das?
Ach ja, so Apothekenbestellungen unterschreibe ich schon. Wüsste jetzt nicht, was da groß schief gehen sollte. Bei uns wird das aber (außer bei BTMs) eh als Stationsbedarf bestellt und nicht für einzelne Patienten.
Naja, wir haben ja jetzt ne Stechuhr- aber es ist weniger die Unpünktlichkeit, als die Arbeitsunlust, auch wenn man anwesend ist... meine internistische Kollegin hats da nochmal härter getroffen. Ihr Kompagnon fängt 1h vor Dienstschluss nichts neues mehr an, denn er würde es ja eh nicht schaffen :-keks
Mein "Lieblingskollege" hat mal den Brüller gebracht Patienten im seinem 24h-Dienst am Morgen in der Notaufnahme ca. 2h nicht anzuschauen mit der Begründung ich käme ja sowieso gleich (mein Dienstbeginn als Wochenendtagdienst war ca. 2h nach Ankunft Patient und der Pat. war auf 90min eintriagiert). Dabei war nichts besonderes wie OP oder Schockraum in dem Zeitraum und die Anrufe der Notaufnahme-Pflege hat er ignoriert. Ist dann extrem geil den Unmut der Patienten aufgrund langer Wartezeit in leerer Notaufnahme abzubekommen.
Mein letzter Monat in meiner aktuellen Stelle hat begonnen.
Ein bisschen fühle ich mich ja wie ein "Verräter",
insbesondere, da (nicht nur durch meinen Weggang), die Personalsituation doch mehr als angespannt ist. Das ist natürlich nicht meine Schuld, dennoch hab ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Kollegen und dem Chef... menno. Ich wollte mich eigentlich nur auf die Veränderung freuen :-(
Ich wünsch mir ne Stechuhr!! ;-)
Es macht es - aus Erfahrung - nicht besser! Die Kollegen, die es betrifft finden auch MIT Stechuhr immer einen Weg weniger zu Arbeiten..
Und nachdem ich letzte Woche mein Diensttelefon in die Toilette geschmissen habe, hat das Ersatztelefon heute auch versagt.
Ist mir vor einiger Zeit auch passiert...während Notsectio das Telefon auf den ausfahrbaren Tisch des Sulla gelegt und dann schwups in die - ausnahmsweise mal gefüllte - Wasserfalle/Absaugung geschmissen...da ging erst mal gar nix :-(
Ich denke in jeder Abteilung gibt es so arbeitsscheue Kollegen.
Ich habe mir einfach vorgenommen, das ich mich nicht stressen muss meine Befunde am Tag alle zu schaffen (war mein Ansporn der ersten Monate und hat auch meistens gekappt), denn die anderen machen es auch nicht. Ich arbeite jetzt einfach vor mich hin, mache meine Arbeit, halte meine Mittagspause ein (nicht immer 30 min aber das ist ja egal) und nehme mir vor nicht mehr als einmal die Woche länger zu bleiben ;-). Geht immer ganz gut wenn ich mit meinem Mann Absprache das ich das Kind abhole, dann muss ich pünktlich Schluss machen. Es hat auch gar keine drängnis länger zu bleiben, ab 16 Uhr ist unser Dienst da. Ab 14 Uhr beginnen wir schon nur noch Notaufnahme abzuarbeiten und nichts Ellektives von den stationen. Wenn ich also länger bleibe dann nur für meinen Ansporn meine befundungsliste fertig zu schaffen..... Und ich lerne einfach, dass es sowieso nicht gedankt wird.... Also warum Überstunden machen????
Wenn es was spannendes gibt, was zu lernen, ganz klar dann bleibe ich gerne, aber was auf Grund der dünnen personaldichte liegen bleibt muss ich nicht kompensieren!!!
mockel83
04.03.2016, 12:51
@Laelya: Habt ihr bei euch in der Radio für jeden Mitarbeiter eine feste Befundliste, die fertig werden muss? Ich kenne das eher so, dass zwei bis drei Ärzte z.B. für das Konventionelle eingeteilt sind, die dann einfach alle an der gleichen Liste arbeiten. Da fällt es dann auch primär erstmal nicht so sehr auf, wenn einer mal nur 20 Befunde macht am Tag, wenn irgendwer anders dafür 120 wegschrubbt. :-stud
@Laelya: Habt ihr bei euch in der Radio für jeden Mitarbeiter eine feste Befundliste, die fertig werden muss? Ich kenne das eher so, dass zwei bis drei Ärzte z.B. für das Konventionelle eingeteilt sind, die dann einfach alle an der gleichen Liste arbeiten. Da fällt es dann auch primär erstmal nicht so sehr auf, wenn einer mal nur 20 Befunde macht am Tag, wenn irgendwer anders dafür 120 wegschrubbt. :-stud
also wir haben halt eingeteilte Arbeitsplätze mit Rotationsprinzip. 1-2 Leute (je nach Personaldichte) CT, 1-2 MRT. 1 Person Sono und alle bekommen die konventionellen Bilder aufgeteilt (die MTAR teilt diese direkt einer Person zu). Wir haben alle im System unsere eigenen Befundungslisten und wenn der Chef mal Lustig ist, kann er halt nachschauen wie viele offene Befunde dort so liegen, wie alt die sind etc.
wenn ich meine Liste leer habe gehe ich gerne in die Liste von meinem OA oder meiner Lieblingsarbeitskollegin und helfe ihre bei ihren Befunden, die dann aber natürlich unter meinem Namen abgeschickt werden.
An den Geräten teilen die MTARs die Befunde zu. Momentan sind wir zu zweit im CT also bekommen mein Kollege und ich abwechselnd Befunde.
FirebirdUSA
05.03.2016, 12:51
Bei uns ähnlich wie bei Laelya, jeder hat seine Liste.
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