Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
//stefan
20.03.2016, 12:12
wer von euch intensivmedizinern (oder vll auch notärzten) zieht bei notfallintubationen/versorgungen eine maske (oder vll auch noch schutzbrille) an? gibts die überhaupt bei euch vorrätig?
//stefan
20.03.2016, 12:16
hier ein artikel aus der vorletzten notfall und rettungsmedizin:
Kasuistiken
Notfall + Rettungsmedizin
February 2016, Volume 19, Issue 1, pp 48-51
First online: 13 October 2015
Übertragung von Tuberkulose während einer kardiopulmonalen Reanimation
Atemsystemfilter im Fokus
J. Knapp , M.A. Weigand, E. Popp
Zusammenfassung
Hintergrund
In der prähospitalen Notfallmedizin hat sich die Anwendung von Einmal-Beatmungsbeuteln weitgehend durchgesetzt. Deshalb wird häufig kein Atemsystemfilter mehr verwendet.
Ziel des Beitrags
Die Autoren berichten in folgendem Fallbericht über die Übertragung einer Tuberkuloseinfektion von einer reanimationspflichtigen Patientin auf den Notarzt und diskutieren einen möglichen Zusammenhang mit dem Verzicht auf einen Atemsystemfilter.
Mondschein
20.03.2016, 12:31
wer von euch intensivmedizinern (oder vll auch notärzten) zieht bei notfallintubationen/versorgungen eine maske (oder vll auch noch schutzbrille) an? gibts die überhaupt bei euch vorrätig?
Also normalen Mundschutz immer. Im Winter auch großzügig FFP3 (oder bei intubierten Pat. dann FFP2).
Influenza geht immer noch um, hier in Bayern zumindest noch deutlich vorhanden.
Seid ihr nicht geimpft? Bei uns wird das besonders auf der Intensivstation schon auch deutlich empfohlen und angeboten (was ich auch absolut richtig und notwendig finde, wenn man respir. Insuffizienzen im Winter versorgt, hat man ja ständig Kontakt...).
Ungeschützten (klingt irgendwie schräg, ich weiß ;)) TBC-Kontakt haben wir allerdings auch ab und zu mal, da rutscht leider immer mal jemand durch, ist aber bislang zum Glück noch nicht zu Ansteckungen gekommen. Und zum Glück schützt ja der normale Mundschutz auch gar nicht mal sooo schlecht, auch wenn natürlich FFP empfohlen ist.
Hier kann man schön schauen, was so fliegt :) Einfach auf der Karte aufs Bundesland klicken.
https://influenza.rki.de/
Hattest du antivirale Medikation für dich in Erwägung gezogen?
Gibt ja nicht wirklich eine Empfehlung dazu:
Die beiden Medikamente, die bei der Schweinegrippe eingesetzt werden, sind umstritten. Forscher der Cochrane Collaboration und des British Medical Journals haben gezeigt, dass diese Medikamente eigentlich ungeeignet sind, die Schweinegrippe zu bekämpfen. Die Dauer der Symptome einer Grippe können zwar um etwa einen halben Tag verringert werden, die schweren Komplikationen einer Grippeerkrankung ließen sich jedoch damit nicht verhindern. Stattdessen würden die Medikamente Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen auslösen.
Gibt ja nicht wirklich eine Empfehlung dazu:
Auch wieder wahr, Empfehlung ist ja eher für Hochrisikogruppen.
papiertiger
20.03.2016, 13:05
ECMO bei uns, Brutus? H1N1 ist definitiv noch da, unsere ITS ist voll davon. Die Impfung scheint dieses Jahr die kursierenden Stämme auch nicht so ganz effektiv abzudecken, wir haben gerade auch extrem viele Erkrankungen im Kollegenkreis mit relativ eindeutiger Influenza/teilweise auch Nachweis, und das zT trotz Impfung. Ist halt immer auch ein bisschen Glückssache. Meines Erachtens trotzdem definitiv die besser Variante die Chance wahrzunehmen, einen Schutz zu haben.
Moorhühnchen
20.03.2016, 14:51
Hmmm, ich muß jetzt mal blöd dazwischengrätschen, weil ich selbst unentschlossen bin - aber andererseits paßt's ja auch grad zum Thema: wegen einer Zahnfleisch-OP hab ich ja von vorletzten Donnerstag bis einschließlich Dienstag Clindamycin genommen. Am Dienstag Abend die letzte. Donnerstag Kontrolle beim Zahnarzt, alles ok. Freitag Morgen schon mit Fieber aufgewacht, weil man ja so blöd ist, trotzdem noch zur Arbeit und mittags wieder heim.
Von Freitag Mittag bis Samstag Abend eigentlich durchgehend über 38,5°C und Husten (mit ganz wenig gelblichen Auswurf). Heute Morgen dann mit fiesen Halsschmerzen aufgewacht, die "Seitenstränge" zwar furchtbar rot, aber (noch?) nicht eitrig.
In den letzten Jahren hatte ich, wenn ich denn krank war, immer nur Angina. Immer. Und immer eitrig. Gerne zusätzlich die NNH zu und im Verlauf ist das dann Richtung Lunge gewandert. Nur diesmal scheint's wohl andersrum zu laufen.
Im Schrank hab ich (aus welchen Gründen auch immer) noch eine angefangene Packung Clinda gefunden und aus lauter "Angst" vor einer erneuten eitrigen Angina heute morgen schon eine davon genommen. Nur bin ich gerade unschlüssig, ob ich tatsächlich weitermachen soll... ob es eher viral oder doch am Ende bakteriell ist... nur einfach aus der "Erfahrung" der letzten Jahre, wo es IMMER so schön gelb im Hals wurde.
Was würdet ihr machen?
Also ich würde kein Antibiotikum nehmen und vor Clinda hab ich eh ordentlich Respekt, da es fiese Durchfälle machen kann.... Aus der Praxis weiß ich, dass zur Zeit sehr viele virale Infekte mit unterschiedlich stark ausgeprägten Symptome rum gehen. Diese Woche waren Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Fieber, Gliederschmerzen und leichter Husten en vogue. Vor kurzem stand fieser Husten im Vordergrund. Eine Patientin hatte vor kurzem ordentlich flächig einseitig belegte Tonsillen mit jedoch unauffälligem Blutbild und CRP, hab dann auch auf eine Antibiose verzichtet. Les dir doch mal die Degam Leitlinie Halsschmerzen durch. In den meisten Fällen braucht man keine antibiotische Therapie....
http://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/LL-14_Kurzversion.pdf
Moorhühnchen
20.03.2016, 18:24
vor Clinda hab ich eh ordentlich Respekt, da es fiese Durchfälle machen kann....Ja! :-))
Ich hab halt so ein wenig Angst um mein Transplantat. Vielleicht würde ich mir sonst weniger Sorgen machen.
Hmm. Mittlerweile eine ausgewachsene Enteritis. Mal sehen, ob das Gastro- noch mit dazu kommt. Lust habe ich nicht.
Und gerade auch erstmal den Dienst morgen gecancelt... Mal gucken, wie die Nacht wird... KOTZ!!! :-kotz
klingelpütz
20.03.2016, 21:35
Bäh, ich wünsche Dir, dass der Gastroteil sonst bleibt...
Ich schmeisse mal ne Tüte Gesundheit in die Runde - mensch, ihr macht Sachen!
Muss mich gleich mal morgen mit Obst+Gemüse eindecken, ein Vitaminschub schadet sicher nicht.
Moorhühnchen
20.03.2016, 21:44
Bruder Brutus, gute Besserung! :-keks
Mein Dienst morgen wird auch verlost. Bin gespannt, wie die Lotterie ausgeht.
Christoph_A
21.03.2016, 07:52
Erst mal gute Besserung @ Brutus, nicht vergessen, Hefekulturen helfen bei der Darmwiederbesiedlung ungemein :-Party
Heuer war echt ein krasser Grippe(mild)winter, bin auch vor zwei Wochen mit fast 40° Fieber flachgelegen, schon heftig, was da so umgeht. Hier sind auch sehr viele atypische Pneumonien unterwegs, hab die in der Menge jedenfalls noch nie in meiner Laufbahn gesehen.
Aber soll ja jetzt langsam wärmer werden, hoffe, der Spuk ist dann bald vorbei.
Hoppla-Daisy
21.03.2016, 10:41
Gestern im Dienst wieder schön (und flott!) nen DJ-Katheter gelegt. Macht im Dienst irgendwie viel mehr Spaß, weil da nicht ständig jemand hinter einem hängt und sagt "hopp, hopp, sonst geraten wir mit dem Rest in Verzug". So kann ich ohne Stress "üben". Leute, es WIRD! :-)
The happy duckling :-))
Moonchen
21.03.2016, 19:59
Boah, ich hab heute richtig schlechte Laune.. Man ist nur am Rennen und versucht sein Bestes zu geben und dann sind gefühlt ALLE Patienten (bzw. deren Angehörige) total unzufrieden mit der Behandlung - hatte heute unter anderem ein 30minütiges Gespräch, in dem wir beschuldigt wurden falsche Sachen in der Kurve einzutragen damit wir eine Ausrede haben dass der Patient noch nicht entlassen wird; dann muss man die Sachen die man schon zwei Mal ausführlich erklärt noch ein drittes Mal erklären und dann bin ich jetzt durch Zufall auch noch über so ne Internetbewertungsseite gestolpert, in dem ein Patient (und ich weiß dass ich den mitbehandelt habe) sich total beschwert dass alles so furchtbar sei. Ich weiß, darf man natürlich auch nicht so ernst nehmen aber wenn man den ganzen Tag nur zu hören bekommt wie schlecht man seine Arbeit macht macht das doch alles keinen Spaß mehr :-(
Moorhühnchen
21.03.2016, 21:27
Telefonat mit meiner HA-Praxis nachdem heute morgen Blut abgenommen worden war:
- "Sie haben eine Leukopenie, das sollte kontrolliert werden."
- "Können Sie mir den Wert denn mal durchgeben?"
- "Ja, also der Normwert geht von 4,0 bis 10,0. Sie haben 6,0."
Ahhhhjaaaaaa, interessant...... war wohl ne junge MFA, sie hat mich gebeten, 10 Minuten später nochmal anzurufen. Da kam dann der tatsächliche Wert raus: 2,8. Naja, ob parainfektiös oder doch von den 2 Gramm Novalgin, die ich über 4 Tage genommen hab, weiß der Geier. Soll jetzt erstmal keins mehr nehmen.
JW, ich wäre sehr gespannt, wie das bei dir am Ende wird - also ob der Wechsel aus einem kleinen Haus an die Uni hinhaut?
Falls Du berichten magst :-))
Kindergastro finde ich (als Perspektive für in vielen, vielen Jahren in der Zukunft) super interessant, aber die Weiterbildungsermächtigungen/plätze dafür wachsen ja leider nicht auf Bäumen ^^
Ich fange jetzt gerade erst mit der Weiterbildung an, wie früh hast Du Dich aktiv um einen möglichen Schwerpunkt gekümmert?
Oder ist das für die erste Stelle erstmal lax?
Ich werde berichten. Wie es läuft.
Ich habe mich jetzt nun ein Jahr vor Ende meines Vertrages darum gekümmert. Bin im 5.WB Jahr.
Hatte heute auch mieses Karma.
Hab den Dienst von einer Kollegin übernommen.
Hatte 9 Aufnahmen die Nacht.
und 11 Ambulante.
Bin ich jetzt müde....
Die Kollegen sind auch krank. Vier von fünf Oas+ Chef.
Die komplette Kinderphysioabteilung.
Von den Assistenten auch vier.
Auf Station lauter atypische Pneumonien und Influenza....
Die geimpften Kollegen haben auch Influenza. Ganz übel ist das den Winter.
Auf Intensiv hatten wir zwei Säuglinge intubiert bei Apnoen aufgrund von RSV und Influenza.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.