Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Habt ihr eigentlich auch so eine Inflation der Dringlichkeitsstufen? Hier ist es mittlerweile so, dass eine "normale" Angio ca nach 1 Woche gemacht wird, "dringend" bedeutet 2-3 Tage und heute habe ich dann mal bei akutem Gefässverschluss eine "Notfall"-Angio angemeldet und habe 6h bis Dienstschluss drauf gewartet, bin gespannt ob sie dann morgen gelaufen sein wird... Aber die Radiologen sind leider auch chronisch unterbesetzt.
Wir hingegen haben tatsächlich einige neue Stellen genehmigt bekommen. Der LOA kündigte heute an, dass aber alle Bewerber nur im kurzen Intervall befristet eingestellt werden, während dieser Zeit einen täglichen Sprachkurs machen müssen und dann nur übernommen werden, wenn sie seine Sprachprüfung bestehen. Er nannte das "keine Angriffsfläche aufkommen lassen".
Das finde ich tatsächlich mal gut (bis auf die Begründung)
][truba][
22.07.2016, 20:03
In welcher chirurgischen Abteilung bist du?
Allgemeinchirurgie.
Bei den Urologen war heute keiner erreichbar.
FirebirdUSA
23.07.2016, 09:36
Normale Angio i.d.R. 2-3 Tage, dringlich nach 24h (wegen Aufklärung), Notfall (ACI/M1 Verschluß, Carotisblutung,...) sofort 24/7. Elektiv und dringlich kann sich nud ziehen falls es in Narkose gemacht werden muss. Anästhesisten ist hier Engstelle.
Wie es für abdominelle/extremitäten Angios ist keine Ahnung, Notfälle werden dort aber auch 24/7 sofort versorgt (solange Angio frei ist).
War eine Extremitäten-Angio und ist Ca 24h nach der Anmeldung als Notfall passiert. Das finde ich total blöd.
chipirón
24.07.2016, 11:53
heute habe ich dann mal bei akutem Gefässverschluss eine "Notfall"-Angio angemeldet und habe 6h bis Dienstschluss drauf gewartet,
hab noch nicht viel gefäßchir. Erfahrung, aber ich denke dass ist ein Notfall, der <6h operiert werden muss.. ?!
Bei uns laufen Notfall-Interventions-Anmeldungen primär telefonisch ab, zwischendrin werden Eingaben für die Abrechnung gemacht, aber die sind nicht entscheidend. Als Radiologe sitzt man auch nicht 24/7 vor dem PC um F5 zu drücken und auf "vital"-Anmeldungen zu warten. Und wenn das Haus keine Kapazitäten hat, und man die Notfall-Indikation gestellt hat, muss man eben verlegen.
War das Bein (oder der Arm) noch am Leben, oder nach der Wartezeit schon abgestorben?
Ich hab das natürlich auch telefonisch durchgegeben :-D So doof bin nun auch nicht. Aber die Radiologin hat mich gefragt, ob sie da vorher noch andere Bildgebung braucht...das konnte ich ihr nun auch nicht sagen, muss sie ja wissen. Sie wollte nochmal in sich gehen und hat sich dann nicht mehr gemeldet... Der Fuß war danach einigermaßen durchblutet, aber es konnten nicht alle Stenosen aufgeweitet werden, weil die Patientin nicht mehr liegen konnte.... Ist halt auch schwierig, die Schmerztherapie zu steuern, wenn man nicht weiß, wann die Intervention ist.
Ok, ging um ein Fuss, da ist es wahrscheinlich was anderes als z.B. ein Oberschenkel. Wir haben zum Glück Gefäßchirurgen im Haus, die sagen ob die Intervention sofort oder am Folgetag zu machen ist.
Den Gefäßchirurgischen OA hatte ich zuerst angerufen und der hat gesagt, dass das sofort zu machen ist. Aber ist ja auch egal. Ich war nur etwas angepisst, dass die Radiologin nach der Anmeldung erstmal essen gegangen ist. Aber offensichtlich wusste siue schon vorher, dass der Fuß auch am nächsten Tag noch gerettet werden kann.
Sebastian1
24.07.2016, 20:55
Nach 14h durcharbeiten im Dienst dann irgendwann aufs Zimmer und in den Schlaf gekommen. Um halb eins Nachts der Anruf der internistischen Assistentin: "Also, ich hab mit meinem OA grade besprochen, dass wir die (inderdiesziplinäre) ITS abmelden, wir haben noch Patienten aufgenommen und sind jetzt schon überbelegt. Ist Ihnen das auch recht?" :-wand.
Und? Hast Du spontan eine kurze Visite mit ihr zusammen gemacht? ;-) :D
Sebastian1
24.07.2016, 21:11
Nein, ich habe mich kurzfristig dazu entschlossen, das ich mit einem "mmmmh" schneller das ganze beenden und weiterschlafen kann :D
Moorhühnchen
24.07.2016, 21:36
Das war bestimmt so ein "Mach-ich's-oder-mach-ich's-nicht-Anruf".
Wenn man überlegt, ob man wegen Pillepalle jetzt die andere Disziplin anruft oder nicht. Und man hat doch schon sooo viele Rüffel am nächsten Morgen bekommen, weil man es nicht getan hat. ;-)
Morgen noch ein letzter Urlaubstag und am Dienstag geht's weiter... wie schön, daß die Erkältung auch endlich abebbt. Nur dieser elende Husten bleibt mal wieder hängen (ich hör mich wirklich an, wie ne 80jährige mit Pneumonie). :-keks Fast genauso wie im März... offensichtlich bürgert sich bei mir die "Hastes-einmal-kriegstes-immer-wieder-Mentalität" ein.
Sebastian1
24.07.2016, 21:44
Naja, immerhin besser als der Kollege des Vortages, der so eine OP mitten in der Nacht hatte, die man mit der Frage einleitet: "Soll das raus oder nur Batterien wechseln?" :-))
:-)) :-)) :-))
Tja, zu den Anrufen mitten in der Nacht:
2 Uhr: Operateur am Telefon: "Du, ich habe da eine Patientin aufgenommen mit einer Radiusfraktur. Die ist gerade noch nicht nüchtern. Wir würden die gerne um 6 Uhr operieren, dann ist die nüchtern. Nur, dass Du auch Bescheid weißt...
:-keule :-luigi
echt jetzt?????
...also sowohl zum (völlig überflüssigen) Anruf als auch zur OP-Uhrzeit....wtf?
Ja die Anrufe kenn ich ... Ich hab da einen aufgenommen, der soll morgen drankommen aber nicht als erster Punkt. Eher am Ende des Programms. Und der OA muss erst noch draufgucken :-?
tragezwerg
25.07.2016, 08:52
Das kennt wohl jeder Anästhesist sehr gut...mein Favorit nachts um zwei war:
"Ich hab da ne Frau aufgenommen mit vaginaler Blutung."
"Soll ich kommen und Narkose machen?"
"Nein, so schlimm ist es nicht dass wir operieren müssten."
"..." (übermüdete Sprachlosigkeit)
"Dachte nur das wollten Sie wissen."
:-notify
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