Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Letzte Woche langzeit RR gehabt. Seit vorgestern komisches Gefühl im Arm wo die Manschette lag.
Arm fühlt sich so an als ob er die ganze Zeit so ein bisschen eingeschlafen wäre. Gestern kribbeln im ganzen Arm gehabt, kleiner Finger und Ringfinger fühlen sich zeischendurch auch kribbelig an. Schmerzen gar keine vorhanden. Wenn ich die linke Hand zum Beispiel hoch gestrecjt wenn ich im liegen SMS schreibe, wird die Hand such kribbelig, und es fühlt sich warm an wie wenn man Nachts auf dem Arm gelegen hat, und sich den ganzen Blutfluss abgeklemmt hat. Mach ich die Hand dann wieder nach unten, merke ixh richtig wie das blut reinfliesst. Anderes beispiel; liege ich auf der linken seite auf der Couch, stütze mich mit dem Kopf auf der linken hand ab, wird es auch kribbelig leicht.
Jemand ne Idee???
Die OA, die die Wunde gereinigt hatte, hat sich auch neue sterile Handschuhe angezogen. Meine Hände waren eigentlich noch sauber. Nur mein Gesicht nicht. Hat halt gut getroffen. Und wir waren etwas in Eile. Weil der Kleine das Ketanest und Dormicum so weggesteckt hat.
Haben heute einen Patienten mit infiziertem Hämatom der Kopfhaut aufgenommen - musste debridiert werden und hat jetzt halt einen riesigen Substanzdefekt der Kopfhaut. Das hatte ich noch nie und weiß gar nicht, wie wir das zukriegen. Vac geht ja schlecht am Kopf.
Und Schwenklappen oder Meshgraft... seh ich da jetzt auch weniger. Hab mal unsere Plastiker konsiliert.
VAC am Kopf ist zwar doof geht aber...und das Votum der Plastiker bzgl. Schwenklappen würd ich erstmal abwarten...manchmal machen die - gefühlt - Unmögliches möglich ;-)
Kackbratze
04.08.2016, 21:36
Je nach Lage kann man am Kopf sehr gut schwenken, ansonsten gehen auch Hauttransplantate auf der gut durchbluteten Grundlage an. Die Lagerung ist meist eher das Problem (HALO-Fixateur o.Ä. erforderlich).
Die OÄ war heute da und meinte, sie würde ein Meshgraft machen. Die Chance auf Haare an der Stelle kann man wohl begraben.
Kackbratze
06.08.2016, 11:45
Was ist denn wichtiger? Ästhetik oder Wundverschluss? Alter? Geschlecht? Therapiewille? Compliance? So viele Faktoren und eine Haarverpflanzung kann man später auch noch machen.
ganzen Tag Langeweile und Nullnummer auf dem Hubi...und dann 1h vor Dienstschluss: Bämmm! polytraumatisierter Motorradfahrer mit 80 Sachen gegen Auto ohne Schutzkleidung, nur mit Helm...
Z.n. Motorradunfall vor 4 Jahren...na herzlichen Glückwunsch..nichts gelernt.
Becken hin, Oberschenkel hin, Unterschenkel an ein paar Muskeln/Sehnen hängend hin....
Darauf den ganzen Tag gewartet..um dann für n kurzen Moment am richtigen Ort zu sein und zu funktionieren...Ich liebe meinen Job... nicht dass ich irgendjemand Krankheit wünsche..aber es ist schön, wenn bestimmte Sachen funktionieren :-)
Die Leute sind in Bezug auf Motorradschutzkleidung auch einfach oft so schmerzbefreit :-nix es fällt einem ja schon mehr auf, wenn man im Rettungsdienst tätig ist.
Aber kann ich gut nachvollziehen, man wünscht es niemandem, aber da es ja sowieso passiert, ist es ein schönes Gefühl, wenn man dann einen guten Job macht.
Kackbratze
07.08.2016, 11:48
@mainzer
Das ist genau der Teil, den ich nicht mag. Ich hab lieber die dauerhafte Anspannung einer Operation als Laaangeweile bis zur Explosion und dann wieder Ruhe.
Gut, dass es so viele unterschiedliche Ärzte gibt!
Sebastian1
07.08.2016, 12:31
Oh ja. Ich kann mich da eher auf Mainzers Seite wiederfinden. Schön entspannende Dienste, aber wenn's mal kracht, dann von jetzt auf gleich von Null auf Hundert....super.
erdbeertoertchen
07.08.2016, 12:41
@mainzer
Das ist genau der Teil, den ich nicht mag. Ich hab lieber die dauerhafte Anspannung einer Operation als Laaangeweile bis zur Explosion und dann wieder Ruhe.
Gut, dass es so viele unterschiedliche Ärzte gibt!
Mir gehts genauso wie Kackbratze, außerdem könnte ich das nicht so schnell von null auf hundert. Ich bewundere euch für diese Leistung.
Sehe das wie Mainzer und Sebastian, wenn es dann noch gut läuft, gibt es nichts besser :-)
Aber vielleicht liegt es am Fach :-))
Colourful
07.08.2016, 14:39
Und ich arbeite lieber entspannt alles ab, wobei es bei uns ja auch teilweise richtig knallen kann, aber bitte nicht, wenn ich Dienst habe.
Moorhühnchen
07.08.2016, 14:46
Ich hab mehr so ein Mittelding... :-))
Aber manche Sachen brauch ich nachts echt nicht.... nach dem Kreißsaal um halb eins noch über die Intensiv geschlappt, Schwester Rabiata zur Nacht teilt mir mit, sie habe Oma Lieschen nochmal ordentlich Lasix gegeben, weil "sie soll ja pinkeln". Oma Lieschen hatte die letzten 2 Tage eine schöne, beinahe ausgeglichene Bilanz. Arterenol war ausgeschlichen, die Arterie schon gezogen, heute sollte sie verlegt werden. Ok, hab's zu Kenntnis genommen. Der Verlauf der Nacht war mir schon fast klar...
Anruf um 3:58 Uhr: "Oma Lieschen hat jetzt nur noch nen Druck von 85/45" - komisch, warum wohl....? Nächster Anruf um 4:28 Uhr: "Oma Lieschen ist jetzt total aggressiv, soll ich ihr Midazolam geben" - Whatt?? Nein!! Rübergeschlappt, angeschaut. Die Arme war wirklich total außer Rand und Band, was sie sonst nie war...
Frage an Schwester Rabiata: "Hast Du ihr Tavor gegeben?"
- "Ja, natürlich!"
- "Warum? Das war nicht angeordnet."
- "Ja, aber das hat sie die letzten Tage auch immer gekriegt..."
- "Ähm, nein! Das ist weder angeordnet noch dokumentiert."
- "Ach, dann war das eine Verwechslung, ich habe das Tavor einer anderen Patientin gegeben....."
- "Sicher?"
- "Ja."
Oma Lieschen beruhigt, mit etwas Melperon wieder in die Spur gebracht.
Erneute Frage an Schwester Rabiata: "Und Du bist Dir sicher, daß sie kein Tavor hatte."
- "Ja, doch, habe ihr Tavor gegeben...."
War weder angeordnet noch dokumentiert.
Heute morgen ein völlig derangiertes Oma Lieschen an meinen Kollegen übergeben, Verlegung auf Normalstation fraglich. *grummel* :-(
Kommt schon fast an die Schwester aus meiner Intensivrotation ran. Mehrfach mit ihr ausdiskutiert, daß ich es nicht möchte, daß Kurzinfusionen und Infusionen generell am Arterenolschenkel mitlaufen. Im Haus war es Standard, daß Arterenol immer allein am distalen Schenkel läuft.
Irgendwann nachts werde ich dann zu einer Patientin gerufen, Zn. SAB, jetzt rasende Kopfschmerzen, RR über 200. Nach Rücksprache mit der Neurochirurgin ins CT geflitzt - nix zu sehen. Ziemlich genau 6 Stunden später wieder Höllenkopfschmerzen, RR-Anstieg. Kurve angeschaut, Schwester befragt, was direkt vor dem Ereignis passiert war: "Ich habe die Novalgin-Kurzinfusion angehängt." - "Laß mich raten: an den Arterenolschenkel?" - "Ja.....". :-wand
Ging übrigens auch danach noch munter so weiter. *gnarf*
Sebastian1
07.08.2016, 14:56
Oweh, ich weiss, was du meinst. Da wird eigenmächtig gehandelt, meist sogar wohlmeinend, aber einfach ohne jede Rücksprache. Der Klassiker: "Ne, das angeordnete Haldol hab ich nicht gegeben, die war ja gut"...komisch, das wird echt nicht verstanden. Das ist ein bisschen wie "Ne, die RR_Medis hab ich nicht gegeben morgens, da war der Druck ja noch gut". :-wand. Ich möchte da manchmal echt schreien.
Moorhühnchen
07.08.2016, 15:07
Man muß dazu sagen, daß Schwester Rabiata normalerweise den Aufwachraum betreut - wo nachts ja auch unsere Adipositaspatienten IMC-mäßig liegen. Da haut das in der Regel echt gut hin, was sie macht! Aber die Intensivstation ist halt doch nochmal ein Unterschied.... waren aber wohl nur zwei Ausnahmeschichten, die sie wegen Krankheit übernehmen mußte.
Bei einer anderen Schwester habe ich noch nicht ganz verstanden, ob sie eventuell tatsächlich der Meinung ist, Perfalgan und Novalgin würde besser - im Sinne von länger - wirken, je langsamer es läuft. Oder ob wir beide nur ein Kommunikationsproblem haben. Jedenfalls war sie der Meinung, daß die Anordnung unserer LOÄ "1g Novalgin als KI" ja Blödsinn wäre - dann lieber 1g in 500 ml Stero.......... muß da kommende Woche nochmal nachfragen. Ist halt blöd, wenn's im Haus so gar keine Standards hat, bzw. jeder Kollege seinen eigenen. (Hatte das ja schonmal im "Novalgin-Thread" angesprochen. Echt mühselig!)
Ich habe ganz gerne Action, die grad noch so zu schaffen ist, sodass man am Ende sagen kann, man hat was gemacht. Heute ist es bislang relativ ruhig -aber das ist auch gut, dann quatsche ich länger mit Patienten und Schwestern und mach meine stundenabrechnung für Juli.
Nur mein mit-Diensthabender Kollege nervt. Eigentlich gibt es ne klare Aufteilung, wer was zu machen hat. Man kann die zwar nach Absprache anpassen-aber dass er mich ohne Absprache zu seinen Aufgaben rufen lässt, ist blöd.
@Moorhuhn
schwester rabiata :) der Name ist mal cool.
Oh je, ja wohlwollende Schwestern. Die es eigentlich nur gut meinen.
Nur mein mit-Diensthabender Kollege nervt. Eigentlich gibt es ne klare Aufteilung, wer was zu machen hat. Man kann die zwar nach Absprache anpassen-aber dass er mich ohne Absprache zu seinen Aufgaben rufen lässt, ist blöd.
Ich hatte dann einen Moment tiefer Befriedigung, als ich um 23 Uhr ins Bett gehen wollte, aber angerufen wurde und ich sagen konnte "Rufen Sie mal den Kollegen an, ich habe den ganzen Tag seine Aufgaben gemacht, jetzt muss er meine machen". Und dann hab ich geschlafen bis um 5. Großartig.
:-)
Außerdem war es auch ein Dienst, wie ich ihn seit Jahren nicht mehr hatte, nämlich völlig ohne OP. (Das heißt, im OP waren wir schon, die Patientin hat allerdings in der Narkoseeinleitung so fiese Rhythmusstörungen bekommen, dass der Anästhesist die OP gecancelt hat.)
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