Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
:-D Wir kamen letztens mit versammelter Mannschaft zur Röntgendem, da hatten die Radiologen in neuren "Demonstrationsmonitor" aufgestellt- es war ein 74-Zoll Flatscreen-TV mit abgefahrener Bildqualität, wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Der Radio-OA meinte, damit hat man innerhalb von einem Kontroll-CT ne Lungenfibrose :-D
Moorhühnchen
10.09.2016, 19:46
dachte schon, statt Kuchen ein neuer Flatscreen, läuft bei euch :-DMan muß die Jugend schon richtig erziehen.... :-D :-))
Nein, er hatte einfach mitbekommen, daß wir einen neuen anschaffen wollen und kam an seinem letzten Tag mit einem REWE-Prospekt oder sowas. Er hatte an seinem letzten Tag auch nichts dagegen, im Markt vorbeizugehen und gleich einen mitzubringen. Da es ein Rückläufer war, haben wir den auch noch 20 Euro günstiger bekommen. Bildqualität ist zwar mäßig, aber fürs Dienstzimmer allemal ausreichend, 16 Euro für jeden - vielleicht guck ich ja dann doch irgendwann mal im Dienst fern......
Oh mann.... und wieder die alte Überlegung: gehe ich morgen arbeiten oder melde ich mich krank? Wenn man doch nur sicher wüsste, wann man wieder fit genug ist. :-keks Und Erkältungsbad, wenn draußen 30°C sind, sucks big time!!!!!!
querfeldein
11.09.2016, 14:17
Ja Lava, krank sein bei solchem Wetter ist echt mies :( Kannst du nicht erst morgen früh Bescheid geben, ob du arbeiten kommst oder nicht? Aber ich versteh deinen Zwiespalt - man will ja nicht gesund zu Hause bleiben. Andererseits bringt es den anderen auch nichts, wenn du krank zur Arbeit kommst und sie vllt. noch ansteckst. Und dir selbst tust du auch nichts gutes, wenn du dich quälst oder die Erkältung noch verschleppst. Um das erste mal der Arbeit fern zu bleiben bin ich aus lauter Hin- und Hergerissensein extra zum Hausarzt gegangen. Der hat mich krank geschrieben und meinte "Denken Sie daran, Sie sind wertvoll" - das fand ich so schön. Pass gut auf dich auf :)
Hehe, auf der Arbeit hab ich mich ja angesteckt bei einer Kollegin. Und das morgen zu entscheiden finde ich doof. Dann muss ich mir den Wecker auf 5.40 Uhr stellen und weiß eh schon, wie meine Entscheidung zu dieser Zeit ausfällt. :-D
Dienstag hab ich leider Dienst. Den werd ich wohl machen müssen. Ich überlege halt, mir noch einen Tag vorher Ruhe zu gönnen. :-? Ich schwanke immer hin und her, ungefähr alle 30 Minuten :-(
querfeldein
11.09.2016, 14:59
:-? Naja, stecke natürlich nicht in deiner Haut. Aber angesichts der Gesamtsituation würde ich wohl eher zu einem Tag Pause neigen, um dann immerhin dienstfit zu sein...
Moorhühnchen
11.09.2016, 15:46
Meine Entscheidung wäre klar: vor dem Dienst auf jeden Fall auskurieren und wenn morgen Abend immer noch nicht besser... naja, weißte ja. ;-)
Würdest du dich jetzt im Moment fit genug fühlen um jetzt zu arbeiten, Lava? Wenn nicht, dann bleib morgen daheim und wenn es morgen früh nicht deutlich besser ist, zum Doc und krankschreiben lassen. Deine Gesundheit ist wichtiger als jeder Dienst.
querfeldein
11.09.2016, 17:12
Würdest du dich jetzt im Moment fit genug fühlen um jetzt zu arbeiten, Lava? Wenn nicht, dann bleib morgen daheim und wenn es morgen früh nicht deutlich besser ist, zum Doc und krankschreiben lassen. Deine Gesundheit ist wichtiger als jeder Dienst.
:-dafür
Bin daheim geblieben. Aber morgen geh ich wieder arbeiten.
Ich weiß nicht, ob mir irgendwie Pech an den Pfoten klebt, oder ob die Behauptung "als Facharzt nehmen Sie dich überall mit Kusshand" einfach falsch ist. Absagen, Absagen, Absagen, Absagen :-heul Und das war noch NIE anders in meinen siebeneinhalb Jahres Berufsleben. OK, ich musste keine 200 Bewerbungen schreiben (wie ehemaliger Oberarzt von mir), aber ich hatte bisher immer Schwierigkeiten, was zu finden. :-(
Pampelmuse
12.09.2016, 09:12
Erstmal gute Besserung, Lava!
Und dann fühl' Dich gedrückt! Ich verstehe Dich so gut und frage mich langsam echt, wo denn dieser Ärztemangel angeblich sein soll. Auch nur Absage, Absage, Absage. Also meistens werde ich gar nicht erst eingeladen, und wenn doch, dann ist meistens nix frei, "aber man wollte mich mal kennenlernen". :-((
Hast Du Dich jetzt eigentlich auch an der hiesigen Uni beworben?
Ich weiß nicht, ob der Artikel hier oder in einem anderen Thread schon diskutiert wurde: http://www.zeit.de/campus/2016/01/aerzte-krankenhaus-gesundheit-arbeitsbedingungen-ungesund
Übertrieben? Normal? Bei euch auch so/anders/schlimmer/besser?
Ich für meinen Teil kann sagen, dass es in jetzt fast 14 Monaten, die ich dabei bin, wenige Zeiten gab, in denen das Pensum schaffbar war und in denen die Arbeit großen Spaß gemacht hat. Die restliche und damit überwiegende Zeit ist reiner Überlebenskampf. Sagen traut sich niemand was, ist ja alles völlig "normal" und ändern wird sich daher nichts. Und es kann meiner Meinung nach auch nicht die Lösung sein, immer zu sagen, dass man dann eben kündigen und woanders hingehen soll. Geht erstens nicht bei jedem, will nicht jeder und außerdem ändert sich doch dann nichts. Das ist alles nichts Neues, schon klar, aber es bleibt eben auch ein fortbestehendes Problem. Natürlich, wenn man nur die Klappe hält und alles so hinnimmt, alles irgendwie mehr schlecht als recht mit tausenden Überstunden und eigener Gesundheitsgefährdung abarbeitet, wird sich nichts ändern. Bei mir ist jetzt der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr bereit bin, das mitzumachen. Wenn ich in der Dienstplanbesprechung dann die Altassistenten sehe, weiß ich auch, dass es keine Aussicht auf Besserung gibt.
Meiner Erfahrung nach sehr übertrieben. Aber mag schon sein, dass es auch im eigenen Umfeld Personen mit psychischen Problemen gibt und einem das einfach nicht auffällt.
Welche Erfahrung ich aber durchaus teile ist die, dass der Wille, etwas zu ändern, oft fehlt. An meiner alten Klinik war immerhin der Wille da, wir haben uns öfter nach der Arbeit getroffen und diskutiert, was und stört und worüber man mit dem Chef reden sollte. Es gab ein oder zwei Assistentensprecher, die dann auch regelmäßig zum Chef gegangen sind.
In meiner jetzigen Klinik haben wir uns in zweieinhalb Jahren genau einmal nach der Arbeit getroffen. Da haben wir zwei Assistentensprecher gewählt. Der eine wechselt jetzt die Stelle und der andere war von Anfang an auf dem Standpunkt "da kann man eh nichts machen" (leider wurde er in Abwesenheit gewählt - wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir vielleicht jemand anderes vorgezogen). Auf jeden Fall wurde dann ein Brief an die Verwaltung geschrieben mit einem Ultimatum - welches schon lange verstrichen ist. Es gab dann noch ein paar Gespräche mit unserem Chef und einigen anderen Personen, aber rausgekommen ist fast nichts. Uns wurden zwei neue Stellen genehmigt. Und das war nicht mal eine unserer Forderungen! Das wollte unser Chef so und seit die Sache durch ist, hält er die Füße still. Ach ja, und die Urologen machen jetzt an vier Samstagen im Monat einen halben Samstagvormittagdienst statt wie früher drei. Hurra, hurra. Wir wollten eigentlich, dass die auch sonntags kommen. Antwort des Chefs der Urologie: "Das kann ich meinen Assistenten nicht zumuten!" :-kotz Dafür hat unsereins zwei oder drei Wochenenddienst im Monat :-(
Feuerblick
12.09.2016, 18:33
Ich finde schon, dass man kündigen und sich etwas anderes suchen sollte, wenn man merkt, dass die Arbeitsbelastung und die Unterstützung von oben nicht passen und dass man sich nur fertigmacht. Natürlich wäre es sinnvoll, zunächst einmal die schlechten Zustände den Chefs gegenüber zu artikulieren und durchaus auch Forderungen verpackt als Verbesserungsvorschläge zu äußern. Wenn aber von oben der Wille und der Ar**** in der Hose nicht da sind, sich gegen die Verwaltung durchzusetzen, dann ist Kündigung schlicht der einzige Weg, seine eigene Gesundheit zu retten. Es wird einem nicht gedankt, wenn man sich täglich fertig macht und dann auch noch psychisch von sozial inkompetenten Chefs niedermachen lässt! Ändern, wenn Potential da ist (Schluffis in der Assi-Riege, die den Hintern nicht hochbekommen und lieber jammern statt tun, sind wenig hilfreich), gehen, wenn kein Potential da ist. Fertig! Den Chefärzten sind die Probleme in aller Regel durchaus bekannt. Aber solange sie williges Vieh finden, das sich benutzen lässt, werden sie nichts ändern. Denn das wäre mit Anstrengungen und Diskussionen verbunden. Damit will sich ein Chefarzt nicht rumschlagen. Wenn das willige Vieh aber ausbleibt, wird so manch einer dann doch tätig.
Kurze Frage: was würdet Ihr als Reise-Notfall-Antibiotikum "verschreiben"? Reiseziel Nepal, "Patient" jung und männlich. Am ehesten anfällig für alles Richtung Atemwege-Nebenhöhlen. Dann sollte halt noch Gastroenteritis drin sein. HWI eher nicht nötig. Co-Amoxi gut? Oder gibt es was besseres?
Kackbratze
12.09.2016, 22:13
Denn das wäre mit Anstrengungen und Diskussionen verbunden. Damit will sich ein Chefarzt nicht rumschlagen. Wenn das willige Vieh aber ausbleibt, wird so manch einer dann doch tätig.
Nein. Sie stellen dann billiges Vieh ohne Sprachkenntnisse (kann sich nicht beschwerden) ein und hoffen, dass das gut geht. Been there, done that. Aber wenn man derjenige ist, dessen Stelle dann frei geworden ist, kann man von aussen betrachtet froh sein, dass man seine eigene Gesundheit gerettet hat.
Feuerblick
13.09.2016, 08:14
Wenn das Vieh ohne Sprachkenntnisse dann auch ausbleibt... irgendwann ist das Ende der Nahrungskette erreicht...
Christoph_A
13.09.2016, 08:40
Das wird nie passieren, gibt zu viel Vieh aufm Markt und das Haus zuhause mit 6-10 Jahren buckeln in D abzubezahlen ist zu hohe Motivation. Ist (leider) voll und ganz verständlich.
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