Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Feuerblick
22.09.2016, 10:05
In meinem Fachgebiet kennen sich ALLE Chefärzte deutschlandweit persönlich. War aber bisher nie ein Problem. Telefoniert wurde erst nach Vorstellungsgespräch und Jobzusage. Ich würde an deiner Stelle die Rotation abwarten, falls der Chef bei Wegbewerben eher maligne ist, die Rotation beenden und dann bewerben.
Zu der Frage, was ich für Mieten gewohnt bin: derzeit wohne ich in der Stadt mit den höchsten Lebenserhaltungskosten Deutschlands, da wird mir Berlin wohl eher wie ein Traum vorkommen ^^
Nochmal zu der Herzinfarktpatientin von neulich. Hab in der Uniklinik angerufen, wie es ihr geht. Letzte Woche Freitag sollte sie ein Kunstherz bekommen... seither weiß ich leider nichts Neues. Ich kenne aber Leute in der Uniklinik, vielleicht können die mich auf dem Laufenden halten. :-?
1. Dienst am Montag nach 2 Monaten bei 80%, peripheres kleines Haus, das heißt, ich bin ganz alleine auch für die IMC zuständig.
Dabei kann ich doch noch nichts :-?
Heute mal wieder im OP reanimiert -ätzend!
Wahrscheinlich wird's werden, aber braucht kein Mensch :-( der Patient schon gar nicht...
Letzter Dienst vor dem Urlaub.
Notsectio bei einem II. Zwilling. Der erste spontan geboren. Der 2. steckte im Becken fest.
Apgar 2/5/6 Nabelschnur pH 6, 95.
Puh. Da ging mir heute die Düse.
Die ersten fünf Minuten. Mein OA kam nach 20 Minuten. Da war alles in trockenen Tüchern.
An Aufgaben wächst man...
chipirón
27.09.2016, 07:22
Eben nen Anpfiff von der mit-Diensthabenden (24h) FÄ bekommen (hoffe sie liest nicht mit): Schwester hat mich um 6:45 Uhr aus dem Bett geklingelt: Bitte Blutentnahme, Grund: Patientin hat ein K+ von 2,7, soll kontrolliert werden (chir. Normalstation). Kontrolle eig. für 6 Uhr angeordnet. Hab gesagt, dass mache ich jetzt nicht. Die Kollegen kommen um 7:15, Besprechung meist fertig 7:45h.
Meiner Meinung nach kann das um kurz nach 7 Uhr ein PJler machen (oder sogar Arzt wenn so wichtig), im schlimmsten Fall nach der Besprechung.
War bis 3.30 Uhr durchgängig im OP und hätte "ausschlafen" können, deshalb.
Meinungen...?
WackenDoc
27.09.2016, 07:43
Wie schnell bekommt ihr die Ergebnisse? Also wann hättet ihr es gehabt, wenn du direkt um 7 abgenommen hättest und wann wenn es regulär abgenommen worden wäre?
Ich würde per se sowas nicht abwiegeln. Es wird in der Regel einen Grund geben, warum man eine Blutabnahme außerhalb der Regelarbeitszeit anordnet. Ich würde so etwas nur ablehnen wenn ich mir sicher bin, dass keine medizinische Relevanz besteht. (Und das kann man selten durch den Anruf einer Schwester überblicken. Außer man kennt den Patienten selber gut.)
chipirón
27.09.2016, 08:36
Wie schnell bekommt ihr die Ergebnisse? Also wann hättet ihr es gehabt, wenn du direkt um 7 abgenommen hättest und wann wenn es regulär abgenommen worden wäre?
Kommt drauf an wie schnell es jemand ins Labor bringt. Liegt wahrscheinlich noch 15min auf Station, und dann ist der Wert 30min später da. Ist auch sowas, was ich mit denke: wenn es ein Notfall ist, dann mach ich ne BGA sofort selber am Automaten auf der ITS. Wenn nicht, dann hat es auch noch 45min Zeit bis jemand, der gerade zur Arbeit kommt es macht.
mit K 2,7 auf Normalstation? damit hat man im Fall einer Rhythmusstörung dann sowieso ein Problem. Zunächst mal der, der das so angeordnet hat (aber je nachdem wann sie auftritt, auch der der die Kontrolle verweigert hat…)
sonst kommst halt drauf an, wie die Übergabe funktioniert- wenn das dann um 7 wirklich gleich einer abnimmt, und das Ergebnis auch wahrgenommen wird, kommts auf die Viertelstunde wirklich nicht mehr an- aber im Regelbetrieb geht eine BE unter vielen vielleicht eher unter, als wenn der Diensthabende es abnimmt und im besten fall noch selbst auch sieht?
WackenDoc
28.09.2016, 10:57
Naja- wenn man es außerhalb des Regelbetriebs abnimmt, kommt es direkt in´s Labor. Wenn es im Regelbetrieb abgenommen wird, wartet man ja, bis alle abgenommen sind und dann kommt es mit dem nächsten Rundgang in´s LAbor. Und irgendwann wenn jemand Zeit hat, schaut er auf den Stapel mit den Ergebnissen.
Aber die FRage ist wirklich- warum liegt der auf Normalstation? So gut an den Wert adaptiert?
chipirón
28.09.2016, 16:33
Tja anscheinend keine Notwendigkeit für Überwachung gesehen durch den Stationsarzt. Wollte ich jetzt hier nicht diskutieren, aber ihr habt natürlich recht.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man keine Kontrolle um 7 Uhr abnehmen muss, wenn um 8 Uhr spätestens es jemand machen kann, der nicht extra dafür aus dem Bett geschmissen wird. Finde das missbraucht den Bereitschaftsdienst. Ich glaube, die letzte Kontrolle war von 2 Uhr Nachts. Also ob man es jetzt nach 5h kontrolliert oder nach 6h, da kann es keinen Unterschied geben. Die Möglichkeit, dass es "unter geht" im Normalbetrieb ist kein gutes Argument...da muss man halt schauen, dass solche Sachen Vorrang haben.
Wenn es eine Patientin wäre, die mit (oder ohne) Rhythmusstörungen an einem Monitor hängt, hätte ich es ohne zu zögern abgenommen, aber so finde ich es wie gesagt eine Abwälzung von Arbeit in den Dienst, die sich nicht gehört (und die ich auch vom Prinzip her einfach schlecht finde, deshalb auch meine Frage hier).
Na gut, danke für eure Meinungen!
@chiprón: Du hast deine Meinung und hattest hier auf Zustimmung gehofft. Deine Meinung wolltest du nicht kritisch hinterfragen (so zumindest mein Eindruck), daher war die Frage nach der Meinung von anderen "unnötig".
Hm, ich muss chipiron zustimmen, ob das um 6 oder um 7 abgenommen wird, ist doch nun wirklich egal. Hätte es wohl gemacht, aber mich auch darüber beschwert bei dem, der das angesetzt hat. Sowas kann man auf einer IMC machen. Wenn jemand eine solche Angst vor der Hypokaliämie hat (hätte ich auch bei mangelnder intensiv-Erfahrung) muss man den Patient halt auf eine IMC legen und nicht so tun, als wäre die normalstationeine IMC.
chipirón
28.09.2016, 18:20
Du hast deine Meinung und hattest hier auf Zustimmung gehofft. Deine Meinung wolltest du nicht kritisch hinterfragen (so zumindest mein Eindruck), daher war die Frage nach der Meinung von anderen "unnötig".
Hätte ja sein können dass jemand ein schlüssiges Argument liefert, dass mir nicht klar gewesen ist.
Vor allem tut es auch einfach gut sich kurz über sowas auszukotzen, dafür ist der Thread ja da!
Kackbratze
28.09.2016, 22:30
wenn die Klinik keine IMC hat muss das der Diensthabende im Griff haben....und dann so abnehmen wie angeordnet.
So blöd wie das klingt, die Verantwortung liegt beim anordnenden Facharzt, nicht beim Assistenten, ausser die Anordnung wird nicht umgesetzt.
Je eher man auf Elektrolytveränderungen reagieren kann, umso besser. Das man solche Anordnungen als Assistent (ohne Begründung!) gerne als Schikane wertet ist logisch. So lange man selbst nicht den Rücken hat, Verzögerungen abzufangen, sollte man als Assistent den sauren Apfel nehmen und die Untersuchung durchführen.
Im Zweifel VORHER fragen ob das echt notwendig ist, aber nicht kurz vorher kneifen, dass zeigt eher Faulheit als Interesse..
FirebirdUSA
29.09.2016, 12:31
Naja man geht aber auch nicht alle Akten durch ob evtl noch eine BE ansteht, um dann zu klären ob die wirklich sein muss. Offensichtlich ist es der Schwester ja auch erst fast 1h nach dem angeordnetem Zeitpunkt aufgefallen. Dann noch 15min warten bis die Kollegen da sind ist vermutlich tatsächlich irrelevant. Nur wollte die Schwester sich halt auch absichern...
Mal ne etwas doofe Frage. Meine Kollegin und ich sind dabei den Themenkatalog für die PJ-Fortbildungen zusammenzustellen. Bei uns ist es so, dass PJler im Chirurgie-Tertial erstmal in die Allgemeinchirurgie kommen und auf Wunsch in die Unfallchirurgie rotieren. Von daher hätten wir unfallchirurgische Themen in die Fortbildungen mit aufgenommen. Auch weil die PJler, die nicht dorthin rotieren, ja sonst keine Unfallchirurgie im PJ gehabt hätten.
unser LOA sagt allerdings, wir sollen die Unfallchirurgischen Themen weglassen, denn wenn sich einer für Unfallchirurgie interessiert, macht er Wahlfach in der Ortho, da Ortho/UnfCh ja jetzt ein Facharzt sind.
Wie seht ihr das? Ist Unfallchirurgie so wichtig, um alle Chirurgie-PJler damit zwangszubeschallen? ;-)
kartoffelbrei
29.09.2016, 21:08
Schon allein weil Unfallchirurgie ja auch Bestandteil des mündlichen Examens sein kann, finde ich es schon sinnvoll, dazu im PJ zumindest theoretisch ein bisschen was gehört zu haben...
Kann es das im Chirurgie-Teil? Ich hab gar keine Ahnung mehr vom Examen. Wir haben auch PJler unterschiedlichster Unis, meist Dresden, Berlin, Jena.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.