Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ich assistiere jede Schilddrüse und jede Rektumresektion lieber als ne HTEP. Bei den erst genannten Eingriffen sieht und lernt man nämlich wenigstens was. Bei ner Hüfte steht man einfach nur 1,5h blöd im OP rum und darf sich im Zweifel noch anblaffen lassen, wenn der Haltewinkel des Beins nicht korrekt ist ^^
Ich habe nie eine HTEP assistiert. Geschickte Wahl des PJ Chirurgie. Es gab sehr viele OP-gierige;-), die das liebend gerne gemacht haben. Für mich blieb dann Notaufnahme, Station und ITS.
Ich verstehe Kandra, ich würde mich da auch weigern an ihrer Stelle.
Ich habe gar keine Auswahl ;-) Hier gibt es nur Bauch, Thorax und Gefäße ;-)
Philip_MHH
06.01.2017, 17:29
Ich hab ja auch im pj schon lieber auf der anderen Seite gestanden. Aber bei den Hüften bei denen ich assistiert hab war ich immer 1. assistenz und der Assistenzarzt 2. und musste das beim halten
Ich habe nie eine HTEP assistiert. Geschickte Wahl des PJ Chirurgie. Es gab sehr viele OP-gierige;-), die das liebend gerne gemacht haben. Für mich blieb dann Notaufnahme, Station und ITS.
Ich verstehe Kandra, ich würde mich da auch weigern an ihrer Stelle.
Ich hab den Eingriff schon von beiden Seiten gesehen, also sowohl 2. als auch 1. Assistenz. Die erste Assistenz finde ich gar nicht wirklich wesentlich weniger Anstrengend als das Bein zu halten, weil man ja je nach Kraft des Beinhalters auch noch ordentlich mitdrücken muss. Aber wenigstens sieht man was dabei.
WackenDoc
06.01.2017, 18:20
HTEP fand ich im PJ zwar sinnlos, aber ok. 1,5 Stunden rumstehen, nix sehen, nichts erklärt bekommen und auch nicht zutackern dürfen, weil das bei nem Unerfahrenen ja zu lange dauert. Aber das gute war, dass man nicht eingesaut wurde (wie z.B. bei den KnieTEPs) und man sich an sich nur in den Haken hängen musste. Also festhalten und nach hinten lehnen und gut.
Bei anderen OPs steht man dann völlig verdreht auf dem letzten Zipfel vom Tritt, bekommt ab und an den Ellenbogen des Operateurs in´s Gesicht, sollt irgendwie die Spitze des Hakens betonen.
Komischerweise hatten die Krankenhäuser, die eher weniger PJler hatten, deutlich früher Haltesysteme für Haken.
Es ist ja ok, wenn man es AUCH macht und dann auch was erklärt bekommt und dann auch die Goodies wie zunähnen machen darf. Oder mal bei kleineren OPs zuschauen dürfen, wo man eigentlich nicht gebraucht wird. Aber den ganzen Turn nur dumm rumstehen und nichts erklärt bekommen finde ich nicht zielführend.
Philip_MHH
06.01.2017, 18:24
da hast du recht wacken, wenn ich nicht regelmäßig hätte nähen dürfen wäre ich auch auf die Barrikaden gegangen....aber ich muss sagen, "meine" Chirurgen waren (egal welcher Fachrichtung) da echt gut, erklärt, ins Team eingebunden usw.
Ich bin bei der einzigen HTEP, die ich bisher assistiert habe, an die vermutlich engagiertestens und lehrwilligsten Chirurgen geraten, die man finden konnte. Kannte vorher auch nur die "Nix sehen, nix erklärt bekommen, Bein festhalten" Geschichten und hatte wenig Bock, 2. Assistenz für die HTEP zu machen. Aber da konnte ich mich dann wirklich nicht vor drücken.
Und dann haben die mir zu zweit jeden einzelnen Schritt erklärt, mir alles gezeigt, im Vorfeld und während der OP wirklich ganz genau erklärt warum ich das Bein gerade so und so halten muss und sich zwischendurch auch noch nett mit mir unterhalten.
Verrückte Welt, ich glaube ja bis heute noch, dass ich mir diese OP nur eingebildet habe :-)) ;-)
Philip_MHH
06.01.2017, 18:27
war das ne Gasnarkose und das Kreissystem hatte ein leck? :D
Ich habe auch nur zwei Hüft-TEPs gemacht. Und bei der ersten hat mich der Operateur auf seine Seite geholt, erklärt, gezeigt und ich durfte mal anfassen. Danach dann wieder auf die andere Seite. Bein habe ich dem PJler überlassen ;-)
Ansonsten hat die Klinik in der ich im Moment bin für alle Bauch-OPs ein Gestell für die Instrumente, aber trotzdem muss ich mal hier und da halten. Habe schon 3 mal die Kamera geführt, aber ich finde es kompliziert und man braucht echt Übung. Nähen kam bis jetzt etwas kurz. SD-OP bei einer jungen Frau wollte ich am zweiten Tag nicht nähen. Bauch wird geklammert. Und nach 6 Stunden Ösphagus-Resektion habe ich nicht gefragt.
Ich hab im PJ keine Hüften gesehen und damit bislang noch keine Hüft-TEP an sich. :-D Aber PFNs (die Dienste teilen wir uns ja mit den Unfallchirurgen, dadurch sieht man zumindest unfallchirurgische Notfallversorgungen) Und mein Unfalljahr kommt ja auch noch. PFNs fand ich bislang aber auch nur semi-spannend.
Habe gestern mal meinen OP-Katalog aktualisiert und war wieder milde enttäuscht. Nach 3 Jahren ist es so knapp ein Drittel vom Logbuch. Aber es ist halt eine große Klinik, wir haben viele Assis und da wird natürlich für jeden das Stück vom Weiterbildungskuchen kleiner, außerdem geh ich davon aus, dass die Anzahl an Eingriffen ja exponentiell steigt.
Ich war im PJ nur bei einer Hüfttep dabei. Da hat mich der cholerische Operateur so zusammen gestaucht, weil ich das Bein nicht korrekt positioniert hatte, der ganze Saal hat peinlich berührt 10 Minuten geschwiegen... Heute würde ich mir so was auch nicht mehr bieten lassen. Da würde ich zur Not abtreten.
Beo mir liegen ja nun auch viele chirurgische kleine Patienten.
Ich hab im PJ auch keine Hüft-TEP gesehen, im Auslandssemester allerdings diverse und da hat nie irgendjemand das Bein gehalten :-)) andere Länder, andere Sitten.
Ich hab im Chirurgie-PJ auch keine Beine gehalten, sondern manchmal Herzen, aber ich fand OP immer arg langweilig und dank OP-begeisterter Mit-PJler war ich dann fast nur auf Station und fand es dort super. Damals habe ich die ganzen AHB-Anträge geschrieben und das Geld dafür bekommen! Allerdings habe ich alle meine freien Tage in diesem Tertial aufgebraucht und war viel kürzer da. In Innere danach und Päd zum Schluss war ich dann fachpassender aktiv. Aber Nähen hätte ich ruhig mal lernen können... Naja, geht auch so.
Beine halten musste ich bei den Hüft-TEPs auch nie. Der LOA hatte da immer ein großes Herz und hat das tatsächlich selbst übernommen, während der PJ sitzen durfte. Meine UCH Rotation war echt ein Traum im Vergleich zur VCH...und da waren bei mir persönlich auch die Schilddrüsen der größte Graus :-sleppy
Nessiemoo
06.01.2017, 21:56
Bei meiner Famulatur wurde ich zum Glück wegen Körpergröße als ungeeignet fürs Beinhalten abgestempelt und im PJ bin ich die UCH Rotation erfolgreich umgangen....dafür sehr viele Whipples und ein paar Ösophagusresektionen und Schilddrüsen wo man diverse Haken doch in komischen Positionen für ne längere Zeit hält.
Vincenco
06.01.2017, 22:16
Bin ich der einzige in dessen Haus es Retraktoren Haltesysteme für HTEPS gibt und niemand Beine halten muss? Ich hab ca 10 HTEPs im PJ als erste Assistenz gemacht, einfach weil alle Hüften nur zu zweit gemacht werden. Kann auch irgendwie nicht verstehen, warum man die nicht häufiger einsetzt. Spart doch bestimmt Geld diese Dinger einmal anzuschaffen anstatt über Jahre Arbeitszeit von Assistenten zu verschwenden die woanders genutzt werden könnte.
Kackbratze
06.01.2017, 22:24
Was jetzt? Die PJler?
Vincenco
06.01.2017, 22:26
Na ja, wenn kein Pjler da ist, muss ja dann wohl ein Assistenzarzt das Bein halten. Dessen Arbeitszeit meine ich.
Hoppla-Daisy
06.01.2017, 22:40
Bei meiner Famulatur wurde ich zum Glück wegen Körpergröße als ungeeignet fürs Beinhalten abgestempelt und im PJ bin ich die UCH Rotation erfolgreich umgangen....dafür sehr viele Whipples und ein paar Ösophagusresektionen und Schilddrüsen wo man diverse Haken doch in komischen Positionen für ne längere Zeit hält.
Komisch, bei mir im PJ hieß es dann: "man reiche meiner kleinen PJane ein Stüüüüüfchen..... oder vielleicht doch mal ne STUFE!"
Ich fand es immer witzig im OP bei den Uchis, und von daher hab ich es nie als Strafe empfunden, das Beinchen brav in der 4er-Position zu halten. Ich konnte auch zwischendurch immer mal wieder die Seite wechseln ("kommen sie mal rüber, fassen sie daaaaa mal rein.....").
Mein PJ war schön, von vorne bis hinten :-)
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