Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
FirebirdUSA
05.04.2017, 19:13
Mein jetziges Haus ist so mittelgroß und wir haben immerhin ne Neuro mit ner Stroke. Braucht man da nicht eigentlich rund um die Uhr ein MRT?
Nö. Zur leitliniengerechten Diagnostik bei V.a. Schlaganfall reicht natives cCT. CT Angio sollte (ist es leider nicht überall) eigentlich aus meiner Sicht bei ausgeprägter Klinik ebenfalls Standard sein (zur Entscheidung mech. Rekanalisation bzw Verlegung für diese).
MRT evtl wenn du im Rahmen von Studien wake up Patienten oder Patienten im erweiterten Zeitfenster behandeln willst.
konstantin
05.04.2017, 19:18
Jo. Für Neuro/Stroke reicht CT/-A für die Akutdiagnostik aus. Selbst bei den Neurochirurgen war das so.
Für Wirbelsäule und/oder Kinder wird bei uns notfallmäßig im Dienst MRT gefahren. RTAs sind normal so eingeteilt dass entweder Bereitschaft oder Ruf das kann.
Sind aber nur "mittelgroß".
Kackbratze
05.04.2017, 22:11
Den Rest musste dann der Dienst machen.
Elektivprogramm durch Dienstpersonal? Geile Nummer.
Ja wir haben uns auch sehr bedankt. Es war ja auch nicht direkt unsere Schuld. Ein Kardiologe lernt jetzt bei uns die Schrittmacherimplantationen, braucht natürlich noch lange und besetzt damit einen lokalen Saal. Wenn der OP-Koordinator den vor unsere Ops setzt, läuft es halt leider so. Das waren ambulante Patienten, die verschiebt man auch schlecht.
Heute hab ich mich wieder durch 5 Ports gewurschtelt. Ist ja an sich nicht schwer- aber wenn es nicht so läuft, wie geplant, steh ich noch etwas dumm da.
Elektivprogramm durch Dienstpersonal? Geile Nummer.
JEDEN Tag! Und ich kotze auch JEDEN Tag!
Kackbratze
06.04.2017, 23:30
Das waren ambulante Patienten, die verschiebt man auch schlecht.
Doch, die verschiebt man. Je nach Dringlichkeit auf den Folgetag oder später.
Dienst ist Dienst. Wird auch nur bezahlt wie Dienst. Wenn nicht in der eigenen Abteilung, spätestens bei den Schwestern oder diesen komischen Typen hinterm Tuch die immer zu wenig/zu viel relaxieren.
Elektive OPs, die in den Dienst fallen müssen die Ausnahme in einer gut organisierten Klinik sein. Punkt. (z.B. blutender Tumor, semielektiv, IMHO ein Grenzfall). Ein geplanter Port fällt nicht unter diese Regelung. Und wenn nicht genug Zeit für Probleme/Einfängereingriffe eingeplant ist, ist das ein doppelter Fehler seitens der OP-Planung.
:-meinung
Ist aber auch abhängig vom Haus. Hier mit Schichtsystem von mittlerweile allen (Oberarzt uns Assistent Chirurgie, Oberarzt und Pflege Anästhesie, OP- und Lagerungspflege) ist es schon so, dass eventuelle Reste vom elektiven Programm im Dienst gemacht werden. Sonst würde das Schichten ja auch keinen Sinn machen.
Echinococcus
07.04.2017, 09:37
Ist aber auch abhängig vom Haus. Hier mit Schichtsystem von mittlerweile allen (Oberarzt uns Assistent Chirurgie, Oberarzt und Pflege Anästhesie, OP- und Lagerungspflege) ist es schon so, dass eventuelle Reste vom elektiven Programm im Dienst gemacht werden. Sonst würde das Schichten ja auch keinen Sinn machen.
Aber wenn ihr Schichten habt, sind es doch keine Dienste mehr? Oder versteh ich da was falsch.
MissGarfield83
07.04.2017, 13:54
Naja ich kenns auch nur so dass unsere operierenden Fachabteilungen gerne Elektivprogramm in den Dienst ziehen - mit der Begründung es sei ein Notfall ( ich glaub die Implikationen einer Notfallindikation sind denen manchmal nicht ganz klar ), wobei es nach 24 Uh (v.a. bei unseren Unfallchirurgen) dann sehr spontan keiner mehr ist. Oft werden die Notfälle auch ans Ende des Plans gesetzt und entpuppen sich dann als mehrstündiges Opus im Iso Saal. Freude ... not.
Manchmal hat man ja echt einen Lauf und hat nicht einen normalen Patienten. Erste Patientin heute hoch myop um -15dpt plus Asti von um die 5dpt, die eine neueBrille haben möchte, argh, Horrorrefraktion. Auf dem eigentlich besseren Auge (Visus um 0,63 cc vorbeschrieben) mit Mühe und Not 0,32p. Da hat sie ein wirklich ausgeprägtes Vitreoretinales Traktionssyndrom, naja, immerhin komme ich um die Refraktion so weiter drum rum. Zweite Patientin Standardkontrolle, eigentlich nix Besonderes, Zufallsbefund Netzhautforamen. Dritte Patientin 17 Jahre alt, Myopie ca -8dpt, Zufallsbefund Glaskörpertraktion mit beginnenden Hufeisenforamen oben. Vierte Patientin, 49 Jahre alt, bekannte Migräne mit Aura, zuletzt vor einer Woche, aber irgendwie seitdem Visus links schlechter, beginnende Zentralvenenthrombose/Staseretinopathie mit dickem Makulaödem, fünfter Patient mit ein bisschen flackern mal hier, mal da: Aderhautmelanom. Da wollte ich dann nach Hause gehen und habe mir überlegt, ob das ein schlechtes Omen sei und ich vielleicht doch meine geplante Funduskontrolle heute sein lassen solle. Von wegen in der Praxis sehe man nur Sicca ;-)
Feuerblick
07.04.2017, 14:04
Da haste aber wirklich nen Lauf hingelegt. Manchmal habe ich ja den Eindruck, dass du sowas anziehst :-))
tragezwerg
07.04.2017, 20:50
Dieser Moment, wenn der Radiologe beim Coiling sagt: "Ups, jetzt ist das Aneurysma geplatzt!"
Hatte kurz den Impuls, einfach nach Hause zu gehen.
Dafür hat mir in der Prämed ein Patient seine Lieblingsfolge "In aller Freundschaft" erzählt. Nervig, aber durchaus lustig :-D
Durfte gestern in meinem neuen Haus eine Hüft-TEP machen, und die lief sogar ganz gut. Der Oberarzt hat mich auch gelobt hinterher :-) Das hat dann wieder diesen beschi**enen Radius vom Vormittag ausgeglichen. War aber auch ne komplizierte Fraktur. Ging ganz weit nach proximal. Wir hatten so halbwegs reponiert und die Platte schon drauf, da musste der Oberarzt in einen anderen Saal. "Du musst ja nur noch die restlichen Schrauben rein machen". Blöderweise hatte sich ein Fragment durch eine Schraube wieder weggeschoben und die Reposition sah nicht mehr so schön aus. Aber nach Rücksprache mit einem anderen Oberarzt haben wir es dann so gelassen. Die Gelenkfläche steht ja gut, nur am Schaft gab's halt ne kleine Stufe. :-nix
Hoppla-Daisy
10.04.2017, 18:27
Fazit nach einer Woche an der neuen Wirkungsstätte:
Ich stand in der letzten Woche öfter auf dem OP-Plan als im gesamten (man kann fast sagen) vergangenen Jahr! Und im Gegensatz zur vorherigen Stelle hab ich hier endlich mal Gelegenheit, Selbstvertrauen in meine OP-Fähigkeiten aufzubauen. Es ist schönes Arbeiten. Noch mag ich nicht sagen, dass alles superdupernichttopbar ist. Dafür bin ich in den letzten Jahren zu häufig auf die Schnauze gefallen. Aber ich denke, ich bin diesmal endlich auf dem richtigen Weg.
So, muss jetzt Kuchen backen. Meine erste wirkliche TUR-Blase verlangt nach Kuchen für die Ambulanz ;-)
Und danach lerne ich alles rund um's Hodenkarzinom für die maledeite Facharztprüfung!
Ach ja, ist zwar der falsche Thread, aber egal. Ich bedanke mich beim Universum für meine tolle Ex-ex Oberärztin, mit der ich einen wunderbaren Kontakt habe, die mich immer wieder ermutigt und mir stets ihre Hilfe anbietet, wenn ich nicht weiterkommen sollte mit der Lernerei. "Und selbst wenn Sie jeden Tag vorbeikommen wollen. Sie sind jederzeit herzlich willkommen!"
:-love
Pampelmuse
10.04.2017, 18:30
Das klingt supertoll!!! Freut mich sehr für Dich.
Nachher geht's zum ersten Nachtdienst in der Notaufnahme. Ich bin ja mal gespannt, wie's wird...:-wow
][truba][
10.04.2017, 18:43
Und die Stationen macht jemand anderes? Musst du alle chirurgischen Fachrichtungen abdecken?
Nessiemoo
10.04.2017, 20:02
Hatte heute so viele Spinner auf Station, dass ich nachgucken musste, ob es vielleicht doch nicht Vollmond ist. Und ja, es ist heute Vollmond.
Rettungshase
10.04.2017, 20:08
Meine Oberärzte wechseln ständig, sodass meine Lernziele und Anforderungen ständig variieren. Das erschwert mir etwas die Orientierung o_O
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