Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Dann haben wir eine junge Patientin mit Bauchschmerzen zum Sono geschickt (wir haben kein Sono-Gerät, das verhindert der Radio-Chef schon seit Jahren). Da ruft mich eine ganz ganz frische Jung-Radiologin an, sie hätte keinen Facharzt, sie könnte das nicht allein.... Das merken die aber erst nach Stunden, der Patientin gehts mittlerweile von Hin-und Hergekarre schlechter und wir müssen sie laparoskopieren.
Könnte man ne CIRS-Meldung draus machen finde ich....vor dem Hintergrund langfristig ein eigenens (WTF!!?) Sono zu bekommen...
Hm da hast du recht, das bespreche ich mal mit dem OA. Der Radio-Chef meint halt, dass insgesamt in der Klinik genug Geräte rumstehen. Aber das bedeutet halt Absprachen mit den eigentlichen Benutzern (Sprechstunde, imc...) und das geht nicht mal schnell zwischen 2 OPs... aber unsere Radiologie hat momentan auch ein krasses Personalproblem, das selbst mit honorarärzten nicht mal temporär behoben werden kann. Vielleicht kann man da noch mal eindringlicher werden.
Ihr müsst doch im Schockraum, auf der Intensiv oder im OP ein Sonogerät rumstehen haben.
Im Notfall ist es mir doch Pieeeeeep-egal, wem das Teil gehört. Ich will es ja nicht mitnehmen. ;-)
Und warum will der Radiologe nicht, dass ihr ein Sono bekommt? Will er alle Sonos selbst machen?
Dann muss er aber auch das Personal vorhalten... ;-)
Die Radiologen haben Personalmangel? Finanzierungsbedingt oder pampabedingt?
Kackbratze
27.04.2017, 20:58
Setze 3€ auf Pampa....und den allgemeinen Umgang in dem Krankenhaus....
Ihr müsst doch im Schockraum, auf der Intensiv oder im OP ein Sonogerät rumstehen haben.
Im Notfall ist es mir doch Pieeeeeep-egal, wem das Teil gehört. Ich will es ja nicht mitnehmen. ;-)
Und warum will der Radiologe nicht, dass ihr ein Sono bekommt? Will er alle Sonos selbst machen?
Dann muss er aber auch das Personal vorhalten... ;-)
Ja auf Intensiv und im Schockraum sind Geräte- aber die sind ja dort in Benutzung. Und weit weg. UND: dadurch dass wir keins schnell zur Verfügung haben, machen wir auch nicht so viele und sind deswegen keine guten Sonografeure. In der Notaufnahme mache ich orientierende Sonos, aber da hab ich 1-2x/Monat Dienst, das reicht nicht, um gut zu werden. Im Normalfall ist man ja auch tagsüber im OP, da wäre es schon gut, nach der Visite ein Sono anzumelden und nach den OPs einen verlässlichen Befund zu haben...
Ich weiß auch nicht, warum die so einen krassen Mangel haben. Der Tarif ist der normnale TV-VKA, und Pampa könnte schlimmer sein (immerhin zahlenmäßig eine Großstadt, das KH Maximalversorger inkl Kinderradiologie etc)
][truba][
27.04.2017, 21:21
Überraschend durfte ich heute ne Gallenblase entfernen. Das ist irgendwie ziemlich schwer.
Ansonsten muss ich ab nächsten Sonntag meine ersten Nachtdienste machen. Keine Ahnung was das werden soll.
FirebirdUSA
28.04.2017, 19:18
Ja auf Intensiv und im Schockraum sind Geräte- aber die sind ja dort in Benutzung. Und weit weg. UND: dadurch dass wir keins schnell zur Verfügung haben, machen wir auch nicht so viele und sind deswegen keine guten Sonografeure. In der Notaufnahme mache ich orientierende Sonos, aber da hab ich 1-2x/Monat Dienst, das reicht nicht, um gut zu werden. Im Normalfall ist man ja auch tagsüber im OP, da wäre es schon gut, nach der Visite ein Sono anzumelden und nach den OPs einen verlässlichen Befund zu haben...
Ich weiß auch nicht, warum die so einen krassen Mangel haben. Der Tarif ist der normnale TV-VKA, und Pampa könnte schlimmer sein (immerhin zahlenmäßig eine Großstadt, das KH Maximalversorger inkl Kinderradiologie etc)
Verlässliche Diagnose bei Sono ist je nach Patient halt schwierig. Und wenn Sono unauffällig Patient aber krank muss du doch sowieso Lap machen...
Freie Flüssigkeit, Harnstau, GB ist ja tatsächlich schnell gelernt in der Sono. Appendix fand ich etwas schwieriger, aber da kann man sich am Schmerzpunkt orientieren.
Sono mal etwas regelmäßiger hilft aber ungemein
Verlässliche Diagnose bei Sono ist je nach Patient halt schwierig. Und wenn Sono unauffällig Patient aber krank muss du doch sowieso Lap machen...
Freie Flüssigkeit, Harnstau, GB ist ja tatsächlich schnell gelernt in der Sono. Appendix fand ich etwas schwieriger, aber da kann man sich am Schmerzpunkt orientieren.
Sono mal etwas regelmäßiger hilft aber ungemein
Ja, eine Dignose erwarte ich ja auch nicht (außer vielleicht bei Cholezystitis) aber einen Befund, der zumindest freie Flüssigkeit, Aortenaneurysma oder eben Cholezystolithiasis ausschließt, ist ja schonmal hilfreich und mir persönlich lieber als immer sofort auf immer gleich alles ein CT zu brezeln.
Heute war mal ein Sonobefund schnell erstellt (wieder abdominelle Schmerzen). Da stand dann drin "echoarme Struktur Pankreasschwanz, Zyste DD Gefäßanschnitt DD Darmgasüberlagerung- 2. Sono oder CT empfohlen" und der Kollege, der ihn gelesen hat, meinte sofort "dann brauchen wir eine CT". Ich fand das doof. Werde mir wohl wirklich öfter mal ein Gerät irgendwie organisieren müssen und selber gucken. Blöderweise tut es ja weder Patienten noch Sono-Geräten gut, durchs Haus inkl Aufzüge gekarrt zu werden.
Frau Pelz, jetzt bin ich verwirrt. Du schreibst ein paar Beiträge zuvor, dass du im abdominellen Sono nicht gut bist, würdest dir aber im eben beschriebenen Fall ne eindeutige Diagnose zutrauen, welche der radiologische Dienst nicht schafft?
Ich bin sicher keiner, der lockerflockig ne CT indiziert - aber besser sonographieren als der radiologische Dienst kann ich nicht.
Klar kucke ich bei vorhandenem Sono auch mal drauf, meist aber mit uneindeutigem Ergebnis, so dass doch noch die entsprechenden Fachkollegen kucken müssen.
Gab es denn ne passende Symptomatik für entsprechende DDs?
Hm, von dem Befund wäre ich jetzt auch nicht sonderlich beeindruckt wobei Pankreasschwanz wirklich manchmal nicht gut darstellbar ist (in der Kinderheilkunde kümmert uns das aber i.d.R. nicht sonderlich). Auf der anderen Seite muss man zu deinen Erwartungen aber auch sagen, dass sie über das hinausgehen was das Sono kann: Ein Aortenaneurysma kann man im Ultraschall nicht ausschließen (korrigiert mich wenn jemand anderer Meinung ist).
Ich denke schon, dass ein Chirurg einen entsprechend chirurgisch-fokussierten Ultraschall drauf haben sollte und es traurig ist wenn aufgrund mangelnder Geräte eine vernünftige Ausbildung nicht möglich ist. Dennoch braucht es da neben dem Gerät auch immer noch den Supervisor, der dich ggf. korrigieren oder anleiten kann.
Was mir noch einfällt...was kümmert es den Radiologen ob ihr ein Gerät habt oder nicht...
Da müsste dein Chef Eier in der Hose haben und einfach ein's hinstellen...geht ja auch zu Lasten seines Budgets und nicht zu Lasten der Radiologen... ;-)
Kackbratze
28.04.2017, 22:08
Es gibt auch Verträge in denen sich Chefärzte Exklusivität für bestimmte Untersuchungen zusichern lassen.
ok; hast Recht... wäre aber schon ziemlich abgedreht..
Kackbratze
29.04.2017, 00:09
ok; hast Recht... wäre aber schon ziemlich abgedreht..
Denkst Du...
Habt ihr in der chirurgischen WBO keine Sono-Zahlen die ihr erfüllen müsstet? Abdomen-Sono oder Duplex bei Gefäßchirurgen hätte ich mir in meiner naiven Welt da gut vorstellen können. :-))
Thawk - ich glaube schon, dass man im Sono ein abdominelles Aortenaneurysma ausschließen kann, wenn jetzt die Schallbedingungen nicht ganz schlecht sind.
Und bei uns gibt es eine interdisziplinäre Gerätekomission, die beschließt, wer welches Gerät haben darf und in dieser hat eben der Radio-Chef mit seinem Veto immer verhindert, dass wir ein Gerät bekommen. Ich weiß nicht, wie die Machtverhältnisse da aufgeteilt sind, aber mein Chef hat es so erzählt (und zwar auf die Frage hin, wie wir unsere 400 Sonos im Katalog schaffen sollen ;-) ). In der Intensiv- und Notaufnahmerotation gibt es die Möglichkeit, zu sonografieren, aber das reicht hlt nicht um in Übung zu bleiben.
Solara- ich meinte nicht, dass ich in dem Fall das besser hingekriegt hätte, ich meinte die reflexhafte Reaktion des Kollegen dann eben doch ein CT zu machen, wenn vielleicht ein 2. Sono nach Dimeticon es auch getan hätte.
Naja, wenn ihr da so wenig Radiologen habt, die das kompetent beurteilen können, könnte tatsächlich ein CT hilfreich sein. Und wie bereits gesagt, ich bin da ganz bei dir - es wird viel zu schnell ein CT gemacht.
Man bräuchte also neben dem Gerät eine gute Einsrbritung und ein tägliches Üben (habt ihr dafür Zeit?)
Thawk - ich glaube schon, dass man im Sono ein abdominelles Aortenaneurysma ausschließen kann, wenn jetzt die Schallbedingungen nicht ganz schlecht sind.
Sensi/Spezi ~90%, untersucher- und Art/Lage-abhängig. Bei Beteiligung der Mesenterica oder Nierenarterien schlechter, Cave: bei gedeckter Ruptur ist Sono auch tricky.
Sono ist Screening und Verlaufskontrolle; Ausschluss mit CT.
Ja auf Intensiv und im Schockraum sind Geräte- aber die sind ja dort in Benutzung. Und weit weg.
Hmm. Meine Abteilung hat EIN Sonogerät für OP und Intensiv. Wenn ich im Dienst einen ZVK auf der Intensiv legen will, dann muss, wenn ich nicht dran gedacht habe, das Sono nach OP-Ende mit hoch zu nehmen, kurz in den OP / AWR...
Und bei uns sind die Sonogeräte NIE alle immer in Benutzung... :-nix
Thawk - ich glaube schon, dass man im Sono ein abdominelles Aortenaneurysma ausschließen kann, wenn jetzt die Schallbedingungen nicht ganz schlecht sind.
Da gehen die Meinungen wohl ein wenig auseinander... ;-)
Und bei uns gibt es eine interdisziplinäre Gerätekomission, die beschließt, wer welches Gerät haben darf und in dieser hat eben der Radio-Chef mit seinem Veto immer verhindert, dass wir ein Gerät bekommen.
Naja, aber damit habt ihr ihn doch an den Eiern. Wenn er meint, dass er das verhindern muss, weil er sämtliche Sonos auch im Dienst abdecken kann, dann würde ich jedes Sono, das ich nicht bekommen habe, dokumentieren (incl. Folgen), und in der Gerätekommission, CA-Meetings, Geschäftsführung, etc. anmerken. :-nix
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