Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Was heißt einteilen? Wir tragen uns ja selbst ein und wenn die Felder leer bleiben, dann trage ich mich halt ein. Einige sind halt auch sehr faul. Es geht mir nicht um die Wertschätzung!
Das ist ja noch schlimmer wie meine Version ^^
Maxi, du bist echt der Hit!:-))
Hoppla-Daisy
09.07.2017, 11:57
Ich bin bei uns im Team der Dienstplaner. Kein anderer wollte es machen, und so kam ich quasi wie die Jungfrau zum Kinde. In der Regel mache ich es bisher so (hab ja gerade erst den zweiten gebastelt :-))), dass ich vorab frage, ob jemand Wünsche hat. Ich hab ne Mappe bei uns im Arztzimmer liegen, wo mir jeder seine Dienstwünsche oder Nicht-Dienstwünsche reinlegen kann. Mail oder WhatsApp geht auch (da haben wir auch ne Dienstplanung-Gruppe eingerichtet, für den Fall, dass mal schnell jemand wegen Krankheit einspringen muss ... macht es alles irgendwie einfacher).
Und wenn ich dann den Dienstplan bastele, achte ich darauf, dass möglichst jeder die gleiche Anzahl an Diensten bekommt, die Wochenenden gut aufgeteilt sind, nach einem Wochenende der Freitag/Sonntag-Dienstler danach nen Donnerstag und somit ein freies Wochenende bekommt. Klappt nicht immer, aber damit fahren wir alle gut. Zunächst werden natürlich die Wünsche bzw. No-Gos eingetragen. Meist bin ich innerhalb von 15 Minuten mit dem Plan fertig.
Dass ich meine Wünsche als erste eintrage, war für die Kollegen okay ("dafür machst du den Planungsmist, den wir nicht machen wollen :-))")
Hoppla-Daisy
09.07.2017, 13:28
sach mal, was Anderes....
Ich merke immer mehr, dass ich diese Dienste nicht mehr wirklich gut toleriere. Die Dienste selbst sind okay, da funktioniere ich ganz gut. Aber wenn ich am nächsten Tag nach Hause komme, bin ich tot. Ich penne dann irgendwie nur noch, und die körperliche Belastung hängt mir mind. zwei bis drei Tage nach. Und dann kommt meist auch - welch Wunder - wieder ein neuer Dienst um die Ecke. Was zur Folge hat, dass ich irgendwie nur noch müde bin. Das kann es ja auch nicht sein. Wie bringt man sowas am besten an? Was würdet IHR sagen, wenn ein älterer Assistent mit "ich kann höchstens noch vier Dienste pro Monat machen" um die Ecke käme? Es ist ja nicht nur eine Laune meinerseits, sondern ich merke schlicht und ergreifend, dass ich mit meinen nunmehr fast 49 Jahren solche Belastungen wie sechs+ Dienste/Monat nicht mehr so gut wegstecke und es sogar an meine Substanz/Gesundheit geht. Die Regenerationsphase dauert einfach länger :-nix.
Also, bitte keine falsche Scheu. Immer raus mit den Meinungen.
Sebastian1
09.07.2017, 13:45
Ich kenne es aus bisherigen (großen) Häusern aus der Anästhesie durchaus, dass irgendwann auf diejenigen, die nicht irgendwann in ambulante Anästhesie oder OA-Stellen wegdiffundiert sind, durchaus Rücksicht genommen wurde und irgendwann auch mal Schluss mit Diensten war.
Würde ich aber nicht grade in der Probezeit thematisieren ;-)
Hoppla-Daisy
09.07.2017, 15:00
Neeee, so war das auch nicht gedacht. Ich will mich ja jetzt noch nicht auf's Altenteil verlegen ;-). Aber ich wollte mal raushören, wie ihr Anderen das generell so seht. Jetzt mal von der Probezeit ganz abgesehen ;-).
Gibt es Kombis die dir besser liegen? Zum Beispiel 3 Dienste in einer Woche dafür nur alle 3 Wochen oder sowas?
Ich muss gestehen, mir geht es jetzt schon so und ich bin von 49 noch weit entfernt. Kann das gut nachvollziehen und könnte aber selbst die entstehenden Löcher nicht füllen, da durchschnittlich 7 Dienste im Monat auch mein körperlich ertragbares Maximum darstellen. Leider weht einem in meinem Alter eher weniger Verständnis entgegen.
Würde es an deiner Stelle einfach mal ansprechen, aber wie Sebastian sagte, vielleicht nach der Probezeit.
Jeder Nachtdienst haut mich aus meinem Tag/Nachtrhythmus und verschlechtert meine Migränefrequenz. Ich mache deshalb weitestgehend nur noch Wochendtagdienste. Aufgrund der insgesamt wenigen Dienstbelastung und Teilzeitstelle ist das für die anderen ok. Dafür bin ich dann auch (wenn es mir möglich ist) sehr kulant, was einspringen geht.
querfeldein
09.07.2017, 17:51
Daisy, mein vollstes Verständnis, bin von der 49 auch noch weit entfernt und mich schlauchen die Nachtdienste dennoch fürchterlich. An meiner alten Stelle hatten wir meist 3-4 Nächte in Folge. Da war die Woche zwar kaputt, dafür aber hatte man dann eine Weile Ruhe mit normalem Tag-Nacht-Rhythmus. An meiner neuen Stelle haben wir lauter einzelne Nachtdienste, am Tag danach bin ich neben der Spur, am zweiten Tag danach bin ich einfach unendlich müde und am 3. Tag post-Dienst finde ich langsam in das leben zurück. Andererseits finde ich die Wochenend-Tagdienste von der Arbeitsbelastung dermaßen überladen (und außerdem kein Frei davor oder danach...), sodass ich im Endeffekt dann doch lieber Nachtdienste mache :-)) Wenn es dich also wirklich so belastet wie du schreibst, dann würde ich es auf jeden Fall ansprechen, vielleicht findet sich irgendein Kompromiss, und wenn nicht, dann wissen die anderen jedenfalls welche Opfer du regelmäßig bringst!
Gast26092018
09.07.2017, 19:52
Ich bin nach 3 oder 4 Nächten auch total gerädert...wie unter Drogen, als ob mich eine Straßenwalze überfahren hätte. Ich kann in der Klinik wirklich fast gar nicht schlafen und es klingelt auch ständig das Telefon. Ich hasse die Nachtdienste in meinem Haus. Wie haben nach den 3 Nachtdiensten gar nicht frei, sondern davor...was auch blöd ist.
Ich mache jeden Monat einen Nachtdienstblock.
Ich kann das nachvollziehen, dass man sich am zweiten Tag nach Dienst fast noch kaputter fühlt als am ersten. Deswegen halte ich die Idee mit mehreren Diensten am Stück nicht für gut. Insgesamt wäre eine Reduktion der Anzahl das beste. Früher hatte ich mal bis zu 9 24h Dienste im Monat. Später waren es so 5 im Schnitt, bei meiner neuen Stelle sind es jetzt noch etwa 3. Plus ein paar Spätdienste (14.30Uhr bis 23Uhr), aber insgesamt kann ich damit deutlich besser leben. Hängt halt immer davon ab, wie groß die Mannschaft ist. Wir sind eben recht viele.
Gast26092018
09.07.2017, 20:00
Mir wären einzelne 24h Dienste lieber als Nachtblöcke.
Hoppla-Daisy
09.07.2017, 20:12
Wir haben nur 24h-Dienste. Aber wenn ich davon mehrere hintereinander habe (da reicht eigentlich schon ein Sandwich-Wochenende), bin ich gerädert und hänge nur noch zuhause rum. In der letzten Woche kamen auf diese Weise 96 Stunden Wochenarbeitszeit zustande.
Meines Erachtens die bessere Alternative als Schichtdienst, aber irgendwann ist man einfach aus dem Alter raus bzw manchmal auch früher, weil es die körperliche Konstitution nicht gut verkraftet.
Fakt ist, dass ich mit den 24h-Diensten auch einen recht fiesen Hypertonus entwickelte, der eine Dreifachtherapie vonnöten macht. Und nach einem Ätzdienst ist mein Blutdruck völlig hinüber, so geregelt er vorher auch gewesen sein mag.
@Daisy
Ja. Du darfst dich beschweren und schauen,ob es eine Möglichkeit gibt, bessere Bedingungen für dich zu schaffen.
Ich habe meine ersten Nachtdienste mit 19 Jahren gemacht. 7 Tage am Stück. 7 Tage frei und das monatlich. Erst FSJ,dann im Studium in der Klinik durchgehend gejobbt.
Mittlerweile bin ich im 6.Jahr als Ärztin tätig. Ich bin erst 3Jahre alt,aber die Dienste schlauchen mich extrem.Egal ob vier Dienste am Stück, wie es im Schichtdienst war
Oder jeden 2.Tag momentan und dann auch vier Dienste. Post Dienst bin ich völlig unbrauchbar und wie paralysiert.
Wollte dieses Wochenende am Freitag nach dem Dienst 500 km zu einem Treffen fahren. Hatte dann vier Stunden im Dienst geschlafen. Das hat überhaupt nicht gereicht. Habe nach dem Dienst noch mal drei Stunden geschlafen und danach habe ich beschlossen,dass ich so fertig bin,dass ich erst am Samstag gefahren bin. Post Nachtdienst plane ich ja schon eigentlich gar nichts mehr. Es ist unberechenbar.
Bin schon in der Oper eingeschlafen und an meinEM Geburtstag an der Kaffeetafel auf der Couch.
Wenn du zwei bis drei Deinstellen im Monat weniger machst. Kann das ja schon Entlastung bringen.
Hoppla-Daisy
09.07.2017, 20:24
Und ich dachte schon, ich sei unnormal, dass ich die Tage nach Dienst als unbrauchbar einstufe. Da hab ich dann zu nix Lust. Selbst wenn ich - wie du auch beschreibst - im Dienst vier Stunden schlafen kann, bin ich erstmal zwar wieder einigermaßen wach, aber unbrauchbar. Danach werde ich spätestens um 10 oder 11 wieder saumüde, penne dann nochmal zwei Stunden. Bin dann wieder wach, ohne erneut wirklich aktiv zu sein. Dann schlafe ich meist irgendwann im Sitzen ein. So geht das weiter bis abends. Ich kann dann sogar auch nachts wieder schlafen.
Ich kann davon ein Lied singen und werde dafür aber nur belächelt. Bin sehr erleichtert, dass es auch ander3n so geht
Gast26092018
09.07.2017, 20:28
Wir sind nur Menschen...das ist völlig normal.
Rhiannon
09.07.2017, 20:35
Der freie Tag nach Dienst ist bei mir auch total für den Eimer. Bin immer froh, wenn ichs bis nachmittags gegen 15 Uhr, wenn ich den Kleinen vom Kiga abhole, halbwegs wieder zu gebrauchen bin. Und ich bin auch grad mal 32....... Nach dem WE mit Freitag/Sonntag Dienst könnte ich gern mehr als den Montag frei brauchen, um überhaupt wieder geradeaus schauen zu können. Ist aber nicht dank notorischer Unterbesetzung (plus Urlaubszeit).
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