Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
tragezwerg
24.07.2017, 07:45
Allgemeinmedizin ist auch unter Anästhesisten ne beliebte Alternative...und seit einer Weile gibt es ja diese Sonderregelung, mit der man als Facharzt in nur 2 Jahren den FA Allgemeinmedizin machen kann. Bei uns haben dieses Jahr schon 4 FÄ gekündigt und machen das jetzt.
Praxis ist was das Familienleben angeht natürlich unerreicht. Ich arbeite aktuell 2-3 Wochenenden im Monat und würde da sehr gern drauf verzichten. Bin aber leider so gar nicht der Typ für Allgemeinmedizin. Liebe die Anästhesie zu sehr.
Susi, das hört sich für mich so an als hättest du dich schon so gut wie entschieden, die Klinik zu verlassen. Ist es bei dir in der Region schwierig ne Weiterbildungsstelle in einer Praxis zu finden?
Pampelmuse
24.07.2017, 09:37
Danke sehr :-)
Allgemeinmedizin. Starte jetzt aber erstmal mit dem Klinikteil in der Geriatrie
Guten Start Dir!
vanilleeis
24.07.2017, 12:43
@muriel: schön wär es. Aber so wie es aktuell ist, würde ich in dieser Klinik auch auf absehbare Zeit keine Fachärzte, da ich die notwendigen Rotationen nicht bekomme. Die Basis Weiterbildung für Allgemeinmedizin hätte ich aber und könnte jetzt in die Praxis. Und irgendwie habe ich auch keine Lust mehr. An 4 Samstagen in Folge zu arbeiten.
Ich kann Dir nur empfehlen, zumindest mal reinzuschnuppern. Die Stellensituation ist hervorragend, gerade mit abgeschlossener BasisWB wirst Du keine Probleme haben, eine Stelle zu finden. Bei mir ist es auch eine Vernunftsentscheidung für diesen FA, aber was nutzt einem die größte fachliche Liebe, wenn der ganze Rest nicht stimmt und man selber oder die Familie am Limit läuft.
SusiSorgenlos
24.07.2017, 14:47
Ich glaube nicht, dass es so schwer wird, hier eine Stelle zu finden. Ich werde mich jetzt einfach mal bewerben und schauen, wie die Lage so ist. Aber wie es an der Klinik aktuell läuft, geht es echt nicht mehr weiter. Und wenn ich meine Rotationen nicht bekomme, dann komm ich einfach nicht mehr weiter. Und mir macht das ambulante Arbeiten einfach mehr Spaß, als der Stationskram.
Allen Neustartern einen guten Start
WackenDoc
24.07.2017, 16:41
Kommt zu mir- Arbeitsmedizin in einer Landesbehörde.
SusiSorgenlos
25.07.2017, 18:12
@wacken: wo muss ich morgen früh sein:)?
Rettungshase
25.07.2017, 21:38
Von morgens bis abends nur einen Patienten im OP betreut.
Da wird man irgendwann echt rammdösig, aber es war in jedem Fall spannend.
Kackbratze
26.07.2017, 00:37
Eher HouseofCards oder GameofThrones-Style?
Eigentlich ganz angenehmen Dienst gehabt, nur am Ende etwas mit dem gefäßchirurgischen OA gestritten, es ging um einen Patienten mit ausgeprägter Vorfußphlegmone, feuchter Gangrän inkl Zehennekrosen und beginnender Sepsis, den ich amputieren würde (läuft auch eh nicht mehr). Aber der OA sagt, der hat so eine schlechte Gefäßsituation, dass da nach Amputation nichts heilen wird und dass es dann auf ne Oberschenkel-amputation hinausläuft - was meiner Meinung nach immer noch besser ist, als an ner Sepsis zu sterben. Aber das wird jetzt erstmal ausprobiert.
Und ich hatte das erste Mal den Fall einer chronischen Osteomyelitis (CT-morphologisch), die wollte ich dann antibiotisch betun, da steht in unseren Mibi-Richtlinien explizit, dass keine kalkulierte Antibiose gegeben werden soll. Der war zwar nicht septisch, aber war trotzdem komisch, ihn da so liegen zu lassen.
Eigentlich ganz angenehmen Dienst gehabt, nur am Ende etwas mit dem gefäßchirurgischen OA gestritten, es ging um einen Patienten mit ausgeprägter Vorfußphlegmone, feuchter Gangrän inkl Zehennekrosen und beginnender Sepsis, den ich amputieren würde (läuft auch eh nicht mehr). Aber der OA sagt, der hat so eine schlechte Gefäßsituation, dass da nach Amputation nichts heilen wird und dass es dann auf ne Oberschenkel-amputation hinausläuft - was meiner Meinung nach immer noch besser ist, als an ner Sepsis zu sterben. Aber das wird jetzt erstmal ausprobiert.
Und ich hatte das erste Mal den Fall einer chronischen Osteomyelitis (CT-morphologisch), die wollte ich dann antibiotisch betun, da steht in unseren Mibi-Richtlinien explizit, dass keine kalkulierte Antibiose gegeben werden soll. Der war zwar nicht septisch, aber war trotzdem komisch, ihn da so liegen zu lassen.
Wird der (2. Pat) denn dann saniert? So chirurgisch?
Tja, das müssen jetzt die Großen entscheiden. Das Ganze ist auf dem Boden einer vor 40 Jahren versorgen, komplizierten Fraktur, mit damals schon Osteomyelitis und autologer Knochentransplantation, daher liegt er jetzt in der Trauma. Die haben heute CA-Visite, bin auch gespannt, was da raus kommt. Er selbst will nicht mehr operiert werden und m. M.n sollte man vermutlich mit Blutkulturen und ggf Punktion dann mit resistogrammgerechter (LZ-)Antibiose probieren, um eine OP drumrumzukommen, der lädt nämlich auch drumherum nicht zum operieren ein.
juke5489
26.07.2017, 15:40
hat der patient denn lokal beschwerden oder war das ein reiner zufallsbefund mit der osteitis?
der punkt mit der antibiose ist halt, damit allein wird man eine osteitis nicht in den griff bekommen. ist zumindest der standpunkt der infektiologen bei uns im haus.
bei uns heißt es bei allen patienten mit osteitis nachweis erst chirurgisch sanieren und dann je nach befund des abradates eine entsprechende langzeitantibiose (häufig z.b. 6 wochen cotrimoxazol oder doxycyclin).
nur, falls der patient keine operative therapie wünscht, dann ist natürlich die frage was macht man.
Ja er hat starke Schmerzen. Und eine chirurgische Sanierung würde vielleicht auf eine Amputation hinauslaufen :-(
WackenDoc
27.07.2017, 19:00
Die Angabe "Die Maßnahme xy hat dem Patienten gut getan" ist natürlich DIE Grundlage, die Maßnahme vor Ablauf der Wartefrist erneut zu genehmigen. Und das bei einem Krankheitsbild mit objektivierbaren Symptomen.
Heute schön viel gelernt (zum Teil auch aus eigenen Fehlern, aber naja) Die nette Kardiologin war da und hat in ihrer unnachahmlichen Art nach 40 Jahren Berufserfahrung und als einzige weibliche Cholerikerin die ich kenne, ein paar Zusammenhänge erklärt. Dann war der nette anästhesistische OA da, der total kluk ist :-)) Der hat echt einzelne, kleinste Arbeitsschritte beim ZVK-Legen mit Literatur begründet, voll abgefahren. Nur die akute Nachblutung gleich morgens um 7, die dazu führte, dass ich die Frühbesprechung verpasste, hätte nicht sein müssen.
Feuerblick
27.07.2017, 19:23
Die Angabe "Die Maßnahme xy hat dem Patienten gut getan" ist natürlich DIE Grundlage, die Maßnahme vor Ablauf der Wartefrist erneut zu genehmigen. Und das bei einem Krankheitsbild mit objektivierbaren Symptomen.
NICHT??? :-)) Aber das ist doch überhaupt die allereinzigstebesteundwichtigste Begründung :-))
Ja er hat starke Schmerzen. Und eine chirurgische Sanierung würde vielleicht auf eine Amputation hinauslaufen :-(
Fistel und Status quo belassen? :-nix
Gestern war ich etwas verärgert über eine Patientin. Wir haben die erste Hälfte morgens freie Sprechstunde, danach Termine. In die freie kommt dann eine Patientin eigentlich für nix außer "Ich wollt mal wieder schauen lassen und manchmal sehe ich ein bisschen schlechter, dann aber wieder gut". Soll sie tun. Aber warum muss man, ohne dass man einen festen vereinbarten Termin hat, den man ungern absagt, beim Augenarzt für nülle hochfiebernd, rumrotzend und - hustend aufschlagen? Habe ihr dann auch gesagt, dass ich der Meinung bin, dass sie nicht hierher gehöre im Moment sondern ins Bett und dass ich eine Brillenkontrolle zum jetzigen Zeitpunkt ablehne. Merken die Leute denn nix?
Wahrscheinlich war sie gerade krank geschrieben und bei der freien Zeit bot es sich mal an die neue Brille anpassen zu lassen. Wann soll man es auch sonst tun? 😉
Feuerblick
28.07.2017, 06:43
War auch mein erster Gedanke....
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