Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
][truba][
20.08.2017, 21:15
Was ist los?
Ich dachte, das miese Karma habe ich gepachtet...
Glaub eher das ist bei mir. Hoffentlich nur zu besuch
Heute eine völlig aufgelöste, frisch cholezystektomierte Patientin visitiert, sie weinte und wir wussten nicht warum, Psychiater war am WE auch schon dagewesen, aber der Kollege, der sie aufgenommen hatte, war nicht dabei und so waren wir etwas ratlos... später kam derKollege und löste das Rätsel. Es stellte sich heraus, dass sie nur gewollt hatte, dass man ihr die Gallensteine entfernt -ohne Gallenblase kam ihr das Leben aber nicht mehr lebenswert vor.
Feuerblick
21.08.2017, 18:06
Ach du lieber Himmel. Warum hing sie so an der Gallenblase?? War sie ihr schon persönlich begegnet? Sympathische Gallenblase?
Colourful
21.08.2017, 18:06
Hm - spannend? Hat die Patientin schon eine psychiatrische Diagnose? So eine Reaktion ist ja schon sehr ungewöhnlich!
Rettungshase
21.08.2017, 18:35
Ich bin sowas von urlaubsreif; mein Wöchlein Urlaub seit Antritt der Stelle ging für die Diss drauf und jetzt geh ich jeden Tag ziemlich unmotiviert zur Arbeit. Wenn ich mal da bin, geht es, aber momentan gehen mir die Kleinigkeiten des Arbeitsalltags umso mehr auf den Keks.
Heute hätte ich dem Operateur, dem die Einleitungs meines "Narköschens" bei dem Patienten mit Reflux, COPD und nem 41er BMI nicht schnell genug ging, mit meiner saulangsamen Pflege, der lieber erst mal eine rauchen gegangen ist, statt sich um die Vorbereitung des Patienten zu kümmern, am liebsten sonstwas erzählt.
Ach du lieber Himmel. Warum hing sie so an der Gallenblase?? War sie ihr schon persönlich begegnet? Sympathische Gallenblase?
Post-Cholezystektomie-Depression- gibt es sowas? :-)
Tja ich weiß auch nicht. Sie war natürlich aufgeklärt worden, aber hatte das vermutlich mit beginnender Sepsis nicht so verstanden.
Eine P-Diagnose ist nicht bekannt, hat auch keine einschlägige Hausmedikation - aber bei der Nachmittagsvisite war sie wieder ziemlich auffällig (diesmal aber eher manisch-freudig über ihre bevorstehende Entlassung). Also wird da wohl was sein, aber wir unsensible Chirurgen fragen da lieber nicht so genau nach :-)) Mussten uns eh schon sehr das Lachen verkneifen, als es hieß, dass ihr Leben ohne Gallenblase wohl sinnlos sei.
Manches muss man nicht verstehen. Die Cousine einer Freundin (alleinstehend seit immer) bekam mit Mitte 40 starke Blutungen auf Grund von Myomen. Der Rat, daran mal etwas ändern zu lassen, wurde strikt abgelehnt. Denn endlich sprach ihre Gebärmutter mit ihr und das wollte sie ganz auskosten und dessen nicht beraubt werden. Joa.
Weißes_Rössel
21.08.2017, 23:06
Ich hatte letztens auch eine Patientin, die mit ihrer neuen Aortenklappe "Fräulein Molly" intensive Gespräche führte. Eine andere beschwerte sich wiederum über den Begriff "Klappe", sie hätte lieber ein Gartentor. Naja.
Ich hatte letztens auch eine Patientin, die mit ihrer neuen Aortenklappe "Fräulein Molly" intensive Gespräche führte. Eine andere beschwerte sich wiederum über den Begriff "Klappe", sie hätte lieber ein Gartentor. Naja.
Einer ''meiner'' Patienten in der Viszeralchirurgiefamulatur wollte sich erst operieren lassen, wenn gewährleistet wurde, dass er durchweg gutes WLAN postoperativ haben wird. Dass wegen seiner Symptome die Hemikolektomie durchgeführt werden sollte und bestimmte Risiken bestehen, stand im Hintergrund. Die Assistentin und ich saßen während des Gesprächs sprachlos da.
WackenDoc
22.08.2017, 04:49
VORHER kann ich noch halbwegs erklären: Da geht´s wohl am ehesten um Ängste, die sich der Patient nicht eingesteht. Deswegen werden abstruse Pseudogründe vorgeschoben.
Colourful
22.08.2017, 05:56
Ja, das ist dann einfach eine normale Abwehrreaktion!
][truba][
22.08.2017, 08:30
Son Dreck. Gestern beim Laufen aufn losen Stein getreten und ein schöne Supinationstraum gehabt. Grad in der Rettung gewesen und wenigstens ist nichts gebrochen. Nun hab ich mich heute erst mal krank melden müssen und das obwohl wir schon so schlecht besetzt sind im Moment
Wir hatten auch mal einen, der erst mit seinen Engeln besprechen musste, wann genau der richtige Zeitpunkt ist, seine Acetabulumfraktur zu operieren. (OP Plan und Operateur waren da eher zweitrangig :-)))
WackenDoc
22.08.2017, 16:49
Der hätte ja durchaus mal den Kontakt zwischen Engel und Operateur herstellen könenn. Dann hätten die das unter such ausmachen können.
Hat ja alles geklappt letztenendes. ;-)
Pampelmuse
22.08.2017, 18:44
Wir hatten auch mal einen, der erst mit seinen Engeln besprechen musste, wann genau der richtige Zeitpunkt ist, seine Acetabulumfraktur zu operieren. (OP Plan und Operateur waren da eher zweitrangig :-)))
Ich hatte anfangs des Jahres auch, der seine lap. CHE nach dem Mondkalender richten wollte / musste. Joah.
Und als ich zum Aufklären kam, wollte er mich erst wieder rausschicken mit dem Hinweis, er wüsse, wie die OP funktioniert, er sei Angler und habe schon mehrfach einen Fisch auseinander genommen...
Praia-do-Forte
22.08.2017, 18:55
Erinnert mich an den Jäger der mir mal seine Hüft-OP en detail erklärt hat.......
:-)) Das hätte er bei den Tieren schon oft genug studiert.....
... aber sind wir denn so sicher, dass an dem Mondkalender wirklich nichts dran ist? ("wir" als "wir schulmediziner" gemeint)
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