Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Praia-do-Forte
04.09.2017, 18:35
Andererseits finde ich die überhebliche Art, mit der manch Job-Neuling Niedergelassenen- oder MItarbeiter-Bashing betreibt, durchaus etwas nervig.
Ähm, wen meinst Du denn jetzt damit?
Wichtig ist aber immer auch, dass die ambulanten Maßnahmen ausgeschöpft sind. Sonst wird eine Reha mit genau dieser Begründung abgelehnt.
Ähm, wen meinst Du denn jetzt damit?
Nicht Dich :-)
Feuerblick
04.09.2017, 20:49
Schrieb ich doch, Evil... ambulant behandelbar oder falls nicht, warum nicht (ausgeschöpft, nicht geeignet etc.). ;-)
Nessiemoo
04.09.2017, 21:04
Da hatten wir mal eine echt gute (kurze) Fortbildung, seitdem wurde noch kein Rehaantrag von mir abgelehnt ^.^und auch nachfragen sind viel seltener geworden.
Der Haupttip war da eben möglichst genau zu beschreiben, was der Patient in der Reha erreichen muss. (Nicht "verbesserung der Mobilität", sondern "Rollatormobil in der Wohnung" oder "Selbstständig mit Rollator einkaufen (300 m bis zum Supermarkt) und ohne Rollator in der Wohnung mobil" "Selbstständig duschen" "mit einer Hilfstkraft Transfer".
Klar, es ist irgendwie mehr Arbeit, weil man sich etwas genauer mit dem Patienten und seinem Umfeld auseinandersetzen muss, was in dem Stationsalltag etwas schwierig ist, aber dadurch spart man auch unmengen zeit durch die unnötigen Einsprüche und Nachfragen.
(Nicht "verbesserung der Mobilität", sondern "Rollatormobil in der Wohnung" oder "Selbstständig mit Rollator einkaufen (300 m bis zum Supermarkt) und ohne Rollator in der Wohnung mobil" "Selbstständig duschen" "mit einer Hilfstkraft Transfer".
Hm "Verbesserung der Mobilität" hat mir bisher noch keiner angekreidet :-oopss
SineNomine
07.09.2017, 19:39
juhuuuuu, am Montag kommt die Kollegin wieder und ich bin nicht mehr allein auf Station. Musste ich nur mal teilen, auch wenns keine interessiert, sorry :P
evanmore
13.09.2017, 14:17
Jetzt muss ich mich mal auch so richtig schön auskotzen :-kotz.
Bin seit Jahren hier stiller Mitleser. Seit knapp zwei Jahren in Weiterbildung zum Neurologen und seit kurzem (aus privaten Gründen) in einem Haus im hohen Nord-Osten tätig... was soll ich sagen, hier läuft es drunter und drüber gerade! Von den vorgesehenen 8 Assistentenstellen sind gerade mal etwa 5 besetzt. Mit dieser Anzahl sollen wir insgesamt ca. 50 Betten Normalstation/Poststroke und 10 Betten Stroke und ZNA versorgen. Sind auf Stroke unter der Woche in 12-h-Schichten eingeteilt und machen am WE 12-h-Bereitschaftsdienste. Arbeiten 3 von 4, bzw. 4 von 5 Wochenenden. Überstunden sammeln sich auch ziemlich viele an... habe jetzt in 3 Monaten über 50 Stunden angesammelt, obwohl wir immer mal wieder "Rotationsfrei" (sprich freie Tage mit Minusstunden) haben. Diese Stunden werde ich niemals im Leben frei nehmen können. Ständig wird gegen Tarif- und Arbeitszeitgesetzte verstossen. Am WE fällt deutlich mehr arbeit an, als mit BD vereinbar ist. :-(
Haben unsere Situation dem Chef, der Personalabteilung und dem Betriebsrat schon schriftlich vorgelegt. Bislang ohne jegliche konstruktive Reaktion. Haben auch schon Lösungsvorschläge gemacht, die allerdings seitens der Verwaltung direkt abgeblockt wurden (u.a. Honorarärzte, angemessene Stellenausschreibung, etc.).
Wer kennt ähnliche Situationen? Habt ihr vielleicht noch andere Ideen? Vielleicht übersehen wir ja gerade die Musterlösung :-) ...
Habt ihr Erfahrung mit der Rechtsberatung des MB?
smurfonline
13.09.2017, 14:38
Hatte gute Erfahrungen gemacht. Sie gaben zu Beginn wirklich gute Tipps - auch gerade dazu, wie man sich am besten verhalten sollte und was man an welcher Stelle am besten sagen sollte.
Habe jetzt schon zwei Krankenhäuser mit ähnlichen Situationen gesehen. Nachdem beim ersten die Staatsanwaltschaft mal auflief und mehrere Dutzend Akten, Dienstpläne, etc. durchschauten - wird nun "versucht" vieles einzuhalten.
In dem zweiten Haus gab es Dinge wie aus dem Nachtdienst in den Frühdienst bei Schichtdienstmodell, oder Weigerung Überstunden anzuerkennen, uvvvvvvvm.
Bist du denn an dieses Haus gebunden? Das schlimme ist, dass du im Zweifel den Kürzeren ziehst. Natürlich kann man rechtliche Wege gehen, aber leider gibt es manchmal einen Reboundeffekt, nachdem du ein schwereres Leben danach hast.
Bekommt ihr denn Unterstützung von eurem Chef?
rettesichwerkann
13.09.2017, 14:39
ich kann deinen Unmut sehr gut nachvolziehen... läuft bei mir ähnlich... mit 50 Überstunden in 3 Monaten kommst du ja noch verhältnismäßig gut davon ohne das jetzt gutheißen zu wollen... bei mir sind es im Schnitt 30-35 Stunden im Monat seit ca. 6 Monaten (stehe im Moment bei ca. 190 Überstunden!)
@evanmore: Guck mal hier (http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?98139-Was-k%F6nnen-wir-tun) rein, da hat schomal jemand Ähnliches geschildert neulich.
WackenDoc
13.09.2017, 16:23
6 hart erkämpfte Überstunden in knapp 2 Monaten. Willkommen in der Arbeitsmedizin.
Oh Mann, heute war mal wieder Tag des "alle haben wirklich was". Dass es, nachdem ich durch das Mitteilen von teils unangenehmen Erstdiagnosen und entsprechende Aufklärung über Procedere etc irgendwann fast 40min im Rückstand war, dann doch noch erstaunlich gut lief und ich sogar vor der Zeit fertig war, hätte ich zwischendrin nicht für möglich gehalten. Aber das dritte Netzhautforamen als Zufallsbefund innerhalb einer Stunde war dann doch strange, dazu mehrere Gefäßverschlüsse, CNVs und ein Stammpatient, der immer mit seiner Frau kommt, kam heute erstmals alleine ohne sie und brauchte da auch noch mal ne Schulter.
Haben unsere Situation dem Chef, der Personalabteilung und dem Betriebsrat schon schriftlich vorgelegt. Bislang ohne jegliche konstruktive Reaktion.
Überlastungsanzeige? Kündigen? Auf Good-will kannst Du da lange warten.
Feuerblick
13.09.2017, 18:37
Gemeinschaftlich kündigen, Gewerbeaufsichtsamt mal auf die Verstöße hinweisen, Überlastungsanzeigen schreiben bis zum Abwinken. Passieren wird da gar nix. Ist die Frage, ob man sich das gefallen lassen möchte oder ob man sich lieber was anderes sucht.
@Muri: Kann es sein, dass du die ...... anziehst?
Hmpf. Im Dienst einigermaßen geschlafen (bis auf dieses %/'#$§-Reinigungsauto um 4.30 Uhr), trotzdem müde müde müde. Bin danach tatsächlich aufm Zahnarztstuhl für 1 Sek weggenickt. :-D War ne gut sitzende Betäubung.
Was cool ist: mein Haus hat den Zugang zur eRef von Thieme gekauft und man kann auch von Zuhause drauf zugreifen. Das erste Stöbern lies sich schon sehr gut an.
@Muri: Kann es sein, dass du die ...... anziehst?
Manchmal glaube ich es auch. Wobei die letzten zwei Wochen diesbezüglich eigentlich sehr entspannt waren. Aber es knubbelt sich dann irgendwie immer mal an manchen Tagen.
Feuerblick
13.09.2017, 18:54
Ich meine, bei mir wars ja klar, dass ich sowas häufiger dabeihatte, weil alle Notfälle bei mir gelandet sind (ich war halt schneller und hab weniger Smalltalk gehalten), aber bei dir...
*grins* Mir wurde gestern über diverse Ecken zugetragen, dass meine alte Praxis mich gerne wiederhätte. Auch gerne nur stundenweise :-))
Tja, ich smalltalke viel, ich mag das ja wirklich, dieses klischeehafte Praxisdasein (wobei mir die hausärztliche Versorgung mit dem dazugehörenden Omma-Smalltalk-Faktor wahrscheinlich doch etwas zu viel wäre), trotzdem habe ich von den sechs Kollegen den höchsten Patientendurchsatz in der Praxis.
Feuerblick
13.09.2017, 19:14
Ich mochte Smalltalk so überhaupt nicht... Ich muss zugeben, dass mich die privaten Schicksale und Verbindungen meiner Patienten nicht wirklich interessiert haben, wenn sie nicht relevant waren. Entsprechend war ich natürlich auch diejenige, deren Termine pünktlich abliefen und die am Ende trotz Notfällen keine Verspätung hatte.
Geht auch mit Smalltalk ;-)
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