Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Feuerblick
13.09.2017, 19:18
Ganz sicher geht das. War halt nur einfach so gar nicht mein Ding. Hat aber am Ende nicht geschadet, denke ich. Ich hab ja mit den Leuten geredet - aber nur das, was wichtig war. Damit war ich immer noch besser als die Kollegen, die gar nicht geredet haben :-))
][truba][
14.09.2017, 08:28
[truba][;2014181']Spass: - 80%
Inzwischen sind wir bei 95%. Minus!
Morgen noch und 2 Nächte Sonntag und Montag.
Dann erst mal 11 Tage nicht mehr hin!
Kackbratze
14.09.2017, 09:28
Smalltalk braucht man manchmal um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Wie bei allem in der Medizin: Dosis beachten.
Feuerblick
14.09.2017, 09:32
Smalltalk braucht man manchmal um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Wie bei allem in der Medizin: Dosis beachten.
Sehe ich überhaupt nicht so. Ich wusste von meinen Patienten selten mehr als das, was ihre Krankheit anging (und wenn, dann hab ichs gleich wieder vergessen, weil es mir ungefragt erzählt wurde). Mangelndes Vertrauen war trotzdem nie ein Problem. Mich interessiert halt nicht das Zipperlein vom Enkelkind, das neue Auto oder dass gerade die Küche umgebaut wird - es sei denn, es hätte akut was mit der Erkrankung zu tun :-nix
Sehe ich überhaupt nicht so. Ich wusste von meinen Patienten selten mehr als das, was ihre Krankheit anging (und wenn, dann hab ichs gleich wieder vergessen, weil es mir ungefragt erzählt wurde). Mangelndes Vertrauen war trotzdem nie ein Problem. Mich interessiert halt nicht das Zipperlein vom Enkelkind, das neue Auto oder dass gerade die Küche umgebaut wird - es sei denn, es hätte akut was mit der Erkrankung zu tun :-nix
''Frau Doktor, als die Küche gerade neu renoviert wurde ist mir doch tatsächlich der Pürierstab ins Auge gefallen'' :D
Feuerblick
14.09.2017, 12:29
Sowas in der Art, ja :-))
In solchen Fällen bin ich ganz froh, in der Notaufnahme eine Schwester/einen Pfleger zu haben, der meistens den Smalltalk für mich übernimmt. Ich bin auch mehr der professionelle Typ. Während ich z.B. Wunde nähe, wäre ja viel Zeit zum quatschen, aber ich halt lieber die Klappe (ich bin ja kein Friseur :-D). Oft redet dann die Pflegekraft, und da merkt man z.T. schon sehr, wie die Patienten entspannter werden. Das ist ist sehr hilfreich, finde ich.
Kackbratze
14.09.2017, 17:12
"Smalltalk" ist ein sehr unscharfer Bereich...um es etwas weiter einzugrenzen...sozial und Berufsanamnese gepaart mit ein bischen, zielgerichtetem smalltalk gibt mir als Chirurg viele Informationen, die ich dann bezüglich Versorgung postoperativ, Wahl des Verfahrens und Compliance nutzen kann. Rentenansprüche, Geburtstage von entfernten Tanten oder sich im heiratsfähigen Alter befindliche Enkeltöchter interessieren mich nicht.
Ja, man erfährt viel dadurch, aber ich mag gerade diesen Sprechstunden-Talk, wenn die Leute relativ gesund sind, auch nicht. Am Bett ist es komischerweise ok. Da erzählen einem die Leute auch hauptsächlich, dass was sie wirklich bewegt, denke ich. Heute hab ich mit einem netten 17jährigen Mädel geredet, dem die Appendizitis die Klassenfahrt versemmelt hat. Das tat mir auch total leid, solche Events sind ja in dem Alter echt von großer subjektiver Bedeutung.
Ansonsten war heute aber ein sehr stressiger Tag, von der Visite in den OP, Stationskram so zwischen den OPs und dann musste noch eine Krankenschwester mit Panaritium verarztet werden. Nicht vom Oberarzt, nein nur zu mir hat sie Vertrauen.... Pfff.
Chef ein anderen Abteilung ruft mich an und sagt er findet es kacke, dass ich ihn nicht grüße im Flur. Er würde sich beschweren.
Ich meinte zu ihm, dass ich ihn dann wohl übersehen würde, aber seine Dysthymie aber zur Kenntnis nähme.
LOL.
Jetzt muss ich mich mal auch so richtig schön auskotzen :-kotz.
Bin seit Jahren hier stiller Mitleser. Seit knapp zwei Jahren in Weiterbildung zum Neurologen und seit kurzem (aus privaten Gründen) in einem Haus im hohen Nord-Osten tätig... was soll ich sagen, hier läuft es drunter und drüber gerade! Von den vorgesehenen 8 Assistentenstellen sind gerade mal etwa 5 besetzt. Mit dieser Anzahl sollen wir insgesamt ca. 50 Betten Normalstation/Poststroke und 10 Betten Stroke und ZNA versorgen. Sind auf Stroke unter der Woche in 12-h-Schichten eingeteilt und machen am WE 12-h-Bereitschaftsdienste. Arbeiten 3 von 4, bzw. 4 von 5 Wochenenden. Überstunden sammeln sich auch ziemlich viele an... habe jetzt in 3 Monaten über 50 Stunden angesammelt, obwohl wir immer mal wieder "Rotationsfrei" (sprich freie Tage mit Minusstunden) haben. Diese Stunden werde ich niemals im Leben frei nehmen können. Ständig wird gegen Tarif- und Arbeitszeitgesetzte verstossen. Am WE fällt deutlich mehr arbeit an, als mit BD vereinbar ist. :-(
Haben unsere Situation dem Chef, der Personalabteilung und dem Betriebsrat schon schriftlich vorgelegt. Bislang ohne jegliche konstruktive Reaktion. Haben auch schon Lösungsvorschläge gemacht, die allerdings seitens der Verwaltung direkt abgeblockt wurden (u.a. Honorarärzte, angemessene Stellenausschreibung, etc.).
Wer kennt ähnliche Situationen? Habt ihr vielleicht noch andere Ideen? Vielleicht übersehen wir ja gerade die Musterlösung :-) ...
Habt ihr Erfahrung mit der Rechtsberatung des MB?
Ich würde mir das nicht gefallen lassen! Honorarärzte werden für die Klinik teurer! Ich kann auch nicht verstehen, warum nach wie vor Ärzte hunderte Überstunden ansammeln, die weder finanziell noch in Freizeit ausgeglichen werden. Das trifft sicherlich auf eine Minderheit an Kliniken zu, es gibt das aber laut einer Umfrage des MB und einiger Berichte hier im Forum. Bei einer solchen Stelle würde ich krank. Wenn auch von seiten des Chefs nichts kommt- sich nach was neuem umsehen, ggf. auch anderen Fachbereich wählen, letzendlich kündigen, falls kein Einlenken. Sollten die anderen Assistenten auch machen. Die "Ausbildung" kann doch auch nicht gut sein. Als Neurologie-Amwärter kommt man auch andernorts unter
in kaum einem Industrieunternehmen würden sich hochqualifizierte Fachkräfte sowas auf Dauer bieten lassen
Relaxometrie
14.09.2017, 21:45
Chef ein anderen Abteilung ruft mich an und sagt er findet es kacke, dass ich ihn nicht grüße im Flur. Er würde sich beschweren.
War dieser Anruf bereits die vorgesehene Beschwerde, oder beschwert er sich jetzt noch bei Deinen Chefs? Falls letzteres, hat er immerhin die faire Kaskade eingehalten, sich erstmal bei demjenigen zu beschweren, der das "Problem" ausgelöst hat.
Komischer Knilch :-))
ich kenne das eher so, dass viele Chefs gar nicht gegrüsst werden wollen, weil sie dann das halbe KH zurückgrüssen müssten. Ich grüsse nur Leute die mich auch grüssen oder meinen Gruss erwiedern.
Er interessiert mich nicht. Das weiß er und das stört ihn ;-)
Kackbratze
14.09.2017, 22:29
Männer....alle gleich...
Praia-do-Forte
15.09.2017, 13:12
Ich hab mal eine kurze Zwischenfrage an die Augenärzte unter uns: :-)
Vom Augenarzt wird eine Iritis festgestellt,.... Bitte um Borrelien-Serologie, ......wir finden einen eindeutig positiven IgG-Blot bei negativem IgM.
Als welches Stadium wird das gehandelt (wenn überhaupt)? Und wie würdet ihr das therapieren? Gibt es da Vorzüge bzgl. Durchgängigkeit o.ä.?
Dies trifft auch zu für die Diagnose
einer Borreliose, welche wie die Sy-
philis eine Spirochätose ist, aber über
Zecken übertragen wird und ebenfalls
verschiedene Formen der Uveitis so-
wie Optikusneuritis und Papillitis ver-
ursachen kann. Die Diagnose wird, ne-
ben der typischen klinischen Sympto-
matik wie einem Erythema chronicum
migrans im Frühstadium oder einer
Mon- oder Oligoarthritis beziehungs-
weise neurologischer Symptomatik in
späteren Stadien, durch die Serologie
gestellt. Charakteristisch sind positive
IgG-Antikörper gegen Borrelien. Die
Spezifität dieses Tests sollte bei einem
positiven Titer immer durch einen We-
sternblot, eine Untersuchung, die die
Bindung der Antikörper an spezifi-
sche, elektrophoretisch aufgetrennte
Antigene misst, überprüft werden. Die
Diagnose einer Borreliose kann sehr
schwierig sein, denn abhängig von der
Region werden in Untersuchungen
bei circa 5 bis 10 Prozent der Gesun-
den IgG-Antikörper gegen Borrelien
gefunden (12). Da die Borreliose in al-
len Übersichten für weit weniger als
einem Prozent der Uveitiden verant-
wortlich ist, ist das Risiko eines positi-
ven Titers bei Uveitiden aus anderer
Ursache daher sehr hoch. Die Inter-
pretation eines positiven Borrelienti-
ters muss daher immer die klinische
Gesamtkonstellation miteinbeziehen.
Es wurde berichtet, dass die PCR-
Untersuchung auf Borrelien-DNA im
Urin bei Patienten mit Borreliose eine
neue eventuell noch sensitivere und
spezifischere Methode zur Diagnose
einer Borrelien-induzierten Uveitis
darstellt (25)
Aus einem Artikel vom Uveitis-Papst Manfred Zierhut aus dem Ärzteblatt. Nur eine Iritis und ein positives IgG... hm, da würde ich ohne weitere wegweisende Befunde nicht direkt mit Rocephin drauf gehen.
Gute Info, Danke Muriel! Demnach wäre die Borreliose da ja eher eine Ausschlußdiagnose, bei der geringen Prävalenz. Allerdings würde ich auch Doxycyclin zur Therapie in Betracht ziehen.
@Praia: ist denn die Rheuma-Serologie mit ANAs, ANCAs, HLAB27 usw. auffällig?
Feuerblick
15.09.2017, 20:50
Ich würde bei einer Iritis nun auch nicht primär nach einer Borreliose suchen, wenn ich ehrlich sein soll. Erstmal würde ich den üblichen Rheuma-Kram abarbeiten. Der ist einfach deutlich häufiger. Okay, manche Kliniken machen auch einfach ein Uveitis-Profil, in dem so ziemlich alles drin ist...
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