Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ich sags ja- Pflichtpraktikum für Pflegeschüler incl. Altenpflege und Medizinstudenten.
Das halte ich für, sorry, ganz großen Schwachsinn. Sowohl als Medizinstudentensicht als auch aus Rettungsassistentensicht.
Erstmal erfordert das vielmehr Kapazitäten als der Rettungsdienst jemals aufbringen könnte. Ich arbeite auf der größten Wache in meinem Bundesland und unsere Praktikanten haben jetzt schon ihr eigenes Schichtsystem weil wir sie sonst nicht alle unterkriegen. Ich wüsste nicht, wo wir da noch die Ressourcen für mind. 2 Krankenpflegeschulen, 2-3 Altenpflegeschulen (hat google mir so auf die Schnelle ausgespuckt) und Medizinstudenten haben sollen.
Mal davon abgesehen kann ich wirklich keinen zusätzlich Ballast in Form von Zwangspraktikanten ohne jegliche Rettungsdienstqualifikation gebrauchen. Was genau soll ich denen eigentlich beibringen? Übergabe machen? Transportscheine ausstellen?
Sieht man ja an der Pflege, wie sehr das Pflegepraktikum das Verständnis für diesen Beruf gefördert hat. Und ohne jegliche Rettungsdienstqualifikation kann und darf ich Praktikanten auch nur irgendwelche dämlichen Hilfsarbeiten machen lassen. Das führt primär zu Frust, nicht zu Verständnis.
Außerdem muss jeder Rettungsdienstler schon ein gewisse Zeit in der Notaufnahme verbringen. Trotzdem haben wir noch lange keinen Überblick bzw. Plan von der Arbeit in der Notaufnahme. Zumal das bei den Meisten von uns Jahre her ist. Warum sollte es umgekehrt anders sein?
Übergabe, vor allem Schockraumübergabe, kann man Medizinstudenten auch im Rahmen ihres Studiums beibringen. Dazu muss man sie nicht zwangsweise auf einem Rettungswagen mitschicken. Warum sollten die Rettungsassistenten den Studenten sowas beibringen? Dafür gibts schließlich ne Uni. Und an meiner Uni wird sowas auch gelehrt.
Was genau läuft denn da eigentlich immer so schief? Und was genau soll ein Rettungsdienstpraktikum daran ändern? Wäre es nicht sinnvoller mal die betreffenden Notaufnahmen an einen Tisch zu holen und die Probleme mit den Leuten zu klären, die es betrifft anstatt frustriert sämtlichen Auszubildenen im medizinischen Sektor ein weiteres Zwangspraktikum an den Hals zu wünschen?
Feuerblick
24.09.2017, 19:26
Danke, nie, seh ich genauso.
Und da Kommunikation keine Einbahnstraße ist, sollte sich jeder Beteiligte fragen, was genau nicht funktioniert und warum das so ist....
WackenDoc
24.09.2017, 19:50
Es geht nicht drum, dass sie eine Übergabe lernen, sondern dass die, die Patienten in Empfang nehmen sehen, wie die Gegebenheiten im RD sind, was die Möglichkeiten und Limits sind.
Dass wir eben nicht am Beginn der Schicht auswürfeln, welche Klinik wir heute wieder ärgern.
Und können und machen soll so ein Praktikant quasi nichts, sondern es vor allem erleben.
Die letzte Schicht war schlichtweg frustrierend was die Übergaben anging.Und nein, das lag nicht an meiner Person oder meiner Übergabe- in den Häusern gibt es unabhängig vom Notarzt und unabhängig vom Team regelmäßig Probleme.
Teilweise fahren die Oberärzte aus dem gleichen Haus in dem Bereich Rettung und KENNEN die Problematik, haben aber z.B. zu wenig Geld zur Verfügung um etwas zu ändern. Beschwerden gibt es regelmäßig meist über die RTW-Besatzungen und den ÄLRD, dann ist es ein paar Wochen besser und das Drama geht von vorne los.
Das fände ich ehrlich eine ganz gute Idee! Bei uns gab es die Möglichkeit, das freiwillig zu machen, also ich glaube das war etwas Seminar/Übungen, und dann 2 Schichten auf dem RTW. Ich habe es gemacht und fand es echt spannand und wichtig, überhaupt mal mitzuerleben, wie es da so zugeht.
Bei uns musste man 3 Tage RTW Praktikum in Rahmen des Notfallmedizin Kurses machen. Ob es deswegen bei uns besser läuft, kann ich natürlich nicht sagen. Aber, ich gebe zu, ich weiß fast nichts mehr von den 3 Tagen.
WackenDoc
25.09.2017, 09:28
Dementer Dozent, Themenauswahl innerhalb des Themengebietes völlig irrelevant für den Kurs.
Hohe Nachfrage, geringes Angebot führt zu schlechter Qualität bei hohen Preisen.
Edit: Himmel- wenn ich mir Verschwörungstheorien anhören will, geh ich auf Youtube oder in die entsprechenden Gruppen auf FB. Und nicht in einen Arbeitsmedizinkurs. Bin jetzt raus gegangen, weil es schlichtweg unerträglich wurde.
Himmel, was mich der Kreisssaal heute an Nerven gekostet hat, reicht für mindestens eine Woche :-))
Nessiemoo
26.09.2017, 05:44
Dementer Dozent, Themenauswahl innerhalb des Themengebietes völlig irrelevant für den Kurs.
Hohe Nachfrage, geringes Angebot führt zu schlechter Qualität bei hohen Preisen.
Edit: Himmel- wenn ich mir Verschwörungstheorien anhören will, geh ich auf Youtube oder in die entsprechenden Gruppen auf FB. Und nicht in einen Arbeitsmedizinkurs. Bin jetzt raus gegangen, weil es schlichtweg unerträglich wurde.
Es klingt fast als ob du unseren Dozenten von der Uni kennengelernt hast. Oder es sind mehrere Arbeitsmediziner so...
WackenDoc
26.09.2017, 07:23
Uni Düsseldorf. Ist aber wohl vor 10 Jahren emeritiert.
Und ganz wichtig: Er hält auch Vorlesungen in China
Himmel, was mich der Kreisssaal heute an Nerven gekostet hat, reicht für mindestens eine Woche :-))
willkommen in meiner Welt des vergangenen N8-Dienstes...
OP-Programm bis 20:00; anschließend PDK, dann Anruf zur sek. Sectio (G3P2) bei pathologischem CTG (gut; unsere Gynnies machen auch Dauer-CTG...selbst dran schuld); SpA gestochen, wirkt...und dann sagt die Gynäkolgin sie will noch einmal untersuchen..Frau ist nun vollständig eröffnet und auf einmal möchte die Gynäkologin keine Sectio mehr...
Auf meinen Hinweis, dass die gute Dame - auch wenn es das dritte Kind ist - die nächsten 4-6h NICHT mitpressen kann wird von oben kristellert und von unten VEiert....ätzende Situation..wenigstens ist das Kind - für DEN Stress - deutlich besser rausgekommen als erwartet...
Aber sowas geht doch nicht!!! Entweder hab ich ne Indikation zur Sectio oder nicht...dann brauch mich NACH erfolgter SpA aber nicht emotional behaftet (weil 3. Kind und man die Sectio "ersparen" wollte) umentscheiden... Schließlich birgt mein Nadel-in-den-Rücken-gepiekse ja auch ein gewisses Risiko...sonst würden wir das ja bei jedem machen... Echt nervig..
Anschließend noch 3 PDK im Abstand von jeweils 2h...yeah!!!
//stefan
26.09.2017, 10:00
wer hat denn die indikation gestellt? keine kontrolle durch OA?
Ich habe es schon häufiger erlebt, dass man sich von Sectio (nachdem das CTG besser wurde) wieder zur Spontangeburt herumentschieden hat. Ehrlich gesagt meistens in Kanada (dort manchmal sogar nach dem Notsectio-Ruf).
Insofern kann man das schon machen, glaube ich - aber besser nicht nach Anlage der SpA :-D ;-)
altalena
26.09.2017, 12:21
@mainzer: Tja, so ist das nun mal. Hatte die letzten beiden Sectios im nachhinein auch überlegt, ob es nicht mittels VE gegangen wäre. Durch die Bewegung (sitzen für SPA, Umlagern auf OP-Tisch, vorher Umlagern von Kreißbett auf Normalbett) kann es halt mal sein, dass die Geburt doch voranschreitet. Und ob 'ne Sectio entspannter für's Kind ist, wenn man es von I-Ebene wieder hochdrücken muss, wage ich auch mal zu bezweifeln.
Aber Anästhesisten wissen doch alles besser ;-)
Moorhühnchen
26.09.2017, 19:05
Ich mußte in meinem letzten Dienst auch erst mit der PDK-Nadel die Dura perforieren, bevor die Patientin dann ohne PDK innerhalb von 50 Minuten entbinden konnte. Das Aufsetzen hat's gebracht! ;-)
Wird das nicht probehalber mal vorher versucht, ob durch Aufsetzen oder Lagewechsel sich deutlich was im Geburtsfortschritt tut? Oder tolerieren das die Frauen schlicht nicht? Naiverweise kann ich mir gar nicht vorstellen, daß man so ein Baby gut im Liegen rauspressen kann! :-oopss
bitte nicht falsch verstehen..:
Ich bin der letzte der eine Sectio favorisiert...weder für mich als Anästhesist noch als Vater noch für Hebammen, Kind und Mutter...
Wir haben dass ja dann auch gemeinsam "ausgesessen" bis das Kind da war..
Ich finde nur, dass man die Indikation dazu nicht - wie ich in diesem Falle finde - zu leichtfertig stellen sollte...
Ich relaxier einen Patienten ja auch nicht und überlege mir dann dass ich ihn doch nicht intubieren möchte...
Bin gespannt auf die Nachbesprechung mit dem Chef
Frage an die Kardiologen/ Internisten:
Meine Schwiegermams soll ne Koro machen lassen -Art. HTN, bekanntes VHF, bisher paroxysmal/ intermittierend -entweder spontan oder mit Betablockergabe wieder umgesprungen. 2x in letzten 2Mon TAA mit Frequenzen bis 150/min. Kein Auslöser direkt eruierbar. Max 15std. angehalten. Sie merkt es wohl
immer.
Keine AP-Beschwerden.
Indikation?
Relaxometrie
26.09.2017, 20:53
Da eine KHK ja ein sehr häufiger Auslöser von VHF ist, ist die Koro bestimmt nicht komplett überflüssig. Was sagen denn die Kardiologen hier im Forum? Wie wahrscheinlich ist eine blande Koro, wenn ein VHF-Patient keinerlei AP-Beschwerden unter körperlicher Belastung angibt?
Rettungshase
26.09.2017, 21:06
Ich bin sowas von urlaubsreif und empfinde in der Sprechstunde ein ungünstiges Anforderungs-Kontroll-Modell, was meine derzeitige Arbeitsmotivation nicht wesentlich steigert :/
Relaxometrie
26.09.2017, 21:45
empfinde in der Sprechstunde ein ungünstiges Anforderungs-Kontroll-Modell
Was bedeutet das? Fühlst Du Dich nicht ausreichend durch Oberärzte oder erfahrene Assistenten supervidiert und hast zu wenig Möglichkeit, fachliche Fragen loszuwerden?
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