Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Je starrer die Schiene ist, umso eher würde ich sie nicht dauerhaft tragen. Vielleicht mal ein, zwei Wochen dauerhaft, danach eher nach Bedarf. Aber wie gesagt: ich bin kein niedergelassener Orthopäde, ich kenne mich da nicht sonderlich gut aus :-D Ich denke, man kann schon einige Monate warten mit einer OP. Dass man gleich nach ein paar Wochen das Messer wetzt, kommt mir verfrüht vor.
Denke die Heilung sollte sich länger als zwei Wochen dauern. Jedenfalls sollten danach nur noch leichte Beschwerden bestehen. Man könnte ja auch in dieser Zeit eine Schiene tragen, um den Daumen vor Belastung zu schützen.
Bei mir sind die Schmerzen durch so eine starre Schiene, die den Daumen fixiert (vom Orthopäden verordnet) nach 2 Wochen intensivem Tragen soweit reduziert worden, dass ich sie jetzt nur noch bei Bedarf trage. Ganz weg gehen die Schmerzen wahrscheinlich nur mit zusätzlicher Ibu/Diclo-Einnahme bzw. Salben, aber das geht ja bei mir zur Zeit nicht :-oopss
SusiSorgenlos
16.11.2017, 18:11
Ich hatte das selbst mal. Habe 2 wochen eine Schiene gehabt, das hat aber nicht so viel gebracht. Habe dann 1x lokal cortiso gespritzt bekommen u d es wsr weg und kam nie wieder.
WackenDoc
17.11.2017, 10:38
Manche Reha- Gespräche machen echt Spass. Auch wenn ich mich manchmal wunder was sich der antragstellende Haus- oder Facharzt dabei gedacht hat.
Antrag auf normale 3 wöchige Kur/Reha weil Patient bekommt seinen Diabetes nicht in den Griff und muss mal aus dem Dienst raus. HbA1c von 6,2.
Öhm ja.
In Gespräch kommt dann raus, dass der Mann eigentlich schwer krank ist (DM, art. Hypertonie mit Kardiomyopathie, Fettstoffwechselstörung, Adipositas II, fam.Vorbelastung.)aber sein Essverhalten nicht in den Griff bekommt. Sport ist schwierig aufgrund eines Knieschadens (früher sehr aktiv)so ganz ist ihm das Ausmaß seines Risikos nicht klar.
Und er will eigentlich 3 Wochen Auszeit in der ihm bekannten Klinil weil der Stress sein Essverhalten neg. beeinflusst.
Also mal ne Runde mit ihm gesprochen. Und Patient erwägt jetzt tatsächlich 6 Wochen in eine psychosomatische Klinik zu gehen mit dem Schwerpunkt das Essverhalten unter Komtrolle zu bekommen und auch besser zu realisieren wie krank er ist und dass er selber sehr großen Einfluss darauf hat wie es weiter geht.
Zum Hausarzt will er auch nochmal wegen Arriba bzw. PROCAM
querfeldein
17.11.2017, 13:31
Gute Arbeit, Wacken! :-top
WackenDoc
17.11.2017, 14:30
Ich finde halt schön, dass ich so viel Zeit dafür habe. Das Gespräch hat fast eine Stunde gedauert. Am Anfang war der Patient alles andere als begeistert. Der hatte sich regelrecht auf die Auszeit in der Klinik gefreut und gar nicht verstanden, was ich immer mit Psychosomatik wollte. Aber so über das Gespräch wurde es ihm wohl klar.
In solchen Fällen ist mein Übergewicht tatsächlich ein Vorteil. Manche Sachen kann ich dann wohl glaubwürdiger vermitteln.
Und er scheint zumindest willig. Es gibt einige, die die Rehas/Kuren mehr oder weniger als bezahlten Wellnessurlaub ansehen und dann auch brav alle 3 Jahre den Antrag stellen (hat mein Vorgänger immer blind genehmigt). Die sind dann natürlich sauer, wenn ich es nicht befürworte.
Und ich hab die Kapazitäten, die Fehlanträge geradezubiegen. Bei anderen Kostenträger wird einfach abgelehnt, wenn ein Kreuz falsch gesetzt ist. Bei uns gibt es die Möglichkeit, dass ich Abweichungen gegenüber dem Antrag befürworte oder die beantragenden Kollegen anrufe, wenn was unklar ist.
2. Jahr Innere und meine Motivation ist komplett verschwunden. Ich habe einfach null Lust mehr auf Briefe schreiben, vor allem, da wir hier jeden einzelnen (zumindest auffälligen) Laborwert diktieren nebst sämlich gelaufenen Untersuchungsbefunde.
Die anfängliche Lust am Sono- und echographieren ist auch gewichen, bei adipösen bzw. hochemphysematischen Patienten ist es oft einfach nur mühselig und Konsequenzen ergeben sich da nur manchmal aus dem Befund.
Das einzige, worauf ich im Moment lust habe, sind Gastroskopien. Aber auch da muss ich immer auf der Pirsch sein und mir jede Möglichkeit sichern, eine Gastroskopie selbst durchführen zu können. Am besten, wenn die Oberärzte gerade anderweitig beschäftigt sind.
Teaching findet/fand überhaupt nicht statt, sämtliche Techniken musste ich mir durch Fortbildungen und Ausprobieren selbst aneignen. Da habe ich natürlich manchmal schon ein mulmiges Gefühl manchmal, vor allem, da auch nie nachkontrolliert wird, aber inzwischen denke ich mir, dass man einfach nur mutig genug und es einfach machen muss. Wenn man um Hilfe bittet, kommt man nie bzw. viel langsamer voran.
erdbeertoertchen
18.11.2017, 13:37
Streit mit Kollegen wegen Differenzen bzgl. Aufgabengebiet, dieser wirft mir unfreundlichkeit vor und beschwerd sich gleich mal beim Oberarzt. Warum kann man dies nicht auf kollegialer Ebene regeln?
Das ist noch gar nichts. Bei uns hat mal ein Assistent nach der Blutentnahme bei einem Wachkomapatienten vergessen, den Stauschlauch zu lösen. Ein andere Assi hat das später bemerkt und ist direkt zu unserem Chefarzt und hat das gemeldet, woraufhin es in der nächsten Visite einen richtigen Einlauf gab für Erstgenannten. Und die beiden hatte keinerlei Differenzen vorher.
Moorhühnchen
18.11.2017, 18:01
Gestern war Fließbandarbeit angesagt. Eigentlich wären wir die Woche überbesetzt gewesen, da niemand im Urlaub ist. Also wurden wir vom Chef aufgefordert, Überstunden abzubauen. Dumm nur, daß die Verwaltung uns diese ja gestrichen hat im Zuge der "Gleichbehandlung mit den Pflegekräften", bei denen ja die Jahressonderzahlung wegen des schlechten Jahresergebnisses 2016 einbehalten wurde.
Da wir aber leider kaum Überstunden haben, krebsen wir seit Monaten im Minusstundenbereich herum, weswegen natürlich niemand scharf darauf ist, Überstundenfrei einzutragen.
Kam, wie es kommen mußte. Nach Cheffes Aufforderung melden sich erst einer, dann zwei, dann drei Kollegen krank, so daß wir Freitag statt über- dann unterbesetzt sind. :-))
Der Diensthabende muß also zeitgleich die Betreuung des Kreißsaals (eine geplante Sectio), die Prämedambulanz und eigentlich auch die Pausenablöse stemmen - immerhin hat es mit dem OP-Koordinator den Richtigen getroffen. ;-)
In meinem Saal waren 8 OP's geplant, teilweise kurze Eingriffe wie HSK FA, aber auch 2 LSK Zytenentfernungen, die je nach Erfahrung des Operateurs auch mal dauern können. Kommt natürlich gut, wenn dann frischgebackene FÄ in die Mysterien der OP-Technik eingelernt werden, kurz vor OP-Ende auffällt, daß die Bilder nicht gespeichert wurden, weil der USB-Stick falsch steckt und nachdem dann nochmal Bilder geschossen wurden, noch ne Blutung übernäht werden muß. Daß es nur 10 Minuten "Mittagspausenablöse" gab, damit wenigstens alle was essen können, versteht sich ja von selbst, oder?
Irgendwie haben wir's trotzdem geschafft, bis 15 Uhr das geplante Saalprogramm durchzupowern und hätten um 15:02 Uhr die nachgemeldete Patientin zur Abortabrasio abrufen können - also immerhin die NEUNTE Patientin für diesen Saal!! Kurze Nachfrage beim Chef, der grad an der Einleitung vorbeiläuft - Antwort: "Nein, den Abort können Sie jetzt nicht mehr bestellen, Sie haben viel zu lange gebraucht!"
Jaaaaa, da merkt man doch ganz deutlich die Wertschätzung!! :-keule
erdbeertoertchen
19.11.2017, 10:05
Das ist noch gar nichts. Bei uns hat mal ein Assistent nach der Blutentnahme bei einem Wachkomapatienten vergessen, den Stauschlauch zu lösen. Ein andere Assi hat das später bemerkt und ist direkt zu unserem Chefarzt und hat das gemeldet, woraufhin es in der nächsten Visite einen richtigen Einlauf gab für Erstgenannten. Und die beiden hatte keinerlei Differenzen vorher.
*Kopfschüttel*
Das ist noch gar nichts. Bei uns hat mal ein Assistent nach der Blutentnahme bei einem Wachkomapatienten vergessen, den Stauschlauch zu lösen. Ein andere Assi hat das später bemerkt und ist direkt zu unserem Chefarzt und hat das gemeldet, woraufhin es in der nächsten Visite einen richtigen Einlauf gab für Erstgenannten. Und die beiden hatte keinerlei Differenzen vorher.
Einen Einlauf? Wofür? Ist mir letztens erst wieder passiert. Intraoperativ noch schnell eine dicke Viggo gelegt und nach 5 Minuten völlig verzweifelt die Ursache gesucht, warum das besch... Ding nicht laufen will. :-))
Wollte gerade noch eine legen, als dann meine Pflegekraft den Stauschlauch gefunden hat. Gab Gummibärchen und gut... :-nix
Relaxometrie
19.11.2017, 11:48
Das ist noch gar nichts. Bei uns hat mal ein Assistent nach der Blutentnahme bei einem Wachkomapatienten vergessen, den Stauschlauch zu lösen. Ein andere Assi hat das später bemerkt und ist direkt zu unserem Chefarzt und hat das gemeldet, woraufhin es in der nächsten Visite einen richtigen Einlauf gab für Erstgenannten. Und die beiden hatte keinerlei Differenzen vorher.
Unglaublich. Da sind wohl zwei Versager unterwegs, was einen normalen Umgang miteinander angeht.
Der Chef ist halt nicht anders, als man es von Chefärzten erwartet :-nix
Die richtige Reaktion des Chefs wäre es gewesen, dem sich beschwerenden Assistenten mal die Umgangsform beizubringen, daß man sich bei Beschwerden an die richtige Reihenfolge hält. Auch wenn es im ersten Ärger schwer fällt, sollte man -sofern derjenige nicht Anlaß zu massiveren Dauerproblemen gibt- ja erstmal mit demjenigen sprechen, über den man sich ärgert.
Dann hätte der Chef dem Stauschlauchvergesser ja immer noch freundlich sagen können, daß er aufmerksamer arbeiten solle, daß so etwas aber im Eifer des Gefechts einfach mal vorkommen könne.
Echt ey........Mitarbeiterführung :-((:-((:-((
Hatte mal Glück, 12h ZNA-Dienst (20-8 Uhr) und nur 2(!) Patienten (der Kollege hatte 3). Beides Alkoholiker, beide konnten sich nicht ans Trauma erinnern, aber hatten keine schlimmen Verletzungen.
Wenn ich danach nicht noch hätte Visite machen müssen, hätte ich echt ausschlafen können :-))
Aber bei der Visite dann mehrere Eier gehabt, ua einen Patienten mit Cholezystitis, da hatte ich schon am Freitag ein VerlaufsSono angemeldet, da kam die Rückmeldung von der Radiologie, dass wegen Personalmangel keine Sonos mehr gemacht werden. Hatte mir vorgenommen, den Montag selbst zu schallen, jetzt allerdings progrediente Schmerzen, sodass ein CT in Pigtail-Bereitschaft auch indiziert ist...(Selbst schallen ist hier immer etwas umständlich, da kein eigenes Sono-Gerät in der Klinik).
WackenDoc
20.11.2017, 17:39
Yayyy- richtig hohen GdS vom Gutachter für einen Patienten mit Erstdiagnose PTBS bekommen. Z.n. schwerem Unfall vor fast 30 Jahren. Und endlich kann mit einer vernünftigen Diagnose die Therapie eingeleitet werden.
2. Jahr Innere und meine Motivation ist komplett verschwunden. Ich habe einfach null Lust mehr auf Briefe schreiben, vor allem, da wir hier jeden einzelnen (zumindest auffälligen) Laborwert diktieren nebst sämlich gelaufenen Untersuchungsbefunde.
Die anfängliche Lust am Sono- und echographieren ist auch gewichen, bei adipösen bzw. hochemphysematischen Patienten ist es oft einfach nur mühselig und Konsequenzen ergeben sich da nur manchmal aus dem Befund.
Das einzige, worauf ich im Moment lust habe, sind Gastroskopien. Aber auch da muss ich immer auf der Pirsch sein und mir jede Möglichkeit sichern, eine Gastroskopie selbst durchführen zu können. Am besten, wenn die Oberärzte gerade anderweitig beschäftigt sind.
Teaching findet/fand überhaupt nicht statt, sämtliche Techniken musste ich mir durch Fortbildungen und Ausprobieren selbst aneignen. Da habe ich natürlich manchmal schon ein mulmiges Gefühl manchmal, vor allem, da auch nie nachkontrolliert wird, aber inzwischen denke ich mir, dass man einfach nur mutig genug und es einfach machen muss. Wenn man um Hilfe bittet, kommt man nie bzw. viel langsamer voran.
Typisches 2.-Jahr-Tief ;-)
Evtl. Stellenwechsel erwägen (der Diktierkram ist Shit) oder „eigenes Steckenpferd“ suchen, dass motiviert.
LasseReinböng
20.11.2017, 23:24
2. Jahr Innere und meine Motivation ist komplett verschwunden. Ich habe einfach null Lust mehr auf Briefe schreiben, vor allem, da wir hier jeden einzelnen (zumindest auffälligen) Laborwert diktieren nebst sämlich gelaufenen Untersuchungsbefunde.
Die anfängliche Lust am Sono- und echographieren ist auch gewichen, bei adipösen bzw. hochemphysematischen Patienten ist es oft einfach nur mühselig und Konsequenzen ergeben sich da nur manchmal aus dem Befund.
Das einzige, worauf ich im Moment lust habe, sind Gastroskopien. Aber auch da muss ich immer auf der Pirsch sein und mir jede Möglichkeit sichern, eine Gastroskopie selbst durchführen zu können. Am besten, wenn die Oberärzte gerade anderweitig beschäftigt sind.
Teaching findet/fand überhaupt nicht statt, sämtliche Techniken musste ich mir durch Fortbildungen und Ausprobieren selbst aneignen. Da habe ich natürlich manchmal schon ein mulmiges Gefühl manchmal, vor allem, da auch nie nachkontrolliert wird, aber inzwischen denke ich mir, dass man einfach nur mutig genug und es einfach machen muss. Wenn man um Hilfe bittet, kommt man nie bzw. viel langsamer voran.
Wo bist Du denn, wenn man fragen darf ? (PN geht leider bei Dir nicht?)
Im 2. Jahr schon Gastros machen ist ja auch schon mal was. Ansonsten...jeden Laborwert selber diktieren, wie dämlich ist das denn...wie viel Stunden täglich braucht man da für die Briefe ?!
Na toll. Die Nacht irgendwie beschissen geschlafen, seit 6 Uhr wach und gleich gehts zum Dienst...
Ich hoffe nur, dass die mich heute mal in Ruhe lassen. :-nix
Aber egal: Schaaaaaaaaaaaaaaaaalke! :D :D :D
Echt ruhiger Dienst...Eigentlich....Akten gemacht. Wollte dann ins Bett...halb 3 nen Abszess mit Fieber aufgenommen. Und dann ab halb vier bis halb sieben 5 Telefonanrufe. Natürlich alle schön verteilt....
Rettungshase
26.11.2017, 17:59
Ich hab zu meinem aktuellen Oberarzt ein sehr unterkühltes Verhältnis.
Ich höre gefühlt immer nur, was ich falsch gemacht hab und wenn ich etwas nicht hinkriege, macht er es einfach selbst schnell und ich bin anschließend auch nicht viel schlauer, geschweige denn geschickter.
Ich muss mit meinen Vorgesetzten nicht per du sein und ich muss mit ihnen auch keinen Smalltalk halten und dabei Kaffee trinken, aber aktuell empfinde ich es als etwas frustrierend.
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