Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Was mich aggressiv macht, ist deine Unterstellung, ich und andere wären in der Diskussion irrational. Mitgefühl für jemanden zu empfinden, der offensichtlich einige Schicksalsschläge durchlitten hat, ist nicht irrational und dein Mangel an Empathie ist nicht rational, auch wenn du dir das gerne einredest. Aber in einem Punkt hast du absolut Recht: mit dir zu diskutieren hat keinen Sinn.
Also sorry, aber Deine Reaktion geht deutlich über Empathie hinaus, und das solltest Du Dir mal bewußt machen.
Funkels Einschätzung ist tatsächlich rein rational und daher logischerweise auch ohne Gefühle (=gefühllos), das bezieht sich aber nur auf die Entscheidung für/gegen Kinderwunsch und damit einhergehende Risiken. Sie schrieb nirgendwo, daß man in diesem Schicksalsschlag die Mutter allein lassen sollte, bzw. nachträglich ein "selber schuld" entgegenschleudern kann.
Rechtschaffener Furor ist in Diskussionen nicht sonderlich hilfreich^^
@Funkel: Kinderlosigkeit kann durchaus als Schicksalsschlag empfunden werden, das sollte man einem Menschen nicht absprechen. Nichtsdestoweniger hast Du aber insofern Recht, daß man nicht "mimimi, ich will das nicht hören"-artig die Augen vor den Risiken verschließen darf.
Die Feststellung von Seb, daß die Frau mit ihrer Wahl des Krankenhauses ein Risiko eingegangen ist, ist schlicht zutreffend. Und dieses Risiko addiert sich zu den anderen (erhöhten) Risiken. Im Endeffekt ist es leider schiefgegangen.
Die Konsequenz daraus ist nicht, alle Risikoschwangerschaften zu verhindern, sondern die Leuts vorher darüber aufzuklären, damit sie sich dessen bewußt sind. Und dann erst sollen sie ihre Entscheidung treffen.
Ich finde es prinzipiell schade, dass dieses doch wichtige Thema so eskaliert ist und dadurch eine Diskussion erschwert wird. Als Frau mit langjährigem Kinderwunsch kann ich die Position von roxo etc. verstehen - ich kann jedoch auch gut verstehen, dass Feuerblick einfach keine Kinder will und einfach einen emotionalen Abstand dazu hat und sich dadurch anders äußert. Da dieses Thema jedoch so emotional geladen ist und einige der Frauen hier vielleicht auch schon eine Fehlgeburt hinter sich haben und deswegen den Schmerz kennen, wird viel zwischen den Zeilen gelesen und interpretiert. Wir unterstellen mal, dass diese Frau, um die es sich in Sebs Bericht gehandelt hatte, all die Aufklärungen hinter sich hatte - wir wissen es aber nicht hundertprozentig (Reproduktionsmedizin mal außen vor gelassen) und so ist die ganze Diskussion nur etwas hypothetisches, zumal wir keine weiteren Informationen haben.
Was mich hier stört, ist das jemand (meinem Empfinden nach) recht schnell als dumm bezeichnet wird oder auch als unempathisch - ich weiß jetzt nicht, ob Ihr Euch persönlich kennt, aber falls nicht finde ich es nicht passend. Das geschriebene Wort ist ohne Mimik, Intonation etc. so schlecht genau einzuordnen, aber das wisst Ihr doch alle. Ja, es gibt unglückliche Formulierungen (auch in diesem Fall), aber ich halte uns alle für ausreichend erwachsen, sich nicht genau darauf einzuschießen - ich unterstelle den Beteiligten mal, dass auch gewissen Reaktionen vorausschauend zu erahnen sind und man dann nicht noch in die Kerbe hauen muss - außer man möchte dies und kann dann auch mit der Reaktion leben.
Wir haben das Privileg, in einem Land zu leben, in dem wir unsere Meinung frei äußern dürfen, sei es im Netz, sei es in Person, ohne Angst haben zu müssen, dafür verfolgt zu werden. Ich würde mir generell wünschen, dass bei den Diskussionen hier sich das ab- und zu ins Gedächtnis gerufen wird, um sich den gegenseitigen Respekt zu zollen, auch wenn man nicht einer Meinung ist.
@Therad - ich habe leider erst heute was von dem Urteil gegen die Gyn, welche Abtreibungen "beworben" habe, gehört. So etwas pisst mich 2017 als mündige Frau tatsächlich an.
Feuerblick
01.12.2017, 13:34
@Jijichu: Petition dazu schon unterschrieben? Hat hier vor meiner Haustür ja ziemlich Wellen geschlagen... Mir war bis dahin gar nicht bewusst, dass es diesen Paragraphen überhaupt gibt und was man so als „Werbung“ auslegen kann.
altalena
01.12.2017, 14:05
Naja.... wie schon anfangs gefragt: keiner weiß, warum sie vier mal zuvor schwanger war, ohne ein Kind geboren zu haben. Vielleicht hatte sie mal 'ne EUG? Oder mal 'ne Interruptio, manche machen das auch mehrmals. Zack, ist man schon bei GIII/P0. Dann noch 'n Abort, was ja wahrlich als einmaliges Ereignis keine Seltenheit ist. Und vielleicht hat sie "den Richtigen" erst spät kennengelernt und ist dann die Familienplanung angegangen und ganz ohne reproduktionsmedizinische Hilfe schwanger geworden?! Also, alles nur Spekulation :-nix . Was am schlimmen Ausgang der Geschichte natürlich nichts ändert.
@Jijichu: Petition dazu schon unterschrieben? Hat hier vor meiner Haustür ja ziemlich Wellen geschlagen... Mir war bis dahin gar nicht bewusst, dass es diesen Paragraphen überhaupt gibt und was man so als „Werbung“ auslegen kann.
@feuer, ja, als ich es vorhin gelesen habe, hab ich direkt unterschrieben!
Feuerblick
01.12.2017, 14:27
@feuer, ja, als ich es vorhin gelesen habe, hab ich direkt unterschrieben!
Ging mir ähnlich :-)
Jule-Aline
01.12.2017, 14:33
Ein schwieriges Thema,weil doch Emotionen beim Kinderwunsch und Sehnsüchte dabei sind.Mich interessiert eher,ob die Frau freiwillig in das KH gegangen ist oder vom Gyn dorthin überwiesen wurde.Es gibt Gyns,die nicht gern in bestimmte Häuser schicken obwohl es die Frau will.Oder wenn gar das KlinikMVZ imm er die Pat rekrutiert.
Rettungshase
01.12.2017, 15:57
Wuhuu, es gibt einen Adventskalender im OP-Bereich und ich hab auch ein Türchen bekommen :)
Pampelmuse
01.12.2017, 16:17
Das ist aber cool! :-love
Jaaa, das haben wir auch :-)
WackenDoc
01.12.2017, 17:05
Wir haben auf Arbeit einen Wichtelkalender. Jeder hat 3 Geschenke abgeliefert und bekommt 3. Bin aber eh nur die Woche vor Weihnachten da.
Jetzt muss ich mal schauen, wie ich das mit meinem ML-Wichtelkalender auf dem Lehrgang mache- ich glaub ich nehm die Tage mit, dann hab ich wenigstens EIN Highlight auf dem Lehrgang.
Dann hab ich noch nen Lebkuchenadventskalender von meiner Mutter und einen Schokikalender von den Johannitern.
Kackbratze
01.12.2017, 17:34
Ich darf Montag Essen mitbringen, mein "Türchen" ist der 04.12., gut, dass ich das gestern Abend erfahren habe.... ;-)
Moorhühnchen
01.12.2017, 19:36
Ich hatte gestern eine Ü70jährige Patientin mit pulmonaler Hypertonie plus vielen weiteren Vorerkrankungen für einen kurzen Eingriff, Hysteroskopie, Abrasio. Trotz gutgemeinter Maßnahmen (Versuch in LAMA mit Spontanatmung) kam es zu massiven Komplikationen und letztlich zum Abbruch der operativen Maßnahmen, Patientin auf Intensiv verlegt.
Heute Morgen ging es ihr blendend, sie lief über den ITS-Flur - erstaunlich, wo wir doch gestern kurz vor ner Reanimation standen. Ach ja, und wofür die ganzen Tabletten seien, die da in dem Becherchen sind..... meine Antwort, das seien die Medikamente, die sich laut abgegebenem Plan einnimmt (E-Brief aus einer Klinik, wo sie 2016 eine Aortenklappe bekam...), antwortete die Patientin: "Neiiiin, die nehm ich doch seit 6 Monaten schon nicht mehr! Nur noch das Marcumar und Sildenafil...". :-keule
Joa, da waren so unwichtige Dinge wie Betablocker, Amlodipin, Ramipril dabei.... Nun ja, jetzt sitz ich hier und wollte mich ein wenig über Narkose bei pulmonaler Hypertonie belesen, bin über ein Forum (https://www.phev.de/forum/showthread.php?2318-Narkose-bei-PAH&) gestolpert und komme nun aus dem Schmunzeln nicht mehr raus. :-))
Da wird über so Dinge wie die "Spiridualanästhesie" geplaudert und das Narkosemittel "Pobrovil" - kennt das jemand?
Feuerblick
01.12.2017, 19:40
Ja, wie, das kennst du nich??? :-))
Ich habe heute gelernt, dass es eine Zeitschrift „Spiritual Care“ gibt... muss da unbedingt reinlesen! :-))
Oh das mit der Spiridualanästhesie hatte ich auch schon mal gelesen ... kann gut sein, dass das auf der gleichen Seite war ... der Stuss kommt mir dezent bekannt vor :grins:
:-))
Ich hoffe sehr, dass Du das mal gelesen hast, ansonsten bitte FA-Urkunde abgeben!
Moorhühnchen
01.12.2017, 20:42
Hehe, ich glaub das war auch definitiv die Narkose, die ich bei einem Patienten mit PAH in dieser Klinik gemacht habe! Wir sind so ganz generell nicht für sowas ausgestattet und ausgerechnet diese Woche lief es wegen massiver Unterbesetzung alles so drunter und drüber, so daß es infolge dessen bei dieser Patientin zu solchen Komplikationen kam.
Sebastian1
01.12.2017, 20:57
Wobei ich es häufiger erlebe, dass die schwere Rechtsherzinsuffizienz anästhesiologischerseits unterschätzt wird und dann solche oder direkt letale Verläufe nimmt....offenbar, weil es präoperativ gar nicht als so schweres Problem wahrgenommen wird.
Kann Sebastians Worte nur unterschreiben.
Moorhühnchen
01.12.2017, 21:04
EF war wohl laut unserem Kardiologen erstaunlich gut. Aber die PAH mit Drücken um die 80 recht knackig. Sowas können wir hier einfach nicht gut handeln und ich bin direkt drauf reingefallen. Patientin wurde von der prämedizierenden Kollegin freigegeben und ich habe die (erst am Tag der OP mitgebrachten) Vorbefunde erst kurz vor der Narkose und offenbar nicht ausführlich genug gelesen.
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