Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
[truba][;2028745']Warum müssen Leute, die seit 3 (XYZ) Tagen Bauch/Leisten/XYZ Schmerzen haben eigentlich am Wochenende Nachts in die Rettungsstelle kommen?
Weil sie dann Zeit haben? ;-)
WackenDoc
04.12.2017, 11:55
Boah- der Lehrgang fängt schon wieder grottig an.
Himmel- das ist der arbeitsmedizinische Weiterbildungskurs und nicht eine rheumatologische Fortbildung für (angehende) Allgemeinmediziner oder PJler/ Prüfungsrepetitorium.
Mann, da ist man 3 Tage nicht im Forum, und dann geht hier dermaßen die Post ab :-))
Da möchte ich auch mal meinen Send zur Relaxierungsgeschichte abgeben ;-)
Also ich war ja 3 Jahre an einem Haus, in dem pro Jahr insgesamt so 1500 Hüft- und Knie-TEPs gemacht wurden, wobei es mehr Hüften als Knie waren. Hüften immer in Rückenlage (das ist personalaufwendiger, aber man hat einfach eine bessere Orientierung für die Positionierung der Pfanne, außerdem kann man in Seitenlage keinen anterolateralen Zugang machen, glaube ich). Ich denke mal 99,9% der Patienten hatten einen PDK zur Narkose. ITN wurde wirklich nur gemacht, wenn der PDK nicht saß.
Mir selbst fehlt die langjährige Erfahrung, um sagen zu können, wieviel die Relaxierung beim Operieren wirklich ausmacht. So viel kann ich schonmal sagen: der anterolaterale Zugang ist prinzipiell einfach viel schwieriger und für die Assistenten kraftaufwändiger als der laterale Zugang nach Bauer. Dabei wird ja der M. gluteus medius nicht wie beim Zugang nach Bauer abgesetzt, sondern man versucht ihn komplett in situ zu erhalten. Blöderweise ist er aber beim Operieren ziemlich im Weg bzw. wenn er angespannt ist, kannst du am Bein ziehen wie ein Ochse und kommst trotzdem nicht rein ins Gelenk. Bei voller Relaxierung in Vollnarkose ist das schon einfacher, glaube ich. Aber ihr habt natürlich auch recht, dass auch noch viele andere Faktoren eine Rolle dabei spielen, wie gut man an Pfanne und Schaft ran kommt. Nicht nur das "Patient ist rigide", sondern auch wie dick der Patient ist und anatomische Begebenheiten wie Protrusion des Kopfes in die Pfanne (macht logischerweise eine enorme Verkürzung des Beins) oder ob er eine Coxa varan hat (macht ebenso eher sehr enge und kurze Verhältnisse). In solchen Fällen kann der Muskel so weich sein wie es geht, da nützt alles Ziehen nichts. Bzw. wenn man dann ziehen muss wie ein Ochse, reißt der Musekl halt ein, was ja genau das ist, was wir durch den lateralen Zugang verhindern wollen. Da gibt der Operateur eben gerne dem Anästhesisten die Schuld, wenn der Muskel einreißt...
Was ich sagen will: je nach Art des Zugangs und dem Anspruch des Operateurs ist der Grad der Relaxierung auch bei einer Hüft-TEP nicht unwichtig.
Sicher kann es der Anästhesist nicht vor dem Operateur wissen, wird aber während der ASK dann gesagt was gerade gemacht wird. Und wieso der Katheter dann trotzdem bis zum Folgetag bleiben soll ist mir ehrlich ein Rätsel. Ich wäre aber auch im Leben nicht draufgekommen Bescheid zu geben dass die Radius# am 1. postop heim soll weil sowas bislang noch nie einen Katheter bekommen hat und ich dieses Problem daher null erwartet habe. Und ganz ehrlich ich habe in gewisser Weise auch schon resigniert da z.B. in den ITS-Briefen generell Schenkelhals# geschrieben wird völlig egal ob das nicht doch eine pertrochantäre und folglich ein PFNA ist. Sprich wenn es dem Anästhesisten eigentlich völlig egal ist was da eigentlich gemacht wurde dann hilft alles reden und kommunizieren auch nicht mehr weiter.
Ich würde es ja verstehen wenn es gerade mal ein Patient ist der eben noch mehr geschmerzt ist als erwartet, dann kann und soll das ja auch länger laufen. Wenn aber periopertiv klar ist, das ist die oder die Operation gemacht worden und eigentlich bekannt ist dass dann eben am x. Tag E oder Mobi laufen soll sorry dann habe ich nicht die Muse da noch x-mal deswegen hinterherzu telefonieren. Sicherlich mach ich das wenn ich aus irgend einem Grund irgendwas möchte was eben nicht dem Standard entspricht. Irgendwann resigniert man dann einfach wenn man sich schon x-mal den Mund fusselig geredet hat und dann das nächste mal doch wieder das gleiche passiert. Ich kann vom Anästhesisten doch auch nicht erwarten dass er mich vor jeder OP daran erinnert dass mein Patient bitte nüchtern bleiben muss etc. Und irgendwann ist man dann an dem Punkt dass man eine Aversion gegen das Zeug aufbaut obwohl es dem Patienten eigentlich helfen soll.
Und genau so sieht es auf der anderen Seite des Tuches auch aus. ;-)
Ich habe überlegt, ob ich ab jetzt immer "Operateur!" rufe. Das klingt prägnant :-angel
Ich muss sowieso aufpassen momentan...die Intensivrotation hat mich derartig zynisch gemacht, dass mir ein bisschen die Diplomatie abhanden gekommen ist.
Irgendwann kommt die wieder. Wenn man über so einen Scheitelpunkt hinweg ist. Glaub ich. Hat man mal gesagt. *diplomatisch formulier*
vanilleeis
04.12.2017, 17:01
Mal was anderes: Zum Januar wechsle ich den Kammerbereich. Ich wollte heute das Meldeformular ausfüllen, da lese ich, dass die
beglaubigte Kopien von Ausweis, Approbations- und Staatsexamensurkunde haben wollen.
Das wäre meine 3. Kammer bisher und ich kann mich nicht daran erinnern, jemals IRGENDWAS beglaubigtes eingereicht zu haben.
Ist das Usus so? Also dass die Originale/beglaubigte Kopien fordern. Ggf. werde ich den Satz einfach überlesen und warten, ob sich jemand meldet :-)
Noch ne Frage: Hat einer von Euch schon mal einen (parallelen) Minijob bei einem anderen AG gehabt und kann mir was zu Versorgungswerk/ GRV sagen? Ich finde keinerlei Aussagen im Netz und die Personalabteilung hat mal wieder keine Ahnung.
Feuerblick
04.12.2017, 17:12
Ich kenne das nur so, dass die sich von der vorherigen Kammer einfach die komplette Akte besorgen und gut... Hab noch nie irgendwelche Nachweise und schon gar nicht beglaubigte Kopien liefern müssen!
Ich kenne das nur so, dass die sich von der vorherigen Kammer einfach die komplette Akte besorgen und gut...
dito
Ist zwar nicht auszuschließen, dass da irgendeine Ärztekammer unbedingt die Extrawurst haben mag... aber ich würd wohl mal anrufen / mailen und nachfragen, ob dieser Aufwand wirklich sein muss.
Moorhühnchen
04.12.2017, 18:09
Anästhedu... geil! :-))Muß ich mir merken!! :-))
Unsere Zahnärztekammern wollten zur ersten Anmeldung immer alle Unterlagen beglaubigt vorgelegt (sogar das abizeugnis) haben! Wenn man jetzt den Bezirk wechseln will, wird das aber netterweise alles weiter geleitet. Dafür haben sie aber heuer auch ordentlich an der Beitragshöhe geschraubt :-((
vanilleeis
04.12.2017, 18:38
Ich bin mir sehr sicher, dass meine erste Kammeranmeldung in Berlin keinerlei Beglaubigungen erfordert hat. Bei dem Behördenchaos dort und Warterei auf Termine über mehrere Monate wäre mir das gut in Erinnerung geblieben, hätte ich mich darum kümmern müssen :-)
WackenDoc
05.12.2017, 14:04
Neuer Lehrgangstag- neuer Griff in's Klo was die Dozenten angeht.
Thema "Ethik in der Arbeitsmedizin"- der Vortrag hat bisher nichts mit dem Thema zu tun.
Feuerblick
05.12.2017, 17:14
Diese ganzen Kurse rund um sozialmedizinisch angehauchte Fächer sind für die Füße. Aber fast ein bisschen wie Urlaub. So viele Bücher kann ich zu normalen Arbeitszeiten sonst nie lesen :-)) (ab dem zweiten Kurs wusste man, was einen erwartet und war entsprechend mit Entertainment ausgestattet)
Moorhühnchen
05.12.2017, 18:54
Ich sehe mich schon wieder in einer potenziellen Zwickmühle.
Kurz vor Jahresende ist in der Verwaltung mal wieder aufgefallen, daß ich den Spezialkurs Strahlenschutz noch nicht gemacht habe. Schickt man mir also ne Mail, ich solle die Anmeldung zu einem Kurs nachweisen. Problem: der Kurs, welcher in der Nähe stattfindet, kostet 375 Euro. Fortbildungsbudget wurde auf 300 Euro zusammengekürzt.
Anfrage bei der Personalabteilung, ob sie mir die volle Kostenübernahme zusagen, damit ich mich für den Kurs im Februar anmelden kann, ergibt: ich soll einen Dienstreiseantrag über meinen Chef einreichen.
Da weiß ich doch schon wieder was dabei rumkommt. Chef schreibt auf den Antrag, daß das Fobi-Budget nur 300 Euro beträgt. Oder er gibt mir den Hinweis, ich solle die Differenz selbst zahlen... oder bis zum Ende des Jahres warten, ob dann noch Geld aus dem Topf von anderen Kollegen übrig ist.....
Von der Personaltante wird ein Vorschlag kommen, einen Kurs zu belegen, der nur 250 Euro kostet - ABER nur SAMSTAGS und SONNTAGS stattfindet. Selbstredend werden Fortbildungen am Wochenende bei uns NICHT als Arbeitszeit anerkannt und daher NICHT als Überstunden gutgeschrieben (schon mehrfach ausprobiert).
Ich habe irgendwie keine Lust auf diese bescheuerte Diskussion. :-keule
Habe heute zu der Relaxierungssache den Anästhesisten meines Vertrauens befragt, er meint, es käme darauf an. Manchmal gibt er tatsächlich Esmeron und es bringt auch was, manchmal zieht er nur deutlich sichtbar für die Operateure NaCl auf...
Moorhühnchen, das klingt ja bekloppt bei dir. Aber dann würde ich tatsächlich warten, ob noch Geld aus dem FoBi-Topf übrig bleibt.
Habe mich heute dann auch mal *hust* für die Sachkunde Strahlenschutz angemeldet. Der OA meinte zwar, das bräuhte ich nicht, es wäre eine reine Geldmachererei, schließlich hätten wir im Studium ja auch alle mal was davon gehört - außerdem ist bei uns immer ein Radiologe im Haus- aber ich will ja nicht immer in dem Haus bleiben.
„Fortbildung ist besser als Freizeit - man lümmelt rum, kriegt Essen und macht Gehirnjogging. Wenn Sie vortragen, lass ich das als ‚Stress‘ gelten“ - Zitat Chef
;-)
Sebastian1
05.12.2017, 20:43
Ähm. Hühnchen, das ist ne Pflichtfortbildung. Willst du DEN Kurs machen oder von deinem Budget lieber was anderes? Willst DU die FK Strahlenschutz oder will dein AG, dass du die hast?
-> Bezahlte Freistellung, volle Kostenübernahme unabhängig von deinem Budget. Ansonsten sagen, dass sie dich mal gern haben können und nachts den OA anrufen, damit der die Röntgenanforderung macht. Wirkt ;-)
Ich kenne es auch wie Seb. Strahlenschutz gilt zusätzlich zum Budget und wird komplett übernommen. Kannst Du mal Betriebsrat/MAV dazu befragen?
LG
Ally
Moorhühnchen
06.12.2017, 09:02
Das ist total lieb von Euch, aber ICH weiß das ja...
Leider wird das alles hier konsequent ignoriert (wie so viele andere Dinge auch). Ich schiebe den Kurs ja auch erst achteinhalb Jahre vor mir her. Und ich nehme an, daß es noch weitere 2 Jahre werden (dann nämlich würde der Grund- und Kenntniskurs verfallen)...
Nur irgendwann würd ich mich dann tatsächlich auch auf eigene Kosten dafür anmelden - einfach damit die vergeudete Zeit aus dem Grund- und Kenntniskurs nicht umsonst war. Und so lange diskutiere ich diesen unsinnigen Kram mit der Personaltante.
Wir reden hier übrigens von ca. 3-5 Bildern, die ich im Jahr anmelde.......
Meinen ersten Kenntniskurs hab ich auch selbst bezahlt, glaube ich, weil es hieß, wir bräuchten keine Fachkunde, wir haben ja 24h Radiologen im Haus. Dass ich auf die Art und Weise eigentlich keinen C-Bogen bedienen dürfte, hat keiner erwähnt.
@Frau Pelz: Ingesamt finde ich die Fachkunde im Strahlenschutz sinnvoll. Ich hab da wirklich viel gelernt, was mir vorher nicht so klar war und was mich auch mein Handeln überdenken lässt. Der Kurs IST sinnvoll. Im Studium lernt man das ganz sicher nicht so detailreich. OK, die vielen Paragraphen und Regelungen, wie ein Niedergelassener seine Röntgengerät zulassen und regelmäßig kontrollieren muss, interessiert den Klinikangestellten nicht die Bohne, aber man lernt wirklich auch praktische Sachen.
Sebastian1
06.12.2017, 09:42
Das ist total lieb von Euch, aber ICH weiß das ja...
Leider wird das alles hier konsequent ignoriert (wie so viele andere Dinge auch). Ich schiebe den Kurs ja auch erst achteinhalb Jahre vor mir her. Und ich nehme an, daß es noch weitere 2 Jahre werden (dann nämlich würde der Grund- und Kenntniskurs verfallen)...
Nur irgendwann würd ich mich dann tatsächlich auch auf eigene Kosten dafür anmelden - einfach damit die vergeudete Zeit aus dem Grund- und Kenntniskurs nicht umsonst war. Und so lange diskutiere ich diesen unsinnigen Kram mit der Personaltante.
Wir reden hier übrigens von ca. 3-5 Bildern, die ich im Jahr anmelde.......
Schriftlich an den Personalleiter, auch ruhig erwähnen, das man sich sonst mal bei der Bezirksregierung erkundigt, wie das denn sei... Die Strafen bei Verstößen tun den Häusern richtig weh.
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