Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
[truba][;2028745']Warum müssen Leute, die seit 3 (XYZ) Tagen Bauch/Leisten/XYZ Schmerzen haben eigentlich am Wochenende Nachts in die Rettungsstelle kommen?
hat sich rumgesprochen, dass der hübsche herr doktor wieder dienst hat! :-)):-)):-))
Hoppla-Daisy
06.12.2017, 17:11
Ich hab’s ja immer gesagt.... komm zu den Urologen! Aber du wolltest ja nicht hören
Moorhühnchen
06.12.2017, 17:19
Schriftlich an den Personalleiter, auch ruhig erwähnen, das man sich sonst mal bei der Bezirksregierung erkundigt, wie das denn sei... Die Strafen bei Verstößen tun den Häusern richtig weh.Ja, ich werd mich mal erkundigen, wenn die jetzt weiter Scherereien machen. Habe den Fobi-Antrag heute vom Chef unterschreiben lassen und er hat zumindest den "Vorschuß" von 375 Euro nicht geändert.
Aber warum muß das bitte immer so schwierig sein? Es verleidet einem wirklich den Spaß am Job.
Gestern war ich zuhause geblieben, um meine Erkältung auzukurieren und mir sind nach dieser leicht pampigen Mail wieder so viele Sachen eingefallen: die Gehalts/Überstundenkürzung, das 2016 mit Scheiße überschwemmte Dienstzimmer, welches nur mal kurz "durchgefeudelt" wurde, damit wir 3 Tage später wieder drin pennen mußten (von "oben" nannte man es "Grundreinigung"), meine Schuhe, die ich deswegen in den Müll schmeißen mußte und mir die GF mitteilte, man habe keine Versicherung für sowas, daß man mal eben meine Höherstufung in EG-Gruppe II Stufe 2 "vergessen" hatte (was ich mir schon vorher dachte) und dann kackdreist behauptete, ich müsse eine FA-Urkunde noch nachreichen (die seit der Bewerbung vorliegt) und so weiter und so fort..... alles so "Kleinigkeiten", über die ich mich gestern so dermaßen geärgert habe, daß ich bis halb 3 wach gelegen habe. :-(
Und dann war's heute auf der Arbeit mit den Kollegen wieder sehr harmonisch und es hat mir besser getan, als noch einen weiteren Tag zuhause zu sitzen. Aber diese Verwaltung/Geschäftsführung!!!!! Die schlimmste, die ich je erlebt hab.... :-wand :-keule :-wand
Ich hab’s ja immer gesagt.... komm zu den Urologen! Aber du wolltest ja nicht hören
der finale entscheidungsprozess ist da glaub ich noch im gange! also noch ist er nicht verloren :-D
Ich wurde heute gelobt- aber der Anlass war doof. :-D
Ich: "Die Patientin hat einen Hb von 4,7" (Femurfraktur, postop, demente, hauptsächlich bettlägerige Dame)
OA: "Dann muss sie transfundiert werden"
Ich: "Naja, eigentlich brauchen wir dazu ja einen Transfusionstrigger, Dyspnoe oder Tachykardie oder sowas"
OA: "Also Frau Pelz, Sie sind ja wirklich eine Vorzeigeassistentin, aber können Sie mir mal erklären, wie DIESE Patientin Dyspnoe bekommen soll? Wie soll DAS bitte gehen? Nee, also wir bestellen 2 EKs"
Ein typisches Erlebnis in unserer Unfallchirurgie :-D
Bei 4.7 würde ich nicht auf einen Transfusionstrigger warten. Da transfundiere sogar ich als bekennend zurückhaltender Transfusör.
Heerestorte
06.12.2017, 19:59
Also ich habe ja in der Uni gelernt, dass alles unter einem Hb von 6 sofort transfundiert wird.
Zwischen 6 und 8 schaut man mal und über 8 muss es nicht zwingend sein.
Wird das so im Alltag nicht angewendet? :-))
Sebastian1
06.12.2017, 20:13
g/dl.
Heerestorte
06.12.2017, 20:20
g/dl.
Sorry, ja, in g/dl.
Mit mmol/l haben wir es nicht gelernt, also leider keine Ahnung was da so der Richtwert ist.
g/dl.
Meine ich natürlich auch.
Nessiemoo
06.12.2017, 21:08
Ach, damals, meine erste Famulatur (Unfallchirurgie):
Patientin kriegt Novalgin (da es gut gegen Knochenschmerzen hilft), Ibuprofen (da Entzündungshemmend), Paracetamol (da es gut Fieber senkt) und ich glaube sie hatte noch Arcoxia aus der Hausmedikation oder so. Und trotzdem Schmerzen.
Da habe ich mal gefragt, wieso man denn nicht mal vielleicht die WHO Stufe II sich überlegt und z.B mit Tilidin einsteigt osä. Ich habe mir damals im 5. Semester dann schon eine Erklärung erhofft.
Als Antwort war, "Das ist zu akademisch. Das hier ist die Praxis. ".
4,7 mmol ist 7,5 g/dl bei Hb :)
WackenDoc
06.12.2017, 21:15
Ähm Tilidin/Naloxon IST Praxis. Das Zeug ist sowas von klasse für Stufe II. Vor allem kann man damit nicht allzu viel falsch machen.
Nessie - habe ich grad ergoogelt, Danke. Bei nem Hb von 7,5 g/dl würde ich es nun wieder wie die Pelzin sehen und nur bei Infusionstriggern transfundieren
Feuerblick
06.12.2017, 21:28
Ach, damals, meine erste Famulatur (Unfallchirurgie):
Patientin kriegt Novalgin (da es gut gegen Knochenschmerzen hilft), Ibuprofen (da Entzündungshemmend), Paracetamol (da es gut Fieber senkt) und ich glaube sie hatte noch Arcoxia aus der Hausmedikation oder so. Und trotzdem Schmerzen.
Da habe ich mal gefragt, wieso man denn nicht mal vielleicht die WHO Stufe II sich überlegt und z.B mit Tilidin einsteigt osä. Ich habe mir damals im 5. Semester dann schon eine Erklärung erhofft.
Als Antwort war, "Das ist zu akademisch. Das hier ist die Praxis. ".
4,7 mmol ist 7,5 g/dl bei Hb :)
Du glaubst nicht, wie oft das genau so läuft. Sogar bei sog. „Schmerztherapeuten“... aber dann bei „unbeherrschbaren Schmerzen“ sowas wie Cannabis haben wollen :-))
Ein typisches Erlebnis in unserer Unfallchirurgie :-D
Wobei halt 7,5 g/dl bei einer alten Omma jetzt wirklich nicht viel ist. Wievielter postop Tag? Wenn's erst der erste ist, kann man davon ausgehen, dass der Wert noch weiter sinkt.
Ich würde es pragmatisch sehen: wenn mich die Patienten freundlich anlächelt, sagt, es gehe ihr gut, und mit der Physiotherapie locker über den Flur läuft, würde ich nicht transfundieren. Wenn sie allerdings beim Hinstellen schon zusammen klappt, würde ich nochmal überlegen. Wenn es jetzt wirklich erst der erste oder zweite postop Tag ist und man nicht erwarten kann, dass der Patient schon läuft, würde ich es zumindest am Folgetag nochmal kontrollieren um zu gucken, in welche Richtung es geht.
Ich denke für das Outcome ist es auch nicht gut, wenn der Patient sich nicht mobilisieren lässt :-nix
Es war der zweite Tag und die Mobilisierung eh verzögert bei Demenz. Wegen ebendieser hat sie auch an ihrem Zugang rumgebastelt und ein Viertel der Konserve lief ins Bett... naja heute hat sie einen hb von 7,4 mmol/l, liegt damit im Referenzbereich und wird morgen entlassen.
Am vierten postop Tag entlasst ihr Leute nach hüftgelenksnaher Fraktur? Das ist mutig! Ihr wollt wohl die Komplikationen nicht sehen :-))
Ja, naja gut ins Pflegeheim halt. Ach Komplikationen...das wird hier wirklich alles ziemlich oberflächlich gehandhabt. Wurde heute zurechtgewiesen, dass ich zu lange Epikrisen schreibe und da so was unnötiges wie Röntgen- und Laborbefunde reinkopiere...das würde den Hausarzt eh nicht interessieren. Habe so argumentiert, dass das ja sein mag je nach Hausarzt, aber das für uns ja auch die Absicherung bzw Dokumentation ist. Naja, es sind nicht alle so.
Ja, naja gut ins Pflegeheim halt.
Wo sie dann nach 4 Wochen mal feststellen, dass der Patient ja ein Pflaster am Bein hat und die Fäden entweder rauseitern oder mittlerweile in der Haut verschwunden sind :-keks
Bin ja auch dafür, jemand mit Demenz so schnell wie möglich wieder in sein gewohntes Umfeld zurück zu bringen, aber 4. Tag finde ich schon sehr sportlich.
Was den Arztbrief angeht: die Therapieempfehlung schreibst du für den Hausarzt. Diagnose, Therapie, Anamnese, Befund und Verlauf schreibst du eigentlich für dich selbst. Falls der Patient mal wieder kommt, willst du ja wissen, was überhaupt mit ihm war. Oder wenn man ihn im Haus in der Ambulanz nachbehandelt. Im Laufe der Jahre ist mir immer klarer geworden, wie wichtig eine sauberer Arztbrief ist. Es muss nachvollziehbar sein, was er eigentlich hatte, wie es dazu kam und warum man was gemacht hat. Möglichst exakte Frakturklassifikation, Seite nicht vergessen, im Falle eines Infektes den Keim und die Antibiose, ggf. auch jede Umstellung erwähnen und natürlich eine möglichst genau Therapie mit Seite, Datum und Material. Wenn eine Prothese revidiert werden oder Metall entfernt werden muss, ist nichts ärgerlicher, als wenn man nicht weiß, was drin ist. Nachträglich an irgendeinen OP Bericht zu kommen, kann manchmal schwer bis unmöglich sein.
Kann man ja alles knapp halten. Länger als 2 Seiten ist ein Arztbrief bei mir selten.
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