Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Hoppla-Daisy
16.12.2017, 11:03
Jo, heute Morgen war ich im wahrsten Sinne des Wortes auf 170!
Ich bin auf die Nachtwerte gespannt.... leider wurde ich nur einmal geweckt in der Nacht. Realistischer wäre es gewesen, wenn ich mehrfach raus gemusst hätte.
Hättest halt was gesagt ... :-))
WackenDoc
16.12.2017, 12:17
Hast du noch keine Nachtdienstbefreiung? Oder dient die Messung u.a. als Begründung für eine entsprechende Einschränkung? Sonst geht es bei der 24h-Messung ja eher drum, ob der Körper unter normalen Bedingungen "runterfährt".
SineNomine
17.12.2017, 07:21
In meinem jetzigen Haus geht der Dienst von 8 bis 8 Uhr morgens. Das ist auch in Ordnung.
Hängt halt davon ab, wie der durchschnittliche Dienst ist. Wenn ich in der Nacht 2 Mal raus muss ist das okay. Wenn ich die Nacht quasi durcharbeite sieht das schon wieder anders aus. Alles in allem werden Dienste bei uns entlohnt, also wenn wir 35% arbeiten und 65% gammeln, was natürlich weit weg von jeder Realität ist.
Bei uns werden 60% entlohnt, die Arbeitsbelastung liegt eher bei 75%. Aber gestern hatte ich Glück mit meinem Notaufnahme-Dienst: es hatte geschneit und gefroren, war echt glatt draußen und es war nur genau ein Patient, der tatsächlich im Schnee ausgerutscht war. Und bei dem war nicht mal was zu tun. Und ab 24 Uhr hatte ich gar keine Patienten mehr! Waren wohl alle sehr vorsichtig.
Das coolste war aber ein Patient nach Magen-Bypass, der mir erzählt hat, er hätte schon über 60kg abgenommen und da habe ich glaube ich zum ersten Mal überhaupt in die Nebendiagnosen "Zustand nach Diabetes mellitus" und "Zustand nach arterieller Hypertonie" dokumentiert. (Der war jetzt wegen etwas anderem da, aber er hat das schön plastisch erzählt, wie er eines Tages sein Metformin wieder in die Apotheke bringen konnte und sich alle gewundert haben :-) )
Also bei uns lagert bis auf eine Handvoll von Leuten keiner der UCH/ORTH/ oder AC. Im OP meistens schon. In der Schleuse ist bis auf 2-3 Ausnahmen nie jemand von denen freiwillig da.
Da wird man ja auch schon mit bösen Blicken bedacht, wenn man nur durchs Fenster reinschaut :-oopss So als ob man irgendwie mit den Hufen scharren würde voller Ungeduld. Dabei will ich eigentlich nur wissen, wer da ist und was die halt gerade machen :-nix
Das coolste war aber ein Patient nach Magen-Bypass, der mir erzählt hat, er hätte schon über 60kg abgenommen und da habe ich glaube ich zum ersten Mal überhaupt in die Nebendiagnosen "Zustand nach Diabetes mellitus" und "Zustand nach arterieller Hypertonie" dokumentiert.
Sowas ähnliches hab ich bei meinem Prüfungspatienten im 3. Stex gehabt, von 3-Fach Hypertensivmedikation auf gar keine mehr. Da wars aber durch die EZ-Reduzierung wegen Magen-CA UICC Stadium IV, also wenig erfreulich aber trotzdem interessant!
][truba][
18.12.2017, 15:51
Gibt ja auch gute Studien, dass bereits frühzeitig nach metabolischer Chirurgie das Auftreten, insbesondere von DM aber auch art. Hypertonie (und anderen), schnell zurückgeht.
Hoppla-Daisy
18.12.2017, 17:08
Nach nur 8 Monaten erwäge ich eine grundlegende Veränderung. Nachdem ich heute Morgen in der Besprechung zu Recht unmögliche Bedingungen anprangerte, die nicht zuletzt auch durch meine durch Faulheit glänzenden Mitassistenten entstehen, kamen sehr seltsame Ansichten meines Chefs zum Vorschein. Zwei Assistenten hielten die Klappe, einer fuhr - zu Unrecht! - die Stacheln aus. Blöd nur, dass zwei meiner Oberärzte genau wissen, wie der Hase läuft und mit mir einer Meinung sind, dass es so nicht weiter geht.
Unbefristeter Vertrag hin oder her, aber ob ich mir das weiter geben soll, weiß ich nicht. Zwei Stellen wurden ersatzlos gestrichen. Noch Fragen?
WackenDoc
18.12.2017, 17:32
Oh ne- du kommst aber auch immer vom Regen in die Traufe.
Niederlassen? Als angestellte FÄ in einer Praxis arbeiten?
Hoppla-Daisy
18.12.2017, 17:39
Ich weiß auch nicht, wieso ich imme das Glück habe, in Kliniken zu geraten, die in Schieflage sind. Hier kocht gerade die Gerüchteküche dermaßen hoch, was die Zukunft der Klinik angeht. Selbst Patienten sprechen schon Kollegen anderer Fachrichtungen an, was denn bei uns los sei und wie es weiter gehe. Das bleibt natürlich auch nicht den Niedergelassenen verborgen. Das Personal ist ebenfalls ziemlich unzufrieden. Ich fühl mich ja eigentlich wirklich wohl in dem Laden. Die Kollegen von der Pflege und Ambulanz sind echt toll! Da arbeite ich sehr, sehr gerne mit zusammen. Und ich höre eigentlich auch ständig "oh, du bist heute für uns zuständig? Geil, dann werden die Sachen wenigstens erledigt". Klingt ja an sich schön, aber ich merke, dass ich mehr und mehr zur Motzkuh werde, weil ich keine Lust mehr habe, für jeden Scheiß zuständig zu sein, den andere liegen lassen oder der aufgrund von Scheiß-Organisation von ganz oben anfällt. An sich mag ich ja auch meine Kollegen, aber irgendwie fühl ich mich zunehmend ausgenutzt von denen, weil ich deren liegen gelassene Kacke erledigen darf. Ich kann das einfach nicht auch so liegen lassen, dafür ist mein Bedürfnis nach Ordnung (zumindest im Beruf ;-)) offenbar zu groß.
Praxis (wenn, dann als Angestellte) war zwar nie wirklich mein Begehr, aber ich denke, es wird über kurz oder lang darauf hinaus laufen.
Feuerblick
18.12.2017, 17:59
Vielleicht solltest du einfach mal damit anfangen, eben NICHT hinter den anderen herzuräumen. Mach deinen Kram und den Rest lass liegen. Und wenn der Chef dann fragt, fragst du zuckersüß „Wiiiieeeee? Hat XY das nicht gemacht? Das war doch seine Aufgabe/sein Patient“ *plinkerplinker*
Du wirst immer Leute um dich haben, die gerne anderen Leuten ihre Arbeit überlassen. Daher solltest du als erstes lernen, dass das nicht DEIN Job ist.
Hoppla-Daisy
18.12.2017, 18:01
Das Schlimme ist, dass der Diensthabende bei uns die Aufgabe hat, alles für den nächsten Tag vorzubereiten. Sprich, wenn Briefe nicht fertig sind, fertig machen. Würde es alles einfacher machen, wenn die lieben Kollegen da ein wenig sorgfältiger wären ;-).
Das Attest rückt irgendwie näher und näher..... rausschmeißen kann er mich deswegen ja nun nicht, hab ja nen unbefristeten Vertrag.
Und wenn der Chef dann fragt, fragst du zuckersüß „Wiiiieeeee? Hat XY das nicht gemacht? Das war doch seine Aufgabe/sein Patient“ *plinkerplinker*
Das könnte beim Chef aber auch falsch ankommen. Dem Chef ist egal, wer sich um den Patienten kümmert, Hauptsache es kümmert sich jemand.
Feuerblick
18.12.2017, 18:18
Naja, da der Chef es offenbar auf die normale Tour nicht kapiert und es absolut nicht geht, dass man die Arbeit der Faulpelze mitmacht, muss man halt mal zu anderen Methoden greifen und die Sache an die Wand fahren. Manchen Chefs ist mit Argumenten und Logik nicht beizukommen - die müssen täglich spüren, was schiefläuft.
Colourful
18.12.2017, 19:06
Oh ja. Ich bin auch gerade so angekotzt, weil bei uns so viele krank sind. Dazu reihenweise Leute direkt mehrere Wochen, die können ja alle nichts dafür, aber ich bin leider die Dienstplantante, hab also täglich Spaß.
Hoppla-Daisy
18.12.2017, 19:25
Oh, Dienstplan..... ja, der steht mir morgen auch bevor :-kotz
WackenDoc
18.12.2017, 20:07
Honorarärzte engagieren- ups, geht ja nur solange man noch keine Betriebsprüfung hatte.
War das hier der Thread, wo neulich über Antibiose bei Harnwegsinfekt diskutiert wurde? Dazu gibt es jetzt auch einen Artikel im Ärzteblatt.
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