Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
@ Muriel
In BAden-Württemberg verstehe ich das so, dass man den 5 Jahreszeitraum wegen z.B Elternzeit auf Antrag verlängern kann. Die Punkte, die in dieser Zeit erworben werden fallen also in dieser Kammer nicht weg.
Das tun sie hier auch nicht. Mein "Problem" : Punkte fristgerecht voll, ohne Antrag meinerseits wurden die 5 Jahre auf 6 gestreckt, weil meine vertragsärztliche Zulassung entsprechend durch die Elternzeit ruhte, daher 20 Monate (sonst nur acht) vor Fristende fertig. Die kommenden 20 Monate kann ich entweder die Füße hochlegen (Schwachsinn) oder aber Punkte sammeln, die ich nicht brauche und die ich auch nicht auf einen nächsten Fünfjahreszeitraum anrechnen kann, was wiederum in anderen Ärztekammern möglich wäre. Und genau das finde ich eben bescheuert. Ich habe an die KV nun geschrieben mit der Bitte, das Jahr Verlängerung zu streichen eben auch mit dem Hinweis auf die Verfahrensweise in anderen Bundesländern.
Hier herrscht sehr gedämpfte Stimmung.
Wir haben gerade eine zweijährige auf unserer Intensivstation verloren. Seit vorgestern Fieber und gestern ein unkomplizierter Fieberkrampf. Nachweis von Influenza. Akute Verschlechterung heute mit Enzephalitis. Verlegung auf unsere Intensivstation. Heute Nachmittag verstorben.
Ein ansonsten ganz gesundes Kind ohne anderweitige Grunderkrankungen. :sad:
Feuerblick
31.01.2018, 04:34
@Huhn: Man kann irgendwo das Datum angeben, welche Fobis man angezeigt haben möchte. Und dann entsprechend drucken. War zumindest vor einiger Zeit so. Ich war schon länger nicht mehr auf der Seite, weils für mich ja nicht relevant ist.
@Muri: Naja, man kann immer nachweisen, dass man in den jeweils letzten fünf Jahren ausreichend Fobipunkte gemacht hat. Finde ich viel logischer als fixe 5-Jahres-Zeiträume. Denn dann könnte man ja wirklich im ersten und zweiten Jahr irgendwelche hochdotierten Fobis machen und den Rest der Zeit die Füße hochlegen.
vanilleeis
31.01.2018, 05:32
[QUOTE=jw;2037110]Hier herrscht sehr gedämpfte Stimmung.
Wir haben gerade eine zweijährige auf unserer Intensivstation verloren. Seit vorgestern Fieber und gestern ein unkomplizierter Fieberkrampf. Nachweis von Influenza. Akut:-heule Verschlechterung heute mit Enzephalitis. Verlegung auf unsere Intensivstation. Heute Nachmittag verstorben.
Ein ansonsten ganz gesundes Kind ohne anderweitige Grunderkrankungen.
:-heul
Das ist sehr sehr traurig... Man vergisst es doch oft immer wieder, wie tückisch das sein kann
Gerade nachgelesen, WL hält es da wie Nordrhein ;)
Mift...
http://www.sueddeutsche.de/panorama/fixierung-psychiatrie-darf-keine-dunkelkammer-des-rechts-sein-1.3847901
Die Fesselung eines Häftlings oder eines Patienten in der Psychiatrie darf es deshalb nur ausnahmsweise geben, als Ultima Ratio, als allerletztes Mittel - bei extremer Selbst- oder Fremdgefährdung, also dann, wenn die Gefahr besteht, dass etwa ein Umsichschlagender sich oder andere schwer verletzt oder tötet.
Wie gut, dass einem randalierende Patienten immer vorher sagen, ob sie einen nur leicht oder doch schwer verletzen wollen.... :-keks
Hab nur ich das Gefühl, dass solche Artikel von Leuten geschrieben werden, die eigentlich keine Ahnung vom Thema haben?
Und Gott sei Dank geht es in der Diskussion nur um Psychiatrie! Stell dir vor, die kriegen raus, wer noch alles so Patienten fixiert :-oopss
Nun, bei Heribert Prantl habe ich nicht den Eindruck, dass er irgendwelchen jounalistischen Unsinn verzapft und keine Ahnung vom Thema hat.
Und es geht in dem Artikel bzw. in dem Urteil auch nicht um kurzfristige Fixierungen zu Gefahrenabwehr. Leider werden in der Psychiatrie nach wie vor Patienten auch aus anderen Gründen (dauer)fixiert und das gehört abgeschafft.
Und es geht in dem Artikel bzw. in dem Urteil auch nicht um kurzfristige Fixierungen zu Gefahrenabwehr.
Doch, genau darum geht es (auch). Zumindest einer der zwei Kläger, der die in den Nachrichten erwähnt wurden, war mit 2,irgendwas Promille für 8 Stunden oder so fixiert.
Doch, genau darum geht es (auch). Zumindest einer der zwei Kläger, der die in den Nachrichten erwähnt wurden, war mit 2,irgendwas Promille für 8 Stunden oder so fixiert.
8 Stunden sind aber nicht kurzzeitig.
Nun, bei Heribert Prantl habe ich nicht den Eindruck, dass er irgendwelchen jounalistischen Unsinn verzapft und keine Ahnung vom Thema hat.
Bitte was? Wie der geneigte SZ-Leser weiß, hat der Prantl eines mit Adorno gemein: er ist einer der (Zitat Celibidache) größten Schwätzer des Jahrhunderts.
Hier herrscht sehr gedämpfte Stimmung.
Wir haben gerade eine zweijährige auf unserer Intensivstation verloren. Seit vorgestern Fieber und gestern ein unkomplizierter Fieberkrampf. Nachweis von Influenza. Akute Verschlechterung heute mit Enzephalitis. Verlegung auf unsere Intensivstation. Heute Nachmittag verstorben.
Ein ansonsten ganz gesundes Kind ohne anderweitige Grunderkrankungen. :sad:
Oh gott. Das ist ja schlimm :-heul
Schon krass, wie tückisch und schnell da die Verläufe sein können.
In welcher Stadt arbeitest du noch mal? Gerne auch als pn
Und der Dienst endete damit,dass ich das 11Jährige Sorgenkind von der IMC mit Anurie auf die Intensivstation zur Dialyse verlegen musste.Er ist in so einem schlechten Allgemeinzustand, ich weiß nicht,ob er das noch mal schafft.
Wenn es kommt,dann dick.
Relaxometrie
31.01.2018, 18:36
Hab nur ich das Gefühl, dass solche Artikel von Leuten geschrieben werden, die eigentlich keine Ahnung vom Thema haben?
In dem Artikel steht überwiegend irgendein ahnungsloses Gutmenschengeschwurbel.
Meines Wissens nach werden Fixierungen in der Psychiatrie wesentlich ernsthafter (sprich: mit mehr Aufwand, was die Erlaubnis einer Fixierung angeht) gehandhabt, als in der Somatik.
Fixierungen sind in vielen Fällen (ich spreche nicht von akuter Gewalttätigkeit) tatsächlich Ausdruck von Personalknappheit. Dieses Problem darf meiner Meinung nach aber nicht an denjenigen festgemacht/ ausgelassen werden, die die Fixierung letztlich durchführen, sondern das ist eine gesamtgesellschaftliche Entscheidung: welche freiheitsentziehenden Maßnahmen (Fixierung am Bett/ Abschließen von Haustüren oder Stationstüren bei z.B. dementen Patienten) sind wann erlaubt und wieviel Geld geben wir als Gesellschaft dafür aus, Fixierungen zu vermeiden? Das Vermeiden von Fixierungen ist ressourcenaufwändig und muß somit von der Gesellschaft bezahlt werden.
Ich erinnere mich an die Zeit, in der ich in der Psychiatrie gearbeitet habe. Da hieß es, daß eigentlich für jeden fixierten Patienten eine Sitzwache organisiert werden muß. Daß es diese Sitzwachen aber gar nicht gab, war dann das Problem derer, die Fixierungen nach geltendem Recht incl. aller notwendigen Bürokratie anordnen und durchführen. Und das war maximal zum Kotzen.
Fazit: Das Thema ist wesentlich komplexer, als Prantl in dem Artikel meint, verstanden zu haben.
Ich finde auch, dass (in der Somatik) zu viel fixiert wird. Andererseits müssen wir uns zb gerade dafür rechtfertigen, dass eine Patientin mit beginnender Demenz unbeobachtet die Station verlassen konnte und ein paar Stunden ohne Jacke in der Stadt herumgelaufen ist.
Bei uns in der Reha gibt es oft Rollstuhlfixierungen (ja mit Antrag und allem drum und dran). Neurokognitive Störungen, fehlendes Störungsbewusstsein (ich kann laufen)und Eigenmobilisation mit entsprechender Sturzgefahr.
Wir haben glücklicherweise eine "halboffene"Station, auf der wir einen besseren Überblick über unsere desorientierten Fußgänger haben. Wenn die Stationstür aufgeht, gibt es ein Klingelsignal und es wird überprüft, wer die Station verlässt. Aber auch da kommt es vor, dass uns immer mal wieder Patienten abhanden kommen (es sitzt ja nicht immer jemand in der Nähe der Tür, so ganz manchmal sind Pflegkräfte auch am Patienten im Zimmer tätig) und gesucht werden müssen. Nicht schön. Aber eine geschlossen Unterbringung wäre auch nicht für jeden sinnvoll und die psychiatrische Klinik würde diese Patienten, wenn sie "nur" weglaufen i.d.R. nicht nehmen. Das ist ein größeres Versorgungsproblem.
In meiner letzten Klinik wurde auf Normalstation gar nicht fixiert, da gab es entweder eine Sitzwache oder der Patient ging auf ITS. (Da wurde er dann u.U. mittels Propofol fixiert :-oopss). Das fand ich total super. Aber so ein System mit schnell verfügbaren Sitzwachen, teilweise sogar für 24 Stunden, scheint eher die Ausnahme zu sein :-keks
In den Medien wird auch immer von Alternativen zur Fiexierung gesprochen. Ich weiß nicht, ob die sich darüber im klaren sind, dass eine Sedierung ebenso ein Freiheitsentzug ist. Jedenfalls wurde mir das mal so beigebracht.
Kackbratze
01.02.2018, 10:41
Propofol hat nicht diese doofen Fesseln an den Armen. Das ist wie der Diesel-Affen-Versuch, es soll nicht das grundlegende Problem gelöst werden, sondern erstmal die Affen gesucht werden, das ist ja wichtiger (welt.de). Das heißt nicht, das man die Tiere ignorieren soll, aber die Prioritäten werden falsch gesetzt.
Freiheitsentzug, egal ob medikamentös oder per Fixation muss klar geregelt sein, einfach nur das Band am Arm gegen das Band in den Arm zu tauschen ist augenwischerei.
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