Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Autolyse
05.02.2018, 20:44
Wobei gleichzeitig zu beachten ist, dass das nur die Kündigungsfrist von unbefristeten Arbeitsverträgen ist. Für befristete Arbeitsverträge gilt die in §31 TVÄ/VKA genannte Kündigungsfrist. Übersehen viele.
Es sei denn Du arbeitest in Ostdeutschland. Dann gilt das nicht.
Zur Frage: Du musst sechs Wochen zum Quartalsende gekündigt haben, aber den Termin darfst Du trotzdem frei bestimmen. Es handelt sich dabei um Fristen, nicht aber um Bestimmungen des Kündigungstermins.
Wobei gleichzeitig zu beachten ist, dass das nur die Kündigungsfrist von unbefristeten Arbeitsverträgen ist. Für befristete Arbeitsverträge gilt die in §31 TVÄ/VKA genannte Kündigungsfrist. Übersehen viele.
Das gilt aber nur für Tarifgebiet West. Da falle ich z.B nicht drunter und kann also nur zum Kalendervierteljahr kündigen.
SineNomine
05.02.2018, 20:59
korrigiert
Feuerblick
06.02.2018, 04:39
@Muri: Du glaubst gar nicht, wie viele Kollegoiden so kaltschnäuzig sind. Hab sowas ja regelmäßig auf meinem Tisch liegen. Leider sind solche unnötigen Leistungen meist IGeL und ich komme mit meiner Einschätzung zu spät, um wenigstens finanziellen Schaden abzuwenden.
Habe ich in entschärfter Form auch mal erlebt. Ich wollte meine Befunde sehen bzw haben, wurde mir zugesagt. Kurze Zeit darauf gibts nen Kurzarztbrief mit nicht annähernd den Befunden, die erhoben wurden und danach gleich ne Rechnung. Ich konnte wenigstens erreichen, dass ich nen neuen, umfassenderen Brief kriege, aber ich fand die Kürze des Briefes und dass Geld verlangt wurde für etwas, das man eigentlich sowieso haben kann, schon sehr dreist.
Heute, an meinem vierten Tag als Ärztin durfte ich gleich mal ein doch eigentlich noch deutlich krankenhauspflichtiges Kind gegen ärztlichen Rat entlassen :-oopss Trotz Absicherung durch OA und Kollegin, die auch beim Gespräch dabei war, werde ich heute Nacht nicht so gut schlafen fürchte ich. Naja, angeblich gewöhnt man sich dran ;)
Ansonsten kann ich mich bisher weiterhin wirklich nicht beschweren :) Einarbeitung läuft super, die Leute sind nett und ich fühle mich sehr wohl :)
Heute, an meinem vierten Tag als Ärztin durfte ich gleich mal ein doch eigentlich noch deutlich krankenhauspflichtiges Kind gegen ärztlichen Rat entlassen :-oopss Trotz Absicherung durch OA und Kollegin, die auch beim Gespräch dabei war, werde ich heute Nacht nicht so gut schlafen fürchte ich. Naja, angeblich gewöhnt man sich dran ;)
Ansonsten kann ich mich bisher weiterhin wirklich nicht beschweren :) Einarbeitung läuft super, die Leute sind nett und ich fühle mich sehr wohl :)
Naja manche Dinge werden zwar einfacher, aber es gibt trotzdem immer Situationen, die man mit nach Hause nimmt und die einem Schlaflose Nächte bereiten. Das zeigt, dass man sich für seine Patienten interessiert und sie nach besten Wissen und Gewissen versucht zu behandeln. Aber es gibt immer Grenzen und die muss man leider akzeptieren...auch wenn es manchmal schwer fällt.
Ach kandra, solche Situationen sind immer Mist. Eben, weil Kinder hier nicht für sich selbst entscheiden können. Magst du verraten, um welches Krankheitsbild es geht?
Ansonsten gewöhnt man sich da schon ein Stück weit dran. Man lernt, dass man eben Leuten nur selten gegen ihren Willen helfen kann.
Wir haben auch grade ne junge Patientin mit bwk-Fraktur und hinterkantenbeteiligung, die sich trotz Gefahr einer Querschnittslähmung nicht operieren lassen will. Lehnt sogar Thromboseprophylaxe ab. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
tragezwerg
07.02.2018, 11:24
Wir haben auch grade ne junge Patientin mit bwk-Fraktur und hinterkantenbeteiligung, die sich trotz Gefahr einer Querschnittslähmung nicht operieren lassen will. Lehnt sogar Thromboseprophylaxe ab. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Wenn sie jetzt noch die Pille nimmt und raucht tickt schon die Emboliezeitbombe...
Wir haben auch grade ne junge Patientin mit bwk-Fraktur und hinterkantenbeteiligung, die sich trotz Gefahr einer Querschnittslähmung nicht operieren lassen will. Lehnt sogar Thromboseprophylaxe ab. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Jo mei, von der Sorte habe ich schon Dutzende gesehen, so richtig schief gelaufen ist es selten. Problem wird eher sein, dass die Fraktur entweder nicht richtig heilt und ewig Schmerzen verursacht oder sich die sagittale Balance verändert und dass dann wieder Probleme macht. Aber es geht auch erstaunlich oft gut :-D
Klassifizier mal etwas genauer nach AO Spine: richtig A4 Fraktur oder "nur" A3?
Wegen Thromboseprophylaxe: nach OP OK, aber bei konservativer Therapie ist das doch nicht Standard, oder hat die Dame Bettruhe?
A4? Kenne ich gar nicht. Inwiefern unterscheidet die sich von A3?
Und ja, bei hinterkantenbeteiligung kriegen die bei uns immer Bettruhe.
Die Dame ist übrigens auch Impfgegnerin und hat folgerichtig auch die Tetanus-Auffrischung nach ihrem Polytrauma abgelehnt. Und Schmerztherapie.
A4? Kenne ich gar nicht. Inwiefern unterscheidet die sich von A3?
Und ja, bei hinterkantenbeteiligung kriegen die bei uns immer Bettruhe.
31119
Quelle: Reinhold, M., Audigé, L., Schnake, K. J., Bellabarba, C., Dai, L.-Y., & Oner, F. C. (2013). AO spine injury classification system: a revision proposal for the thoracic and lumbar spine. European Spine Journal, 22(10), 2184–2201. http://doi.org/10.1007/s00586-013-2738-0
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3804719/
Ah ok danke, dann bezieht sich A4 nur auf die Hinterkante, hab ich wieder was gelernt.
In diesem Fall ist es A3.
WackenDoc
07.02.2018, 17:29
Ich red mir zur Zeit den Mund fusselig was schiefe Rücken und O-Beine angeht.
Ich seh ja sowohl die 20-jährigen Berwerber, oft Fussballer mit leichten Formabweichungen, als auch Ü50-Patienten mit Kurantrag weil ihnen die Statik um die Ohren fliegt.
Mehr als aufklären, dass sie eine Schwachstelle haben und schon mit 20 dagegen anarbeiten müssen, kann ich leider nicht.
Wie arbeitet man denn gegen O-Beine an?
Ach kandra, solche Situationen sind immer Mist. Eben, weil Kinder hier nicht für sich selbst entscheiden können. Magst du verraten, um welches Krankheitsbild es geht?
Ansonsten gewöhnt man sich da schon ein Stück weit dran. Man lernt, dass man eben Leuten nur selten gegen ihren Willen helfen kann.
EBV mit Leberbeteiligung und Gerinnungsstörung die nicht wirklich auf Konakion ansprach.
Hab dann glücklicherweise doch ganz gut geschlafen und heute nochmal ein bisschen nachbesprochen, somit alles gut :)
@Reflex: Ja das stimmt. War wahrscheinlich auch einfach der spezielle Fall. Heute wollte eins der GE-Kinder frühzeitig heim, das war jetzt nicht so schlimm ;)
WackenDoc
07.02.2018, 19:58
@Fr. Pelz: Meist sind das funktionelle Veränderungen, keine anatomischen. Stärkung der Adduktoren und Dehnung des Tract. iliotibialis können helfen die Auswirkungen auf das Knie abzumildern oder zumindest hinauszuzögern.
@Kandra: Wenn deine Oberärzte gut sind, haben die ganz gut auf dem Schirm welche Kinder wirklich gefährdet sind und bei denen man ggf. das Jugendamt einschalten muss und welche besser bleiben würden, es aber vertretbar ist.
Wie arbeitet man denn gegen O-Beine an?
Einlagen können da auch hilfreich sein.
@Kandra: Wenn deine Oberärzte gut sind, haben die ganz gut auf dem Schirm welche Kinder wirklich gefährdet sind und bei denen man ggf. das Jugendamt einschalten muss und welche besser bleiben würden, es aber vertretbar ist.
Ja, sind sie :) Die Gerinnungsstörung war jetzt zwar schon deutlich aber auch nicht übermäßig dramatisch. Im Krankenhaus wäre sie trotzdem besser aufgehoben gewesen. Aber da steckt man nicht drin.
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