Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ah ok danke, dann bezieht sich A4 nur auf die Hinterkante, hab ich wieder was gelernt.
In diesem Fall ist es A3.
Nein, da hast du dann was falsch verstanden. Leider ist da schöne Poster auf der Internetseite der AO Spine grad nicht verfügbar, weil es wohl überarbeitet wird. Aber google mal mal nach AO Spine Klassifikation. Die würde vor ein paar Jahren neu entwickelt auf Basis der alten AO Klassifikation, ist aber deutlich vereinfacht worden und eigentlich richtig schön logisch. (Gibt nicht mehr diese tausend Untertypen A1.2 etc.)
A0 = nur unwichtiges anhängsel kaputt, z.B. Querfortsatz
A1 = Nur eine endplatte betroffen, Hinterkante intakt
A2 = beide Endplatten betroffen, jedoch ohne Hinterkante (Spaltbruch, Pincer Fraktur)
A3 = eine Endplatte plus Hinterkante (=inkomplette Berstungsfraktur)
A5 = beide Endplatten plus Hinterkante (kompletter Berstungsbruch oder Spaltbruch mit Hinterkante)
Dann werden dafür noch Punkte vergeben für die Frakturform (A3 Fraktur gibt 3 Punkte, A4 Fraktur 5 Punkte) und eventuell kommen noch zusätzlich Punkte dafür für neurologische Ausfälle und vorbstehende Erkrankungen wir M. Bechterew. Bis 3 Punkte gilt es stabil und es wird konservativ empfohlen, 4-5 Punkt open for discussion, über 5 Punkte OP Indikation. Eine reine A3 Fraktur ohne neurologische Ausfälle etc. könnte man also auch konservativ behandeln. Man sollte allerdings noch weitere Kriterien beachten, nämlich den Grund- und Deckplattenwinkel (sprich: wie sehr ist der kaputte WK eingedrückt) und wieviel Masse vom Wirbelkörper ist frakturiert. Ich hab dazu mal ne interne FoBi gehalten und auch ein, zwei gute Artikel dazu, falls dich das interessiert.
Das ist ja kompliziert. Ich hatte das ja schon gegoogelt, aber so nicht gefunden. Ich habe bei uns auch noch nie jemanden von Punkten reden hören.
Aber es gibt ein Wirbelsäulenboard, vielleicht wird das dort diskutiert.
Die Impfgegnerin will sich jetzt heute doch operieren lassen. Was sie dazu bewogen hat, das "böse Metall" in ihrem Körper zu akzeptieren, weiß ich nicht. Vielleicht weil sie dann was hat, worunter sie leiden kann.
Wenn sie jetzt noch die Pille nimmt und raucht tickt schon die Emboliezeitbombe...
Leider gab es genau wegen so einer Konstellation einen tragischen Todesfall in unserer Klinik bei einer jungen Patientin. Leider auch beratungsresistent gewesen :-(
Ich könnte mir vorstellen, daß ein Jurist sowas als sittenwidrig werten würde. Zumal Du auf die Genehmigung von Fortbildungstagen (es gibt ja auch nicht immer alle Kurse zu allen Zeiten) und auf die zur Beantragung der FK notwendigen Untersuchungszahlen wenig Einfluß hast. Von dem Kostenaspekt mal abgesehen. Wenn es ganz dumm läuft, hast Du zum Zeitpunkt X, an dem Du erstmalig Dienste machen sollst, die (Teil-) Fachkunde eben noch nicht vorliegen, und der AG hat sich neben der Kosten dann auch *gnihihi* mal eben der juristischen Verantwortung für die fehlende Fachkunde entledigt. Also ich würde so einen Passus nicht unterschreiben wollen, zumal ich davon ausgehe, daß das in den anderen Abteilungen dieser Uni anders gehandhabt wird...
Ich gehe davon aus, daß Du nur einen kurzlaufenden Vertrag unterschrieben hast. Ansonsten würde ich die Angelegenheit bis nach der Probezeit aussitzen und das Faß (ggf. mit MB-Hilfe) eben erst dann aufmachen wollen. Vermutlich fällt auch die Dienstfähigkeit mit der Vertragsverlängerung dann zeitlich zusammen, so daß Du, wenn nicht jetzt, dann eben dann den Mund wirst aufmachen müssen, wenn Du nicht über den Tisch gezogen werden willst.
Vielleicht verstehst Du jetzt ein wenig mein Argumentieren gegen kurz laufende Verträge. Genau diese Spielchen, die ich im PJ in diversen Uni-Abteilungen reichlich miterleben durfte, haben mich doch nachhaltig geprägt.
NB: soweit ich weiß, ist nirgendwo festgelegt, daß der Strahlenschutzbeauftragte zwingend ein klinisch tätiger Arzt sein muß und somit u.U. überhaupt keiner Fachkunde nach RöV bedürfte (höchstens entsprechender anderer Schulungen).
Ich möchte das Thema nochmal kurz hoch-holen.
Mein Vertrag ist für 5 Jahre, was mich sehr gefreut hat. Ich habe mit den üblichen 2-Jahres-Verträgen gerechnet.
Dienstfähigkeit wird erst nach 12 Monaten erwartet, vermutlich wegen dem was @FirebirdUSA angemerkt hat:
CT lässt sich nicht mit Notfall kombinieren und für Radiologen ist die Notfallfachkunde Unsinn. Du kannst nach 1 Jahr Skelett+Thorax+Abdomen+CT beantragen
Den ersten Kurs hab ich jetzt gemacht damit Zeiten und Fälle zählen. Bei den anderen frag ich dann bei Zeiten nochmal in der Abteilung direkt nach.
Andere Frage: Weiß jemand von euch wie das mit der Berufshaftpflicht an den öffentlichen Unikliniken aussieht?
Für die Schadenshaftung der Ärzte finden die Bestimmungen, die für die Beamten des jeweiligen Landes jeweils gelten, entsprechende Anwendung.
Ist der Absatz im Tarifvertrag ausreichend um den von den Ärztekammern geforderten Versicherungsschutz durch den Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen?
Sonst finde ich nämlich weder in Arbeits- noch Tarifvertrag was über Berufshaftpflichtversicherung und wenn von mir erwartet würde, dass ich mich für die Arbeit als angestellter Arzt im Krankenhaus auch noch selbst dahingehend versichere wäre meine Schmerzgrenze doch erreicht. :-nix
Feuerblick
08.02.2018, 18:04
Erstens ist eine Berufshaftpflicht (meist in Kombi mit Privathaftpflicht) für Assistenzärzte nicht teuer und zweitens musst du bei eurer Verwaltung fragen, welche Berufshaftpflicht du über die Klinik hast und mit welchen Deckungssummen.
Mit hat heute eine Patientin erzählt, dass sie, wenn irgendwo auf der Welt ein Erdbeben sei, an metallischen Stühlen festkleben würde. Deswegen hat sie jetzt in ihrer Wohnung nur Plastegartenstühle. Aber an den würde sie mittlerweile auch festkleben.
Klebt es immer nach unten? Das ist die Gravitation. Die spüre ich morgens auch immer ganz extrem.
Feuerblick
08.02.2018, 20:39
Was auch immer sie raucht oder einnimmt... entweder falsche Dosierung oder falscher Stoff... :-))
erdbeertoertchen
08.02.2018, 20:50
Wahnhaft?
Sie ist schon ein wenig schräg. Sie denkt auch, dass sie hellseherische Fähigkeiten hätte und ist froh, dass sie in der ehemaligen DDR groß geworden ist, im Westen hätte man sie zu Forschungszwecken im Labor weggeschlossen. Aber trotzdem denke ich, sie ist harmlos. Ein kleiner Messie ist sie glaube auch.
@Pelz: Ja, das mit den Punkten macht wohl kaum jemand so. Und die neue Klassifikation wird sicher auch nicht flächendeckend angewendet. Wieso soll denn der Herr Professor Chefarzt plötzlich irgendwas anders machen, wenn er es doch schon seit 20 Jahren so macht und es supergut funktioniert :-oopss
Immerhin kommt das Metall bei der Frau ja wieder raus nach 6 bis 9 Monaten. Nehme ich an. Wenn es nur ein Fixateur ist und eine Spondylodese.
@Pelz: Ja, das mit den Punkten macht wohl kaum jemand so. Und die neue Klassifikation wird sicher auch nicht flächendeckend angewendet. Wieso soll denn der Herr Professor Chefarzt plötzlich irgendwas anders machen, wenn er es doch schon seit 20 Jahren so macht und es supergut funktioniert :-oopss
Das ist aber auch nicht nur bei Chefs so oder?
Seit 2014 gibt es die S2k-Leitlinie "Divertikelkrankheit/Divertikulitis" mit der neuen Stadieneinteilung, aber man liest immer noch häufig eine Einteilung nach Hansen und Stock.
Kackbratze
09.02.2018, 11:48
Wenn sich nicht um aktuelle Leitlinien und Empfehlungen gekümmert wird in einer Abteilung bleiben solche Klassifikationen eben kleben. Kein Qualitätsmerkmal...
Der Chef kümert sich halt um das, was sein Steckenpferd ist und worin er sich vielleicht selbst engagiert. Wenn er dann für den Rest Oberärzte hat, die das übernehmen, ist das gut. Oft genug wird halt einfach weiter gemacht wie immer. :-nix
Das Steckenpferd unseres Chefs ist aber tatsächlich Wirbelsäulenchirurgie *hust*
Ja, es war nur ein Fixateur interne.
Das mit den Plastestühlen ist ja ne geile Story!
WackenDoc
09.02.2018, 16:25
Boah- heute ist ein Patient dermaßen ausfällig geworden, weil er meinte, dass sein Meniskusriss, Anriss des vorderen Kreuzbandes und drittgradige Chondropathie mittels Reha behoben werden kann und eine ernsthalfte Alternative zur OP darstellt. Zeit was außerhalb der Reha zu machen hat er natürlich nicht.
Ausfällig geworden ist er weil ich versucht habe zu vermitteln, dass ich das etwas anders sehe.
Mein Vorgänger hat ihm über mehrere Jahre jährlich die Reha genehmigt.
Feuerblick
09.02.2018, 16:37
JÄHRLICH ne Reha wegen ein und desselben Krankheitsbildes? Wo gibts denn sowas???
WackenDoc
09.02.2018, 17:00
Bei meinem Vorgänger. Was meinst warum das jetzt so ein Theater ist.
Bei dem war es aber wirklich extrem.
Gab noch einen Fall von angeblichem Asthma- der letzte Facharztbefund ergab ein schlecht eingestelltes Asthma bronchiale innerhalb eines Atemwegsinfektes diagnostiziert, Wiedervorstellung nicht etwa nach dem Infekt, sondern in einem Jahr. Im Gespräch war dann recht schnell klar, dass es sich eher um eine Somatisierungsstörung handelt. Mein Vorgänger hat alle paar Jahre die Reha in einer Lungenfachklinik auf einer der Inseln genehmigt.
Und dann noch das Highlight der Radonstollentherapie in Bad Gastein bei M. Bechterew. Keine rheumatologische Anbindung, keine fachärztliche Empfehlung, altersentsprechend nahezu beschwerdefrei, keine spezifische Therapie. Nein, Übungen werden zu Hause selbstverständlich nicht täglich durchgeführt.
Das andere Problem sind auch die Dienstunfallnachuntersuchungen- ist halt doof wenn vorher Fantasie-GdS vergeben wurden. Üblicherweise geht´s da von 30-40% auf 0-10. Ausgleichszahlungen gibt es ab 25. Da fehlen durchaus auch seit Jahren bildgebende oder fachärztliche Befunde oder überhaupt mal ein begründender Befund. Oder Einzel-GdS zu einer Gesam-GdS. Oder es werden aus Einzel-GdS eine nicht-nachvollziehbare Gesamt-GdS gebildet.
Feuerblick
09.02.2018, 17:06
Oh Mann... mit diesen Parametern wären die bei uns in der Begutachtung sofort raus für ne Reha... und zwar nicht nur innerhalb dieser unfassbar kurzen Frist sondern insgesamt.
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