Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Wie bei Reflex auch in der Neuro und Psych keine Wochenendvisiten außer Stroke und Intensiv, abgedeckt durch Oberarzt gemeinsam mit AvD.
WackenDoc
15.02.2018, 20:20
Ich kenn zwei Versionen in der Inneren: Einmal dass der Hintergrund rein kommt und sich alle "nicht gut" Patienten zusammen mit dem Diensthabenden anschaut (notfalls alleine, wenn der nicht verfügbar ist). Im Wesentlichen waren das aber ansonsten Labor- und EKG-Kontrollen. 4 Stationen mit je unterschiedlichem Schwerpunkt (Onko, Kardio, Gastroenterologie und Infektion). Intensiv war extra mit eigenem Diensthabenden- den der arme Jungassistent aber auch mal fragen konnte.
Im 2. Krankenhaus gab es zwei getrennte internistische Abteilungen. Auf "meiner" gab es einen Visitendienst- Oberarzt und Jungassi. Und auf der anderen Seite gab es meine ich eine Privatvisite durch den Hintergrund bzw. einer deren Oberärzte. Die sonstigen Patienten wurden halt je nach Bedarf vom Diensthabenden für beide Abteilungen versorgt.
Der hatte auf der ersten Abteilung sehr wenig zu tun, auf der zweiten halt das ganze Sammelsurium.
Hm, also ich kann es mir einfach schlecht vorstellen. Hier gibt es einfach ein ganz anderes Dienstsystem. Probleme sind in den beiden Jahren, die ich an diesem Haus war, jedenfalls aus der fehlenden WE-Visite nie entstanden.
Aber es sind zu jedem Zeitpunkt so viele Internisten auch am WE im Haus - Intensiv, IMC, NA im Schichtdienst abgedeckt, Hausdienst von 7:30 bis Mitternacht, Dialysedienst (nur Sa), ein Onko-Arzt für die Chemos/Transfusionen dort und die Hintergrund-Oberärzte (5) schwirren auch immer mal rum.
Die Frage ist dann halt auch, abgesehen von langliegern, wieso dir Patienten dam über das Wochenende im kkh sein sollten, wenn sich keiner für sie interessiert.
Die liegezeiten werden ja sowieso immer kürzer.
Der durchschnittliche Patient in der allgemeinpädiatrie hat 2-3 Tage Aufenthalt. Das würde mor komisch vorkommen, so ohne arztkontakt
Autolyse
15.02.2018, 23:05
Wieviele allgemeinpädiatrische Patienten sind denn Drehtürpatienten? ;-)
Die kardiale Dekompensation wird weiter ausgeschwemmt, bilanziert und gewogen. Die intravenös behandelten Pneumonien müssen auch noch ein wenig weiter von der uGVD abliegen, damit man nicht die primäre Fehlbelegung trappsen hört usw.
Da sind schon eine ganze Ecke an Patienten, die zwar der stationären Versorgung bedürfen, aber deren Plan schon festgezurrt ist. Und dergleichen wird es auch in der Chirurgie geben...
In der Uch gibt es extrem viele Kürzlieger. Sei es Commotio, Arthroskopien, Clavicula- Hand- oder Sprunggelenksfrakturen. Was länger liegt sind die Leute nach TEPs oder SHF. Da geht meist eine schnelle Visite, aber gerade bei den älteren mit SHF treten dann doch mal Probleme auf. Und bei Leuten mit zb Rippen- oder Wirbelfrakturen wären 2 Tage nicht sehen uU auch gefährlich. Polytraumapatienten liegen meist auch nicht länger ab als nötig. Und die Rückenschmerzmenschen würden vermutlich Terror machen wenn sie keinen Arzt sehen. Bleibt also unterm Strich nicht so viel wo man streichen könnte, bzw die paar tun dann mit schnell Hallo sagen auch nicht weh.
Man darf sich generell am Wochenende nicht einwickeln lassen bzgl neuer Therapieentscheidungen. Ich änder da zb Medis wenn es akute Probleme oder Schmerzen gibt. Ich bin da aber nicht da um Reha zu klären oä. Wenn es nicht gerade Problemwunden sind braucht man am Wochenende keinen ärztlichen Verbandswechsel. Dh man ist schon relativ schnell durch weil deutlich weniger an der Visite hängt als unter der Woche. Angehörigengespräche gibt's auch nur in Ausnahmefällen. Dafür gibt es nicht wenige Entlassungen am Wochenende. Dh ganz ohne Visite kommt man nicht hin. Man muss es aber nicht unnötig in die Länge ziehen.
easy-bisy
16.02.2018, 09:56
Wahrscheinlich hängt die Frage- Visite oder nicht tatsächlich an der Frage, ob am WE reguläre Entlassungen stattfinden. Bei uns (Neuro) werden am WE nur selten am WE Leute entlassen. (ca 5 Pat. im Monat) Die haben dann halt ihren Cortisonstoß durch oder es Leif noch LZ-EKG über Nacht etc.. Da ist aber eigentlich am Fr. der Brief und das Abschlussgespräch fertig und den Leuten wird gesagt, dass sie dann los können, wenn die Nadel gezogen/ das EKG ab ist. Ansonsten haben wir 5 Tage-Woche.
Es gehen aber auch alle Patienten mit von OA korrigiertem E-Brief :-peng Der müsste dann ja auch am WE zum Briefe korrigieren reinkommen, wenn wir auf 7-Tage-Woche umstellen. So dringlich scheint es dann doch nicht zu sein.
Ansonsten warten die Meisten WE Lieger bei uns auf Geräte-Diagnostik- MR, EKG, TEE etc.. kritische Patienten (Myasthenie, GBS, schwerer Infekt) werden visitiert- sind aber eher die Ausnahme.
Die meisten Probleme am WE sind eher internistisch- dekompensierte HI, Fieber bei Infekt, Thoraxschmerz Ausschluss Herzinfarkt etc.. Wenn der Neuro- Dienstarzt bei voller Stroke und voller NA dann keine Zeit hat, springt bei und der intern. Hausdienst ein und schaut sich den Patienten an, legt auch mal ne Nadel.
Und das klappt DRG technisch, dass man die Leute übers Wochenende liegen lässt?
easy-bisy
16.02.2018, 10:25
Wie sich das vom DRG rechnet weiß ich nicht. Aber so ganz ohne Diagnostik würde der Fall wahrscheinlich ganz gestrichen werden.
Wir haben halt viiiiel Standard-Diagnostik- mit vielen MRTs. Nicht jeder, der Mittwoch kommt, hat sein MR bis Freitag und der bleibt dann halt übers WE. Für die Stroke-Zertifizierung brauchen die Patienten alle ein Herzecho- auch so ein Kapazität-Engpass bei uns.
Mondschein
16.02.2018, 11:03
Also alle Argumente, warum am Wochenende eine normale und vollständige Visite stattfinden soll, beziehen sich bisher auf chirurgische Patienten. Das mag natürlich sein mit den Wunden etc.
Aber das haben wir ja in der Inneren kaum. Ich wüsste absolut nicht, was in einer Visite am Wochenende bei stabilen Patienten ohne Beschwerden zu klären wäre. Neuaufnahmen werden von der Notaufnahme so versorgt, dass alles bis Montag geklärt ist. Bei Sachen, die vorher kontrolliert werden müssen, ist der Hausdienst zuständig. Kritische Patienten werden eh dem Oberarzt vorgestellt.
Summa summarum kann ich mir kein Szenario vorstellen, in dem eine Wochenendvisite den Aufwand rechtfertigt. Da würde das Dienstsystem hier zusammenbrechen, weil dann jeder jedes Wochenende arbeiten müsste.
Internistisches Haus, Maximalversoger, tägliche Visite, tägliche Entlassungen.
Muss da schon auch mal "protestieren", denn "stabile Patienten ohne Beschwerden" verbringen bei uns selten das Wochenende auf Station, sondern werden Freitag rauskomplimentiert.
Ich finde, auf internistischen Normalstationen gibt es genug Probleme, die eine kurze Visite rechtfertigen, und bei steigenden Entzündungswerten/ steigendem Krea etc. gibts auch genug Gründe, mal die Therapie umzustellen. Und ich mach da auch keine ausführliche Visite, sondern einen klinischen Blick, die, um die man sich kümmern muss, erkennt man mit ein bisschen Erfahrung ja (und die Pflegekräfte erkennen diese Patienten nicht immer zuverlässig, zumindest bei uns nicht!).
Abi, vielleicht löst bei euch der Dienstarzt halt letztlich doch alle Probleme. So wie du euer Dienstsystem beschreibst, habt ihr ja auch sehr viele Wochenend-Dienstler, sodass es wahrscheinlich schon auch viele Arzt-Patientenkontakte gibt.
Bei uns gibts halt einen Visitendienst pro Station, der bis mittags alle Probleme klärt und ab da gibts dann tatsächlich nur noch einen Dienstarzt. Dh. wir sind umgekehrt darauf angewiesen, dass die Visitendienstler ihre Station ordentlich im Griff haben, weil der Dienstarzt dann wirklich nur noch Akutprobleme lösen soll/kann.
Und wie schon alle hier beschrieben haben, bei den wirklich völlig stabilen Patienten, die halt aus irgendeinem iv-Antibiose oder sonstigem Grund noch da sind, reicht ja echt ein "hallo ich bin die Visitenärztin, gibts irgendein akutes Problem?" - "nein" - "dann einen schönen Sonntag noch"...
Und wir arbeiten im Schnitt 1 Wochenende pro Monat (in der Urlaubssaison mal 2/Monat). Find ich total ok, geht ja auch jeweils nur bis mittags.
Wie sich das vom DRG rechnet weiß ich nicht.
Kriegst du späatestens dann mit, wenn die Abteilung rote Zahlen schreibt und Stellen gestrichen werden :-oopss
In der Unfallchirurgie gibt's halt viele Sachen, die man nach 1 oder 2 Tagen wieder entlassen muss, wie oben ja schon beschrieben wurde. Dass Wochenende ist, ist leider echt kein Argument mehr, jemanden nicht zu entlassen :-?
aschenputtel1977
16.02.2018, 16:08
Also bei uns wird soviel wie möglich Visite noch von dem Diensthabenden des Vortages bis zur Übergabe erledigt. Das "übrige" macht dann der diensthabende Hintergrund oder mit viel Pech erst der nächste Diensthabende. Keine Visite geht gar nicht bei uns, Entlassungen finden natürlich auch am Wochenende statt. Wenn ich überlege, wieviel Mist mir schon am Wochenende und an Feiertagen auf den Normalstationen um die Ohren geflogen ist... Aber das ist halt Pädiatrie, das kann auch mal ganz schnell ganz schlimm oder auch mal ganz schnell entlassungsreif sein.
In dem Zusammenhang wäre es halt interessant zu erfahren in welchem Fachgebiet der Fragensteller arbeitet.
Zwischen Geriatrie, UCH und einer allgemeinen Pädiatrie liegen halt Welten was das angeht. :-lesen
Entlassungen am Samstag hab ich in der Inneren auch manchmal gesehen, das waren aber so geplante Sachen Aufnahme zum Xten. Endoxanstoß am Freitag, Brief war geschrieben und wenn es gut ging durfte man Samstag gehen.
Internistisches Haus, Maximalversoger, tägliche Visite, tägliche Entlassungen.
Muss da schon auch mal "protestieren", denn "stabile Patienten ohne Beschwerden" verbringen bei uns selten das Wochenende auf Station, sondern werden Freitag rauskomplimentiert.
Ich finde, auf internistischen Normalstationen gibt es genug Probleme, die eine kurze Visite rechtfertigen, und bei steigenden Entzündungswerten/ steigendem Krea etc. gibts auch genug Gründe, mal die Therapie umzustellen. Und ich mach da auch keine ausführliche Visite, sondern einen klinischen Blick, die, um die man sich kümmern muss, erkennt man mit ein bisschen Erfahrung ja (und die Pflegekräfte erkennen diese Patienten nicht immer zuverlässig, zumindest bei uns nicht!).
Abi, vielleicht löst bei euch der Dienstarzt halt letztlich doch alle Probleme.
Umstellungen aufgrund von Laborwerten etc. macht tatsächlich der Dienstarzt. An dem Haus (bin selbst nicht mehr dort) ist der Hausdienst ein 8-Stunden-Vollzeit-Dienst (einer früh von halb 8 bis 15:30/16:00 und einer dann weiter bis Mitternacht), wo man für die 5 internistischen Abteilungen (nur Normal- und Privatstation, Intensiv/IMC/NA und Dialyse sind extra besetzt) zuständig ist. Der Frühdienst muss auch alle Labore anschauen (und Konsequenzen draus ziehen). Aber bis mittags gibt's einen BE-Dienst, der auch Zugänge legt. Alle 5 Hintergrund-Oberärzte kommen einmal am Tag auf Station und schauen sich Problempatienten an, teilweise auch Labore.
Aber der Großteil der Patienten wird trotzdem nicht gesehen. In der Geri liegen die alle 2-3 Wochen für die Komplexbehandlung, in der Kardio/Nephro bei Dekompensation, hypertensiver Entgleisung, dann iv-Antibiosen, längerwierige Diagnostik etc.
Der Hausdienst kann, gerade am Wochenende, sehr anstrengend sein, ja. Aber man kennt seine Pappenheimer dann auch (Hausdienst geht 9 Tage am Stück). Aber das sind wenige. Ich schätze, dass mich im HD vielleicht 10-20 % der Patienten auf den ca. 18 Stationen beschäftigt haben, die anderen habe ich nie gesehen.
Entlassungen am WE gibt's ggf. auch, dann aber nur mit vorbereitetem Brief in der Kurve und genauer Vorgabe (z. B. darf gehen, wenn Krea unter 2 oder so).
Ist es eigentlich üblich, dass man als Kassenpatient von nem Assistenzarzt die Narkose gemacht bekommt und ein paar Wochen später die Rechnung der "Chefarztbehandlung" nach Hause kommt? :-oopss
In dem Zusammenhang wäre es halt interessant zu erfahren in welchem Fachgebiet der Fragensteller arbeitet.
Ich hab das ja angestoßen und ich arbeite eigentlich in der Allgemeinchirurgie und aktuell hab ich die traumatologische Rotation. In der ACh haben wir eine "Kurzlieger-Station" die sogar übers WE schließt (Wenn einer ungeplant länger braucht, wird er verlegt). Da brauchts also keine WE-Visite. Dann gibts eine Gefäß- eine Thorax- und eine Viszeralchirurgie, mit relativ kranken Patienten, die natürlich am WE visitiert werden. Dazu kommt meist jeweils einer der Stationsärzte rein (außer es hat jemand Dienst, der die Station sonst auch kennt). Das ist schon auch wichtig, denn auch am WE werden nicht nur Patienten entlassen, sondern auch von der ITS/IMC übernommen, oder es gibt Akut-Zugänge, bei denen das Prozedere nicht von der Notaufnahme festgelegt werden kann...
In der Unfallchirurgie ist es ja bei den Akut-Zugängen so, dass nach Aufnahme entschieden wird, ob und wann operiert wird. Mein subjektiver Eindruck (ganz ketzerisch) ist, dass die traumatologischen Visiten am WE so oberflächlich sind, dass man sie sich auch sparen könnte bzw halt Probleme vom AvD lösen lassen könnte. Leider sind die Schwestern nicht ganz so fit wie zb in unserer VCH. Sonst wäre das mMn echt eine Option. Die UCH-OÄ sehen das natürlich anders, haben aber selber wenig Lust, am WE Visiten zu machen (es zerschießt einem ja auch das WE, wenn es relativ schnell geht).
Moorhühnchen
16.02.2018, 20:14
Ist es eigentlich üblich, dass man als Kassenpatient von nem Assistenzarzt die Narkose gemacht bekommt und ein paar Wochen später die Rechnung der "Chefarztbehandlung" nach Hause kommt? :-oopssJa. :-))
In meinem ersten Haus kam der Chef nur zur Einleitung vorbei, hat dem Patient die Hand geschüttelt, eingeschläfert und den Rest hat der Assi gemacht. Am zweiten Haus hat es den Chef so gut wie gar nicht interessiert, ob der Patient privat war, da haben wir Assis auch die Einleitung gemacht. Drittes Haus war wie erstes.
Erst beim vierten Haus versucht der Chef wirklich die gesamte Narkose zu machen, geht halt auch nicht immer, wenn mehrere Private gleichzeitig operiert werden. PDKs nachts bei Privaten werden eh nicht vom Chef gemacht, aber alle Protokolle werden eingesammelt und als CA-Behandlung abgerechnet....... ein Schelm, wer Böses dabei denkt! :-))
Feuerblick
16.02.2018, 20:22
Es soll ja Häuser geben, da hat der Chef Chefarztnarkosen abgerechnet, obwohl er sich viele Kilometer von seiner Klinik entfernt auf einem Kongress befand. Hat ihn den Job und einiges an Geld gekostet...
Ich würds reklamieren. Wenn der Chef die Narkose nachweislich nicht gemacht hat, darf das auch nicht abgerechnet werden.
kartoffelbrei
16.02.2018, 20:28
Vor allem schreibt Salzi ja "Kassenpatient", das heißt für mich, dass auch gar keine Chefarztbehandlung gebucht war? Dann kann das ja erst recht nicht abgerechnet werden...
Nein, der war definitiv nicht da. Ging um meine pda bei der Entbindung. Von der Gynäkologie war immerhin ein Chefarzt da als das Kind kam, er hat dann die nahtversorgung übernommen, und der andere hat zur Abschlussvisite mir alles Gute gewünscht. Das lass ich ja als Chefarztbehandlung gelten :-)) bei der Anästhesie finde ich es schon ein bisschen unverschämt...
Edit: ich habe durch ne Zusatzversicherung Chefarztbehandlung mit abgedeckt, die Gyn Rechnung wurde auch übernommen.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.