Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
lacrimale
26.04.2018, 05:38
Frage noch hier...
Hallo zusammen, ich bin in 2 Jahr Innere/Pneumologie und habe aktuell Intensivzeit. Wir sind ein kleines akut Krankenhaus für Innere/Pneumologie/Beatmung. Leider gibt es nicht nicht so oft Intubationen. Es gibt ein mittelgroßes Krankenhaus wo man 1 Tag Praktikum machen kann und so 3-4 Intubationen zu machen. Das werde ich auf jeden Fall machen. Ich habe mir überlegt ob man einfach so nach Rücksprache mit Verwaltung natürlich mindestens 1-2 Tage in einem großen Haus Praktikum machen kann/darf?
@ Lava
Bis du zurückkehrst kann sich doch auch etwas getan haben in der Mitarbeiterstruktur.
Wie sieht es denn in deinem Umfeld aus mit anderen Kliniken?
Joa, gibt noch viele Kliniken in der Hauptstadt. Aber dann hätte ich u.U. lange Anfahrtszeiten. Der Berufsverkehr hier ist zum :-kotz und mit den Öffis ist man teilweise noch länger unterwegs als mit dem Auto. Naja, ungelegte Eier. Du hast recht, vielleicht sieht der Chef ja ein, dass er mich braucht ^^
@freak In diesem Fall war es Kindesmisshandlung. Die Eltern haben es auch zugegeben.
Aber du sprichst ja genau das Dilemma an. Dass Eltern auch zu Unrecht verdächtig werden und dann auch stigmatisiert werden. Das ist ein ganz sensibles Gebiet. Haben hier auch einige Kinder, die zu Spontanfrakturen aufgrund einer Osteopenie neigen. Und das zu unterscheiden ist manchmal nicht so einfach.
@lava
Lange Arbeitswege können natürlich schon ein Ausschlusskriterium für einen Jobwechsel sein.
Kann auch verstehen, wenn du dir Gedanken machst, weil du nicht genau weißt, wie es weitergeht.
Meist ergibt sich mit der Zeit etwas.
Hoppla-Daisy
28.04.2018, 12:23
Ich bin echt zu alt für diesen Dienstscheiß am Wochenende, vor allem für Sandwich-Wochenenden! :(
WackenDoc
29.04.2018, 14:39
Mal was positives von meiner Arbeit:
Die meisten unserer Probanden haben einen körperlich anstrenden Job mit langen Arbeitszeiten, machen deswegen kaum Sport und rauchen. Dazu kommt noch Staubbelastung.
Dementsprechend sehen die Lungenfunktionen aus.
Hatte jetzt einen, mitte 50, leichter Ansatz eines Bauches, Lufu wie ausm Lehrbuch. Saubere Kurve und alle Werte so um 110% vom Soll.
Fragt er bei der Befunderöffnung: "Kann das was damit zu tun haben, dass ich regelmäßig laufen gehe". Ja, und dass Sie nicht rauchen. Was laufen Sie denn so.
"Halbmarathon", trainiert 2-3x/Woche, 2x eher kürzer 1x länger und regelmäßig Halbmarathon.
Ja so ein Halbmarathon wirkt Wunder :-))
Ich hab mich heute über den LOA aufgeregt. Wir haben nämlich so ein radiologisches Befundungsprogramm, das ziemlich kompliziert ist, um uns, auch an den Tagen, an denen keine radiologisch geleitete Röntgendemo ist (4/5), Bilder anzusehen. Für Chirurgen ist das Programm wirklich ZIEMLICH kompliziert, wir können lange nicht alle Funktionen nutzen und wenn man versucht, sich da durchzubeißen, ist man relativ schnell frustriert. Zumindest geht das fast allen Assis so. Der LOA hat aber eine Dienstanordnung ausgegeben, wonach alle Assistenten dieses Programm zu bedienen haben, schließlich hat er es (und die Befundungsmonitore) extra der Verwaltung aus den Rippen geleiert und wir haben gefälligst alle dankbar zu sein). Jedenfalls hat er dann heute wieder eine Tirade losgelassen über uns uninteressierte Assistenten, wohlgemerkt ohne das Programm selbst bedienen zu können. Ich hab dann mal gefragt, warum das, wenn es so wichtig ist, nicht alle lernen sollen, also auch Oberärzte.
Seine Antwort war, dass wir junge Leute das schneller lernen. Ich hab gegrinst und das mal so stehen lassen und nach der Besprechung kamen diverse Fach- und Oberärzte zu mir, die sich doch deutlich von seinen Worten auf den Schlips getreten fühlten :-))
Hehe.
Habt ihr schon mal einen Fall gesehen wo der Operateur bei einer Spondylodese um einen WK verrutscht ist? Also zB geplant und dokumentiert BWK6-7 auf BWK9-10 aber gelandet sind sie BWK7-8 auf BWK10-11?:-nix
Habt ihr schon mal einen Fall gesehen wo der Operateur bei einer Spondylodese um einen WK verrutscht ist? Also zB geplant und dokumentiert BWK6-7 auf BWK9-10 aber gelandet sind sie BWK7-8 auf BWK10-11?:-nix
Es gibt nichts was es nicht gibt. In jeder Fachrichtung.
In Bremen haben sie doch vor Kurzem einem 18-Jährigen eine Niere entfernt statt der Milz. In anderen Fächern werden auch solche Böcke geschossen, fällt halt meistens nur nicht so auf wie in der Chirurgie bzw. hat nicht immer die gleiche unmittelbare und unwiderrufliche Konsequenz.
In Bremen haben sie doch vor Kurzem einem 18-Jährigen eine Niere entfernt statt der Milz. In anderen Fächern werden auch solche Böcke geschossen, fällt halt meistens nur nicht so auf wie in der Chirurgie bzw. hat nicht immer die gleiche unmittelbare und unwiderrufliche Konsequenz.
Eben. Auch in der Radiologie werden Böcke geschossen, Dinge übersehen, die dann tödlich oder kurz davor enden.
Klar. Wollte nur mal wissen ob ihr sowas schon mal erlebt habt im Sinne von kommt häufiger vor.
Niere statt Milz ist allerdings richtig krass. Wie kann sowas bitte passieren?
Habt ihr schon mal einen Fall gesehen wo der Operateur bei einer Spondylodese um einen WK verrutscht ist? Also zB geplant und dokumentiert BWK6-7 auf BWK9-10 aber gelandet sind sie BWK7-8 auf BWK10-11?:-nix
Ich hatte mit der Nachtreuung von jemandem mit einer Kyphoplastie im aus Versehen falschen Wirbelkörper zu tun. Habe im Lauf meiner Karriere auch andere grobe Fehler mitbekommen. Falsche Stelle operiert. Bei OP Metall oder andere Fremdkörper unbeabsichtigt im Körper hinterlassen. Falsches Medikament gegeben. An einer großen Klinik bzw. in einer Beobachtung über viele Jahre hinweg passiert allerlei. Und trotzdem arbeitet das deutsche Gesundheitswesen im großen und ganzen gut und erfolgreich.
Letztens gabs doch den Fall, dass ein nicht-Muttersprachlicher Arzt statt "Magnet auflegen" (auf einen HSM) einen Magnesium-Tropf gegeben hat, weil er seinen OA falsch verstanden hat. :-oopss
Wir hatten letztens die radiologische CT-"Fehldiagnose" einer Appendizitis statt perforierter Sigmadivertikulitis, da ist der Radiologe mal mit in den OP gekommen und hat sich das zeigen lassen, das fand ich sehr gut.
Aber bei "Niere statt Milz" muss ja einiges schief gegangen sein. Normalerweise gibts bei der OP ja einen Assistenten und einen Instrumentisten, die auch ein bisschen Ahnung von dem haben, was da passiert bzw passieren soll. Oder es muss ein Missverständnis gegeben haben zwischen dem der die Indikation stellte und dem Operateur (wobei letzterer sich ja immer noch mal mit dem Fall beschäftigen muss und die Indikation nachvollziehen sollte).
Klar. Wollte nur mal wissen ob ihr sowas schon mal erlebt habt im Sinne von kommt häufiger vor.
Nein, hab ich in 3 Jahren Orthopädie mit recht großer Wirbelsäulenabteilung noch nicht erlebt. Aber echt schwierig wird es, wenn jemand eine 6-gliedrige LWS hat oder einen zumindest teillumbalisierten Sakralwirbel. Oder Stummelrippen am LWK 1 oder sowas. Gerade wenn man nur ein MRT vorliegen hat, erkennt man das praktisch nicht auf den Sagittalschnitten. Ist schon nicht verkehrt, auf eine konventionelle Röntgenaufnahme zu bestehen, wenn jemand an der Wirbelsäule operiert werden soll.
Im PJ mal erlebt: in der Neurochirurgie nach Kraniotomie ewig den Tumor gesucht und keinen gefunden... dann macht es *klick* bei der Oberärztin: wir operierten ja in Bauch- und nicht in Rückenlage - da ist links eben wirklich links und nicht rechts :-oopss Hatte wohl aber keine Auswirkungen für den Patienten. Übel ist es natürlich trotzdem.
FirebirdUSA
01.05.2018, 19:43
Musste auch an 6 gliedrigen Aufbau denken... hab schon alles mögliche und unmögliche gesehen, auch von uns Radiologen.
Junger Patient nach Trauma, CT-Voruntersuchung und regelrechte Anatomie (5gl. LWS/keine Stummelrippen). :-nix
Hier durfte ich heute eine spannende OP assistieren, thoraxchirurgisch höchste Kunst und von der exzellenten Anästhesistin auch. Die ist nichtmal Fachärztin und trotzdem super souverän mit der Ein-Lungen-Beatmung auch heute bei dieser furchtbar kranken Patientin. Mediastinitis, adipös, schon mehrere Tage intubiert und katecholaminpflichtig und während wir da so im Mediastinum rumgefuhrwerkt haben, haben wir doch glatt eine ventrikuläre Tachykardie verursacht. Das hat sie aber auch nicht aus der Ruhe gebracht.
Eine andere Anästhesistin hat letztens beim Intubieren etwas Komisches gesehen und heute kam raus, dass sie da tatsächlich ein T1-Larynx-Ca entdeckt hat. Hier verbringen die Kollegen hinterm Tuch öfter mal Glanzleistungen, das muss man auch mal sagen :-)
Praia-do-Forte
05.05.2018, 14:00
Wir hatten diese Woche einen Patienten der anstatt an der Nabelhernie an einer Leiste operiert wurde :-oopss
Ich darf diese Wochenende damit verbringen mein letztes Arbeitszeugnis neu zu schreiben. Die Ärztekammer hat wie erwartet etwas zu beanstanden gehabt. Ich soll jetzt beide Arbeitszeugnisse (des gleichen Arbeitgebers) zusammenfassen, das Datum auf NACH dem letzten Tag datieren und ausserdem (juhu) sämtliche Inhalte der Weiterbildungsordnung in das Zeugnis übernehmen und mit dem Logbuch angleichen......
Dann möchte der Sachbearbeiter alles durchgucken und wenn ich Pech habe muss ich dann das Zeugnis der Inneren von vor knapp 10 Jahren auch noch überarbeiten lassen (..... ich brauche wohl nicht zu erwähnen dass mein ehemaliger Chef mittlerweile in Rente ist und irgendwo am Starnberger See oder so lebt....) :-nix
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.