Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
vanilleeis
28.05.2018, 18:33
Schumpelick war mein Chirurgieprof im Studium. War nicht gerade der Hit.
Ja, meiner auch. Wegen dem habe ich eine Weile daran gezweifelt, je Ärztin zu werden, weil ich mir nicht vorstellen konnte, das Chirurgie-Tertial durchzustehen. Zum Glück habe ich dann gelernt, dass die Welt in den peripheren Häusern anders aussieht :-)
Bei uns sind einige ganz gut dabei. CA, LOA etc. ... aber alles nur Männer.
WackenDoc
28.05.2018, 20:11
Ich hatte ihn zum Glück nur in der Vorlesung an der Backe.
querfeldein
28.05.2018, 20:14
So viele aus der gleichen Kaderschmiede :-stud (ah nein, ich zähle mich nicht zu den Glücklichen)
Tja, und was ist aus uns geworden...? Schamanin, Arbeitsmediziner-Ische und fünf Jahre Vollzeitmutti vor dem Berufseinstieg wieder. Scheint keine gute Schmiede zu sein :D Naja, immerhin ist einer aus meinem Semester tatsächlich Chefarzt geworden mit 38. Einer muss es ja rausreißen ;-)
vanilleeis
28.05.2018, 20:39
Tja, und was ist aus uns geworden...? Schamanin, Arbeitsmediziner-Ische und fünf Jahre Vollzeitmutti vor dem Berufseinstieg wieder. Scheint keine gute Schmiede zu sein :D Naja, immerhin ist einer aus meinem Semester tatsächlich Chefarzt geworden mit 38. Einer muss es ja rausreißen ;-)
Ey, ich arbeite seit anderthalb Jahren wieder. Nur nicht als Heilerin :)
Aus meinem Semester sind einige Big in Business (CA, lOA etc.), aber eben alles Männer :-?
Aus meinem Semester sind einige Big in Business (CA, lOA etc.), aber eben alles Männer :-?
Tja aber das liegt ja auch an den eigenen Prioritäten? Keine einzige meiner Kommilitoninnen hat eine Promotion angefangen oder auch nur den leistesten Willen später eine LOA/CA Position anzustreben - FA und dann in die Praxis das ist der Plan.
Kackbratze
29.05.2018, 18:37
...und ist das ein schlechter Plan? Warum werden unterschiedliche Lebensentwürfe immer unterschiedlich gewertet?
Hab ich das irgendwo behauptet? Aber das ist halt mit der Grund warum so (relativ gesehen) wenig Frauen "ganz oben" sind. Nicht weil das böse Patrichat sie unterdrückt.
vanilleeis
29.05.2018, 18:55
Hab ich das irgendwo behauptet? Aber das ist halt mit der Grund warum so (relativ gesehen) wenig Frauen "ganz oben" sind. Nicht weil das böse Patrichat sie unterdrückt.
Ne, das ist nicht der Grund. Aber die Diskussion ist müßig
ninakatharina
30.05.2018, 05:20
Hab ich das irgendwo behauptet? Aber das ist halt mit der Grund warum so (relativ gesehen) wenig Frauen "ganz oben" sind. Nicht weil das böse Patrichat sie unterdrückt.
Unterschiedliche Lebensentwürfe gibt es bei beiden Geschlechtern und da ist ja auch nix schlimmes dran, im Gegenteil... Dennoch: das erklärt nicht den meistens deutlich höheren Männeranteil in Leitungspositionen!
Das sind eher strukturelle Probleme, die oft höhere Bereitschaft der Damenwelt, für die Familie beruflich "zurückzustecken", die mangelnde Bereitschaft der Kliniken zur Beschäftigung von Teilzeitkräften...
Trotzdem: es hat sich schon viel getan und wir alle können ja daran mitwirken, dass die Entwicklung mehr in Richtung ausgeglichenes Geschlechterverhältnis geht.
tragezwerg
30.05.2018, 05:46
Ich finde es per se nicht erstrebenswert, Karriere zu machen, unabhängig vom Geschlecht. Guckt man sich die Psychopathen an, die sich in der oberen Etage tummeln (gut, sind nicht alle Psychopathen, aber zumindest verhaltensoriginell ist doch fast jeder), möchte man zu dieser Riege definitiv nicht gehören.
Und wenn man mal alt ist, wird man eher die Einsamkeit durch fehlende Familie bereuen als die nicht erreichte Chefarztposition.
Das ist es ja: geht nur entweder oder? Das lässt sich heiß diskutieren. Zumindest derzeit würde ich sagen: ja, beides geht für eine Frau nicht. Ich selber will auch nicht wirklich Karriere machen, aber mein Ziel war es immer, wirklich gut zu sein in meinem Fach und wirklich gut operieren zu können. Das ist aber dann doch an einen bestimmten Pfad im Beruf gebunden, der da heißt: entweder eine große oder zumindest eine spezialisierte Klinik. An einem Wald- und Wiesenkrankenhaus werde ich das nicht bekommen, was ich will.
Arrhythmie
30.05.2018, 08:04
Das ist es ja: geht nur entweder oder? Das lässt sich heiß diskutieren. Zumindest derzeit würde ich sagen: ja, beides geht für eine Frau nicht.
Ich würde sagen dass es unter ganz bestimmten Voraussetzungen geht. Da müssen dann aber wirklich alle mitziehen (Familie, Arbeitsplatz...etc..) und es braucht auch mMn eine Portion Egoismus. Ob man das dann als Person will/kann ist die eine Frage, ob man noch das nötige Quäntchen Glück hat (was sicherlich auch Männer benötigen wenns um die steile Karriere geht) eine ganz andere.
Ich sehe das halt so: wenn du etwas von deinem Kind habn willst und vielleicht sogar mehrere Kinder hast, scheidest du zwangsläufig für einige Zeit aus dem Beruf aus. D.h. du wirst immer älter sein als männliche Mitbewerber auf eine OA Stelle und mir kann keiner erzählen, dass das Alter nicht auch eine Rolle spielt bei der Einstellung. Wenn ich einen jungen, dynamischen Typen voller Tatendrang vor mir habe, der seine drei Kinder zwar liebt, aber trotzdem nichts gegen Überstunden und 32 Stunden arbeiten am Stück hat, und dann eine 5 Jahre ältere Frau, nicht mehr ganz so dynamisch, die wiederum ihre zwei Kinder ungern dem Mann überlässt.wenn sie mal krank sind, und die es doof findet, ihre Kinder zwei Tage in Folge kaum zu Gesicht zu bekommen...
Arrhythmie
30.05.2018, 08:40
Ich sehe das halt so: wenn du etwas von deinem Kind habn willst und vielleicht sogar mehrere Kinder hast, scheidest du zwangsläufig für einige Zeit aus dem Beruf aus. D.h. du wirst immer älter sein als männliche Mitbewerber auf eine OA Stelle und mir kann keiner erzählen, dass das Alter nicht auch eine Rolle spielt bei der Einstellung. Wenn ich einen jungen, dynamischen Typen voller Tatendrang vor mir habe, der seine drei Kinder zwar liebt, aber trotzdem nichts gegen Überstunden und 32 Stunden arbeiten am Stück hat, und dann eine 5 Jahre ältere Frau, nicht mehr ganz so dynamisch, die wiederum ihre zwei Kinder ungern dem Mann überlässt.wenn sie mal krank sind, und die es doof findet, ihre Kinder zwei Tage in Folge kaum zu Gesicht zu bekommen...
Ja klar. Stimme ich Dir voll zu.
Aber es gibt ja schon so ein paar wenige Exemplare die es knallhart durchgezogen haben. Durchs Hobby "kenne" ich eine chirurgische Chefärztin. Also "kennen" impliziert, dass ich weiß wer das ist und man sich früher ab und an mal gesehen hat - aber jetzt nix zusammen gemacht oder geredet oder so... Mutter von 3 (!) Kindern. Die Kinder sind alle super geraten. Kenne aber die persönlichen Umstände nicht.
Da würd ich schon gern mal wissen wie das geht... Vor allem, die ist älter (logischerweise...) Die Kinder sind mittlerweile ja auch Erwachsen. Also war auch nochmal ne ganz andere Zeit... Was es noch krasser macht :-))
Ja klar. Stimme ich Dir voll zu.
Aber es gibt ja schon so ein paar wenige Exemplare die es knallhart durchgezogen haben. Durchs Hobby "kenne" ich eine chirurgische Chefärztin. Also "kennen" impliziert, dass ich weiß wer das ist und man sich früher ab und an mal gesehen hat - aber jetzt nix zusammen gemacht oder geredet oder so... Mutter von 3 (!) Kindern. Die Kinder sind alle super geraten. Kenne aber die persönlichen Umstände nicht.
Da würd ich schon gern mal wissen wie das geht... Vor allem, die ist älter (logischerweise...) Die Kinder sind mittlerweile ja auch Erwachsen. Also war auch nochmal ne ganz andere Zeit... Was es noch krasser macht :-))
Die hat ziemlich sicher einen Mann, der dafür zurückgesteckt hat. Oder das Geld für eine Nanny.
Vor allem, die ist älter (logischerweise...) Die Kinder sind mittlerweile ja auch Erwachsen. Also war auch nochmal ne ganz andere Zeit... Was es noch krasser macht :-))
Und wieso ist das krasser als heute? Wir stecken doch immer noch fest in vergangenen Strukturen (Mann: Ernährer Frau: Mutti und vielleicht Teilzeit arbeiten). Es ändert sich nichts, weil das System akzeptiert ist und weiter geführt wird. (Staat: Ehegattensplitting Frau: Was du gibst deinem Mann etwas von deiner Elternzeit ab? Mann: Ne, Elternzeit kann ich nicht nehmen. Das können wir uns finanziell nicht leisten/Ich habe gerade den Job gewechselt/Das kann ich meinem Arbeitgeber nicht antun/In meiner Position geht das nicht)
Wenn Frau Karriere machen will, dann läuft das nicht einfach so, das ist viel Arbeit und andere Lebensbereiche haben dann eine geringere Priorität.
vanilleeis
30.05.2018, 10:01
Und wieso ist das krasser als heute? Wir stecken doch immer noch fest in vergangenen Strukturen (Mann: Ernährer Frau: Mutti und vielleicht Teilzeit arbeiten). Es ändert sich nichts, weil das System akzeptiert ist und weiter geführt wird. (Staat: Ehegattensplitting Frau: Was du gibst deinem Mann etwas von deiner Elternzeit ab? Mann: Ne, Elternzeit kann ich nicht nehmen. Das können wir uns finanziell nicht leisten/Ich habe gerade den Job gewechselt/Das kann ich meinem Arbeitgeber nicht antun/In meiner Position geht das nicht)
Wenn Frau Karriere machen will, dann läuft das nicht einfach so, das ist viel Arbeit und andere Lebensbereiche haben dann eine geringere Priorität.
Genauso ist es.
Kackbratze
30.05.2018, 11:49
ja, beides geht für eine Frau nicht
Bei Männern geht das auch nicht. Entweder er kümmert sich um seine Familie oder er macht Karriere. Beides ist und bleibt, egal welches Geschlecht, die Ausnahme. Und was die "Liebe zu den Kindern" in einem Vorposting anbetrifft, davon können sich die Kinder nix kaufen, wenn der Papa trotzdem nie da ist und somit nicht an deren Leben teilnimmt.
Bei Männern geht das auch nicht. Entweder er kümmert sich um seine Familie oder er macht Karriere. Beides ist und bleibt, egal welches Geschlecht, die Ausnahme. Und was die "Liebe zu den Kindern" in einem Vorposting anbetrifft, davon können sich die Kinder nix kaufen, wenn der Papa trotzdem nie da ist und somit nicht an deren Leben teilnimmt.
Im Unterschied zu Frauen können Männer aber zumindest häufiger eine Familie mit mehreren Kindern haben, auch wenn sie sich nur marginal selbst kümmern. Und gesellschaftlich gesehen haben es Männer leichter, der Ehefrau die Rolle des "Kümmerns" zu übertragen als umgekehrt. Insofern haben es Männer schon einfacher als Frauen.
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