Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
vanilleeis
02.06.2018, 10:57
Bei sowas wie Gerinnungsdiagnostik würde ich das auf jeden Fall machen. Es ist ja auch immer die Frage, was die genau gemacht haben. Bisschen D-Dimere, vielleicht noch Faktor V o.ä. macht noch lange kein "gerinnungstechnisch ist alles in Ordnung". Passiert aber leider sehr oft.
WackenDoc
02.06.2018, 10:59
Mein dämlicher Uniarzt damals auch "alles in Ordnung"- dabei hatte ich ne fette Eisenmangelanämie. Und ich hab mich schon gewundert, warum ich beim Sport nicht zu Potte komme und der Puls so hochschießt- Anämie konnte es ja nicht sein- war ja getestet worden und war alles in Ordnung. Inzwischen lass ich mir die Kopien der Laborergebnisse geben.
vanilleeis
02.06.2018, 11:21
Ich wage aus meiner Erfahrungen in der Hämostaseologie zu bezweifeln, dass eine ordentliche Gerinnungsdiagnostik (mit bestehender Indikation) bei HA, Gyn etc. überhaupt möglich ist. Das scheitert schon an der fehlenden fachgebundenen gen. Beratung, die dann vorliegen müsste, ganz zu schweigen von dem Zugang zu geeigneten Labormöglichkeiten.
Rettungshase
02.06.2018, 11:27
Wenn der Dienstplankoordinator dich zum Wochenende hin fragt, ob es eigentlich stimmt, dass du schwanger bist... (Bin ich nicht.)
Wer erzählt denn sowas?!
Ich werde jetzt wieder engere Kleider anziehen :D
Relaxometrie
02.06.2018, 11:27
Mein dämlicher Uniarzt damals auch "alles in Ordnung"- dabei hatte ich ne fette Eisenmangelanämie.
Hat er sich bei seinem Urteil "alles ok" rein auf den Hb-Wert gestützt? Der kann ja noch im Normbereich liegen, obwohl die Eisenspeicher schon entleert sind. Oder hatte er z.B. Ferritin oder die Transferrinsättigung auch bestimmt?
WackenDoc
02.06.2018, 11:41
Der war unter dem Normbereich und die Erys klein und blass.
Relaxometrie
02.06.2018, 11:47
Dann ist es natürlich wirklich völlig bescheuert, zu sagen, daß alles ok wäre :-???
Ich hab mir zuletzt zwar in der HA-Praxis Blut abnehmen lassen, aber die Ergebnisse hab ich mir selbst abgeholt und bewertet, das nächste Mal fahr ich vielleicht gleich zum Labor ( je nachdem was billiger ist).
Moorhühnchen
02.06.2018, 12:17
Bei sowas wie Gerinnungsdiagnostik würde ich das auf jeden Fall machen. Es ist ja auch immer die Frage, was die genau gemacht haben. Bisschen D-Dimere, vielleicht noch Faktor V o.ä. macht noch lange kein "gerinnungstechnisch ist alles in Ordnung". Passiert aber leider sehr oft.Meine Angst ist eher, daß die nur ne stinknormale Gerinnung abgenommen haben. Ich sollte wirklich mal dort (vor Ort) nachfragen, aber nach der Kacke von 2013 habe ich eigentlich gar keine Lust mehr, dort nochmal hinzufahren - liegt nicht gerade auf meinem Weg.
Bei anderen Untersuchungen, wo es um das Thema ging, habe ich zumindest nie erwähnt, daß (angeblich) mal ne Gerinnungsdiagnostik abgenommen wurde. War damals ja auch nix Wildes, ging nur um Pille verschreiben ja oder nein, bei familiärer "Vorbelastung" (übrigens vom Gynäkologen so gewünscht gewesen - nicht von mir).
Edit:
gerade festgestellt: heute vor 9 Jahren war mein erster Arbeitstag in der Anästhesie! :-dance :-))
Der 1. Juni war Pfingstmontag.
querfeldein
02.06.2018, 12:25
Moorhühnchen, vielleicht können sie dir den Ausdruck per Post schicken? Dann hast du's auf jeden Fall probiert, musst jetzt aber nicht so einen Mega-Aufwand betreiben?
vanilleeis
02.06.2018, 12:48
Meine Angst ist eher, daß die nur ne stinknormale Gerinnung abgenommen haben. Ich sollte wirklich mal dort (vor Ort) nachfragen, aber nach der Kacke von 2013 habe ich eigentlich gar keine Lust mehr, dort nochmal hinzufahren - liegt nicht gerade auf meinem Weg.
Bei anderen Untersuchungen, wo es um das Thema ging, habe ich zumindest nie erwähnt, daß (angeblich) mal ne Gerinnungsdiagnostik abgenommen wurde. War damals ja auch nix Wildes, ging nur um Pille verschreiben ja oder nein, bei familiärer "Vorbelastung" (übrigens vom Gynäkologen so gewünscht gewesen - nicht von mir).
Edit:
gerade festgestellt: heute vor 9 Jahren war mein erster Arbeitstag in der Anästhesie! :-dance :-))
Der 1. Juni war Pfingstmontag.
Ich fress nen Besen, wenn die bei der Fragestellung mehr gemacht haben außer Quick, PTT und D-Dimere....
Moorhühnchen
02.06.2018, 14:53
Ok, rein aus Neugier werd ich da wohl nächste Woche mal nachfragen. :-)) Allerdings ist der Gyn seit mehr als 4 Jahren in Rente - mal gucken, ob ich von der Nachfolgepraxis überhaupt was erfahre...
Ich fand es damals übrigens affig, daß er mir das Rezept nicht geben wollte und war kurz am Überlegen, ob ich's mir selbst aus der Apotheke hole. Das Blut mußte ich mir nämlich morgens selber abnehmen, da ich Arbeitsbeginn um 7 Uhr hatte.
Aber das ursprüngliche Thema war ja auch eher, die Ausbildung und Motivation von MFAs. Und ich habe es hier in der Gegend zumindest schon mehrfach erlebt, dass diese am Telefon gesagt haben, "alles in Ordnung" und dann war's eben nicht so. Das find ich halt eher bedenklich. Kann ich mich als Arzt in der Praxis drauf verlassen, dass meine MFA am Telefon korrekte Infos rausgibt?
WackenDoc
02.06.2018, 15:13
Nein, die Information "alles in Ordnung" können die MFAs so nicht rausgeben. Evtl. wenn der Arzt das vorher befundet und drauf geschrieben hat.
Absolute Arrhythmie
02.06.2018, 15:14
Aber das ursprüngliche Thema war ja auch eher, die Ausbildung und Motivation von MFAs. Und ich habe es hier in der Gegend zumindest schon mehrfach erlebt, dass diese am Telefon gesagt haben, "alles in Ordnung" und dann war's eben nicht so. Das find ich halt eher bedenklich. Kann ich mich als Arzt in der Praxis drauf verlassen, dass meine MFA am Telefon korrekte Infos rausgibt?
Ich persönlich würde es nicht machen und ich lasse mich auch als Patient nicht am Telefon abspeisen. Ich hab es bisher auch noch nie (!) erlebt, das mir Befunde von der MFA mitgeteilt wurden. Ist zwar bisher selten gewesen, aber wenn ich mal was wissen wollte (Entzündungswerte, Urinkultur, Schilddrüsenwerte, etc) hab ich immer mit dem Arzt persönlich telefoniert (Erfahrungswert von drei Hausarztpraxen in den letzten 10 Jahren). Bei meiner HA-Famulatur war das auch so. Da hat der Arzt dann die Patienten zurück gerufen, wenn er beim Anruf keine Zeit hatte kurz den Befund zu besprechen.
Ehrlich gesagt ist das ja wohl das Mindeste, daß man sich auf die Richtigkeit der herausgegebenen Infos verlassen kann!
Ich schau mir die Laborergebnisse persönlich an und befunde sie dann selber in der Patientenakte, und erst dann dürfen meine Mädels den Patienten Auskunft erteilen, was wir grundsätzlich von uns aus machen; idR rufen wir die Patienten am Folgetag nach der BE an, nicht umgekehrt.
Als zusätzlichen Cross-Check, damit mir selber keine Fehler unterlaufen, gehe ich mit meiner Labor-MFA die bis dahin schriftlich erhaltenen Befunde nochmal zusammen durch, in denen alle Auffälligkeiten vom Labor aus extra angemarkert sind.
Bei mir im PJ in der Uro hat mal eine Krankenschwester Befunde am Telefon rausgegeben und wurde fast gefeuert, das wird wohl unterschiedlich gehandhabt, ob das die MTA machen darf?!
WackenDoc
02.06.2018, 15:31
Ich kenne es auch, dass es zumindest dem Assistenzpersonal verboten ist, telefonisch Auskünfte zu erteilen. Die Ärzte dürfen es meist nach eigener Abwägung. Hat mit Datenschutz zu tun. Man weiss ja auch nie, wer am anderen Ende ist.
In der Praxis ist das aber unpraktikabel. Man kann schlichtweg nicht alle PAtienten wieder einbestellen.
Moorhühnchen
02.06.2018, 16:44
Ich persönlich würde es nicht machen und ich lasse mich auch als Patient nicht am Telefon abspeisen. Ich hab es bisher auch noch nie (!) erlebt, das mir Befunde von der MFA mitgeteilt wurden. Ist zwar bisher selten gewesen, aber wenn ich mal was wissen wollte (Entzündungswerte, Urinkultur, Schilddrüsenwerte, etc) hab ich immer mit dem Arzt persönlich telefoniert (Erfahrungswert von drei Hausarztpraxen in den letzten 10 Jahren).
So hätte ich das ja auch als "normal" gefunden, aber leider als Patientin selbst noch nie so erlebt.
O.g. Gynpraxis ist wie gesagt die, wo der Arzt 2014 in Rente ging.
Meine jetzige Gynpraxis bittet auch um Rückruf. Damals ging es um ne Blutentnahme post-op bei Nachblutung. Die haben ne Hb- und CrP-Kontrolle abgenommen und mir nach der Abnahme mitgeteilt, daß ich die Befunde 2 Tage später telefonisch abfragen soll. Ach ja, die Ärztin ist zu dem Zeitpunkt dann im Urlaub. Habe mich hinreißen lassen, zu fragen, warum sie überhaupt Blut abnehmen, wenn es ohne jegliche Konsequenz bleiben wird.
Habe den Hb-Wert bei der nächsten Kontrolle 3 Monate später abgefragt, war 10,6. Antwort der Gyn: "Hätte ich den gesehen, hätte ich Ihnen Eisen verschrieben". Fand ich lustig, war aber auch selber auf die Idee gekommem, welches zu nehmen. :-))
Meine aktuelle HA-Praxis hat mich in den letzten Jahren schon 2x gebeten, Befunde per Telefon abzufragen. Beide Male war die Auskunft der MFA "alles in Ordnung". Einmal hat sich beim Folgetermin rausgestellt, daß es nicht stimmte, einmal bei direkter Nachfrage eines Einzelwertes ("Oh, ja DER ist nicht in der Norm").
Bei der vorangegangenen HA-Praxis (mit dem Arzt per Du, wohnt um die Ecke, bin jahrelang mit dem Hund der Schwiegereltern Gassi gegangen. Also zumindest kein schlechtes Verhältnis....) war mal vereinbart, daß ER mich wegen Befundmitteilung zurückruft. Anruf kam auch, aber eben von der MFA, die den Befund mitteilte - auf meinen Anrufbeantworter....
n=4, muß schlechtes Karma sein. :-))
PS: hier in der Gegend ist es sehr schwer, eine neue HA-Praxis zu finden. Alle Praxen im Umkreis (ländlich) haben seit Jahren Patientenaufnahmestop. Selbst Familienmitglieder von Patienten werden nicht mehr angenommen.
vanilleeis
02.06.2018, 17:03
Aus meiner sehr kurzen Zeit in der AM-Praxis kenne ich es so, dass wir die Patienten, bei denen etwas auffällig war, angerufen haben. Sonst galt: Wenn Sie nichts hören, ist alles in Ordnung. Wer es ganz genau wissen wollte, konnte anrufen und wurde dann zum Mittag in die Telefonliste für die Ärzte eingetragen. Telefonisch von den MFAs wurde nichts rausgegeben. Das finde ich ein ganz gutes System.
WackenDoc
02.06.2018, 17:07
Die Praxis in der ich einen Teil meiner Weiterbildung gemacht hatte, hatte mittags immer Telefonsprechstunde. Da haben die Patienten angerufen und ihre Werte abgefragt. Die wurden aber von den Ärzten eröffnet.
War total stressig für die MFAs und die beiden Chefs und mit Wartezeit für die Patienten. Viel war natürlich Routine HbA1c.
Beim Bund hatten wir eine Labor- MFA die zu dusselig war, die eingehenden Befunde kurz zu sichten, ob vom Labor was angemarkert war (Chefin wollte nicht, dass wir Ärzte das direkt bei Eingang befunden- sind ja Routinelaborwerte für Tauglichkeiten bie gesunden Probanden). Da lagen dann pathologische Werte wochenlang bis zur Hauptuntersuchung in der Akte. einmal doof, weil in der Zeit dann nichts abgeklärt wird und zum anderen doof, weil teilweise der Zeitabstand von Hauptuntersuchung bis Lehrgangsbeginn sehr knapp war.
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