Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
WackenDoc
12.06.2018, 17:46
Arbeitsmedizin
Das muss doch dann auch Arbeit sein :-))
WackenDoc
12.06.2018, 21:26
Naja- ich beschäftige mich dann so lange mit dem Versuch herauszufinden, wie viele Tassen Kaffee ich vertrage ohne Rhythmusstörungen zu bekommen.
Philip_MHH
13.06.2018, 06:33
Klingt nach einer wichtigen Feldstudie. Wo hast du denn den cut off gesetzt ? :)
Bei mir ist sommerloch. Nicht weil so wenig zu tun ist , aber in Sachen Motivation.
vanilleeis
13.06.2018, 10:25
Meinst Du mich ;-)
Ups, ja. Irgendwie werfe ich Euch beide immer durcheinander :-)
Pampelmuse
18.06.2018, 16:42
Ich wünschte, hier wäre auch Sommerloch. Vielleicht kommt das ja noch... *hoff*
Hatte am Samstag wieder Dienst, und er war genauso wie der von letzter Woche: wir haben von morgens bis nachts quasi durchoperiert, und zwischendrin habe ich mich noch um 60 Patienten auf Station gekümmert (Zitat eines Kollegen heute beim Mittagessen: "sag mal, Pampelmuse, wann hast Du die Patienten denn überhaupt alle visitiert?")...
Zeit für eine Überlastungsanzeige.
Hoppla-Daisy
19.06.2018, 22:14
Interessanter Fall aus dem Dienst:
Junge Frau, 10. SSW bei Z. n. In-Vitro, Z. n. 3 x Extrauteringravidität. Kommt mit starken vaginalen Blutungen seit zwei Stunden und hat etwas mitgebracht, in einem Handtuch eingewickelt... fraglich Abort.
Da ich noch nie live und in Farbe einen Abort erlebt habe und ergo auch nicht genau wusste, wie sowas in der 10. SSW aussieht, hab ich bei dem „Blutkoagel“ in dem Handtuch natürlich auch erstmal an einen stattgehabten Abort gedacht. Im Sono sah ich die Fruchthöhle mit einer unklaren Struktur, und dann sah ich in der Struktur im Doppler (ich konnte nicht wirklich was erkennen, wollte aber auch nicht ewig da drauf halten) eine rasche Pulsation. Da war ich mir ziemlich sicher, dass es kein Abort war. Schnell ne Gynnie in nem anderen Krankenhaus kontaktiert, Patientin angemeldet und dann sofort ab mit ihr im Liegendtransport in die andere Klinik.
Als ich später am Abend die Kollegin dort nochmal anrief, um mich zu erkundigen, bestätigte sie mir, dass die Schwangerschaft noch intakt sei. Da war ich sehr erleichtert und hab mich für die Patientin gefreut - nur um dann zu erfahren, dass sie gegen ärztlichen Rat die Behandlung abgebrochen hatte und mit ihrem Mann nach Hause gefahren war. Wenn es nochmal bluten würde, könnte sie ja wieder den Rettungsdienst rufen :-wand
Ist es da nicht sowieso hop oder top? Was macht man denn in der Frühschwangerschaft außer zu liegen?
Aber ich bin eine gynäkologische Null, von daher ...
Woher blutet es da denn? Ne praevia totalis?
Sebastian1
19.06.2018, 22:33
Und immer schön den RD rufen, aber vorher gegen ärztlichen Rat gehen. Isklar.
Interessanter Fall aus dem Dienst:
Junge Frau, 10. SSW bei Z. n. In-Vitro, Z. n. 3 x Extrauteringravidität. Kommt mit starken vaginalen Blutungen seit zwei Stunden und hat etwas mitgebracht, in einem Handtuch eingewickelt... fraglich Abort.
Da ich noch nie live und in Farbe einen Abort erlebt habe und ergo auch nicht genau wusste, wie sowas in der 10. SSW aussieht, hab ich bei dem „Blutkoagel“ in dem Handtuch natürlich auch erstmal an einen stattgehabten Abort gedacht. Im Sono sah ich die Fruchthöhle mit einer unklaren Struktur, und dann sah ich in der Struktur im Doppler (ich konnte nicht wirklich was erkennen, wollte aber auch nicht ewig da drauf halten) eine rasche Pulsation. Da war ich mir ziemlich sicher, dass es kein Abort war. Schnell ne Gynnie in nem anderen Krankenhaus kontaktiert, Patientin angemeldet und dann sofort ab mit ihr im Liegendtransport in die andere Klinik.
Als ich später am Abend die Kollegin dort nochmal anrief, um mich zu erkundigen, bestätigte sie mir, dass die Schwangerschaft noch intakt sei. Da war ich sehr erleichtert und hab mich für die Patientin gefreut - nur um dann zu erfahren, dass sie gegen ärztlichen Rat die Behandlung abgebrochen hatte und mit ihrem Mann nach Hause gefahren war. Wenn es nochmal bluten würde, könnte sie ja wieder den Rettungsdienst rufen :-wand
das klingt richtig heftig!
Rhiannon
20.06.2018, 05:57
Klar, retten kann man in der Woche nichts, es ist am Ende hop oder top. Aber wir sind zb auch angehalten Frauen mit starken Blutungen immer aufzunehmen. Einfach zur Überwachung. Und ich hatte im Dienst tatsächlich schon ne Frau, die bei Abort irgendwann so geblutet hat, dass sie kreislaufinstabil sofort kürettiert werden musste. Gekommen war sie auch mit noch intakter Schwangerschaft und etwa periodenstarker Blutung. Zwei Stunden später wars nicht mehr intakt und es blutete deutlich mehr als periodenstark.
Aber diesen Satz „Ne, ich bleibe auf keinen Fall. Ich wollte ja nur mal schauen lassen, ob’s dem Baby gut geht.“ hör ich auch ständig.
altalena
20.06.2018, 07:50
Als ich später am Abend die Kollegin dort nochmal anrief, um mich zu erkundigen, bestätigte sie mir, dass die Schwangerschaft noch intakt sei. Da war ich sehr erleichtert und hab mich für die Patientin gefreut - nur um dann zu erfahren, dass sie gegen ärztlichen Rat die Behandlung abgebrochen hatte und mit ihrem Mann nach Hause gefahren war. Wenn es nochmal bluten würde, könnte sie ja wieder den Rettungsdienst rufen :-wand
Daily businness hier :-kotz
vanilleeis
20.06.2018, 08:53
Was ist denn eigentlich mit dieser Progesterongabe vaginal? Bringt das was?
Hoppla-Daisy
20.06.2018, 10:09
Daily businness hier :-kotz
Traurig, aber hier ebenfalls. Nur mit dem Unters hier, dass ich mit Gynäkologie bzw Geburtshilfe so gar nix an der Mütze hab als Urologin ;-). War ja schon froh, dass ich da ein Herzchen pulsieren sah
Heerestorte
20.06.2018, 18:14
Endlich mal wieder ein lesenswerter Artikel bei SPON:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bericht-aus-dem-klinikalltag-was-fuer-eine-aerztin-bin-ich-bloss-geworden-a-1213586.html
Jule-Aline
20.06.2018, 20:44
Mir hat die Progesteron gabe etwas gebracht.Hatte immer zu niedrige Werte und einmal deshalb einen Abort.Blutungen hatte ich auch immer gehabt,ausser bei der Schwangerschaft wo ich Clomifen genommen hatte.
agouti_lilac
21.06.2018, 08:48
Endlich mal wieder ein lesenswerter Artikel bei SPON:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bericht-aus-dem-klinikalltag-was-fuer-eine-aerztin-bin-ich-bloss-geworden-a-1213586.html
Den hatte ich gestern auch gelesen. Wie wahr, habe viel wieder erkannt (meist aus Erzählungen von Freunden). Da bin ich wieder froh, dass ich in der Anästhesie bin, wo es ein bisschen anders ist. Aber dieses Gefühl von allein gelassen sein kenne ich auch aus der Intensivmedizin.
Der Autorin würde ich raten, sich eine andere Arbeitsstelle zu suchen. Wenn man seine Kinder nur noch schlafend im Bett sieht, dann ist es das echt nicht wert.
Immerhin scheint die Pflege nett zu sein, auch schon mal viel wert!
tragezwerg
21.06.2018, 09:49
Irgendwie scheinen Internisten da besonders leidensfähig. Zumindest sind die Innere-Abteilungen, die ich kenne, immer am miesesten organisiert und die Kollegen dort kündigen trotzdem nicht.
Ich bin auch froh, dass ich in der Anästhesie bin. Da gibt es gerade in der Intensivmedizin auch genügend Missstände, aber zumindest kriege ich den Kostendruck nicht so direkt ab.
Wenn man jetzt GANZ böse wäre könnte man ja mal sagen dass man sich überlegen sollte wieviele der vielen Ambulanzfälle wirklich eine Indikation für eine Krankenhausambulanz haben... während der letzten Semester habe ich da sehr, sehr viele Patientenkontakte erlebt die auch bei einem niedergelassenen Facharzt zu den einfacheren Fällen zählen würden. Und das Arbeitstempo war einer Schnecke gleich. Die so frei werdenden Ressourcen könnte man dem stationären Bereich übertragen... parallel dazu alle Blutentnahmen und alle administrativen Tätigkeiten (herumtelefonieren, Befunde organisieren, etc.) an das Sekretariat auslagern... dann könnte man als Arzt gut arbeiten. Mehr als 15-20 Akutpatienten pro Arzt sind einfach verantwortungslos. Aber viele Ärzte lassen sich echt erstaunlich viel gefallen. Für mich sind solche Zustände mit ein starker Grund, Fächer wie Kardio oder Gastro konsequent zu meiden, obwohl ich Akut-Innere grundsätzlich interessant finde. Das Problem ist IMHO nicht ein Mangel an Ärzten sondern eher extrem ineffiziente Arbeitsorganisation.
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