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Habt ihr manchmal auch so Schiss, am Ende irgendwie so zu enden, ohne es zu merken?
Was ist das denn für ne krasse Aussage von diesem Typen? Oh, er ist Chirurg *pretends to be shocked*
Rettungshase
21.06.2018, 22:59
Habt ihr manchmal auch so Schiss, am Ende irgendwie so zu enden, ohne es zu merken?
Nein *lacht auf anästhesiologisch*
Nee, im Ernst.
Ich hab's bei einem nahen, älteren Bekannten miterlebt: Der hat sich sein Leben lang für den Job aufgeopfert, war bis spät abends im Betrieb, immer erreichbar, gern auch wochenends auf der Arbeit... Der wurde plötzlich vom nachfolgenden Chef abgesägt und bekommt nicht mal mehr eine Weihnachtskarte von dem Betrieb, dem er so viel wertvolle Lebenszeit geopfert hat.
Praia-do-Forte
22.06.2018, 04:48
So, wollte nur mal leise berichten dass ich mich theoretisch nun offiziell aus diesem Thread verabschieden dürfte 😊
Colourful
22.06.2018, 05:19
Herzlichen Glückwunsch! :-) Das ist ja super!
Nee, ich hab jetzt überhaupt keine Angst, dass mir das auch mal so gehen wird. Ich mache das auch einfach nicht mit. Bei uns in der Abteilung übrigens niemand.
easy-bisy
22.06.2018, 09:06
Izbicki: Ha, ha- ich erinnere mich aus dem Studium in HH nur noch an die Izbicki-Einheit: 4 EKs.
Damals (vor ca 10 Jahren) war er für seine schnellen aber blutigen OPs bekannt.
Da wurde dann immer eine Izbicki-Einheit mehr geordert...
Muss man halt wissen, ob man unter dem arbeiten möchte. Es gibt ja genug Menschen, unabhängig vom Beruf, die es total befriedigend finden, 70h die Woche zu arbeiten.
Ob das ein Qualitätsmerkmal ist, finde ich persönlich diskussionswürdig. Aber für die Klinik ist so ein Mitarbeiter natürlich attraktiv, solange man genug gleichgesinnte findet. Spätestens wenn die Bewerber knapp werden, gibt es natürlich ein Problem
Praia-do-Forte
22.06.2018, 10:34
Herzlichen Glückwunsch! :-) Das ist ja super!
.
Danke! Ich bin froh dass es jetzt rum ist! :-)
vanilleeis
22.06.2018, 10:57
Herzlichen Glückwunsch!
WackenDoc
22.06.2018, 13:07
Herzlichen Glückwunsch!
agouti_lilac
22.06.2018, 14:52
Toll, herzlichen Glückwunsch!!
Rettungshase
22.06.2018, 17:25
Die Gesundheitsminister der Länder und die Süddeutsche fordern verständlichere Arztbriefe.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-wir-wollen-euch-verstehen-1.4025843
Darin heißt es auch: "Das Fachliche, Daten, Diagnosen und Laborbefunde, könnten die überweisenden Ärzte dem Brief anhängen, zur Not auch in Fachsprache und idealerweise elektronisch."
Wie soll das in der Praxis aussehen? Einen Laien-Brief und einen exakten Brief im Anhang? Wer soll das wann alles schreiben?
Sebastian1
22.06.2018, 17:40
Das wäre auch kaum nötig, wenn man die Zeit hätte, den Patienten Befunde vernünftig zu erklären....
Wer soll das wann alles schreiben?
Belästige doch die Regierung nicht mit solchen Details. In Deutschland wird eben erst das Gesetz erlassen, wie man es umsetzt ist das Problem der anderen.
Pampelmuse
23.06.2018, 10:29
Hab in seiner Abteilung auch mal eine Famulatur gemacht, der ist echt sehr speziell.....
Ich kenne ihn nicht persönlich, aber: denken nicht alle chirurgischen Chefärzte an Unikliniken / Maximalversorgern so? *naivfrag*
Mich "schockt" das Interview nicht...
Autolyse
23.06.2018, 14:04
Ist das nicht die übliche Chirurgenfolklore?
Die Gesundheitsminister der Länder und die Süddeutsche fordern verständlichere Arztbriefe.
...
Wer soll das wann alles schreiben?
Der Patient hat Krebs. Wir haben ihn operiert. Jetzt hat er weniger Krebs. Nun braucht er Chemotherapie, dann hat er mit etwas Glück ganz wenig Krebs.
Wir danken für die prompte Übernahme.
Ich kenne ihn nicht persönlich, aber: denken nicht alle chirurgischen Chefärzte an Unikliniken / Maximalversorgern so? *naivfrag*
Mich "schockt" das Interview nicht...
Ich sehe das auch so wie du. Es gibt nicht viele, die die Eier haben, das öffentlich zu sagen, aber denken tun das bestimmt die meisten. Übrigens auch in Fächern wie HNO oder Uro häufiger als man denkt. Und auch wenn man sich Internisten anschaut, die Karriere gemacht haben (z.B. Kardio- oder Pneumo-OA, -LOA oder -CA an einer Uni-Klinik - in Endo oder Rheuma wahrscheinlich seltener), ist diese Einstellung sehr weit verbreitet. Ich hab da auch im Verwandten- und Bekanntenkreis genug Leute die genauso denken, auch wenn die meisten das aus strategischen Gründen nicht der allgemeinen Öffentlichkeit sagen würden.
Inhaltlich/sachlich erschreckend ist das natürlich schon, und es sollte nicht so sein, aber sich auf diese eine Aussage zu stürzen halte ich deshalb ebenfalls für falsch. Da sagt einfach einer das was sich sehr viele andere ebenfalls denken.
Moorhühnchen
23.06.2018, 15:32
Der Patient hat Krebs. Wir haben ihn operiert. Jetzt hat er weniger Krebs. Nun braucht er Chemotherapie, dann hat er mit etwas Glück ganz wenig Krebs.
Wir danken für die prompte Übernahme.Genau SO! Denn viel mehr kommt bei 90% der Patienten ja leider auch nicht an. :-nix
Ich kann die Forderung irgendwo verstehen, würde aber dringlich denjenigen, die so einen Käse vorschlagen, mal empfehlen ein Praktikum im medizinischen Bereich zu machen zwecks Evaluierung der Umsetzbarkeit solcher Maßnahmen.
Genau SO! Denn viel mehr kommt bei 90% der Patienten ja leider auch nicht an. :-nix
Ich kann die Forderung irgendwo verstehen, würde aber dringlich denjenigen, die so einen Käse vorschlagen, mal empfehlen ein Praktikum im medizinischen Bereich zu machen zwecks Evaluierung der Umsetzbarkeit solcher Maßnahmen.
Ich kann das Problem nachvollziehen, denn vielen Patienten wird wirklich nichts oder fast nichts erklärt. Bei uns war mal eine Patienten einer anderen Uniklinik der nie erklärt wurde was MS eigentlich ist, was es für Konsequenzen hat oder haben kann, usw. Das ist wirklich völlig unverantwortlich und erfüllt keinen noch so niedrigen Qualitätsanspruch. Das liegt natürlich primär am Zeitmangel, weshalb die Umsetzung ein Problem wäre, aber man kann sich über das Problem und Möglichkeiten es zu lösen schon Gedanken machen. Man könnte z.B. eigene Arztstellen ins Leben rufen, die darauf ausgerichtet sind. Wäre z.B. auch ideal für Leute, die Teilzeit arbeiten wollen, die (mit entsprechendem sicheren System) zuhause arbeiten wollen, usw. Egal ob wegen Kinderbetreuung, ob weil in Rente, ob weil im Ausland (mit deutscher Approbation und LÄK-Mitgliedschaft und exzellenten Sprachkenntnissen natürlich - in der Schweiz z.B. ist es mittlerweile möglich, in der Telemedizin auch physisch irgendwo im Ausland zu arbeiten), usw. Für manche Ärzte wären solche Stellen sicher attraktiv.
Feuerblick
23.06.2018, 15:57
Bist du SICHER, dass der Dame das wirklich nie erklärt wurde? Oder hat sie nicht hingehört, nicht hinhören wollen, alles vergessen...?
Kleines Beispiel: Patient zur Katarakt-Operation. Bekam eine ausführliche Aufklärung in entsprechend laiengerechter Sprache und Bildern von mir... Zweiter Tag postop bei Chefvisite „Sagensema Herr Professor, was ist denn bei mir überhaupt gemacht worden?“
Soviel zum Thema „Patienten wird nix erklärt“. Bei den allermeisten Patienten kommen maximal 2% von dem ,was man erklärt, überhaupt an. Sei es, weil dafür der Intellekt fehlt. Sei es, weil sie überfordert sind. Sei es, weil sie es gar nicht hören wollen.
In diesem konkreten Fall nein, da ich dort nicht dabei war. Aber in anderen Fällen kann es leider bestätigen.
Dass viele Patienten vieles vergessen, in der Situation überfordert sind, es vielleicht intellektuell nicht verstehen usw. ist klar. Trotzdem ist meines Erachtens auch klar, dass man bessere Wegen finden muss um es den Patienten mitzuteilen. Nachdem mündliche Kommunikation oft in stressigen Situationen stattfindet (in denen die Patienten oft gerade nur wenig aufnahmefähig sind) und mündliche Kommunikation auch vergessen werden kann finde ich solche schriftlichen Laienarztbriefe zumindest grundsätzlich diskutierenswert. Da kamen schon viel, viel dümmere Vorschläge ;-)
Natürlich muss man sicherstellen, dass dies nicht zu weiterer Be-/Überlastung der Krankenhaus- oder Hausärzte führt. Z.B. indem man zusätzliche, dedizierte Stellen schafft wie in meinem Vorschlag. Anderen Leuten fallen sicher noch andere gute Ideen sein.
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