Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kackbratze
02.07.2018, 20:13
Wenn Du so viel verdienst und so toll bist, warum verhältst Du dich dann nicht wie ein adultes Lebewesen?
Im Endeffekt geht es hier um Daisy und die Probleme im System, die sie jetzt ausbaden muss.
Wäre ein Arbeitsmediziner, Betriebsmediziner oder primär der Hausarzt für ein entsprechendes Attest der Ansprechpartner?
Arrhythmie
02.07.2018, 20:20
Hallo Daisy,
ich war bisher stille Mitleserin, aber kann dir vielleicht eine andere Perspektive geben. Ich bin die Tochter eines Vaters, der sich jahrelang (wenn nicht jahrzentelang) mit seinem Arbeitspensum körperlich und psychisch kaputt gemacht hat. Als Familienangehörige ist man da so hilflos und wir alle haben die Warnsignale gesehen, nur mein Vater nicht. Irgendwann kam dann doch der unausweichliche Knall und die Schäden waren irreparabel. Jetzt ist er nur noch bedingt arbeitsfähig und sein Arbeitgeber hat es ihm natürlich nicht gedankt. Du hast ja erwachsene Tochter (?), wenn du also nicht für dich einen Gang runterschaltest, dann für vielleicht für sie. Sie will garantiert lange was von ihre Mama haben.
Dito.
Mein Vater gleiches Schicksal. Auch irreparable Schäden und auch ihm hat es keiner gedankt. Ersetzt ist man schnell, keiner ist unersetzlich. Keiner wird es Dir danken.
Denk an Deine Kinder. Es ist RICHTIG scheiße wenn man zuschauen muss wie sich jemand kaputt macht. Und noch schlimmer, wenn es die eigenen Eltern sind.
vanilleeis
02.07.2018, 20:22
Wenn Du so viel verdienst und so toll bist, warum verhältst Du dich dann nicht wie ein adultes Lebewesen?
Im Endeffekt geht es hier um Daisy und die Probleme im System, die sie jetzt ausbaden muss.
Wäre ein Arbeitsmediziner, Betriebsmediziner oder primär der Hausarzt für ein entsprechendes Attest der Ansprechpartner?
Betriebsmediziner, ggf mit Attest vom behandelnden Kardiologen. Aber Aussprechen muss es der Brtriebsarzt
WackenDoc
02.07.2018, 20:33
Betriebsärzte sind in den Arbeitsmedizinern weitestgehend gleichgestellt. Das Krankenhaus wir einen von beiden angestellt oder beauftragt haben. Der ist dafür zuständig.
Und der sollte das noch aus einem anderen Grund wissen, was da abgeht- der kann nämlich der Geschäftsführung auf die Füße treten, was die Arbeitsbedingungen angeht.
Betriebsarzt= Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin- Facharzt in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung, 2 Jahre Innere, 1 Jahr betriebsmedizinische Weiterbildung und 6 Kurse.
Arbeitsmediziner= Facharzt für Arbeitsmedizin. 2 Jahre Innere, je nach sonstigen Fächern bis zu 3 Jarhe Weiterbildung Arbeitsmedizin, die gleichen 6 Kurse.
Ich arbeite seit meinem 18. bzw. 19. Lebensjahr und verdiene mittlerweile etwa so viel wie ein Assistenz im letzten Ausbildungsjahr, von wegen "noch-nicht-Arbeitende". Und stell dir mal vor: das mit nicht einmal Mitte 20 und ganz ohne WE-/Nacht-Dienste. :)
Das heißt, Du hast in unserem Bereich keinen Einblick aus erster Hand. Ob das die Urteilsfähigkeit erhöht?
Ich ehrlich, alle hier im Thread habe ihr geraten, den Dienst nicht zu machen, alleine um denen "da oben" den Ernst der Situation zu verdeutlichen, da sich sonst ohnehin nichts ändern wird. Aber mir soll es egal sein - nur wenn man den Mund nicht aufmacht oder entsprechend handelt, sollte man eventuell sich nicht wundern, dass nichts (Positives) passiert.
Tja, und wenn dann einer wie Du in einem überheblich-aggressiven Tonfall ankommt, dann bewirkt das eine wundersame Überzeugung?
So blöd, das zu glauben, kannst Du nicht sein. Also geht es Dir doch nur um eigene Profilierung. Ganz ehrlich, wenn Du sonst nichts beitragen kannst, dann laß es.
Ich arbeite seit meinem 18. bzw. 19. Lebensjahr und verdiene mittlerweile etwa so viel wie ein Assistenz im letzten Ausbildungsjahr, von wegen "noch-nicht-Arbeitende". Und stell dir mal vor: das mit nicht einmal Mitte 20 und ganz ohne WE-/Nacht-Dienste. :) Ganz ehrlich, alle hier im Thread habe ihr geraten, den Dienst nicht zu machen, alleine um denen "da oben" den Ernst der Situation zu verdeutlichen, da sich sonst ohnehin nichts ändern wird. Aber mir soll es egal sein - nur wenn man den Mund nicht aufmacht oder entsprechend handelt, sollte man eventuell sich nicht wundern, dass nichts (Positives) passiert.
Herzlichen Glückwunsch. Ich habe zu Anfang der Bitcoin Blase richtig spekuliert und in dem einen Jahr - als Student - vermutlich mehr verdient als du je pro Jahr erreichen wirst. ;)
Als Nicht-Mediziner hast du aber leider keinerlei Einblick in unseren Berufsalltag und solltest dich mit "Ratschlägen" entsprechend zurückhalten.
Peace.
FirebirdUSA
02.07.2018, 22:14
Noch Nicht-Mediziner... er ist doch im PJ.
Das Problem ist halt vielschichtig, es trifft immer einen Kollegen, mit dem evtl noch befreundet ist. Und sich mit Eilantrag beim Arbeitsgericht gegen eine ggf nicht rechtmäßig Dienstanweisung zu wehren wird das Arbeitsverhältnis ebenfalls nicht besser machen. Ist man dann noch z.B. wegen Familie örtlich relativ gebunden wird es schnell nicht mehr so einfach.
escitalopram
03.07.2018, 17:47
Als Nicht-Mediziner hast du aber leider keinerlei Einblick in unseren Berufsalltag und solltest dich mit "Ratschlägen" entsprechend zurückhalten.
Peace.
Ähm, jemanden im PJ als "Nicht-Mediziner" zu bezeichnet, ist schon interessant. Wie woanders geschrieben, ich kann nichts dafür, dass ich noch sehr jung bin und Medizin nicht schneller studiert werden darf, als in der Regelstudienzeit vorgeschrieben. In Physik habe ich es geschafft, da es dort erlaubt ist. Wenn es in Medizin ginge, wäre ich bereits kein "Nicht-Mediziner". Ich denke, einige von euch, die hier schreiben, waren in dem Alter, in dem ich Arzt werde, noch nicht einmal Studenten, von daher...
Einblicke in "euren" Berufsalltag habe ich zahlreiche. Schon einmal was von Famulaturen, Praktika und PJ gehört? Und vielleicht einmal daran gedacht, dass eventuell Freunde und Angehörige von mir "klinische" Ärzte sein könnten? Dass die Bedingungen in sehr vielen Häusern unerträglich sind, weiß man aber auch, ohne als Arzt gearbeitet zu haben. Hat selbst die Fragestellerin von vier (!) anderen Arbeitgebern berichtet...
Wie gesagt, ihr habt alle hier im Thread der Fragestellerin geraten, den Dienst, in Anbetracht ihres Befindens und um den Chefs die Situation zu verdeutlichen, nicht zu machen. Das war nicht mein Ratschlag, auch wenn ich ihn unterstütze. Das wäre eine tolle Idee gewesen, aber es braucht schon ein wenig Mut. Letztendlich kann es mir egal sein - nur wenn wir wollen, dass sich etwas ändert, müssen wir auch, wenn es hart auf hart kommt, etwas unternehmen. Ich denke, es wäre schon eine andere Sache gewesen, wenn sich plötzlich kein Ersatz für den Dienst gefunden hätte und dann ein OA hätte klarkommen müssen...
Ähm, jemanden im PJ als "Nicht-Mediziner" zu bezeichnet, ist schon interessant. Wie woanders geschrieben, ich kann nichts dafür, dass ich noch sehr jung bin und Medizin nicht schneller studiert werden darf, als in der Regelstudienzeit vorgeschrieben. In Physik habe ich es geschafft, da es dort erlaubt ist. Wenn es in Medizin ginge, wäre ich bereits kein "Nicht-Mediziner". Ich denke, einige von euch, die hier schreiben, waren in dem Alter, in dem ich Arzt werde, noch nicht einmal Studenten, von daher...
Schon geplant, wo du später arbeiten willst?
Saarland ist ganz schrecklich, da würde ich an deiner Stelle nicht hingehen ...
Ähm, jemanden im PJ als "Nicht-Mediziner" zu bezeichnet, ist schon interessant. Wie woanders geschrieben, ich kann nichts dafür, dass ich noch sehr jung bin und Medizin nicht schneller studiert werden darf, als in der Regelstudienzeit vorgeschrieben.
Mir kommen gleich die Tränen. Ich war approbiert mit Anfang 24 und das obwohl ich G9 hatte. Wäre auch noch schneller gegangen, aber der Sinn dahinter bleibt fraglich.
Mir kommen gleich die Tränen. Ich war mit Anfang 24 auch schon approbiert und das obwohl ich G9 hatte. Wäre auch noch schneller gegangen, aber der Sinn dahinter bleibt fraglich.
Immer dieses Verlangen nach Schwanzvergleich. Bei aller Liebe freak1, bist du nicht grad mal seit 7 Monaten Arzt und willst dann von ''Berufsleben'' erzählen? Kommt doch beide einfach mal runter, interessiert kein Schwein ob Physik Master oder G5 statt G9.
Hoppla-Daisy
03.07.2018, 18:56
Haha, mit meiner Lebenserfahrung schlage ich euch eh alle :-)) *den Strip-on wieder einpackt*
Daisy, wie gehts dir jetzt mit ein bisschen Abstand?
Puh, auf meiner Station ist heute ein Patient kollabiert, der hatte zunächst keinen tastbaren Puls, ist dann aber nach 1 min Reanimation schnell wieder gekommen. Als das Rea-Team eintraf, war er schon fast wieder ansprechbar. Da wurde mein vermuteter Kreislaufstillstand natürlich in Frage gestellt und ich kam mir erstmal doof vor, dass ich überhaupt gedrückt hab... aber andererseits besser so, als andersrum.
Rettungshase
03.07.2018, 19:21
@ Fr.Pelz: War doch leitliniengerecht. Also alles schick :)
Ich werde demnächst in unsere Rufdienstgruppe aufsteigen. Bin sehr gespannt; das sind üblicherweise auch die Dienste, in denen man einen anästhesiologischen Facharzt bei Lebertransplantationen unterstützt. Irgendwie spannend, aber garantiert nicht kurzweilig und nach einem vorhergehenden Arbeitstag sicher auch nicht ganz unermüdend.
tragezwerg
03.07.2018, 19:34
Bei euch macht ein Facharzt die Leber-Tx? Bei uns gibt es gar nicht genügend Fachärzte mehr um das zu garantieren :-oopss
Rettungshase
03.07.2018, 19:53
Wer macht das denn bei euch? Der Zweitjahresassistent? ;P
tragezwerg
03.07.2018, 19:56
Eher 4. Jahr. Oder halt n kleiner mit viel Oberarztpräsenz im Saal.
Rettungshase
03.07.2018, 20:18
Wie es tagsüber ist, weiß ich aktuell tatsächlich nicht. Wahrscheinlich ähnlich wie bei euch.
Das ist unsere Wochenend- und Nachtregelung.
Anne1970
04.07.2018, 04:48
Haha, mit meiner Lebenserfahrung schlage ich euch eh alle :-)) *den Strap-on wieder einpackt*
:grins: Frau Alters-Vizepräsidentin :-))
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