Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Daisy, fühl Dich mal gedrückt! Du bist garantiert ne ganz tolle Ärztin und hast es ja wirklich mit viel Engagement geschafft, da anzukommen, wo Du jetzt bist. Aber mach Dich bitte nicht kaputt! :knuddel:
Abgesehen von der geänderten Familiensituation habe ich schon seit einigen Jahren meine Arbeitszeit in der Klinik reduziert und würde never ever again 100% arbeiten. So bin ich viel entspannter.
Leider ist es ja so, daß von einem am besten 200% verlangt werden, ohne daß es einem irgendwie gedankt würde (sei es nun finanziell, als auch persönlich ernsthaft dankend), von daher gibt's abgesehen vom Patientenwohl (da gebe ich 100%) einfach nur noch Dienst nach Vorschrift. Einspringen tue ich auch nur noch, wenn ich damit persönlich einem (netten) Kollegen (der das auch für mich tun würde) einen Gefallen tue :-nix
Colourful
04.07.2018, 09:53
Ja ja, ich finde 100% zu arbeiten in unserem Job auch Wahnsinn.
Hab mir mal zum Spaß Stellenangebote angeschaut und meinte dann so zu meinem Freund, dass ich mal gespannt wäre, ob es die Stelle auch für 30h gäbe. Er schaute mich daraufhin nur an und meinte dann, dass ich doch eh schon viel mehr als 30h/Woche arbeiten würde. Aber so Dienste, das sind ja keine Arbeitszeit und so weiter...
Lustig finde ich ja auch immer, dass wir dann öfter mal an uns zweifeln, ob wir zu wenig belastbar sind, wenn wir 30h+Dienste plus Kinder einfach anstrengend finden. (respektive Vollzeit plus Dienste)
Nee, das ist einfach sehr, sehr anstrengend und hart.
Das wird ja auch suggeriert. Man hört ja eher selten, oh das finde ich gut, daß Du auf Dich achtest -und nur so viel arbeitest, wie Du willst und es Dir und Deiner Familie gut tut ;-)
Aber das ist mir mittlerweile so was von egal :-)
Pampelmuse
04.07.2018, 13:03
@ Rettungshase: verrätst Du mir per PN Deinen Arbeitsplatz bitte???
Hach gut, dass ihr das schreibt. Ich war heute nach 3 OPs wieder richtig körperlich fertig. Hatte auch Kopfschmerzen von der Hitze. Komme mir dann aber doof vor, bin ja nicht mal unsportlich und auch nicht besonders alt- aber trotzdem ist es einfach mal anstrengend.
Ein bisschen hängt mir auch die Reanimation von gestern noch nach. Es war zwar erst alles gut, aber jetzt bekommt der Patient auf IMC doch Katecholamine. Wenn man sowas nicht oft macht, stresst es doch ganz schön.
Rettungshase
04.07.2018, 19:10
@ Fr.Pelz: Was meinst du mit stressen?
Die Rea oder dass er Katecholamine braucht?
Beides. Bin da halt noch unsicher und es hätte noch runder laufen können. Er hatte ja relativ schnell wieder Puls, so dass wir keinen Defi brauchten... aber bis ich auf den Gedanken gekommen bin, dass man den ja holen sollte, dauerte es ganz schön.
Rettungshase
04.07.2018, 22:23
Eigentlich wären jährliche Rea-Trainings toll, damit so etwas intuitiv wird und bleibt, aber es gibt leider immer noch so viele andere Fortbildungen, die man auch noch besuchen kann/darf/soll...
Ich denke, dass ein paar Katecholamine nach Rea nichts furchtbar Ungewöhnliches sind. In den Nachtdiensten habe ich aktuell so viele richtig kranke Patienten, die mit kuriosen Noradrenalin-Laufraten auf die Intensiv post-op gebracht werden, dass ich aufpassen muss, diesbezüglich nicht "abzustumpfen".
Beides. Bin da halt noch unsicher und es hätte noch runder laufen können. Er hatte ja relativ schnell wieder Puls, so dass wir keinen Defi brauchten... aber bis ich auf den Gedanken gekommen bin, dass man den ja holen sollte, dauerte es ganz schön.
Klar hat man in eher notfallfernen Fächern weniger Routine. Ich persönlich finde zwar Training hilft, aber Routine noch mehr. Vom Lesen würde ich sagen zunächst mal alles richtig gemacht. BLS kam rasch wieder, dann auf Intensiv verbracht. Wenn ein Pat post Rea Katecholamine braucht gab es ja einen Grund, dass er bewusstlos wurde. Das reicht ja von kardinaler bis septische etc. Genese. Reanimationen auf peripherer Station laufen leider selten so richtig rund bis genug erfahrenes Personal da ist.
Wenn ich da an die letzte Rea im Dienst mitten vor den Aufzügen denke. Bis da Material von den Stationen da war.
WackenDoc
05.07.2018, 15:40
Hauptsache BLS läuft bis das Reateam kommt. Das ist schon die halbe Miete.
Ich kann zur Zeit ganz zufrieden sein. Ein paar interessante Fälle, teils mit sehr tragischen Verläufen (einer mit voraussichtlicher Erblindung in ca. 2 Jahren, bisher keinerlei psychosoziale Betreuung). Besuch eines Chemieparks- eine von uns betreute Firma ist deren Contractor für Industriereinigung, heute den ganzen Tag Firmenbesuche (ja, ganz toll, wenn man beruflich in nem Kurgebiet und ner Innenstadt unterwegs ist und es kaum Parkplätze gibt)- mal schauen, wie sich eines unserer "Sorgenkinder" entwickelt.
eine Frage an die orthopädisch tätigen unter euch: Hat jemand Erfahrungen mit der operativen Therapie vom Impingementsyndrom in der Schulter? Wie hoch sind denn da die Erfolgsraten? Funktionieren Kortisonspritzen zur akuten Schmerzreduktion?
Hoppla-Daisy
06.07.2018, 07:36
Tun sie, das kann ich dir aus eigener schmerzlicher Erfahrung sagen. Mitten rein ins entzündliche Geschehen ist aber echt fies :-((. Aber ohne hätte ich mit Physiotherapie gar nicht starten können. Und es ging gänzlich ohne OP
Die konservative Schiene hab ich ja schon komplett durch, nach nem halben Jahr Physio und danach regelmäßigem Sport war alles ganz ok, aber seitdem mein Baby da ist komme ich nicht mehr zum Sport und die Schmerzen sind wieder voll da :-( Hab für nächste Woche einen Termin in der Uniklinik-Schultersprechstunde. Da will ich das Thema OP zumindest mal ansprechen. Momentan kann ich mir nämlich nicht vorstellen so meinen Beruf noch knapp 40 Jahre lang auszuführen :-((
Ich möchte dazu anmerken, dass es verschiedene Ursachen im Bereich der das Glenuhumeralgelenk umschliessenden Muskulatur und Sehnenverbünde gibt, die als Impingement beschrieben werden... sei es die Bizepssehne, sei es das entzündliche Impingement, die Kalkablagerungen subscromial, eine traumatisch oder degenerative Rotatorenmanschettenläsion mit Folge-Problemen, diverse Labrum-Pathologien mit Subluxationen, muskuläre Atrophien und Folgen von Fehlhaltungen (berufsbedingten Haltungen). All dieses sind verschiedene Ursachen mit unterschiedlichen Behandlungswegen, die unter Schulterschmerzen und Impingement zusammengefasst werden.
Ein gescheiter Orthopäde mit Schulter-Blick/Schwerpunkt ist da sinnvoll, ja, Salzi..
Ich war vor 4 Jahren schon mal im MRT, da wurde ein Knochenvorsprung festgestellt, der immer auf die Bizepssehne drückt. Fragt mich jetzt nicht nach den anatomischen Fachbegriffen, das ist bei mir schon ein Weilchen her :-blush
tragezwerg
06.07.2018, 11:40
Gute Besserung Salzi!
Ich aktualisiere gerade Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf (versuche es zumindest)...so ein blödes Geschwafel :-blush
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es aufgrund des ubiquitären Personalmangels in der Anästhesie eh egal ist was ich reinschreibe :-angel
Vielleicht schreibe ich einfach "Ich kann Narkose und lesen und schreiben. Stellen Sie mich ein!" :grins:
Schreib lieber rein, dass deine Familienplanung abgeschlossen ist, das freut die Personalabteilung wahrscheinlich noch mehr :-))
tragezwerg
06.07.2018, 11:58
Schreib lieber rein, dass deine Familienplanung abgeschlossen ist, das freut die Personalabteilung wahrscheinlich noch mehr :-))
Das glauben die mir doch nur, wenn ich meine Ovarien in Formalin mitschicke :D
Also bei uns reicht es grad, wenn man „Deutsch spricht und sich für Anästhesie interessiert“ :-))
Feuerblick
06.07.2018, 12:18
Das glauben die mir doch nur, wenn ich meine Ovarien in Formalin mitschicke :DUnd selbst dann wäre man misstrauisch.
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