Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Himmel, Murkel und Rhiannon! Zweiwöchiger Kurs mit abschließender Prüfung! Dass man das immer wieder betonen muss :-))
Aber ich habe das Hyposphagma quasi durch das geschlossene Augenlid gesehen. Ich finde, das sollte schon Berücksichtigung finden! :-))
(Der Anruf kam aus einem Behindertenheim. Bei Ankunft durfte ich einen ganz kurzen Blick ins Auge erhaschen, dann hat er die Augen immer zugekniffen und den Kopf geschüttelt...)
Ich hoffe meine Nacht bleibt jetzt auch ruhig, und dann hab ich schon Halbzeit von diesem Block. Ich bin jetzt schon so müde und entnervt und durch... kann bei dem tollen Wetter tagsüber nicht gut schlafen.
Ich hab diese Woche meinen ersten Nachtdienst (Notaufnahme + Station) und bin dann die einzige Internistin da. Ich weiß gar nicht wie ich das schaffen soll, ich war noch NIE in diesem Haus in der Notaufnahme, nicht mal tagsüber. Und dann werfen die mich direkt in den Nachtdienst. Auf die Frage hin, ob ich dann nicht mal ne Woche erst tagsüber in der Nota sein kann hieß es: "Du musst dich so gut organisieren, dass du es schaffst neben deinem Stationsalltag mal eben runter in die Nota zu gehen und mal nen Patienten dort aufzunehmen." Das macht mich wütend, weil ich es nicht mal schaffe um 5 mit dem Stationskram fertig zu werden (und dann nen Stapel Briefe noch auf meinem Schreibtisch hab).
Ich weiß nicht wie ich den Nachtidenst schaffen soll. Niemand hat mir irgendwas gezeigt da, ich kann nichts und soll Notfälle versorgen.
Philip_MHH
09.07.2018, 06:06
Drauf bestehen eingearbeitet zu werden. Notfalls krank melden
Das hab ich schon öfter, aber die zucken mit den Schultern und sagen "Wir Anfänger sind heute viek zu verwöhnt und wollen betüddelt werden". Ich muss diese Nacht machen. Und wenn ich mich krank melde weiß jeder warum und der Kollege, der das übernehmen wird, ist sauer auf mich
Feuerblick
09.07.2018, 06:22
Na und? Ist dir irgendwer dankbar, wenn du den Dienst machst? Wird irgendwer hinter dir stehen, wenn du aus Überforderung Fehler machst?
Du hast nicht nur Pflichten, du hast auch Rechte! Und du solltest dir dringend den A**** in der Hose aneignen, damit du diese Rechte auch einfordern kannst!!
Kündigen und den Rest der Zeit krank schreiben lassen. Die Umstände, die Du schilderst, sind keine unter denen Du dort alt werden solltest.
Ich hab beschlossen, dass ich wenigstens die 6 Monate dort voll machen werde. Aber jeden Tag schwanke ich zwischen sofort kündigen und durchhalten, aber ich weiß nicht wo ich so schnell eine Stelle finden kann (die auch nicht solche Bedingungen hat wie diese hier) und bin auf das Geld angewiesen.
Niemand wird mir danken, aber ich kann nicht Krawall machen, ich kann mich nicht durchsetzen gegen ein ganzes Team.
Philip_MHH
09.07.2018, 06:47
Doch kannst du. Musst du. Zu deinem wohl. Und stellen findest du schon. Schlechter kann es da ja nicht sein. Wenn man ständig über Kündigen nachdenkt ist das der einzig richtige Schritt es zu tun
Feuerblick
09.07.2018, 06:57
Wie kann man nur so bescheuert sein???? Natürlich kannst und musst du dich durchsetzen! Auch bei späteren Stellen wird es keinen totalen Kuschelkurs geben. Aber Jammern ist einfacher, gell?
Aber kein Thema... ist ja deine Approbation, die du unter Umständen verlierst, weil du ohne Einarbeitung und ohne ausreichende Ausbildung Patienten gefährdest oder sogar umbringst. Deine Kollegen und dein Chef werden jedenfalls in diesem Fall keinen Finger für dich rühren. „Wieso? Hätte ja die Dienste nicht machen müssen...“ wird die Antwort sein, wenn der Staatsanwalt fragt.
Wie kann man nur so bescheuert sein???? Natürlich kannst und musst du dich durchsetzen! Auch bei späteren Stellen wird es keinen totalen Kuschelkurs geben. Aber Jammern ist einfacher, gell?
Aber kein Thema... ist ja deine Approbation, die du unter Umständen verlierst, weil du ohne Einarbeitung und ohne ausreichende Ausbildung Patienten gefährdest oder sogar umbringst. Deine Kollegen und dein Chef werden jedenfalls in diesem Fall keinen Finger für dich rühren. „Wieso? Hätte ja die Dienste nicht machen müssen...“ wird die Antwort sein, wenn der Staatsanwalt fragt.
Eben. Wenn Du es nicht für Dich tust, tu es für die Patienten, bevor jemand Schaden davon trägt. Selbst wenn Du nicht sofort in der Inneren eine neue Stelle findest, findest Du sehr schnell eine Stelle bspw in der Psych oder in einer (Neuro-) Reha. Dann machst Du erst mal übergangsweise das, wirst bezahlt, lernst ein bisschen was, dass Dir auch im innere Alltag was bringt und kannst in Ruhe eine Klinik suchen, in der die Ausbildung läuft.
][truba][
09.07.2018, 08:07
Also, ich glaube wir sollten mal unser Dienstsystem überdenken.
In meinem Bereitschaftsdienst heute von 8 Uhr Sonntag bis 3:30 Uhr am Montag mit ner 10 Minuten Pause durchgearbeitet
Dann zwar noch von 3:40 bis 6:20 geschlafen (und von allein aufgewacht ...) aber trotzdem nicht so der Knüller...
Wenigstens hab ich im OP was machen dürfen. Aber ob das als Anfänger nach so viel Arbeitszeit noch sinnvoll ist, ist auch immer fraglich.
Aber immerhin fühl ich mich gut und geh erstmal zum Sport
easy-bisy
09.07.2018, 09:12
Erster Dienst ohne Einarbeitung? Find ich seltsam. Wenn dir gesagt wird, du sollst zwischendurch in die NA gehen, um dich einzuarbeiten würde ich das an deiner Stelle auch machen- die Station muss dann halt warten. Für Notfälle ist dann ja hoffentlich der OA ansprechbar und der Rest bleibt liegen. Man könnte dir ansonsten vorwerfen (ob gerechtfertigt oder nicht ist da erst mal egal) dass du dich nicht darum gekümmert hast obwohl du die Anweisung hattest.
UND den Reanimationskurs vorher machen, wenn es geht- heißt bei uns BLS. Da sollten dann alle Details für die richtig richtigen Notfälle vermittelt werden.
Bis du im Dienst sicher bist, würde ich immer alle Patienten dem Hintergrund OA vorstellen und das auch so dokumentieren: mit OA xy Rücksprache gehalten und dann xy Entscheidung getroffen. Der soll dann halt reinkommen.
Philip_MHH
09.07.2018, 09:16
Die Einschätzung von potenziell kritisch kranken Patienten lernt man nicht durch "mal zwischendurch da vorbeischauen", dafür rotiert man da hin und lernt das unter Supervision. Sonst kann man sich das auch sparen.
Was als Druckmittel helfen könnte: den Chef unterschreiben lassen, dass er dich trotz nicht vorhandener Einweisung in der Notaufnahme dort tätig sein lässt und er somit jegliche Verantwortung für alles dort trägt.
Ob das rechtliche Konsequenzen hat, weiß ich nicht, aber etwas wirklich zu unterschreiben ist was anderes als einfach nur den Dienst einzuteilen (zu lassen)
easy-bisy
09.07.2018, 10:46
Die Einschätzung von potenziell kritisch kranken Patienten lernt man nicht durch "mal zwischendurch da vorbeischauen", dafür rotiert man da hin und lernt das unter Supervision. Sonst kann man sich das auch sparen.
GENAU- und genau so kann und sollte man das auch mit dem in diesem Dienst zuständigen OA besprechen: das man eine Betreuung und Support braucht. Die Ankündigung, für alle Patienten, die einem nicht geheuer sind (=ALLE) den Hintergrund ins Haus zu rufen könnte durchaus noch einmal zu einem Umdenken führen. Vielleicht ist das aber eh Usus in den ersten Diensten oder es ist auch am WE immer ein OA in der NA? Dann kann die Einarbeitung tatsächlich auch am WE erfolgen. Bei uns im Haus ist die Intensivrotation die Vorraussetzungen für den Notaufnahme-Dienst. Da wird dann aber auch von den Assis erwartet, dass sie Entscheidungen selbst treffen und die Standardversorgung auch selbstständig machen.
Colourful
09.07.2018, 11:26
Sag mir bitte, wo wir dann nicht ins Krankenhaus gehen sollten.
Ich finde das auch komplett unverantwortlich und unangemessen, das ist einfach sehr gefährlich.
Bei uns ist es Usus, dass man ungefähr 5 Dienste mitlaufen muss (gerade als Berufsanfänger) und dann die ersten Dienste wegen jedem Kram anrufen muss. Zur Absicherung für uns und die OÄs.
Ich bin jetzt rechnerisch im dritten Jahr (weil ja Teilzeit, von den Jahren halt 4.) und bin jetzt seitvielleicht 6 Monaten so fit, dass ich im Stadium der berechtigten Sicherheit angekommen bin und ich rufe auch noch mal an, weil man ja manchmal auch einfach noch mal jemanden braucht, mit dem man schwierige Dinge bespricht.
So nach dem Motto - hab mir jetzt a,b und c überlebt - was würden Sie denn tun?
Und in der Psychiatrie gibt es eben auch öfter zu dem medizinischen Kram auch gern noch mal kniffelige juristische Sachen, bei denen ich mich sowieso mit einem Facharzt besprechen muss.
Und das finde ich auch ganz gut so.
Kackbratze
09.07.2018, 15:24
Ich bin jetzt rechnerisch im dritten Jahr (weil ja Teilzeit, von den Jahren halt 4.) und bin jetzt seitvielleicht 6 Monaten so fit, dass ich im Stadium der berechtigten Sicherheit angekommen bin
Oha. Das ist gefährlich, wenn man selber davon ausgeht. Das klingt eher nach unberechtigter Sicherheit nach so "kurzer" Weiterbildungszeit mit 3 Jahren. *justmy2cents*
Sebastian1
09.07.2018, 15:34
Ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen, habe ich das beim Lesen auch gedacht.
Und mich an mich selbst erinnert, denn mir ging es auch so während der WB-Zeit. Das habe ich allerdings auch erst viel später retrospektiv so gesehen, als ich schon einige Zeit FA war.
WackenDoc
09.07.2018, 15:55
Schriftlich! gegenüber dem Chef anzeigen, dass du fachlich nicht in der Lage bist, den Dienst zu machen und den Empfang quittieren lassen. Das Ganze in Kopie an den Personalrat.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.