Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Deswegen steht in der Richtlinie ja auch drin, dass es nach Entdeckelung bzw schwerem offenem SHT meist kein geeignetes Verfahren ist...
Macht Sinn.
Mal wieder was gelernt.:-lesen
Rettungshase
15.07.2018, 19:09
Hm... ich finde dazu gerade nichts.
Was ist das Halbmondzeichen?
Moorhühnchen
15.07.2018, 20:40
Weiß nicht, ob das ne offizielle Abkürzung ist, aber jedenfalls stand das Blut abgesunken in den Gefäßen. Unser Radiologe erzählte uns damals in der Röngtendemo, daß das eigentlich ein sicheres Zeichen sei.... aber das ist sicher diskutabel. Ist ja eigentlich klar unter Rea.
Meinst du 'ne KM-Spiegelbildung? Das hab ich auch schon ein paar mal bei wirklich schwer herzinsuffizienten Patienten in der Cava inferior gesehen...
Rettungshase
15.07.2018, 22:23
Ah okay. Dankeschön für die Erläuterung.
Ansonsten klingt "überengagierter" Pfleger für mich irgendwie negativ.
Ohne die genauen Umstände zu kennen, sage ich mal allgemein: Man sollte bei nahezu jeder Rea, die man abbrechen möchte, ruhig fragen, ob alle Teammitglieder diese Entscheidung auch mittragen.
Kackbratze
16.07.2018, 00:01
Da ja die Pflege und auch der RettAss die medizinische Indikation zur Rea beurteilen können und die Verantwortung für die Entscheidung übernehmen....NICHT, tu ich mich mit der ganzheitlichen Teamentscheidung schwer.
Toll Einzelfälle kennt Jeder, spätestens die BLÖD, aber die meisten Fälle enden genau dort, wo sie auch nach kurzer Rea-Phase enden würden.
:-meinung
Vielleicht geht es da ja um Bauchgefühl oder sowas.
Was ich dann allerdings wichtig fände: auch wirklich auf alle zu hören. Ich wollte mal weitermachen (gab tatsächlich medizinische Gründe dafür), wurde dann aber angeschnauzt, was das soll, der Mann sei 87 usw.
Moorhühnchen
16.07.2018, 08:38
Ah okay. Dankeschön für die Erläuterung.
Ansonsten klingt "überengagierter" Pfleger für mich irgendwie negativ.
Ohne die genauen Umstände zu kennen, sage ich mal allgemein: Man sollte bei nahezu jeder Rea, die man abbrechen möchte, ruhig fragen, ob alle Teammitglieder diese Entscheidung auch mittragen.
In der Situation selbst hätte wohl jeder gesagt "überangagiert". Letztlich hat das Ergebnis aber gezeigt, dass er absolut recht hatte!! Dieser Patient hat jenem Pfleger sein Überleben zu verdanken. "Überangagiert" ist hier nicht negativ gemeint, er hat meinen größten Respekt - wäre ich dabei gewesen und hätte die Kommentare der OÄ gehört, hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.
Das ist in der Tat der schönste Einzelfall, der mir bisher untergekommen war, weil das Outcome wirklich sehr gut war. :-)
Der Patient war aber auch ca. Mitte 40 und eigentlich nur vom Heuballen gefallen. Radius# und im stationären Verlauf die LAE.
Das ist echt toll @Moorhühnchen
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4906962
Diesen (und die verlinkten Artikel) fand ich dazu letztens ganz interessant (und auch ein bisschen gruselig.)
Hinter mir liegt wieder ein 24h-Dienst quasi ohne Schlaf (bin einmal für 30 und einmal für 10min eingenickt). Das zehrt echt. Und dann wieder ganz schön abgefahrene Fälle in der Notaufnahme. Inkl Gewalt an Kindern, Suizidalität, Entscheidungen am Lebensende und der ganz normale Wahnsinn zwischendurch.
Aber ich glaube, ich habe einen neuen Lieblings-OA. Der macht solche Dienste nämlich auch noch, konnte mich gut verstehen und hat mich auf seine sehr eigene Art getröstet. :-)
Choranaptyxis
16.07.2018, 12:25
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4906962
Diesen (und die verlinkten Artikel) fand ich dazu letztens ganz interessant (und auch ein bisschen gruselig.)
Zu dem Fall (https://edition.cnn.com/2018/06/29/health/jahi-mcmath-brain-dead-teen-death/index.html), ihre Familie möchte wohl den Tag Ende Juni als ihr Todesdatum anerkennen lassen.
Feuerblick
16.07.2018, 12:31
Baaaaah, das ist aber mal echt gruselig! Lebendes Gemüse mit Resthirn“aktivität“. Was hat man als Angehöriger von diesem Zustand, dass man ihn so lange aufrechterhält? Für mich ist das dem Patienten gegenüber nicht fair.
Bei den eigenen Kindern sind die wenigsten rational.
Feuerblick
16.07.2018, 12:49
Ich glaube nicht, dass ich mitansehen könnte, wie mein eigenes Kind wie ein Stück Fleisch rumliegt, sich nicht äußern kann, nicht reagiert, nichts tun kann und vielleicht Schmerzen hat, die es nicht adäquat mitteilen kann... Es wird ja auch nicht mehr besser.
Ich kann es mir für mich auch nicht vorstellen, aber kann auch nichts ausschließen.
Gerade wenn es aus so einer Routineop heraus passiert.
Feuerblick
16.07.2018, 12:54
Hirntod ist Hirntod. Ob Routine-OP oder Unfall.
Choranaptyxis
16.07.2018, 13:23
Naja, die Eltern bzw Familie sagen ja, sie würde ihre Nähe spüren, auf Sprache ihrer Mutter reagieren.
Ich kann da mehr den Krisenmanager des KHs verstehen, der sagt, sie verschließen die Augen vor der Realität.
Ich muss aber zugeben, ich fände einen Angehörigen bei dem Zustand "behandeln" zu lassen schlimmer als einfach zu wissen, er ist Tod und man hat ein Grab zum gedenken.
Kommt aber sehr häufig vor, bekomme immer mal DIPG Fälle auf FB mit, da machen die Eltern auch alles und eine Familie hat jetzt auch ein Kind seit Monaten im Koma in Mexiko liegen. Kommen selbst aus Australien, Behandlung in Mexiko, über die sich streiten lässt, probieren auch alles und hoffen auf ein Wunder.
Feuerblick
16.07.2018, 13:28
Selbst wenn die Person reagieren würde, was ich persönlich für Einbildung halte... sie wird sich nie mehr mitteilen können, wird immer in diesem Zustand bleiben. Bei einer so langen Zeit würde ich ja der Familie mal zu einer Therapie raten...
Choranaptyxis
16.07.2018, 13:47
Stimme dir da voll zu, aber ich tippe, die kapseln sich da voll ab und hören nur noch das, was sie hören wollen bzw lassen nur noch solche Leute an sich ran. Da sind dann die anderen die Bösen. Da kann man nur froh sein, nicht in eine solche Situation zu geraten.
Ich kann und will es mir auch nicht vorstellen, wie eine solche Situation ist. Im Grunde wissen wir ja nicht mit 100% Wahrscheinlichkeit, was da in dem Kind abläuft, die neuronale Plastizität hat ja schon öfter überrascht.
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