Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
ehem-user-11022019-1151
18.07.2018, 21:32
Ist halt immer schwierig, wenn man von außen urteilt ohne die genauen Umstände zu kennen. Ich möchte hier auch manchmal nur fassungslos den Kopf schütteln wenn ich sehen unter welche üblen Umständen manche Leute an ihrem absolut umzumutbaren Job festhalten. Aber man weiß eben nicht, was dahinter steckt.
Klar, ich verstehe das.
Doch jemand, der monatelang über den Job schimpft und sogar seine Kündigung fertig geschrieben hat, sie aber nicht abgibt, obwohl die Umstände schlimm sind, ist in meinen Augen nicht glaubwürdig.
Und ich stimme dir bezüglich des "schlechten Gewissens" zu. Für mich hören sich leider viel zu viele frustrane Storys genau danach an.
Am weitesten verbreitet ist wohl der Gedanke, dass es überall so ist. Das beruht dann meistens auf Gerüchten. Man könnte sich ja einfach mal woanders bewerben und hospitieren. Aber selbst in meiner Großstadt bleiben die Leute in der alten Abteilung, obwohl Exkollegen von der neuen Klinik berichten, dass es dort viel besser sei. Also kein Umzug nötig und Informationen aus erster Hand. Kleineres Spektrum ist es auch nicht unbedingt. Ein Wechsel während der Weiterbildung sieht auch nicht komisch aus, zwei auch nicht finde ich.
Pampelmuse
19.07.2018, 09:38
Wenn einem das Fach generell Spaß macht und es einen interessiert, würde ich- aus Erfahrung und langem Grübeln im letzten Jahr gelernt ;-) - auch erstmal einen Klinikwechsel anstreben.
Ich hatte in den letzten Tagen doch echt Spaß beim Arbeiten- trotz dem krassen Dienst am Dienstag und obwohl ich in der ZNA bin. :-)) Aber momentan steigt die Lernkurve gerade schön an. Das macht Spaß.
Jetzt aber erstmal vier Tage frei. Noch besser! :-)
Hier war es heute ganz schön auf Arbeit. Muss man ja auch mal schreiben. Ich habe geVATST, danach noch schön mit den OP-Schwestern und dem OA gequatscht. Für Morgen hab ich ein Stationsfrühstück initiiert, zu dem jeder was mitbringt, das wird sicher auch nett.
][truba][
20.07.2018, 05:50
Wann wechselst du denn jetzt eigentlich die Stelle Fr. Pelz? Wolltest du nicht nach N im Norden von B?
Sebastian1
20.07.2018, 12:02
Seit langem mal wieder einen NA-Einsatz gefahren, der kritisch war und wo es richtig gut gefluppt ist. Morgens um 5 Patient mit Orthopnoe aufgewacht. Angekommen, Pat. kaltschweissig, blitzeblau, SpO2 irgendwo bei 50%, paradoxe Atmung. Erstmal an Spannungspneu oder Verlegung gedacht, aber beim auskultieren dann silent lung bds. Anamnese nicht erhältlich. Irgendwie doch beidseits so ein ganz leises Quietschen gehört, dann mit Bronchospasmolyse, Kortison und Morphin angefangen. Danach sicher gewesen, beidseits eine Ventilation zu haben, aber am Habitus hat sich nix getan, das war einfach mal eine schwerste Bronchospastik, wie ich sie seit Jahren nicht gesehen habe. Spasmolyse fortgesetzt, mit NIV-Therapie begonnen. Kein Intensivbett zu bekommen, Kollege im nächsten Krankenhaus aber sehr kooperativ, dort in den Schockraum, Arterie, Narkose, Tubus. Knackiger pH von 6,95 bei pCO2 von 120 mmHg und BE von -15. Zwischenzeitlich Kliniken abtelefoniert, adäquates Intensivbett in eigentlich abgemeldetem Haus gefunden, da die jemanden verlegen konnten. Dann unter narkose mit nicht wenig Katecholaminen dorthin und Patienten dann dort abgegeben. Dafür, dass die initialen Bedingungen (Örtlichkeit schwer erreichbar, Pat kurz vor der EMD...) grottenschlecht waren, hat die Versorgung auch dank dem rettungsdienstlichen Team sowie den Kollegen im KH doch sehr zügig und adäquat funktioniert, so darf es gern öfter sein.
Das klingt doch mal gut. Bist du als NA da geblieben und hast die Verlegung gefahren? Das würde ich mir manchmal wünschen. Wir müssen in solch einem Fall dann nicht nur das externe Bett suchen sondern auch jmd für die Verlegung finden.... und das nervt richtig
Sebastian1
20.07.2018, 12:51
Ja, in diesem Fall schon. Das ist ein eher seltenes Vorgehen (in der Regel gelingt es, ein Haus zu finden, das auch definitiv versorgen kann), aber hier war klar: Es gibt kein Beatmungsgerät, das frei ist, nicht mal mehr ein mobiles. Von daher war das klar, und es war dann halt wirklich so, dass der Kollege die Arterie gelegt hat, ich in der Zeit die Häuser die eigentlich zugemeldet waren der Eignung nach abgeklappert und dann in aller Ruhe im Schockraum intubiert habe, als alles soweit vorbereitet war. Also hat die definitive ITS ein bis auf den ZVK fertig geschnürtes Paket von uns bekommen. Lief einfach sehr straight und kollegial durch.
Allerdings ist es ansonsten tatsächlich so: Wenn kein Bett irgendwo, dann nächste geeignete KLinik zur Erstversorgung, da hat man halt mehr Zeit, ein Bett zu suchen als unter instabilen präklinischen Bedingungen. Und die Sekundärverlegungen sind dann halt in der Regel auch definiert, wer die macht (KH-Arzt, Rufdienstarzt des Rettungsdienstes, Primärnotarzt, Intensivverleger, um mal so ein paar hier in der Region vertretene Modelle zu nennen...)
Pampelmuse
20.07.2018, 13:45
Wie alt war er/sie? Was war an Vorerkrankungen vorhanden?
Sebastian1
20.07.2018, 14:00
Anfang 60. Z.n. Nikotinabusus, ansonsten ein "ach wissen Sie, er geht ja nicht so gern zum Arzt"....
[truba][;2062635']Wann wechselst du denn jetzt eigentlich die Stelle Fr. Pelz? Wolltest du nicht nach N im Norden von B?
Ich fange im Januar in nrw an.
Das Frühstück heute war zwar nett, aber der Rest etwas stressig. Wir haben gerade auch echt viele Tumorpatienten in fortgeschrittenen Stadien auf Station, das ist dann immer recht intensiv. Eine Patientin hat auf ihren Histobefund hingefiebert, der auch kurz vor Feierabend kam. Blöderweise ein Thymom, damit kenne ich mich nicht aus und musste ihr das auch so sagen. Der OA war noch für Stunden im OP gebunden... hab ihr versprochen, mich schlau zu machen und es ihr Sonntag zu erzählen.
fallenangel30487
26.07.2018, 19:04
Ist es bei euch auf Station auch so abartig warm? Bei uns hat die Hygiene die Ventilatoren verboten. Seit es so warm ist stürzen die Pc´s ständig ab oder hängen sich auf. Meine Station ist im 6. Stock da sind es aktuell gefühlte 50 Grad. Bin froh wenn es morgen 16:30 ist.
Philip_MHH
26.07.2018, 19:16
der einzig einigermaßen akzeptable Ort ist der OP...alles andere ist eher ein Brutkasten...Klima wie auf einer Verbrennungsintensiv...nur dass wir sowas gar nicht im Haus haben :-oopss
WackenDoc
26.07.2018, 19:17
Dann kann die Hygiene mal mit dem SiFa und dem ITler auseinanderklabustern, wie man das am besten mit den Arbeitsbedingungen und funktionierenden Computern regelt. 36° ist für Deutschland Ende Juli jetzt auch nicht DAS seltene Megaereignis.
Mein AG stellt Wasser ab 30°. Und wir haben jetzt Ventilatoren. Gestern hab ich sie nicht gebraucht (mit öffnen aller Fenster und der Eingangstür ging es) und heute war ich eh im Außendienst.
der einzig einigermaßen akzeptable Ort ist der OP...alles andere ist eher ein Brutkasten...Klima wie auf einer Verbrennungsintensiv...nur dass wir sowas gar nicht im Haus haben :-oopss
In unserer Radiologie ist fast alles klimatisiert, bis auf einige wenige Ausnahmen auch die Befundungsräume und sogar die Dienstzimmer. :-peng
Die teuren Geräte sind halt hitzeempfindlich. :-micro
Plötzlich hängen auch ganztags die Neurologen und Internisten bei uns ab wenn sie gerade nichts zu tun haben. :-))
fallenangel30487
26.07.2018, 19:53
Bei uns gehts eigentlich nur in der ZPA (neu gebaut mit Klimaanlage), auf der ITS und im OP. Gestern ist bei uns auch die Lufu ausgefallen weil der Pc beim hochfahren überhitzt ist.
Mein Arztzimmer gleicht einer Sauna. Lüften bringt bei uns gar nix weil da nur noch wärmere Luft von draußen rein kommt. Ich hab mich heute auch den halben Tag in der ZPA rumgedrückt weil es da einigermaßen angenehm war.
Hier ist es auch eklig, Je höher man kommt, desto mehr. OP ist schön. Aktuell haben wir ja ein "Arztzimmer" ohne Fenster, also auch chronischen O2-Mangel, unabhängig von der Außentemperatur.
In meinem Sprechzimmer waren heut 28,9 Grad Celcius. Fenster geht nicht, da davor eine Straße und dann versteht man sich nicht mehr, wenn dort mal ein Auto vorbeikommt.
SusiSorgenlos
26.07.2018, 21:04
Mein Sprechzimmer ist zum Glück klimatisiert....
Nessiemoo
26.07.2018, 21:27
Das ganze Klinik ist ja hie rzum Glück klimatisiert, aber irgedwannmal ist es heute auch nicht ganz mitgekommen.
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