Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Colourful
29.07.2018, 15:40
Mehr als 60 Stunden wäre für mich ein Grund, die Medizin ganz an den Nagel zu hängen. Da hätte ich keinen Ausgleich mehr und würde wohl vereinsamen, Darunter geht es noch, aber bei 60 ist Schluß
Ja, wenn man noch keine Kinder hat, dann sind 60h möglich, aber auf Dauer auch zuviel. Ich würde mit Kind keine 60h arbeiten wollen, egal, ob als Haupt- oder Dazuverdienderin.
WackenDoc
29.07.2018, 16:36
@Mardsen: Kündigen war das was ich gemacht habe.
Ne, wenn du von den richtigen Leuten protegiert wirst oder an der richtigen Stelle sitzt, kannst du machen was du willst- künstlich Kapazitäten runterfahren, mobben, Entscheidungen gegen jeglichen Sinn und Verstand treffen.
escitalopram
29.07.2018, 16:42
Warum sollte es die Verwaltung jucken? Im Gegenteil: Weniger Ärzte = weniger Gehälter = mehr Profit, und die bestehenden Lücken werden doch meist ohne größeres Murren über größtenteils unbezahlte Überstunden von den übriggebliebenen Assistenten gefüllt...
Und um meine Lieblingsaussage von Feuerblick zu zitieren: Wer freiwillig unbezahlte Überstunden macht, ist dumm. :) Wir schreiben das Jahr 2018, sowas dürfte es meiner Meinung nach heute nicht geben. Aber wem's Spaß macht! Und die geilsten Argumente: 1) Anfänger sind immer langsam. 2) Wenn die Ausbildung stimmt, ist es okay.
Warte bis du selbst arbeitest und dann in deiner Wunschstelle an der Uni in der Probezeit oder mit 2 Jahresverträgen sitzt und deine Kollegen sich die nicht aufschreiben. Wenn du die Eier hast dann als einziger schon in der Probezeit damit um die Ecke zu kommen Respekt.;)
So bis 30-40min Überstunden schreibe ich auch nicht auf. Ab 1h dann schon, kommt bei uns aber erstaunlicherweise eher selten vor.
Ich bin ja seltenst mit escitalopram einer Meinung, aber, freak1, wenn du dir sowas gefallen lässt, bist du erstens selbst schuld und zweitens in der falschen Abteilung. Sind Ärzte die Wohlfahrt? Warum schreiben sie ÜS nicht auf? Entweder schreibe ich ÜS auf oder ich gehe pünktlich. Ist beides nicht möglich, kündige ich.
Feuerblick
29.07.2018, 16:58
So isses, Solara! Wer sich aus Feigheit für getane Arbeit nicht bezahlen lässt, ist dumm und sorgt dafür, dass ein unfaires System am Leben gehalten wird. Solange Ärzte immer noch so denken, wird sich nichts ändern. :-nix
Wer länger arbeitet als die vorgesehene Zeit, der schreibt die Überstunden auf. Und ja, natürlich auch in der Probezeit. Wenns den Chefs oder der Verwaltung nicht passt... Abgang.
ehemaliger User_15082018
29.07.2018, 17:18
Ich hoffe es geht nicht überall so zu, dass man unzählige Überstunden machen muss, ohne auch nur in irgendeiner Form einen Freizeit oder finanziellen Ausgleich zu bekommen. Meine Motivation dort zu arbeiten wäre gleich null, weil ich weiß, dass ich dort nicht geschätzt werde. Allerdings wird es auch genügend Chefs geben, mit denen man gerne und gut zusammenarbeiten kann. Einzelne Überstunden sind nicht das Problem, aber wer 40 bezahlt bekommt und 80 arbeitet, den kann ich nicht verstehen. Wenn man unbedingt an ne Uniklinik will, bleibt einem evtl. nicht viel übrig. Ob man da glücklich wird?
Muss jeder für sich selbst wissen. Nachdem ich hier viel von euren Erfahrungen gelesen habe, möchte ich das Risiko minimieren, genau an so einer 80Std Klinik zu landen. Mein Mann arbeitet in der HNO und ist ganz zufrieden
Ich bin ja seltenst mit escitalopram einer Meinung, aber, freak1, wenn du dir sowas gefallen lässt, bist du erstens selbst schuld und zweitens in der falschen Abteilung. Sind Ärzte die Wohlfahrt? Warum schreiben sie ÜS nicht auf? Entweder schreibe ich ÜS auf oder ich gehe pünktlich. Ist beides nicht möglich, kündige ich.
Bei uns läuft das so nicht! Aber ich finde es zu einfach wenn man sagt "warum macht ihr das denn nicht einfach?". Gerade in kleinen Fächern in denen die Stellen umkämpft sind kann ich die Situation der Kollegen irgendwie nachvollziehen.
Bei uns gibt es nur selten Überstunden und wenn doch werden die halt aufgeschrieben, wobei mir persönlich das für 'ne halbe Stunde dann und wann einfach zu viel Aufwand ist.
ehemaliger User_15082018
29.07.2018, 17:36
Ich habe eher gedacht, dass es in den großen Föchern wie Chirurgie und Innere so schlecht läuft. Das berichten ja auch einige hier im Forum. Demzufolge müssten die schlechtesten Arbeitsbedingungen ja in der Derma und der Pädiatrie herrschen
escitalopram
29.07.2018, 17:49
Warte bis du selbst arbeitest und dann in deiner Wunschstelle an der Uni in der Probezeit oder mit 2 Jahresverträgen sitzt und deine Kollegen sich die nicht aufschreiben. Wenn du die Eier hast dann als einziger schon in der Probezeit damit um die Ecke zu kommen Respekt.;)
Selbst wenn ich nach dem PJ klinisch tätig sein wollte, würde ich mir sowas nicht gefallen lassen. Ich kann gut zu mir und meinen Prinzipien stehen, keine Sorge. Und ganz ehrlich, dermaßen selektive Stellen dürfte es nicht geben, selbst in der Uni nicht. In den meisten Fächern ist man als Arzt mit perfekten Deutschkenntnissen und deutscher Approbation sowieso der Jackpot für die meisten Chefs. Und wenn unbezahlte Überstunden der Preis sein sollten für die stark umkämpfte Uniklinik-Stelle, nein danke.
Wer sich aus Feigheit für getane Arbeit nicht bezahlen lässt, ist dumm und sorgt dafür, dass ein unfaires System am Leben gehalten wird. Solange Ärzte immer noch so denken, wird sich nichts ändern. :-nix
:-top
Rettungshase
29.07.2018, 20:37
3. Auf dieser und anderen Stationen werden nachts mobile Klimageräte von Zimmer zu Zimmer gefahren um wenigstens etwas abzukühlen. Mit entsprechendem Lärm-Pegel und verlorener Zeit für die Schwestern.
Ist das von der Hygiene abgesegnet?
Ich schreib ab 15 min ÜS auf. Und bei der Wochenendvisite schlage ich An- und Abfahrt drauf, schließlich fehlt mir da auch die Freizeit. Ich hasse die sowieso. Ich hoffe sosehr, dass es an meiner neuen Stelle eine bessere Regelung fürs WE gibt- denn ich finde unabhängig von der absoluten Stundenzahl steigt die Belastung durch den Job auch durch ein nicht-vollständiges Abschalten-Können. Und da ist ein durch WE-Visiten oder WE-Dienste versautes Wochenende ein großer Faktor. (Genauso wie wenn man mental nicht abschalten kann, weil man sich überfordert bzw. für zuviel verantwortlich fühlt/keine gute Supervision hat oder einen die Patientenschicksale zu sehr aufwühlen).
WackenDoc
29.07.2018, 20:55
Elektronische Zeiterfassung- allerdings am Rechner, wir bekommen aber automatisch Zeit gutgeschrieben für das Hochfahren des Rechners und Einloggen.
Manuelle Nacherfassung für alle Zeiten außerhalb (ich glaube, da könnte man sich auch irgendwie einloggen, wenn man den Laptop mitnimmt). Außendient ab einer gewissen Stundenzahl wird automatisch als "ganzer Arbeitstag" angerechnet- macht das System automatisch, wenn man die Zeiten eingibt.
Fahrten die nicht direkt Wohnung-Arbeitsplatz sind, sind Arbeitszeit.
Und Gleitzeit ohne wesentliche Beschränkungen für die Kernarbeitszeit (die ergibt sich aus der Terminvergabe).
@Fr. Pelz: Nicht- abschalten- können. WE-Arbeit ohne ausreichenden Ausgleich, Überforderung etc. müssen eigentlich vom AG im Rahmen seiner Gefährdungsbeurteilung erfasst und entsprechende Gegenmaßnahmen entwickelt werden.
https://www.gda-psyche.de/DE/Handlungshilfen/Gefaehrdungsbeurteilung/inhalt.html (die "Empfehlung zur Umsetzung" ist sehr interessant). Die Beratung dazu ist zur Zeit einer meiner Schwerpunkte.
Ist das von der Hygiene abgesegnet?
Da die von der Klinik angeschafft wurden und auch bei Hygiene-Begehungen nicht zu übersehen sind gehe ich davon aus.
Ich verstehe den Mangel an funktionierender Klimatisierung in deutschen Krankenhäusern auch nicht.[...]
3. Auf dieser und anderen Stationen werden nachts mobile Klimageräte von Zimmer zu Zimmer gefahren um wenigstens etwas abzukühlen.
Bei uns auf ICU sind's momentan auch unsägliche Temperaturen, sodass die Kollegen vergangene Woche eine CIRS-Meldung geschrieben haben...bin gespannt wie die Reaktion darauf aussieht...
bin gespannt wie die Reaktion darauf aussieht...
Bis nächstes Jahr überlegen wir uns eine Lösung... Nicht.
^^ Bei uns war die Tage auch eine Begehung. Auf einer Station im Dienstzimmer der Schwestern sind 34°C gemessen worden. Ab 35°C ist der AG verpflichtet, die Temperatur zu senken. Wie er das macht, ist egal. Hauptsache er machts...
Die Patientenzimmer, die auf der anderen Sonnenseite liegen, sind wohl wärmer... ... ... :-nix
Das Thema Klimaanlage bei uns im OP ganzjährig ein Problem - für viele, insbesondere Anästhesie und Springer, zu kalt; für Chirurgen zu warm. Insbesondere die Orthopäden/Unfallchirurgen mögen frostige 17-19°C. Die Klimaanlage scheint auch teilweise nicht bei extremen Temperaturen zu funktionieren - einige Säle viel zu warm, andere viel zu kalt. Klimaanlage ist bei der OP Leitung schon länger ein Unwort... ;)
Private Pyle
30.07.2018, 18:14
Mit den Röntgenschürzen kann es gar nicht kalt genug sein. Ich bin nach jeder Hüft TEP komplett nass geschwitzt :-dagegen
das glaube ich gerne - mit sterilem Kittel und unter den OP leuchten und die handwerkliche Arbeit... zwei Meter weiter unter dem Zug wegen dem Luftstrom ist es eisig. Ich hab die Röntgenschürze oft zusätzlich für Wärmeerhalt an.
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