Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
escitalopram
04.08.2018, 20:55
So etwas ärgert mich persönlich ja immer. Natürlich mach ich keine Pflege/MTA Arbeit wenn ich etwas anderes zu tun habe. Wenn aber meine Arbeit dadurch effizienter wird spricht doch auch nichts dagegen einen Patient mal selbst mit zunehmen. Die Pflege hat in der Regel genug zu tun und sitzt nicht Däumchen drehend rum. Anders herum erwarte ich dann aber auch von der Pflege mich wenn es für sie kein übermäßiger Mehraufwand ist mich ggf MTA-/pflegefern mal zu unterstützen.
Im Prinzip sehe ich das so wie du. Bei uns auf der entsprechenden Station waren sie aber in der Tat sehr faul. Ist mir direkt aufgefallen und gerade deswegen wollte ich die o.g. Aufgaben alleine erledigen, damit man einfach nicht zwei Stunden warten muss, bis man vorankommt. Auch während des Frühstücks morgens haben sie sich Zeit gelassen, selbst wenn es dringende Aufgaben für sie gab. Aber ja, es gibt solche und solche...
Ich habe noch eine Frage zum Fragen :-peng
Grundsätzlich würde ich gerne vieles fragen, ich bin interessiert unf neugierig, aber auch sehr zurückhaltend und darauf bedacht, niemandem zur Last zu fallen.
Da die Ärzte immer mit mindestens 2 Sachen gleichzeitig beschäftigt sind, traue ich mich oft nicht, da einfach dazwischen zu fragen.
Also, wie seht ihr Ärzte das: Wann wie und was kann man am besten fragen?
Feuerblick
04.08.2018, 21:09
Fragen kann man prinzipiell alles. Sollte man auch. Dumme Fragen sollte es eigentlich nicht geben. Gab es auch bei mir nicht.
Der Zeitpunkt... tja, da ist jeder anders. Aber das bekommst du schnell raus, wen man wann etwas fragen kann und wann man besser die Klappe halten sollte.
Philip_MHH
04.08.2018, 21:10
Du wirst relativ schnell merken, wann ein schlechter Moment zum Fragen ist, wenn es stressig ist, dann merk dir die Frage und stell sie später. Und ansonsten, immer raus damit. ich Freu mich immer wenn jemand Interesse hat und etwas erklärt haben möchte.
ehemaliger User_15082018
04.08.2018, 22:03
Im PJ hat man doch bestimmt genug zu tun. Wie soll man dann noch Pflegeaufgaben machen? Ich helfe gerne der Pflege, wenn das auf Gegenseitigkeit beruht. „Erwarten“ kann die Pflege von den PJ lern nichts. Die können gerne ihre Schülerinnen rumkommandieren, nicht die Studenten. Genau wie ich als Ärztin auch die Schwestern nicht rumkommandieren würde
Ich hab auf meiner aktuellen Station als PJler oft genug auch mal Leerlauf und wenn mich die Pflege (die hier wirklich nett und hilfsbereit ist und mir auch jederzeit weiterhilft) mal um was bittet, mach ich das auch. Geht ja hier nicht um Pflegetätigkeiten wie waschen, lagern, Essen anreichen sondern um Kleinigkeiten. Mal was holen, wegbringen, abheften, festhalten o.ä. Da bricht man auch nun wirklich keinen Zacken aus der Krone.
Hier gibts übrigens einen Transportdienst für Patienten und extra Leute, die Labor etc. abholen. Da müssen sich im Normalfall weder Ärzte noch Pflege drum kümmern. Und wenn’s mal eilt, bringen wir PJler auch mal einen Patienten zu Untersuchung. In der Regel bleiben wir dann auch dabei und können uns die Untersuchung anschauen und noch was lernen.
Bin wirklich froh, dass der Kontakt mit der Pflege bisher im PJ wirklich gut und konstruktiv war und nicht aus purer Bockigkeit Sachen gemacht oder verweigert werden. Sowohl von Seiten der Ärzte als auch der Pflege.
WackenDoc
04.08.2018, 23:20
Klar kann man den Patienten auch fahren, wenn man eh mit zu der Untersuchung will. Aber für die Pflege Hilfsarbeiten verrichten ist ein No Go. Das hat doch nichts mit Zacken aus der Krone brechen zu tun. Es ist schlichtweg nicht eure Aufgabe und das hört sich so an, als ob es schon regelrecht erwartet wird und man euch ausnutzt. Was meinst du wohl was los ist, wenn von euch das "nein" kommt. Nutzt die Leerläufe doch zum Lernen oder lest was zu den Krankheitsbildern nach. Schaut euch interessante Untersuchungen an, unterhaltet euch mit den Patienten. DAS ist eure Aufgabe.
Sehe ich genauso wie WackenDoc! Das ist deren Aufgabe und die sollen sie erfüllen. Das ist ja kein Ding das man mal aushilft wenn es irgendwie brennt oder alle krank sind und einer alleine für 40 Patienten zuständig ist. Aber etwas zu machen weil die Pflege zu faul ist geht gar nicht! Wenn das häufiger vorkommt liegen lassen und entsprechend über OA/CA-Weg bei der Pflegedirektion beschweren. Spätestens wenn Patienten häufiger irgendeine wichtige Untersuchung verpassen gibt's Stress für die Verantwortlichen.
Mein Gott, man kann sich auch aufführen. Es geht hier um Sachen, die vielleicht eine Minute in Anspruch nehmen wenn ich sie erledige. Wenn man aus Prinzip nicht bereit ist, der Pflege mal einen Zettel auszudrucken oder einen Gegenstand in ein Zimmer reinzureichen braucht man sich wirklich nicht wundern wenn man mit den Schwestern nicht klarkommt. Das hat doch nix mit ausnutzen zutun sondern ist einfach ein freundliches Miteinander.
Ich renne ja nicht den ganzen Tag der Pflege hinterher und erledige irgendwelchen Mist sondern opfere ein paar Minuten meines Tages um einer anderen Person die Arbeit zu erleichtern.
Hier rennt auch die Pflege übrigens den ganzen Tag den Arsch ab und sitzt definitiv nicht faul rum. Wenn die uns um irgendwas bitten, dann weil sie sich grad keinen dritten Arm wachsen lassen können und nicht weil sie zu faul sind es selbst zu machen.
Sehe ich genauso wie WackenDoc! Das ist deren Aufgabe und die sollen sie erfüllen. Das ist ja kein Ding das man mal aushilft wenn es irgendwie brennt oder alle krank sind und einer alleine für 40 Patienten zuständig ist. Aber etwas zu machen weil die Pflege zu faul ist geht gar nicht! Wenn das häufiger vorkommt liegen lassen und entsprechend über OA/CA-Weg bei der Pflegedirektion beschweren. Spätestens wenn Patienten häufiger irgendeine wichtige Untersuchung verpassen gibt's Stress für die Verantwortlichen.
Ähm, warum sollte die Pflege faul sein. Gott sei Dank ist das bei uns ein kollegiales Miteinander.
Und ein PJ hat sich nicht im OP auf den Stuhl zu setzen und zu warten bis Anästhesist und Pflege den Patienten ans Monitoring angeschlossen haben um dann gnädigerweise zu intubieren oder ZVK zu legen. Da war auch die Aussage: ist nicht mein Job ...
Ich kann nie nur zustimmen. Ich gehe immer davon aus, dass alle Berufsgruppen ihren Job ordentlich machen wollen. Und wie man in den Wald... naja auch egal.
Kann zum Glück jeder für sich selbst entscheiden.
WackenDoc
05.08.2018, 00:07
Wie gesagt- ich hab´s genau so erlebt. Kannst du mal hier, kannst du mal da, warum hast du nicht mal eben.
Und davon kam nichts zurück und nix kollegiales Verhältnis.
Ich spreche auch nicht davon, der Pflege jegliche Hilfe zu verweigern wenn´s wirklich brennt. Aber weder als Arzt noch als PJler ist man die Assistenz und der Laufbursche der Pflege.
Das mit dem Wald und so geht übrigens in beide Richtungen. Die Pflege hat sich meine Einstellung hart erarbeitet.
ehemaliger User_15082018
05.08.2018, 00:16
Kann mich WackenDoc auch nur voll und ganz anschliessen. Ausserdem: Ich bin als PJ lerin den Ärzten weisungsgebunden, aber nicht der Pflege. Es ist eine andere Berufsgruppe. Die weder über noch unter den Ärzten steht. Bis jetzt bin ich gut mit dem Pflegepersonal klargekommen. Irgendwelche Laufburschentätigkeiten würde ich mir aber nicht aufs Aige drücken lassen.
Feuerblick
05.08.2018, 05:17
Wacken, bei dir hat sich die Pflege eines Hauses diese Einstellung erarbeitet. Das kannst du aber doch nicht verallgemeinern.
PJler und Ärzte, die strikt darauf bestehen, dass selbst dass Anreichen einer Wasserflasche an den Patienten (wenn man eh schon im Zimmer ist) „Schwesternsache“ ist, sollten sich fragen, ob sie das Wort „Kollegialität“ überhaupt im Wortschatz haben.
Mich hat NIE jemand aus der Pflege ausgenutzt und nie erwartet, dass ich mit anfasse. Und dennoch habe ich es getan. Aus den gleichen Beweggründen, wie u.a. Nie sie schildert. Alle Kollegen, die darüber die Nase rümpften und meinten, das sei unter ihrer Würde, hab ich ausgelacht. Denn mir hat die Pflege durchaus auch mal unangenehme Arbeiten abgenommen, von denen sie wussten, dass ich sie nicht gern mache. Geben und Nehmen.
Wer aber schon mit der Einstellung „Die Pflege ist faul und will ihre Arbeit an PJ und Stationsarzt abturfen“ auf Station aufschlägt, der wird genau das erleben. Und für den wird die Pflege auch keinen Finger krumm machen. Würde ich übrigens auch nicht...
erdbeertoertchen
05.08.2018, 08:06
Ähm, warum sollte die Pflege faul sein. Gott sei Dank ist das bei uns ein kollegiales Miteinander.
Und wer die Einstellung hat Pflege sei faul und nutze PJ und Ärzte aus, wird in schwierigen Situationen auch nicht auf Unterstützung hoffen können, die wird nicht kommen, weil der Arzt eine Entscheidung treffen muss, nicht die faule Pflege.
Ich war schon öfters froh in der Psych, dass ich erfahrene Pflege hatte, die mir in schwierigen Sitationen half eben auf Grund dessen, weil ein kollegialer Umgang herscht.
FirebirdUSA
05.08.2018, 08:27
Und wenn die Pflege so schlecht besetzt ist, das tatsächlich keiner mehr auf Station ist wenn ein Patient zu Untersuchung gebracht werden muss dann gibt es eine CIRS Meldung...
Nicht jeder Patient kann mit Transportdienst gebracht werden. Bei mir als Notfall angemeldete Patienten fürs CT sag ich inzwischen schon: wenn es tatsächlich ein so dringlicher Notfall ist dann mit Pflege und/oder Arzt jetzt sofort. Da hab ich schon zu viel Scheiß mit sofort med. Hilfe bis Rea-Team erfordernd erlebt.
Auf meiner ITS hat mich auch mal ne Pflegerin gebeten, mit zu lagern. Ich dachte auch "ok, kein Zacken aus der Krone". Dann waren wir noch ne halbe Stunde mit Waschen und komplett Umbetten beschäftigt, abschließend hätte ich noch den Urin der Station ausleeren sollen. Die hat wohl nicht kapiert, dass ich Medizinstudent bin. Nach 2 Wochen...
DasComeback
05.08.2018, 09:13
Guten Morgen allerseits,
Einen schönen Sonntag wünsche ich euch allen. Bei mir läuft es gerade auf der Allgemeinchirurgie besonders gut. Ich kann mich gar nicht beklagen. Ein tolles Team habe ich. Alle sind nett. Manchmal ist es stressig aber das muss ja ab und zu mal vorkommen ;) .
escitalopram
05.08.2018, 09:20
Auf meiner ITS hat mich auch mal ne Pflegerin gebeten, mit zu lagern. Ich dachte auch "ok, kein Zacken aus der Krone". Dann waren wir noch ne halbe Stunde mit Waschen und komplett Umbetten beschäftigt, abschließend hätte ich noch den Urin der Station ausleeren sollen. Die hat wohl nicht kapiert, dass ich Medizinstudent bin. Nach 2 Wochen...
Ausnahmsweise, aber wirklich ausnahmsweise beim Lagern helfen ist okay für mich, solange es wirklich eine Rarität bleibt. Aber Waschen und Umbetten, und vor allem Urin ausleeren - never ever. Ich denke, da kann man durchaus in einem höflichen Tonfall verdeutlichen, dass es unsere Ausbildung nicht fördert und wir diese Aufgaben nicht erledigen können.
Ich hatte mir halt gedacht, schnell 3 Minuten hinzulangen und den Patienten auf die andere Seite drehen - geschenkt. Aber dann halt voll eingebunden gewesen. Und das mit dem Urin haben dann sowohl Ärzte als auch andere Pfleger verhindert.
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