Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Äh, habe ich etwas falsch verstanden, oder sind IV-Zugänge nicht ohnehin ärztliche Tätigkeit? Vllt. ist das in Anästhesie bzw. den operativen Fächern anders, aber zumindest "hier" kann keine der Schwestern Viggos legen...
Ja das hast du falsch verstanden. Natürlich ist es meine Aufgabe, den Zugang zu legen und ich mache es natürlich auch. Die Pflege ist hier zum Teil so "demütig" dass es ihnen unangenehm ist, mich in meiner aktuellen Arbeit zu unterbrechen um mir zu sagen, dass Pat xy einen neuen Zugang braucht.
Befunde abheften ist ärztliche Aufgabe, aber delegierbar, hier machen das auch die Schwestern im Nachtdienst.
Und das mit der Wahnehmung kann ich auch bestätigen. Hier sind es die Notaufnahme-Schwestern, die ziemlich fit sind (DIE legen auch Zugänge). In der NA arbeitet man ganz eng mit der Pflege zusammen, viel mehr als auf den Stationen und das ist (bis auf 2,3 schwarze Schafe) auch ein super gutes Arbeiten. Es gibt allerdings einen Kollegen, der immer auf die Pflege schimpft - und für den machen die natürlich auch deutlich weniger bzw "frühstücken halt mal länger" sodass er dann doch mal einen Zugang allein legen muss... und dann sind die natürlich wieder faul, in seiner Wahrnehmung....
escitalopram
05.08.2018, 19:43
Finde ich auch. Und jetzt als Schwester der OÄ - in dem Tonfall - zu widersprechen, finde ich sehr grenzwertig.
Ich hab jetzt echt lang überlegt, ob mich die Pflege schonmal gebeten hat, irgendetwas Pflegerisches zu machen, aber ich glaube , das ist tatsächlich noch nicht passiert. Letzte Woche hat mal eine Schwester nach der anderen gerufen, die in irgendeinem Zimmer verschwunden war, weil sie Hilfe beim Lagern brauchte. Ich stand direkt neben ihr und da hab ich natürlich mitgeholfen. Aber direkt gefragt hätte sie mich nicht.
Private Pyle
05.08.2018, 20:06
Meine Erfahrungen mit de Pflege sind sehr unterschiedlich. Im KPP war‘s oft so, dass sie die Gelegenheit genutzt haben, mich als zukünftigen Arzt nochmal zu knechten. Da fielen dann auch Sprüche wie „ohne die scheiß Studierten wäre alles besser“. Da bin ich recht schnell zu Dienst nach Vorschrift übergegangen oder habe mich darauf berufen, dass ich laut PDL viele Aufgaben nur in Anwesenheit einer examinierten Pflegekraft machen darf. Dann haben sie es meistens lieber selber gemacht.
Im RD und jetzt in der Famulatur waren meine Erfahrungen zu 99% sehr positiv, vor allem im OP oder in der Ambulanz. Da habe ich auch selbstverständlich und gerne mit angepackt, obwohl das definitiv nicht meine Aufgaben waren. Dafür kam aber auch viel zurück, seien es es Tipps im OP oder mal ein Gefallen in der Ambulanz. Prinzipiell bin ich aber seit dem KPP erstmal vorsichtig und schaue mir alles genau an.
ehemaliger User_15082018
05.08.2018, 20:26
Der Satz „ohne die scheiß Studierten wäre alles besser“ geht ja mal har nicht. Damit sind ja nicht nur die PJler oder Famulanten gemeint sondern auch Oberärzte, Chefärzte, Kaufm. Direktor und evtl. PDL. Und auch als Studentin würde ich mir sowas nicht bieten lassen. Ich behandle das Pflegepersonal auch freundlich und mit Würde und weiss, dass bestimmt 90% eine gute Arbeit machen. Der PJler von heute kann der Stationsarzt, oder ein paar Jahre weitergedacht der Ober-oder Chefarzt von morgen sein. Das ganze kann also gehörig nach hinten los gehen. Man sieht sich immer 2x im Leben.
WackenDoc
05.08.2018, 20:28
Das ist ja der Punkt- und dann heult die Pflege wieder über den ach so arroganten Arzt.
Und sobald du dir anmaßt auf "die Pflege" zu abstrahieren wirst du selbst zum Problem. Die Beschwerde kommt dann zu Recht. Wenn du in der Lage bist, deine eigene Erziehung zu reflektieren und als beschissen zu erkennen, dann musst du als vernünftiger Mensch ein Interesse daran haben, einen anderen Weg zu wählen.
Das Andere ist exakt die gleiche Art sozialer Inkompetenz, mit denen die beschissen erzogenen Schwestern dir gegenübertreten.
WackenDoc
05.08.2018, 22:04
Is klar, ich hab eine beschissene Erziehung. Jaaa, blos nix auf die heilige Pflege kommen lassen.
Gott, was bin ich froh, nie wieder in einem Krankenhaus arbeiten zu müssen.
Da sprich sehr viel Frust aus deinen Aussagen. Du scheinst konstant schlechte Erfahrungen gerade mit der Pflege gemacht zu haben.
Meine Güte, jetzt kommt doch mal alle etwas runter - und lasst Wackendoc in Ruhe. Sie hat die Erfahrungen gemacht, und ihr halt andere. Ich hab in der pflege nebenbei gejobbt und durfte mir da auch Sprüche anhören bis ''sind deine Eltern eigentlich Flüchtlinge???'' weil ich einen türkischen Vornamen hab, aber, oh wunder, deutsch bin. Aber superkompetente, nette Schwestern gab es da halt auch. Pauschalisieren sollte man definitiv nicht, aber wenn man durchgehend negative Erfahrungen mit der Pflege hatte, was durchaus vorkommen kann, dann ist das eben so.
Ich möchte nochmal ein paar Aussagen rausgreifen:
Es gibt aber auch Pflegekräfte (männlich und weiblich), die grundsätzlich gegen jeden etwas haben, der studiert oder Akademiker ist. […] Ist zum Glück eher die Ausnahme
Und: so sehr ich meine Pflege mag - ich kenne sehr viel faule Pflege.
Gibt solche und solche.
Bei uns läuft das mit der Pflege alles Hand in Hand.
Hier ist die Pflege ZIEMLICH fleißig, macht extrem viel und denkt gut mit.
Mir hat die Pflege durchaus sogar freiwillig unangenehme Aufgaben abgenommen.
Es gibt sehr unterschiedliche Erfahrungen. Positive wie negative. Es gibt daher nie DIE Pflege und Pauschalisierungen sind nicht angebracht. Und da sehe ich bei Wacken eben eine andere Wahrnehmung und eine Pauschalisierung. Für mich scheint es statistisch sehr unwahrscheinlich, dass in 5 Krankenhäusern und noch mehr Stationen alle Pflegekräfte faul und unfreundlich waren. (Und meine ganz persönliche Meinung dazu: selbst wenn die Mehrzahl so war, dann blieben mir die Ausnahmen in Erinnerung und ich würde das auch erwähnen.)
Gesocks Aussage finde ich mindestens sehr unhöflich. Daher möchte ich nicht weiter darauf eingehen.
Ich hab in der pflege nebenbei gejobbt und durfte mir da auch Sprüche anhören bis ''sind deine Eltern eigentlich Flüchtlinge???'' weil ich einen türkischen Vornamen hab, aber, oh wunder, deutsch bin.
Ich finde es ätzend, dass du rassistische Erfahrungen machen musstest. Das ist aber ein anderes (sehr großes) Problem.
Hier ist es auch so, dass es ein Befunde gesehen-Fach gibt und die Pflege das dann einsortiert.
.
Inwiefern ist es denn eine pflegerische Tätigkeit Befunde einzusortieren? Nur mal so allgemein. Bei massivem Pflegemangel halte ich das für nicht sinnvoll, das ist ein Job für ne Stationssekretärin.
Is klar, ich hab eine beschissene Erziehung. Jaaa, blos nix auf die heilige Pflege kommen lassen.
Gott, was bin ich froh, nie wieder in einem Krankenhaus arbeiten zu müssen.
(und @ Miss_H)
Sorry, das hätte ich deutlicher machen oder anders formulieren sollen: Ausschließlich die "ärztliche Erziehung" durch Pflegekräfte und umgekehrt, im Sinne der erlebten Zusammenarbeit, meine ich.
Heerestorte
06.08.2018, 16:04
Inwiefern ist es denn eine pflegerische Tätigkeit Befunde einzusortieren? Nur mal so allgemein. Bei massivem Pflegemangel halte ich das für nicht sinnvoll, das ist ein Job für ne Stationssekretärin.
Das brauchst du mich nicht fragen, ich habe davon keine Ahnung :-))
Habe nur geschildert wie es hier gehandhabt wird.
Das brauchst du mich nicht fragen, ich habe davon keine Ahnung :-))
Habe nur geschildert wie es hier gehandhabt wird.
Weiß ich doch, du warst nur leider der letzte der das geschrieben hat, ich brauchte ein Zitat dazu :-)). Aber interessieren tuts mich trotzdem
Klar so eine Stationssekretärin wäre super praktisch, ich habe sowas auch schon mal vorgeschlagen. Es wäre ja auch logisch, so jemanden zu installieren. Zusätzlich zum Befunde abheften, könnte diese auch die Untersuchungstermine der Patienten koordinieren, Entlassungsbriefe abtippen/formatieren, Kurven abheften und ein Register halten. (Hier kommts manchmal vor, dass Akten "verschwinden" (ins Schreibbüro, Arciv oä- aber es weiß dann erstmal keiner, wo sie sind)). Außerdem könnte sie Patienten auch orientieren (hier stehen sie oft auf Station, wenn sie aus der Aufnahme kommen, sollen eigentlich gleich weiter zur Funktionsdiagnostik und sind zwischendrin orientierungslos. Dann verlieren Schwestern und Ärzte Zeit mit langwierigen Wegbeschreibungen.
Auf meiner ersten Station hatte wir jemanden. Das war echt super und sie hatte auch so "semiärztliche" Befugnisse wie Standardanordnungen anzufordern (postop. Physiotherapie z.B).
Feuerblick
06.08.2018, 18:32
Unsere Stationssekretärin in der Chirurgie war klasse. Die hat nicht nur Sachen abgeheftet, angefordert und koordiniert. Die hat auch die entsprechenden Laboranforderungen incl. Aufkleber für die Blutröhrchen fertiggemacht, uns nervige Angehörige vom Hals gehalten und insgesamt einfach dafür gesorgt, dass die Dinge wie am Schnürchen liefen. Dazu war sie auch mal Seelentrösterin oder hatte den ein oder anderen guten Rat auf Lager.
Wir haben in der Reha Stationssekretariate, die für Akten, Befunde, externe Termine, Transporte, Aufnahmeverträge und sowas zuständig sind. Im Akuthaus gab es bei uns MFA, die 7:00-15:00 BEs und Vigos gemacht haben, sowie Befunde abheften und anderen Papierkram. Also es geht auch anders. Befunde abheften sollte ja immer weniger werden in Richtung papierlos, aber da ist die Medizinwelt etwas langsam.
papiertiger
06.08.2018, 20:32
wir heften leider noch selbst ab :-keks trotz Sekretärin. die hat allerdings auch genug zu tun sonst ;-)
Mein Statement dazu:
Pflege hat 3 Jahre Ausbildung, wir 6,5 Jahre Studium hinter uns;
natürlich haben wir eine bessere Ausbildung und sind der Pflegekraft höhergestellt. Das ist ganz logisch. Warum sonst kriegen Ärzte auch mehr Gehalt!?
Dieser aggressiv groteske Unterwerfungswahn vieler Forumsteilnehmer hier ist pragmatisch für unsere heutige Zeit.
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