Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Pathologisch gibt es bei der Appendizitis alle möglichen Ausprägungen/Schweregrade und manchmal ist es auch keine (sondern z.B. eine neurogene Appendikopathie). Bei der frühen/leichtgradigen App. und wenn keine mechanischen Ursachen (Kotsteine) vorliegen kann ich es mir durchaus vorstellen, dass Antibiose erst mal reicht. Gibt es klinischerseits eine Schweregradeinteilung/Risikoabschätzung?
Nichts was sich bisher in der Klinik bewährt hätte, soweit ich weiß. Wir nehmen allein das OP-Risiko (Voroperierter Bauch, mögliche Verwachsungen, zu erwartende Blutungskomplikationen unter Antikoagulation), sprechen mit den Anästhesisten über das Narkoserisiko und wägen dann ab ob eine OP oder eine konservative Behandlung gerechtfertigt ist, wobei wir, wenn es klinisch wirklich eindeutig ist, in schätzungsweise 95% operieren. Es sind ja doch meist sonst relativ gesunde Patienten. (Und ganz selten ist es tatsächlich auch mal ein Kapazitätsproblem im Dienst, wenn das Team bis 4 Uhr morgens an einem Polytrauma operiert hat, legt keiner um 5 ein Würmchen auf. )
Rettungshase
28.08.2018, 20:17
(...), sprechen mit den Anästhesisten über das Narkoserisiko und wägen dann ab ob eine OP oder eine konservative Behandlung gerechtfertigt ist (...)
Da geht mir glatt das Herz auf. Wunderbar, deine Formulierung! :)
Ich habe in letzter Zeit viel zu oft gehört "Ob der Patient narkosefähig sei".
:-D Zu den meisten Anästhesisten hier hab ich ja einen guten Draht. Nur gestern war deren Dienstmannschaft...naja... relativ frisch+relativ faul- wenn man schnell was wegarbeiten will, nicht grad die beste Kombi :-D Aber sonst sind die echt auf Zack und wir haben auch einen gemeinsamen Assi-Stammtisch.
Vielen Dank an alle, die mir auf meine Frage geantwortet haben :) Hatte mir das so ähnlich schon gedacht ^^
Bei uns haben auf Intensiv gefühlt gerade auch 50% gekündigt bzw sind anderweitig nicht mehr intensivtauglich. Der ursprüngliche Plan für mich sah aus, nächstes Jahr im Juli auf die Intensiv zu rotieren. Ich hab mir die Checkliste Neonatologie schon mal vorsorglich besorgt jetzt ^^
Das ist in der Pädiatrie ganz normal. Immer zu wenig Assistenten auf der Intensivstation, weil die Erfahrenen kündigen oder Schwanger werden.
Du schaffst das schon!
Brauch mal Euer Schwarmwissen, da ich davon zu wenig Ahnung habe:
Thema Lasertherapie bei Bandscheibenvorfall -machen oder nicht? bei jüngeren Patienten
DasComeback
29.08.2018, 11:46
es entspricht nichts dagegen.
DasComeback
29.08.2018, 11:47
Brauch mal Euer Schwarmwissen, da ich davon zu wenig Ahnung habe:
Thema Lasertherapie bei Bandscheibenvorfall -machen oder nicht? bei jüngeren Patienten
es entspricht nichts dagegen.
Moorhühnchen
29.08.2018, 15:50
Würde behaupten, bei uns kommt das gelegentlich mal vor. So sicher kriege ich das als Anästhesistin aber leider gar nicht mit. Hatte mir nach dem Artikel im Ärzteblatt aber vorgenommen, das mal zu erfragen... nach dem Urlaub! ;-)
So, hab nochmal nachgefragt. Nein, hier wird es auch nicht gemacht... hatte da nur neulich 2 Patienten im Kopf, die als Appendektomie auf dem OP-Plan standen und dann hieß es, es wird doch erst antibiotisch behandelt. Offensichtlich waren's dann aber wohl doch keine Würmer.... also so richtig als Option wird das hier nicht angesehen.
Brauch mal Euer Schwarmwissen, da ich davon zu wenig Ahnung habe:
Thema Lasertherapie bei Bandscheibenvorfall -machen oder nicht? bei jüngeren Patienten
HWS oder LWS? Ich glaube dieser ganze minimalinvasive Kram hat nicht so die mega Evidenz.
Pampelmuse
30.08.2018, 19:07
Gleich geht's wieder in den nächsten Nachtdienst. Nacht Nr. 6 von 7 steht an...
Bin ich froh, wenn die Nachtdienstwoche rum ist. Ich bin da echt nicht gemacht für. Hab' teilweise echt Kreislaufprobleme, und diese pöbelnden, unverschämten Patienten, denen man nachts irgendwie noch schonungsloser ausgesetzt ist (weil weniger Personal da), machen das Arbeiten auch nicht erfreulicher. Immerhin leidet eine sehr nette Internisten-Kollegin mit mir- die heute Nacht auch mal schön von einem Patienten angebrüllt wurde, weil er nicht nach draußen durfte zum Telefonieren.
Ich hab meinen zweiten Dienst diese Woche rum und damit ein langes WE. Schön wars nicht.
Ich hab ne kleine Wundversorgung auf der Kinderstation gemacht. Mein Patient lag in tiefer Sedierung, aber um uns herum brüllten andere Kinder. Die Schwester zu mir "Also ich könnte das ja nicht, da so an Menschen herumschneiden" Ich: "also ich könnte das ja nicht, den ganzen Tag zwischen schreienden Kindern sitzen."
Das war echt furchtbar, ein Kind schien um sein Leben zu schreien, richtig verzweifelt. Die Schwester ging in das Zimmer, kam bald wieder raus und meinte "das ist ja auch ein besonders lautes Exemplar" - mir hat schon wieder das Mamaherz geblutet, und ich bin gleich nach meiner Dokumentation verschwunden.
vanilleeis
31.08.2018, 13:27
Ich finde das ja nach wie vor unvorstellbar, dass da im Osten bei Euch die Kinder noch ohne Eltern liegen. Selbst bei meiner Siebenjährigen; ich würde notfalls auf nem Stuhl schlafen. Ganz zu schweigen von den kleinen Würmchen
Wenn Platz ist, dürfen hier die Eltern auch mit einziehen, zumindest bis 5J. Aber das machen nicht alle, manchmal ist kein Platz und vielleicht hat das Kind sogar trotz Eltern so geschrien... ich weiß es nicht.
Fachlich fände ich Kinderchirurgie echt spannend- aber ich könnte es echt nicht.
Ich war als Grundschüler auch (mehrere Wochen) alleine im Krankenhaus und fand es gar nicht besonders schlimm. Auf der Station waren chirurgische und konservative Fälle. Kann mich auch nicht erinnern, dass überhaupt jemand dort auf der Kinderstation seine Eltern dabei hatte. Natürlich kamen die oft zu Besuch. Jeder hat sich ziemlich viel mit Basteleien aus Papier beschäftigt; das war da irgendwie so üblich, gab jede Menge Bastelzeugs, und das hat jeder ganz selbstverständlich angenommen und mitgemacht.
Nessiemoo
31.08.2018, 15:26
Also als (früh)pubertierende fand ich damals ziemlich geil sogar so mehrere Wochen ohne Eltern im Krankenhaus zu sein... :-))
Ich finde das ja nach wie vor unvorstellbar, dass da im Osten bei Euch die Kinder noch ohne Eltern liegen. Selbst bei meiner Siebenjährigen; ich würde notfalls auf nem Stuhl schlafen. Ganz zu schweigen von den kleinen Würmchen
Also bei uns im Osten werden teilweise sogar 14 jährige von Mutti begleitet ;-)
Kleine Kinder liegen eigentlich selten allein und verwundert uns genauso, wie dich.
Unsere Klinik übernimmt die Kosten der Begleitperson bis zum 9. Geburtstag.
vanilleeis
01.09.2018, 09:25
Also bei uns im Osten werden teilweise sogar 14 jährige von Mutti begleitet ;-)
Kleine Kinder liegen eigentlich selten allein und verwundert uns genauso, wie dich.
Unsere Klinik übernimmt die Kosten der Begleitperson bis zum 9. Geburtstag.
Die Klinik übernimmt die Kosten? In de Regel macht das die Krankenkasse. GKV meine ich bis zum 12. LJ
Soweit ich weiß (und so wie wir es handhaben), übernimmt die GKV bis zum 8. Geburtstag (Unterbringung+Essen). Nach dem 8. Geburtstag schenkt unsere Klinik Begleiteltern das Frühstück und die Logis, Mittag- und Abendessen müssen sie selbst organisieren. Bei uns gibt es auch noch Teenies mit Mama-Begleitung, selten auch mal Babys ohne Mama (mal mit Ausnahme der Neo natürlich).
Wir haben in beiden Kliniken "hier im Osten", in denen ich gearbeitet habe, immer Eltern mit aufgenommen, wenn es gewünscht war. Bei älteren Kindern mussten die Eltern einen kleinen Betrag zuzahlen, was aber immer gerne genommen wurde. Und auch in der Uni mit der Großen waren überall Eltern mit dabei. Das lag nur an den Eltern, wenn sie es nicht taten und wir fanden es alle oft furchtbar.
Ich habe mich aber auch mal in einer Klinik beworben, in der die Mitaufnahme nicht gewünscht war. Das war ein Grund für mich, nicht dorthin zu gehen. Aber grundsätzlich ist das hier nicht so.
Bei uns werden die Eltern bis zum 6.Geburtstag mitaufgenommen. Das zahlt die Krankenkasse. Darüberhinaus müssen die Eltern pro Nacht 30 Euro zahlen, wenn sie mit übernachten. Manchmal können sie aus Kapazitätsgründen nicht beim Kind mit schlafen. Da wir sonst andere Patienten ablehnen müssten. Gegen Eltern, die dann im Liegestuhl neben dem Bett nächtigen sagen wir aber nichts. Die Eltern werden sonst im Elternhaus neben der Kliniken untergebracht. Haben ja viele kleine Patienten aus ganz Deutschland und aus dem Ausland und viele chronisch Kranke. Die Eltern schlafen eigentlich fast alle im Elternhaus.
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